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von dem Ohl m e h r zu bemerken ist} sie ver l ieren dalier
d u r c l i diese Operation nicht allein gar nichts, sondern
w e r d e n , wenn sie, wie oft der Fall ist , sehr bröcklich,
u n d daher leicht zer s löhrbar sind, durch das eingesogene
Ohl fester u n d dauerhafter.
D a es nun leicht ist, dem Gips eben die Farbe zu
g e b e n , welche der P f lanzenabdruck hat , und die abweic
h e n d e n Farben, z. B. das tiefere Schwarz der Kohlenh
a u t u. s.w. mit dem Pinsel aufzutragen, so kann man
anf diese Wei s e Abbi ldungen e rhal ten, -welche dem Origin
a l völlig gleich sind 5 und es w ü r d e möglich sein , ohn
e sonderhche Kosten eine vollständige S ammlung anzul
e g e n , in welcher man alle entdeckten Arten eines Ges
c h l e c h t s zur Vergleichung neben einander aufstellen
k ö n n t e . Wie sehr die systematische Besiimmung der
G e s c h l e c h t e r und Arten dur c h diese Verglei i 'hung gewinn
e n würde, fällt von selbst in die Augen. Denn eben
d i e s sys temat i sche Ordnen leidet durch die schwnnkenden
Z t n c h n u n g e n , und oft noch mehr durch die unvollkomm
e n e Art der VervielläLiigung dieser '/.eichtiungen am
m e i s t e n . DerFoj-scher konn sich g ewöhni i . h mi t Sicherh
e i t nur an seine eigene SaminUmg halten} da, was
i h m aus andern in Abbi ldungen geboten wird, so selten
g e n ü g t .
N o c h sei es uns erlaubt einige Bemerkungen über
d i e Manier, welche zu den Abbi ldungen bei gedruckten
W e r k e n angewendet wi rd, mitzuüieilen.
D e r Grabstichel würde hier a m ersten zu empfehlen
s e i n , wenn seine kunstmässige Anwendung die Werke
nicbr. nnbe^ialilbar machen würde.; die R adi rnade l wird
b e i Platlen der Art gewöhnlich zu flüchtig angewendet,
u m selbst den billigsten Forderungen immer zu entsprec
h e n . Freilich, wären alle Blätter der Nadel so leicht
u n d geistvoll behandel t , wie die T a f e ln, welche die Mojmmenta
rerum petrificatarum Baieri —Nürnberg 1757
e n t h a l t e n , oder wie in einigen neuern engUscheu Werk
e n , z.B. in den Transactions-of the Geological-Society.
Vol. V. P- I- Fig. 2 bis 5.— so könnt e man sehr zufried
e n sein} aber was lassen d ie, zu des Baron vonSchlotheim
gehörigen radirten Blatter —obwohl sie noc h weit
z u den bessern g ehör en— nicht alles zu wüns che n Übrig!
D e r Graf Sternberg hat leicht radirie Umrisse gew
d h l t , ^ die mi t Farben nach der Natur ausgemahlt werd
e n , wovon schon die Naturgeschichte des Freiherrn
v o n Hübsch trefliche Mus t e r lieierie. Diese Manier ist
a l l e r d i n g s die vorzüglichste-, wenn durch die Anwendung
d e r s e l b e n die Werke mir nicht auch auf eine W^ise verl
h e u e r t würden, welche der zu wünschenden Verbreit
u n g derselben fast zu sehr im We g e steht", auclisiheint
e s bei Abbi ldungen von Versteinerungen weniger auf die
Farben^ als auf Treue der Formen anzukommen.
Uev Steindruck, den wir zu unsern Abbildungen gew
ä h l t haben, empfiehlt sich sowohl durch die Bestimmth
e i t des A u s d r u c k s , als die W o h l f e i l h e i t , in Vergleichung
i n i t K u p f e r t o f e l n , die e twa dasselbe leisten w ü r d e n . Wird
Sennefeiders höchst wichtige Papi r iographi e erst allgemein
e r w e r d e n , so möcht e sie zu Abbi ldungen, bei welchen
e s vorzüghch auf T r eue ankommt, allen andern vorzuz
i e h e n sein , indem die e r s r eZe i c h n u n g , ohne alle ferner
e U e b e r t r a g img , .«r.bon den Abdruc k möglich macht.
III.
Beschreibung der, diesem Hefte beigefügten Abbildungen.
A l l e in diesem H e f t s aBgebi läetenPf lanzenabdrücl se gelier
e n zu emer G a t t u n g , d e r e n allgemeiner Cha r akt e r darinn
b e s t e h t ; dasssie überalLmit rhambenförmig, oder ingeschohmen
VAerscken stehenden Drüsen oder Narben besetzt sind-
W e n n der Graf Sternberg diesen al lgemeinen Charakt
e r darinn setzt , dass die Drüsen oder Narben in einer Spirallinie
um den Stamm laufen-, so wird dabei vorausges
e t z t , -was n o c h gar nicht erwiesen ist : dass diese Abdrüc
k e alle ursprünglich runden Baumar ten gehören. Wir
w e r d e n in der Folge z e igen , dass dies h ö c h s t wahrscheinl
i c h nicht der Fall ist.
A l l e uns bis jetzt v o r g e k omme n e n Abdrücke dieser
G a t t u n g zerfallen in drei Hauptarien, die wir so unters
c h e i d e n würden;
E r s t e Hauptart.
Schuppenpflanzen. Di e Drüsen , welche das geschob
e n e Vieieck bi lden, stehen auf der Höhe der Schuppen,
o d e r im Durchschni t tspunkt des die Schuppen einfassend
e n Netzes. Die Bruchstücke dieser Hauptart kommen
t h e i l s cylinderi:brmig, theils blütterformig vor.
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Wu- sind zweifelhaft, ob der merkwürdige Abdruck
w e l c h e r . T ab. XV. Fig. 2. bei der Petrefactenkunde des
B a r o n von Schlotheim abgebildet ist, zu dieser Hauptart
g e r e c h n e t werden k ann oder nicht . Die Zeichnung zergt
n u r zwischen- den Drüsen-wellenförmig gegeneinander
l a u f e n d e Linien} die Beschreibung bezeichnet die Räum
e welche sie einschliessen, als S'childer. Diese Schild
e r sollen von verschiedener Breite und Lange sein, und
d i e Ar t auch in PFaldenhurg gefunden werden. Nun bes
i t z e n wir/zi/j/" E x emp l a r e aus diesen Werken, welche
auf den ersten Blick jener Zeichnung auffallend gleich
s i n d , genauer untersucht aber selir davon abweichen.
W o nehmlich die beiden breiten, auffallenden Wel lenl i -
n i e n sich nahe kommen, läuft u n t e r e inem spitzen Wink
e l von einer zur andern eine feinere, leicht zu überseh
e n d e Linie, welche sie von einander t r ennt , —wie dies
b e i einigen Schuppen auf Fig. 6. derselben Plat t e der Fall
• i s t— und die Schilder in ivahre Schuppen verwandelt.
S o l l t e das Original jener Zeichnung vielleicht zu dieser
A r t gehören? Wir bescheiden uns indess gern darüber,
o h n e jenes Original geselin z u h a b e n , keinUrtheilfällen
z u können. Würde die Richtigkeit der Zeichnung bew
ä h r t , so w ü r d e sie eine eigne H a u p t a r t begritnden.
D i e von uns bestimmte Hauptar t scheinet nach den
vor uns l iegeuden Exemplaren wenigstens in drei Famil
i e n zu zerfallen: i) Solche, deren Schuppen gezeichn
e t und mit einer INlittelnath versehen sind. Alle Exe
m p l a r e dieser Fami l ien scheinen blattartig zu sein.
2 ) Solche, deren Schai^pün oU^iv-
E i n f a s s u n g über einander liegen. Die uns vorgekommen
e n Exemplar e dieser F ami l i e scheinen fast alle cylinderf
ö r m i g zu sein.
3 ) Solche, deren kleine Schuppen netzartig eingei
a s s t und ganz schlicht sind. Die D r ü s e n stehen in den
D m - c h s c l i n i t t p u n k t e n .
Z w e i t e H a u p t a r t.
Gestreifte., mit halbrunden Stäben oder Pfeifen belegte
Fßanzen. Die, das geschobene Viereck bildenden
D r ü s e n , stehen auf der H ö h e der S täbe. - Diese Hauptart
s c h e i n t sich durch die verschiedene Grösse der Pfeifen in
m e h r e r e F amiUe n zu thei len} und es sind uns noch wenig
e Bruchs tücke derselben vorgekommen, die nicht
terförmig gewesen wären.
D r i t t e H a u p t a r t.-
Schlichte Pflanzen. Die Narben, welche das ges
c h o b e n e Viereck bi lden, stehen auf der schl ichten Haut ,
d i e keine Spur von Schuppen oder Streifen zeigt.
A l l e uns bis jetzt vorgekommenen Bruchstücke
d i e s e r Art gehören offenbar runden Bäume n oder
Ä s t e n an-
D i e Abbi ldunge n bei diesem Heft stellen nur Exemp
l a r e der ersten und zweiten Hauptart dar.
1.
TAB. I. Fig. I. A. Schuppenpßanze, im Kohlens
c h i e f e r aus den Waldenburger Seinkohlenvverken} nat
ü r l i c h e Grösse, die Gestalt im Ganzen blattförmig^
w i e der bei AB g e n omme n e Durchschni t t Fig. i . a b zeigt,
d e n Blät ter n desCactus spinosiss, nicht unähnlicb.
W i r nehmen die Gestalt wie sie vorliegt, ohne bes
t i m m e n zu wollen: ob sie schon ursprünglich so war?
A l l e i n wäre das Exemplar wirklich baumartig, cylinderf
ö r m i g gewesen, und hätte nur durch Druck die platte,
b l a t l a r t i g e Gestalt erhalten-, würden da die Schuppeii
n i c h t zusammengedrückter erscheinen, die unter ihnen
l i e g e n d e n Fasern und länglichen Erhöhungen nicht mehr
v e r w i s c h t sein? Der Abdruck hat den Vortheil, dass er
z u g l e i c h zu der ersten und dritten Kliisse gehört, indem
e r theils noch mit den unverletzten Kohlenschuppen bed
e c k t ist} theils eben so unverletzt die von ihrer Haul;
enibJüSte P/7aiize zeigt.
D i e scharf abgeschnittene Schuppe ist oben wo sie
a u f l i e g t , rundhcher, unten, wo sie imme r hinter zwei
a n d e r n h e r v o r t r i t t , spitziger. UioZeiclm>-ii=.s f i ^ Schupp
e ist lern, ciüei dcuaii.U} der u n t e r eTh e i l bildet dieGe-
- s t a l t eines Herzens, das in der Mi t t e durch eine hervorr
a g e n d e Nat h getheilt ist, an deren beiden Seiten oben
z w e i Augen stehen. Über dem Herzen erhebt sich ein
D r e i e c k , gebildet durch zwei B o g e n , die sich oben i n ein
e m stumpfen Wiiikel schhessen. Der rechte Schenkel
s t e h t oben auf der H e r z f o r m auf , der l inke läuf t n o c h ein
w e n i g daneben h e r u n t e r , so dass h ier ei n herabhangender
s p i t z i g e r Wi n k e l gebildet wird. Über der H e r z f o rm, das
D r e i e c k einschliessend, steigt die Schuppe empor , und
b i l d e t die obere Spitze. Das Verhäitniss der Breite zur
L ä n g e ist z ieml ich regelmässig wie 2 : 3-
D i e s ist im Al lgemeinen die Ges tal tung der Schuppen
d i e s e r Familie. Die Herzform mit der Mi t t e lna t h ist all
e n gemein} nicht imme r sind die Augen sichtbar, das
D r e i e c k , welches wir das Oberschildcheur nennen möcht
e n , ändert oft seine Gestalt} der herabhangende Wink
e l links verschwindet; und das Ganze gleicht oft einem
i n e inander geschobenen Kleeblatt } der R a u m über dems
e l b e n , der hier ganz schlicht ist, zeigt oft eine Mitteln
a t h mit einem tiefen E i n s c h n i t t u. s. w. und das Verhäitn
i s s der Breite z u rLä n g e l e i d e t g r ö s s e r e Verschiedenheiten.
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