
im Bi-ittischen Miisoiira befinillichc Verste in e ru n g in ro lie r Feiicr-
z ciehnung au f Stein u n te r der Benennung Anoema Oeningensis nb-
bilden, mul gab dadurcli zu erkennen, d a s s seine A nsicht zu der, von
Gessn er h imieige, d e r das Tliicr für ein .Meerschweinchen hielt.
Nun g a lt der Nager vo n Oeningen für Anoema, b is ich du rch die
■ GefiÜligkeil des Prof. Alex. Braun Gclegenlieit erliielt, das v o n Cuv
ie r zu r Untersuciiiing so s e h r anempfohlcne Exemplar kennen zu
lernen, d e ssen w ic h tig s te Theile ich, zu m einer Freu d e, noch v on
Gestein b edeckt fand. Bei E n tb lö ssu n g der H in terfüsse w a rd ich zue
rs t dadurch ü b e rra s c h t, d a s s ich fand, d a s s das Th ie r n ich t dvei-
zehig w ie Anoema, so n d e rn v ie rz eliig w a r. Die Zehen sind fa s t vo n
gle ich e r Lange. Dasselbe g ilt auch v o n den Fingern, deren ich eher
fü n f a ls v ie r zu vei-niutlien Griiiul e rh ie lt, w äh ren d Anoema deren
v ie r b e sitzt. Unter diesen Umständen w a r an eine Anoema n ich t mehr
zu denken. Vorn fünf und hin ten v ie r Zehen z eig t llc lam y s od e r der
Sprin g h a sc , der sich jed o ch d u rch die Ungleichheit der Zehen, durch
lau g e H in te rfü sse , durch die K lau en , so w ie durch n och andere
Eigenthümlichkeiten v o n dem fo ssilen Th ie r aulTailend u n te rs ch e id et.
Unter den Nagern mit v o rn fünf und hinten v ie r Zehen w a re n noch
die lla sen -n rtig cn , nämlich der eigentliche Hase un d Lagomys übrig.
Fü r einen H asen -artig cn Nager w ird h in te r jed em d e r beiden oberen
Schncidczähnc n och ein kle in ere s Schneidezähncheu e rfo rd e rt. Auch
diese Gegend w a r am Ca rlsruher E.xcmplar durch Gestein sm ass e gesc
h ü tz t geblieben. Bei v o rs ic h tig e r Entfern u n g des G estein s gelan
g mir die E n tb lö ssu n g d ieses h interen Selineidezähnchens, welch e s
die Hasen -artig e N atur des v e rs te in e rte n Th ie rs a u s s e r Zweifel
s e tzte. Nähere Vergleichung cnlsohted für L agom ys, w a s mit der
Vermuthimg übercinslimmte, zu der Lau rillard durch Üeberreste gelangte.
welch e Sedgwick (Geol. Trans. III. 2 . S. 2 8 5 ) v o n Oeningen
na ch England brach te. Dem Th ie r legte ich den Namen Lagomys
Oeningensis bei. Während d c rU n te rsu c h u n g e in e r g rö s s e rn A nzahl vo n
diesen Nag e r-a rtig en Versteinerungen w a r mir n icht en tg an g en , da ss
zn Oeningen zwe i Species, eine g rö s s e re un d eine kleinere, begraben
liegen. Letzte re le rn te ich z u e rs t durch ein mir v o n Baron A lthaus
mitgetheiltes Exemplar kennen, un d sp ä te r e rs a h ich au s d e r Abbildung,
d a ss d a s Exemplar im Brittischeii .Museum n ich t Oeningensis,
so n d e rn der k leinern Species an g eh ö rt, die n a ch der Aufschrift an
einem mir bald d a rau f z u r Unte rsu ch u n g zugckoinmencn Exemplar
an s der L av a te r’sch en Sammlung durch v o n Tschudi, der in zw isch en
au ch die Uebevzeugiing vo n der Ex istenz zw e ie r Species g ewo n n en
zu liaben sch ein t, die Benennung Lag om y s iMeyeri erhielt.
Bevor ich zur n äh eren Be schreibung d ie s e r beiden Species vo n
Lagomys übergehe h abe ich noch nnziiführen, d a s s ich au s der
Sammlung des F ü rs te n v o n Fü rste n b e rg in Donaiiöschingen eine zusammen
g ese tzte Verste in e ru n g v o n Oeningen u n te rs u c h te , welch e
für eine W a s s e rra tte g alt. Die Theile, w elch e zum Ko p f v e rw an d t
«Tirden, der in d e r Gegenplatte v e rg e s s en w u rd e , scheinen e h e r vo n
einem F is ch a ls v o n Lagomys h e rz u rü h ren ; dagegen b e s teh t der
Rumpf in dem fa s t v o lls tän d ig en Rumpf vo n Lag om y s, der ab er bei
der mürben Beschaffenheit der Knochen so s e h r b e schädigt i s t , d a ss
sich üb e r die einzelnen Theile n ich ts w e ite r an fü h ren lä s s t. Die v o rdem
Gliedmassen sin d na ch v o rn g e s tre c k t, und die h in te rn iiiifer
den Bauch eingeschlagen.
LAGOMYS OENIiVGENSIS.
Wan, iu Mein, de rAcacl, de Lausanne. III. S. 51.
Haselmaus. . , . Kasg, in Denkschriften der Naturforscher Schw.abcn.«.
I. S. 23. t. l . f . 1.
CcviEa, oss. foss. V. 1. S. 60. t. 3. f. 1-1. 15. 18.
Lagomys Oeningensis, H. v. Meyeb, in Inlirb. f. Min. 1836. S. 58.
CaKia Oeningensis . Keeersteiy, IS'aturg. des Urdkorpers. II. S. 106.
Unter den v o n d ie ser Species v o rh an d e n en Exemplaren i s t am
me isten je n e s b ekannt, w o v o n AVild iiud Karg, le tzterer v o n d e r Ge-
ge iip la lte , Abbildungen geben. Diese Abbildungen b enutzte , w ie bere
it s e rw ä h n t, Cuvier für se in AA'crk, ßluTiienbach ab er lie s s sich
v o n d e r durch AVild vcrölTentlichten P latte eine Originalzeichnuiig
fertigen. Der zu K arg ’s Haselmaus v e rw an d te Rumpf g eh ö rt, nach
der Grö s se d e s Sch u lte rb lattes zu iirtbeilen, derselben Species an.
A’o r allen ab er v e rd ie n t d a s v o n Cu vier g e p rie sen e Exemplar der
Cavlsruher Sammlung u nd ein a n d eres der Seyfricd’scheii Sammlung
n ä b er d a rg e leg t zu werd en . Die Ca rlsru h er Sammlung b e s itz t niusscr-
dem n och eine Platte mit Ueberrcsten vo n den liiiitern Gliedmassen
e ines ändern Individuums, un d auch iu den Zü rich e r Sammlungen
sch ein en noch ein P a a r Individuen d ie ser Species n u fbcwnlirt zu
w e rd en , v o n denen iiiiless keines die E.xeinplare an Deullielikeil über-
trifft, die ich je tz t b c sclireiben werd e.
E.XEMPLAR DER SAMMLUNG IN CARLSRUIIE.
Taf. 2. Fig. 1.
.\n diesem, im Besitz der Gro s sh erzo g lich en Sammlung zu Carlsru
h e befindlichen Exemplar erk en n t man, d a s s d a s Thier fa s t v ollstän
d ig z u r Abhagcrung k am ; die fehlenden Theile wu rd en e rs t
sp ä te r w egg cb ro o h en . Das Thier lieg t au f dem H auch, m id is t d a h er vo n
oben en tb lü sst. Die Grenzen des Pe lz es la s s e n sieh durcli den Abdruck
s e in e r feinen, immerklich k rau se n Haare v e rfo lg en . Schon der
Zu sammenhang der Sk elettheile b ew e ist, d a s s d a s Th ie r zw a r ber
e its e rsto rb e n , ab er n och n ich t v ö llig durch F ä u ln is s au fg e lö st, von
der G cstcin sm ass c aufgcnommeu w u rd e . Die P la tte e n th ä lt so n s t keine
Verste in e ru n g en . Sie b e s teh t au s dünnsehiefrigem .Alergel, d e r einen
AVechsel v o n w e isslic h en und bläulichen Lag en , v o n denen le tztere
feiner a ls e rs te re sin d , z eigt, und is t a u f eine an dere Platte niifge-
k itte t, welch e viele Pll.anzenrestc umseh lie sst.
F ü r die Länge d e s Schädels lä s s t sich 0 ,0 5 4 annchinen. E s wird
dem Druck, dem der Schädel u n te rlag , beizumes.sen sey n , d a s s die
N asenbeine so w e it ü b e r die oberen Sclineidezäliiie v o rs te lieu , und
der Schädel ü b e rh a u p t sic h in einem Zu stan d befindet, der eine
D arlegung d e r einzelnen Knochen n ich t z u läss t. Der g rö s s e re obere
Schneidezahu z eig t deutlich die den H asen -artig en Thieren zusteh en d e
A'^crtikalfurche an der Vo rderseite, un d m is s t v o n v o r a n a ch hinten
w en ig er, a ls v o n a u s s en na ch innen. Das d ah in ter folgende kleinere
Schneidezähnchcii b e s itz t e h e r die v o n R. AVagner (Dcnksch. il.
Akad. d. W isse n sch . in .München. X. S. 7 6 4 . — Is is . 1 8 2 9 . XI.
S. 1 1 3 5 ; b e so n d ers an le tz te re r Stelle, w o AVagner das Zah n sy stem
der lebenden und fo ssilen L ag om y s -a rten und des Kan in ch en s ab-
h a n d clt) an Lag om y s herv o rg ch o b en u BeschafTenhcit, a ls jen e,
w elch e im Hasen oder Kaniuclien angctroffen w ird , da d e r Quers
c h n itt ein v o n v o rn na ch h in ten g e ric h te te s Ovale d a rs te llt, und
kein u n g le ich s eitig es, v o n in n en na ch a u s s en lieg en d e s A’icrcck. Die
u n te ren Schneidezähne gle ich en ebenfalls s e h r d enen in Lagomys.
Von den Backenzähnen lä s s t sich n u r an fü h ren , d a s s sie , w ie die
Zähne v o n L ag om y s, p rism a tisch g eb au t w a ren . Die Zahl der Wirbel
lie s s sich n ich t ermitteln. Das Sch u lte rb latt is t se in es b reiteren
Endes berau b t. Die Länge des Beckens crg ieb t 0 ,0 5 1 . Der Oberarm
lie s s ke in e A u sm e ssu n g zu. Fü r den Ellcnbogcnknochen e rh ä lt man
mit dem F o rts a tz 0 ,0 3 7 un d die Speiche sc h e in t 0 ,0 2 9 g em ess en zu
haben. Der Oberschenkel m is s t 0 ,0 4 7 , d a s Scliienbein 0 ,0 5 2 . Die
g rö s s e rn .Mittelfiissknochen w a re n un g e fäh r n och einmal so lang, als
die g rö s s e rn .Alittelhandkuochen; für e rs te re lä s s t sich 0 ,0 1 8 an-
nehraen. Die lan g em e rs te n Glieder der Fin g er m e ssen 0 ,0 0 5 ; an
den Zeh en la s s e n sic h diese Glieder n ic h t g en au m e ssen . F ü r die
g rö s s e rn v o rle tz te n Zeh en g lied cr ab er e rh ä lt man fast 0 ,0 0 5 und
fü r d a s da ran c inlenkendc Nagelglied 0 ,0 0 3 Länge. AVas üb e r die.
Z ah l d e r Fin g er und der Zeh en an diesem Kxemplar anzurühren w ä re ,
is t b e re its vo rg eb rn ch t.
E.XEMPLAR DER SEVFRiED’SCHEN SAMMLUNG.
Tnr. 3. Fig. 1.
Dieses im J a h r 1 8 4 2 gefuiideiic Exemplar b e s te llt in der Platte
und dem g rö s s tc n Theil der Gegeupialle. Das Th ie r i.st v o n neben
cn tb lö s s t. Am Rumpfe hängen die Gliedmnssen schlaff h e rim icr. F ü r
die g anze Länge des Schädeis e rh ä lt man 0 ,0 5 2 . Der Umriss und die
A iisscn se itc des e tw a s zerd rü ck ten Scliädels sind s ta rk b e schädigt,
w c ss lia lb auch die einzelnen Sehädeltbcile sicli n ich t u u tersclieidcn
la sse n . Die linke O b er- und Unterkiefcrliälfte is t s ic h tb a r, und es
g e lan g mir daran die Zähne zu en tb lö sse ii. Vom g rö s s e rn und
kleinern Schneidezalin des Obei'kicfcrs sin d Üeberreste v o ih a n d cn :
beide Zähne folgten diebl h in te rein an d er, und der g rö s s e re w a r a u s sen
od e r v o rn mit der Vertikalrimie v e rs e h en . Der o b ere g rö s s e re
Schncidczahn is t w en ig e r tla eh , a ls der u n te re , le tz te re r m is s t vo n
v o rn n a eti hin ten 0 ,0 0 2 . Die E n tfem u n g der obern ßackcnzahin'cihe
vom kleinen Sehncidezahu b e trä g t 0 ,0 1 . Diese lia ck en za lmre ih c bes
te h t au s fünf Zähnen, w elch e in vorliegendem E xemplar e tw a s v e rschoben
oder ausein and er g e rü c k t sin d . Sic sind p rism a tisc h , hier
v o n der In n en se ite c n tb lö s s t, und mit e in er A'ertikalrinnc v e rse h en ,
welelie an den hiutei'n Zälinen sich s tä rk e r dai'Stellt; auch sind in den
h in te rn Zähnen die beiden durch diese Kinne g c frcn iiten Tlieilc sc h ä rfer,
und die Kro n e sc h e in t e tw a s mehr gekrümmt. Der e rs te ob e re Bak-
k eiizahn b e sitz t mehr g egen se in e AVurzclhälfte hin Krümmung und
m is s t 0 ,0 0 6 Höhe, bei e tw a s üb e r 0 ,0 0 1 Länge v o n v o rn na ch liinten.
Die u n te re Reihe b e s te h t au s v ie r Ba ck enzähnen, w elch e eine
0 ,0 0 8 lange Stre ck e eiiinehmen. Am le tzten Backenzahn fiel mir der
.Alangel des in den lebenden Lagom y sarfcn v oi'handenen liinfcni oder
d ritten Zah n th eils auf, und au ch die .Alveole sc h e in t zu r Aufnahme
e in es d ritten h in te rn Zalmllieiis n ich t g e eig n e t g ew e sen zu seyn.
Der u n te re Rand des Unterkiefers lä s s t sic h deutlich erkennen,
e r is t sa n ft gekrümmt und h in te r den Baekcnzähncn s c hw a c h coiieav.
Die Halswirb e l und voi dcrii Rückenwirbel bilden un g e fäh r einen
rech ten AVinkel, sind ab er einzeln v o n e in an d e r n ic h t zu u n te rs ch e iden.
Der übrige Rücken b e sclire ib t eine sch ön e Krümmung, gegen
da s Becken hin wird die Rückcnlinie e tw a s g e ra d e r. E s w a re n wen
ig s te n s 7 od e r 8 Len denw irb el v o rh an d e n , de ren Länge sich durchsc
h n ittlich zu 0 ,0 0 8 aniiehmen lä s s t. Es is t s e lb s t mit Hülfe der
Rippen n ich t möglich, die Zah l d e r Rü ck enwirb e l g en au anzugebeii.
Die Kippen m u s s ten ziemlich Itach g ew e s e n se y n , und a u s s e r den
Hauptrippen b emerk t man au ch n o ch k ü rze re B a u ch - od e r Bn istrip -
pen, w elch e so deutlich ü b e rliefert sind, d a s s s ie au ch v o n k u öeher-
Dcr Be schaffenheit g ew e sen zu se y n scheinen.
Das Sch u lte rb latt is t mit am Be sten e rh a lten , c s b e s itz t 0 ,0 3 0 3
vo lls tän d ig e Län g e , am G elcukkopf zur A ufnahme des O berarms sch ein t
die Breite 0 ,0 0 5 5 b e tra g en zu h ab en , darü b e r, w o d e r Knochen am
s chm älsten w ird , e rh ä lt man 0 ,0 1 6 5 ; der u n te re Rand des Kn ochens
s c h e in t e tw a s g e ra d e r a ls der obe re , den Knochen in n a tü rlich e r Lage
b e tra ch tet.
Die v o rd em Gliedmassen sind se h r undeutlich übe rliefert, beide
liegen zusammen, d e r übei'ai'm is t e tiv a s rü ck vm rts, d e r Voi'dcrarm
v o rw ä r ts g e ric h te t; e rs te r c r sc h e in t 0 ,0 3 5 Länge b e se s se n zu haben,
w a s iiuless der Be stä tig u n g bedarf. Vom A’o rdcrarm is t w e n ig e r ei--
ha lten , am b e sten is t d e r Ellen b o g en fo rtsatz zu erkennen.
D as Becken sc h e in t v o n der Oberseite a n sich tig , is t a b e r n icht
vo lls tän d ig . Die beiden h in te rn Gliedmasseu liegen ebenfalls beisammen,
sind ab er d eutlicher zu u n te rs ch e id en ; der Oberschenkel is t
n a ch v o rn , d e r U n te rschenkel h in te rw ä rts und die F ü s so sind abw
ä r ts g c rich lü t. Ucber die se h r z erd rü ck ten Scbenkelknocbeu lä s s t
sic h n u r anfiilircn, d a s s sie aiiffailcnd s ta rk w a ren . An beiden Unter-
scbenkein is t d a s u n te re Ende wcg g e b ro c h cn . Von den Mittclfuss-
knochen sin d n u r wenig Theile ü b rig , un d v o n den Zehengliedern
s c hw a ch e Eindrücke.
1.AG0MYS MEYERI.
CUMEU, OSS. foss. A'. 1. S. 62.
Anoema Oeningensis, Kiixic,Icoiic.s Fossiliiiin Scctilcs. 2. Licfr. t. 10. f. 126.
II. V. Mever, in Jiilirb. f. Min. 1836. S. 58.
Lagomys Meyeri . . v, Tscurni.
Diese Species is t n ich t w e n ig e r häufig, a ls die z u v o r da rg e leg te.
Nach den Au sme ssu n g en , w e lch e Cuvier an den Zeichnungen v o r-
nalim, die Blumenbach v o n zwe i Oeninger Nagern in der Schweiz
h a tte a n fe rtig en la s s e n , ste llt sieli zw isch e n die sen Thie ren eine
G rö s scn v o rsch ied cn h cit h e ra u s , welelie Cuvier ü b e rseh en zu h ab en
sclieiiit. Das k leinere d ie ser Exemplare w ird zu Lag om y s .Meyeri
g eh ö ren . Dieser Species g e liö rt fern er d a s Exemplar im Brittischen
Museum an , w e lch e s König für Anoema e rk lä rte . E s w ird d ie ss das
Exemplar d e r ehemaligen Ammanii’sc h en Sammlung s e y n , welch e
v o n SehalThauseu ins Brittische Museum ü b e rg in g , w äh ren d Cuvier
diese A’^crstcinermig a u s d e r L a v a le r ’sclicn Sammlung n a ch England
ge lan g en lä s s t. Icli s e h e mich iu den Stand g e se tz t die Be schreibung
v o n dreien Exemplaren d ie ser Sp e c ies, welch e a u s d e r A lth a iis'sch e n ,
der L av a tc r-sch en und der Scy fried 'sciien Sammlung h e rrü h re n , zu
geben.
E.\E.MPLAR DER ALTIIAUS’SCIIEN SAMMLUNG.
Taf. 2. Fig. 2.
Die ses Exemplar is t mit der Gegenplatte ü b e rliefert, vo n dev ich,
n e b s t d e r llaiip tp latle, n u r den Theil in die Abbildung aufnabtn, der
mir für die K en n tn iss der Zehen xviehtig zu se y n sch ien . Die A'er-
s te in c ru n g tr ä g t vo n ä lte re r Hand die Au fsch rift: „.Mammifere pa-
r a is s a u t a v o ir eu 4 d oigt aii.x pied de d ev aiit e t 3 au x pieds de de-
riere , comine rAiio em a Cobaia.“ Meine Nachforseluingen na ch dem
A'crfasser d ie ser b u chsfäblieh w ie d e r g eg ebenen Zeilen blieben ohne
Erfolg. Der v o rd ere Theil des Kumpfes is t mit dem Schädel w eg -
g cb ro ch cn . Die v o rd em und h in te rn Gliedmassen liegen p a arwe ise
b e isam men; vo n den beiden Händen liegt die eine noch im Gestein
v e rb o rg en , mithin tie fer, a ls die an dere. Drei wirklieli v o rh an d en e
Nagelglieder und ein v ie rte s , a ls Abdruck überliefert, bewe isen die
Geg enwart v o n v ie r mit Nägeln bewaffnet g ew e sen e n Fingern; ein fünfte
r Fin g er bleibt u n g ew is s . In Betreff der Zehen lä s s t sich aiifiibren,
d a s s je d e r F u s s d rei mit Nageln v e rse h en g ew e sen e Jä n g e re Zehen
b e sa s s , welch e in d e r Verste in e ru n g näh er beisammen liegen, und
M'ciler unten bemerkt man eine v ie rte die e tw a s k leiner und eb en falls
mit einem N.agelglied v e rse h en w a r , so d a s s die Zahl der Zehen
in einem F u s s k e inenfalls u n te r v ie r b e trag en k o n n te . Bei dem
einen F u s s sin d die Zehenglieder mehr v o n u n ten , bei dem ändern
g e n au v o n n eben e n ib lö s s t. Die Fin g erg lied er sind auch meh r vo n
der Seite s ic h tb a r. Der F u s s w a r e tw a s län g er, a ls die Hand, ln
einer Zehe, w ah rsc h ein lich der lä n g ste n , m is s t der -Aliltelfussknnehen
0 ,0 1 0 5 , das e rs te Glied 0 ,0 0 5 , d a s zw e ite 0 ,0 0 3 , d a s Nagelglicd
.0 ,0 0 2 5 ; in einem Fin g er e rh ä lt man für diese Zahlen 0 ,0 0 7 ; 0 ,0 0 3 ;
0 ,0 0 1 5 und 0 ,0 0 1 5 . .Alan erk en n t noch vom Fersen b e in (Ca lcaneus)
den hinte rn od e r obern F o rtsa tz und vom Sprungbein ( .\s tr a g a lu s )
einen der Rolle an g eh ö rig cn Theil. Die Kn ochen des A'orderartns
be sitz en deutliche Krümmung, die Länge der Speiche lä s s t sieb zu
0 ,0 2 3 annelmien un d je n e des Ellenbogcnknochens zu 0 ,0 2 8 , w o ra
u s sich die Stärk e des Elleubogenforts.alzes bemessen la ssen wird,
d e r h in te rw ä rts e h e r s tä rk e r a ls se bw ä ch e r w u rd e und g e rad e abge
stump ft e rsch ein t. .Man erk en n t dcutlicli, d a s s die Speiche n icht wie
im Kaninchen und Hasen rundlich, so n d e rn w ie in Lag om y s platt
ge formt w a r. AVemi die vom Oberschenkel ü b e rlieferten R este d e ssen
Län g e v o lls tän d ig wied erg eb en , so b e tru g s ie 0 ,0 3 3 , wo g eg en die
Län g e des ün lc rs clie n k els n ich t wolil w en ig er a ls 0 ,0 3 7 me ssen
ko n n te . AVadeubein un d Schienbein w a r e n na ch imten mit einander
v e rw a c lis en , na ch o ben ab er durcli einen offenen Zw iscb en raum g e tren
n t. Der Umriss des w e ich e n Kö rp e rs is t n u r undeutlicb übei--
liefert. In n erh alb se in e s Raumes is t das so n s t schmu tz ig w e is se
und mit einzelnen sc hwä rzlich e n Pfianzentheilelieii iinfermeiigte Geste
in e tw a s s c hw ä rz lich ; die Knochen zeigen gclblielie Farbe.
E.XEMPLAR DER LAVATER’SCHEN SAMMLUNG.
Taf. 2. Fig. 3.
D ie se s , du rch kü n sllich e F ä rb u n g e tw a s e n ts te llte E.xcmplar,
w elch e s Herr Ap o th ek er L a v a te r in Zürich die Güte lia tte , mir ans
der Sammlung se in e s A’a te rs mitzutlieilen, is t kaum g rö s se r, a ls das
z u v o r be sch rieb en e und sc h e in t a u f dem Rücken zu liegen. Die v o r d
em Gliedmassen, de ren Tlicile undeutlich ü b e rliefert sind, besitzen
eine n a ch v o rn und a u s sen g e k eh rte Richtung. Am b e sten erk en n t
man d a s rech te S c h u lte rb la tt; e s is t mit dem Gclenkcnde na ch v o rn
g e rich te t, n ich t üb e r 0 ,0 1 7 lang und am fächerförmig ausg eb reitcten
Ende 0 ,0 1 b reit. Die Rückeiuvirbelsäulc befindet sich a b e r in einem
Z u stan d , d e r eine Zäh lu n g der AA'irbcl n ic h t e rlau b t. Das Becken b e sitz
t nocli se in e na tü rlich e L ag e , is t a b e r durch Druck und vom
Aufträgen d e r F a rb e so se h r e n ts te llt, d a s s e s ke in e Beschreibung
z u läss t. Die nocli in s Becken einlenkeiidcn Oberschenkel sind nach
v o rn und s c hw a c h na ch a u s sen g e ric h te t. An dem b e s s e r e rh a lten en
lin k en Oberschenkel e rh ä lt man 0 ,0 3 1 Länge. Der linke Un te rseh en kel
is t mit dem Fu.ss melir n a ch a u s se n , d e r rec h te h in te rw ä rts gek
e h rt, un d beide eignen sieh w ed e r zum Ausm e ssen , noch für die Besch
re ib u n g .
Ueber die Kopfgegend w a r eine b rau n e K ru s te aufg e lrag en ,
w elch e sieh v o n einigen Zah n sp itzen ab g elö st lia tic . Durcli v o rs
ic h tig e s Arbeiten mit feinen Messerspitzen g e lan g e s mir die Zähne