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• a) Die geringe Breite zur Länge, die ein Verliältniss
giebt wie etwa 1:4,
b) Die Horzform ist deutlich, die Miltelnath stark
gezeichnetj doch, zeigt nur eine Schuppe eiae schwache
Spur von Augen. Dass sie'fast überall fehlen, scheint
•aia der Steinmasse zu liegen, -vvejche nicht feinkörnig genug
ist, eine nur kaum bemerkbare Form darzustellen.
D i e Miitelnath ist höchst merkwürdig. Sie liat überall
in dem lichtfarbigen Steine schwarze runde KohlenpuukLe
zurückgelassen, welche, sjch in den Stein einsenkend,
den deutlichsten Beweis für ahgebrochne Stacheln
liefern.
c) Das Oberschildchen ist nicht gro^, steht wie bei
der vorigen Pflanze auf dex Herzform auf, und der obere
TJieil der Schuppe ist schl icht , ohne Einschnilj:.
Unlcr Fig. 7. a. ist eineSchuppe im Profil gezeichnet.
6.
TAB. ir. Fig. I. A. Gestreifte Pßanze im Kohlenschiefer
aus den Waldenburger Werken; natüj-liche
Grösse, die Gestalt blatLfÖrmlg. Der Abdruuk gehört zu
der ersten und dritten Klasse.
JJie DJaitZ-uiiix Ist iiier in der Tliat >,nc-l-.=t «..tarHcl-x
und nicht erst durch einen Druck von aussen entstanden..
Der Durchschnitt A ß inFig. i . öZ? ist überaus regelinä.ssig
und blattähnlich; der Durchschnitt C D in Fig. i. c c2,
welcher in den vorigen hinein gezeichnet ist, hat dieselbe
Gestalt; nur ist er verjüngt, wie die Ver)üngn;ng eines
lanzenförmig zugespitzten Blatts es zu erfurdern scheint.
Weiter oben hinauf verschwindet der untere Einschnitt,
und der obei;e.wird ilaclicr, — solke diese Regelmässigk
e i t i n der Gestalt wohl das Wer k eines zufälligen Drucks
" sein ?
Die Kohlenhaut ist zwischen den Stäben durch eine
sanfl wellenförmige Linie getheilt, so ddss die Streifen
bei den Drüsen breiler, zwischen denselben schmaler
werden. Diese W'ellen finden aber nur in der Kohleuhaui
statt; die unter derselben liegenden Stäbe sind-ganz gerade
und zeigen keine Spur davon. Li der Zeichnung
sind, bei der Übertragung auf den Stein, diese Wellen
"ein wenig zu stark angedeutet. Da auch bei andern
gestreiften Exemplaren unsrer Sammhmg die Kohlenhaut
selbst geradlinigt getheilt ist, wäre es wohl nicht unmögl
i c h , dass diese Wellenform des abgebildeten Exemplars
durch einen leichten Druck gebildet worden, indem die
Haut der Pflanze im natürlichen Zustande sicli um die
Drüse her erhob, wie dies bei manchen gestreiften Caclus
- A r t en roch jetzt der Fall ist, und sich dann durch
den leichten Druck in die Breite ausdehnte. - '
Die Drüsen oder Narben stehen rhombenförmig auf
der Hohe der Släbe, wie dies bei allen gestreiften Cactus-
Arten noch jetzt der Fall ist. Auf der Kohlenhaut bestehen
sie in einer runden Einsenkung, die von einem erhabnen
Ringe umgeben ist; oben und unleH legt sich
ein sanfter, herzförmiger Eindruck daran. Wo die Kolilenhaiit
verlohren ist, bildet die Drüse blos einen eingedrückten
Punkt.
jN'lan bemerke noch bei den Durchsrhnitten, dass
beide Seiten so gegen einander stehen, dass dieErhöhung
der einen in die Vertiefung der andern hinein passt, wodurch
die Gestalt des Durchschnitts gegen die Ränder hin
flammenartig wird.
TAB. n . Fig. 2. A. GeMreiftePßanze. ini KoblenachU/
ci oLis Jen WalJeiiburgpr'Wej-kfij; nüiürliche Gröss
e , die Gestal t blottförmig. Der Abdruck gehörtauf beiden
Seilen zii'der ersten und dritten Klasse.
Der Durchschnitt bei A B in Fig".-2. B. a b, zeigt
den geringen Durchmesser der Dicke, des Bruclistücks
und die regplm.,ssige.Verjüngung nach dem Rande hin;
auf beiden Seiten, sowohl auf der Kohlenhaut, als den
entblösten Stäben ist Äcm Druck heincrkbar. Die Drüsen
stehen auf der Hohe der Släbe; auf der Kolilenhaut in
einem oben rnnJcn, unten spitzig zulaufenden, kaum
merklichen Eindruck; auf den eniblösten Stäben zieht
sich sowohl nach oben als nach unten hin von der Drüse
ein leichter Eindruck.
Der Durchschnitt dieses Bruchstücks .ist vorzüglich
m e r k w ü r d i g , durch die regelmässige Flammen^estalt^
mit welcher er gegen den Rand hin ausläuft. Da dies bei
dem vorigen Abdruck derselbe ii"all, ob w'ohl wegen der
Dicke der Masse und der kleinerii Stäbe weniger in die
Augen fallend ist, so scheint darinn allerdings ein Character
der PHanzenart zu liegen.
IV.
Gehören die Bruchstücke der in diesem Heft beschriebenen Pflanzen, einer noch lebenden
Pflanzengattung an und welcher?
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W i r hahen schon der Schwierigkeiten gedacht, welche
mit dieser Untersuchung verknüpft sind. Es soll in der
^ R e g e l von kleinen, unbedeutenden Bruchstücken eines
Stammes oder grössern Blattes, ohne eigentliches Laub,
Blüthe und Frucht, bloss aus der Gestaltung der äussern
Haut imd Rinde und den Merkmahlen, welche sie darbiethet,
auf das Ganze der Pflanze geschlossen werden,'zu
w e l c h e r diese Bruchstücke gehörten. Es möchte nicht
- undienlich sein, sich über gewisse Grundsätze zu verständigen,
von welchen bei dieser Untersuchung ausgegangen
werden muss, wenn aus den Folgerungen und Schlüssen,
so viel möglich, die Wi i lkühr entfernt werden soll.
Wir wagen es, zu diesem Ende folgende Grundsätze
aufzustellen:
1) Die Charaktere und Merkmahle, von welchen
bei diesen Schlüssen und Bestimmungen ausgegangenwiril,
müssen an den Bruchstücken, so wie sie da sind,
zu finden sein, und nicht auf Vorausseizunge/i luiicn, die
selbst erst noch zu erweisen sind.
2) Es darf nicht eher auf untergegangene Gattungen
geschlossen werden, bis die Vergleichung mit allen noch
lebenden Gattimgen nichts Gleiches darbiethet.
Der erste dieser Sätze fliesst so klar ans der Natur
dieser Üdtersuchung, dass wir eine ausführliche Begründung
wohl ersparen können; der zweite möchte Widerspruch
finden, weil einige Naturforscher fast vom Gegeniheil
ausgehen. Wir sind übrigens weit davon eiitfei-nt,
uns hier, wo von blosser Beobachtung und Vergleichung
die Rede ist, in den Streit zu mischen: ob in der letzten
Ilauptrevolution unserer Erde, oder in mehreren Revolutionen,
die dieser vorhergingen, ganze Schöpfungen orgcinischer
Wesen untergingen und neue an ihre Stelle
t r a t e n ; oder ob das'einmal ins Dasein getretene organische
Leben sich ununterbrochen fort entwickelte, und
unter verschiedenen Bedingungen sich auch verschieden
gestaltete. Denn darinn sind doch hoffentlich beide Part
h c i e n einig: dass dieser Streit allein durch Beobachtiuigen,
durch unbefangene, genaue Vergleichung der ve'rsteinerten
organischen Wesen mit den noch lebenden
entschieden werden könne — imd so setzen ja beide Partheien
den oben aufgestellten Grundsatz im strengsten
Sinne voraus.
Wenn nun der Baron, von Schlotheim in seiner Petrefactenkunde
die Abdrücke, von denen hier die Rede ist,
z u den Palmaciten rechnet, und dei- Graf Sternberg sie
theils für w i r k l i c h e t h e i l s iilic zapfenbaumähnliche
liebergänge zu halten scheint; so liegt beiden Ansichten
die Voraussetzung zurn Grunde: dass alle jetzt platt und
als blattförmig gefundenen Bruchstücke ursprünglich
rund, oder cjlinderförmig waren, und ihre jetzige Gestalt
nur durch den Druck erhielten. Wenn auch bei einigen
platten ExempJai-en ein äusserer Druck augenscheinlich
i s t ; so giebt es andere, regelmässig blatlfoimige, die
keine Spur von Druck verrathen, ja einige, wie das Tab. I.
Fig. 6. bei diesem Heft abgebildete, wo im Gegeiitheii
die Schuppen von innen heraus gedrückt scht-inen.
Folgende Beobachtungen — die sich freilich nur au£
die Exemplare erstrecken, die uns selbst zu Gesicht geu..
... • cvu-iv.....^ in Betracht' ge^.ogca
werden z u müssen;
Erstens: Alle uns vorgekommenen Ah'lrücke,
welche zu der dritten^ oben von uns aufgeführten Hauptart,
nämlich zu den Pflanzen, gehören, deren Narben
rhombenförmig auf der schlichten Haut stehen, zeigen
luiwiderspi-echlich: dass sie ui-sprüngUch cylinderförniigi
baumartig waren. Wir haben Bruchstücke von Stämmen
gesehen, welche melarere Fuss im Durchmesser hielten,
und völlig rund waren; unsere Sammlung enthäh noch
/ ¿ i n / E x e m p l a r e von i bis 3 Zol l Durchmesser; alle haben
sehr durch den Druck gelitten, sind theils platt, gebogen
und wunderlich verunstaltet; aber alle zeigen noch
die unbestreitbaren Spuren der ursprünglichen Cylinder-
Gestalt. Warum, wenn der Druck so aligemein war,
linden sich von dieser Art keine blattförmige Exemplare
?
Zwtitensi Alle zu der Art der Schuppenpflanzen,
g e h ö r i g e , die Familie mit schlichten.^ unbezeichneten
Schuppen bildenden Abdrücke, die uns bis jetzt vorgekommen
sind, zeigen die Spuren, dass sie ursprünglich
c y l i n d e r f ö r m ig waren. Wir rechnen dahin den Baum,
den der Graf Sternberg Tab. I. und IL bei seinem schon
erwälmten Heft abgebildet hat. Wir besitzen von dieser
Art ein sehr merkwürdiges Bruchstück — zur vierten
Klasse der Abdrücke gehöiig — das einen Durchmesser
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