
36
gen , welche sich durch Farbe und Steiaart unterscheiden.
Wir haben Fig. 6, die Mille eines Blocks dieser Art in natürlicher
Grölse gezeichnet. Der Stamm war auf eineç
Seite sehr beschädigti kann aber etwa an zwei Ful^ im
Durchmesser gehalten liaben. Wir wählten dies Stück
vorzüglich der OeEFnungen wegen, welche den ganzen
Block durchsetzen, und bei a und b angegeben sind. Die
übrigen Absonderungen sind nicht überall sichtbar, weil
die schun erwähnte, rostfarbige Haut sich so fest darauf
gelegt hat, dafs sie nicht wohl herunter zu bringen ist.
Kleine Quarzstreifen werden, wie die Zeichnung sie andeutet,
theils als Radien, theils als Abschnitte von Kreisen,
sichtbar. Die aufliegenden Blumen sind in der Zeichnung
bemerkt.
Fig. 7, ist ein am Buchberge gefundenes Bruclistück
dieser Baumartj die Windungen des Stammes sind noch
sichtbar, obwohl es von seinem aulsernUmfange sehr vieles
verlohren zu haben scheint. Es ist lange Zeit der Witterung
ausgesetzt gewesen. Kommen diese Versteinerungen
erst aus dem Sande, so sind sie fast schwarz, von dem
vielen Kohlenstoff den sie enthalten ; dieser sondert sich
aber in der FenehtigkoitnacU und, nach ab, die Farbe -vvirii
lichtgrau oder bräunlich.
Dieses Bruchstück gleicht völlig einem Bündel rundlicher,
dicker und dünner Fasern oder Gefafse , -svelche
durch eine sie umgebende Masse, bei der man wohl an
Zellstoff denken kann, mît einander verbunden sind. Die
Zeichnung stellt das Original mit möglicher Treue in natürlicher
GrÖfse dar. Die beiden eirunden, gröfsem Absonderungen
oder Gefäfse, fallen von selbst ins Auge j die
kleineren, dunkelfarbigen zeigen mehr rhombenformige
Durchschnitte; die unregelmäfsigen Oeffnungen sind
klein.
Fig. Si ist ein halbrunder Streifen in natürlicher
GrÖfse, von dem Blocke, dessen Mitte Fig. 6, abgebildet
ist. An der Aufsenseite, welche die Rinde verlohren hat,
ist die Struktur des Stammes genau nachgebildet.
Wollte jemand in diesen merkwürdigen Stämmen
keine eigentliche Bäume, sondern eine riesenhafte Rohroder
Schilfart erkennen, so würden wir wenig dagegen
haben, obwohl das Nichtvorhandensein der Knoten und
Absätze,/welche diesenPjlanzenartep eigeniSin-d, dies unwahrscheinlich
macht. . f ^ ^ . .. .
Die zweite Baumart, die mit der .vorigen überall,
und eben so häufig zum Vorsehein-kpmmt', ist weniger
schlank, und Übertrift dieselbe an GrÖfse und Dicke. Von
den Windungen unÖ Streifen der vorigen Art, findet keine
Spur hier statt. Die von "der Rinde entblöfsten Stämme,
gleichen sehr unseren alten Elchen, welche abgeborkt
sindj in den abgebrochenen Blöcken entdeckt'man deutl
i ch in der Mitte einen Kern und Jahrringe} die oft nicht
einmal eine Linie stark sind, und dadurch auf einen langsamen
Wuchs schliessen lassen, Wurzeln sind noch niclxt
entdeckt, obwohl' die tintere Gestalt der Stämme auf solche
schliessen läfst. Ein Block der unten am Buchberge
liegt, und etwa anderthalb Fufs im Durchmesser hat,
theilt sich In zwei gleiche Zweige- Manche .kleine Bruchstücke
mit sonderbaren Krümmungen, müssen Wurzeln
oder Zweigen angehörenj wir werden künftig einige Ab«
bildungen von dieser zweiten Baumart liefern.
"Wir kommen jezt zu den
P f l a n z e n r e s t e n
in dem jwigern rothen Sandsteine, der auf den Kohlensandstein gelagert ist.
Dieser Sandstein bildet imSt. AnnenBerge bei Neurode
eine bedeutende Höhe und seine Schichten liegen ziemlich
horizontal} er enthält keine Steinkohlen , wechselt
aber mit Kalkflötzen ab. Diese KalkQÖtze enthalten nicht
allein Üeberreste von denselben Pflanzen, welche sich in
den andern Lagern vorfinden, sondern aufserdem noch
eine Menge Schaalthiere und Fische, von welchen, was
in derThat höchst merkwürdig, in allen übrigen Lagern,
selbst in dem jüngern, rothen Sandstein, noch keine
Spur entdeckt worden ist.
Vor jezt beschäftigen wir uns blofs mi t dem jüngern
Sandstein. Gegen den Gipfel des St. Annen Bergs hin,
sind die Schichten ziemlich mächtig, und durch viele lothrechte
Klüfte getrennt. In diesen Klüften findet sich ein
feiner, rotherThon, der alsFarbe gebraucht werden kann;
in den hochliegenden Schichten finden sich keine Pflanzenreste,
wenigstens haben wir in den dortigen Steinbrüchen
keine entdecken können.
Am Fufse des Bergs aber, wo die Stadt Neurode zum
Theil auf diese Sandsteinlager gebaut ist, werden oft
dünne Platten gebrochen, welche fast ganz aus Pflanzenresten
bestehn. In einer solchen Tafel unserer Samml
u n g , welche bei zwei Zoll Dicke fünfzehn Quadrat-
Fufs enthält, ist nicht ein Zoll zu finden der ohne Versteinerungen
wäre. Die Platte zerfällt wieder in vier dünne
Schichten, welche sehr wenig zusammenhangen. Zwischen
zweien derselben, liegt dann wieder eine ganz dünne
Schicht, nicht mächtiger wie starkes Papier, nufserst
37
h ' t
zerbrechlich, und lite und da selbst staubartig, Diese
dünne Schicht besteht fast ganz aus zusammengedrückten
Stengeln, Blättern undBlumen, mit etwas rolhem Ocker
vermischt, die jedoch ihre Umrisse zum Theil trefflich
erhalten haben. Die obern und untern dichtem Schichten
enthalten nun, und oft sehr deutlich, alle diese Umrisse
iml iohldruck. Aber selbst in den mächtigern Schichten,
und sie nach allen Richtungen durchsetzend, kommen
Pflanzenreste vor, an denen man fast gar keinen Druck
bemerkt^ und die daher sehr belehrend sind.
Wir füllen nun Tab. X. ganz mitAbbildungen einzelner
Theile dieser grofsen Platte an.
Flg. I , enthält beza, und von hier sich aufwärts ver-
.breitend, den obern Theil der Pflanze, welche die vielblätterige,
schon beschriebene Blume trägt. Die Art des
Wuchses, die Zertheilung der Aeste in Blumenstiele, wis
der groise Reichthum an BIum.en dieser Pflanze, zeigen
sich hier deutlicher als im Schieferthon.
Dafs wir hier dieselbe Blume vor uns haben, als dort,
kann nicht bezweifelt werden} wenn auch hie und da die
Gestalt etwas abweicht. DasLaub ist völlig dasselbe, und
an einer auf der Seite izcgoadc« DUunc i^L aicDiuruo«-
.aecJ<e fi^iubar, nur der gezahnte Rand derselben ist nicht
zu erkennen,
• Die Zeichnung ist in natürlicher GrÖfse j unten von
c n a c h d liegt noch die dünne Zwischenlage} darüber ist
der Hohldruck sichtbar.
Bei b ist der untere Theil, und die Wurzel einer
Pflanze sichtbar, deren Stengel bei dem Auseinanderbrechen
der Schichten verlohren ging, dessenSpur aberüber
•das ganze gezeichnete Stück sichtbar ist. Es sind auf der
grofsen Platte noch zwei solcher Wurzeltheile zu finden,
"völlig dem vorliegenden gleich, und noch mit denselben
"Blumen behangen, welche die vorige Pflanze zeigt. Dies
Exemplar ist deswegen merkwürdig, weil es offenbar
.weder Blätter nocli Blumen hatte, die sonst eben so gut
wie der Stengel selbst ihren Eindrucic zurückgelass_en haben
müfsten, und so den Beweis liefert: dafs neben den
frischen blühenden Pflanzen, auch'dürre und laublose
Stengel und "Wurzeln in diesem Wasser herumtrieben.
, Fig, 2, Dieselbe Pflanze von einer andern Stelle dieser
Steintafel. Sie wurde gewählt, weil der "Wuchs der
Laubblütler hier deutlicher ins Auge fallt, als bei (^em vorigen
Exemplar. Diese Blätter standen bald einzeln, bald
in der Mehrzahl am Stengel} die Blaltsliele scheinen kurz
zu sein.
Fig. 3. Dies Durcheinander sehr verschiedener Pflanzenreste
, bedeckt den gröfsteu Theil unserer Platte auf
beiden Seiten. Zwei Seiten von den beiden innern Schichten,
wejchc am Rande sichtbar werden, wo wir einige
Stücke losgebrochen haben, sind ebenso bezeichnet, und
wir können daher wenigstens fünf zig Quadratfufs rechnen,
welche so mit Versteinerungen bedeckt sind. Die
hie und da zum Vorschein kommenden ßL men , welche
•der Gegenstand von Fig. i und 2 sind, übergehen wir
hier ganz. Dann findet sich eine zahllose Menge von Kolben
verschiedener Farrnkräuter. "Wir haben sie einzeln,
nach den besten Exemplaren der ganzen Plat te, und etwas
vergrölsert unter Fig. 4 , 5, und 6 gezeichnet.
Fig. 4. Diese Kolben kommen nicht sehr häufig vor,
und sind nie ganz deutlich} doch scheint es dafs sie, genau
verglichen, derselben Pflanze angehören, welche
Tab. IX. Fig. I , abgebildet ist, und deren Kolben und
Laub mit Lyc. inundatum eineso auCserordentliche Aehnlichkeit
haben.
Fig. 5. Diese Art von Kolben macht einen grofsen
Theil der vorhandenen aus , und ist zum Theil ganz vortrefflich
erhalten. Das Original das hier abgebildet ist,
liegt ganz frei und nur zur Hälfte in dem Steine. Das unt
e r e , etwas stärkere Ende ist nicht so deutlich, welches
aber von einem hier statt gehabten gröfsern Drucke her zu
. ocbcJat. Vergleicht man diesen Kolben genau m.it
Lyc. annoLinum, so würde es sciiwer nalten den geringsten
Unterschied zu entdecken. Die Verdickung am untern
Ende fehlt allerdings den Kolben dieser Farrnart} sie ist
aber an hunderten von Exemplaren auf unserem Steine
nicht zu finden, und also hier wohl nur zufallig, und
Folge eines Drucks. Vom Strunk und Laube einesFarrnkrauts,
das gleichfalls dem Lyc. annotinum gleicht, finden
sich einige Spuren.
Fig. 6. Kolben eines Farriikrauts, dem vorigen sehr
ähnlich, doch sind die Schuppen viel kleiner. Diese Art
kommt am häufigsten vor. Lyc. clavatum hat eine grofse
Aehnlichkeit damit} auch glaubt man hie und da auf dem
Steine die feinen ha"arfÖrmigen Spitzen der Saamenblättchen
zu entdecken, doch ist darüber nichts Gewisses zu
bestimmen.
Fig. 7. Zwei Stück von der kleinen fünfblätterigen
Blume, welche Tab. VI. Fig. 85 abgebildet ist, und. die
überall mit der vielblätterigen Blume vorkommt. Die Blumen
sitzen auf einem sehr zartenStiele, den man bedauert
nicht weiter verfolgen zu können, da unten eine grofse
Blume sie bedeckt.
In dem bunten Gemisch, was diese ganze Fläche des
Steins bedeckt, wie-sie Fig. 3, abgebildet ist, erkennt
man diese Blume oft ganz, oft nur Theilweise; hie und
da aber liegen diese Blümchen vollkbmmen, doch von einer
Menge ganz unkennthcher Körper umgeben, nebeneinander}
wir haben indefs nur die beiden hier gezeichneten
entdecken können, die noch an ihi-en Stielen sitzen.
ü