
!ft
I
i:
peil zwischen den Wellenlmien, sinkt von der Rechten
gegen die Linke herab, ivie bei Fig, 4. Durch xideSchuppen
laufen gröfsere und kleinere Quehrrisse inid Sprünge,
die erst bei dem Losbrechen des Abdrucks entstanden zu
sein scheinen, weil sie fast den ganzen Stein durchsetzen.
Was diesen Abdruck wichtig iHacht, ist derUinstand:
dals die oben gezeichneten Schuppen nach unten hin m
dne ganz andere Gestalt Übergehn. Die tiefenEinschnitle
welche oben die Schuppen von einander trennen, verlieren
sich in der Mitte, und an ihre Stelle treten zwischm
den Schuppen Streifen, von dicht an einander liegenden
Lüngenfasern gebildet, auf denen sich bald jede Spur der
begrenzenden Linien verliert. An die Stelle der mit Fasern
bedeckten Schuppe, trit ein schlichler Schild , welcher
in der Mitte eine nach obenscliarf zulaufende Erhöhung
hat, an welcher hie und da noch kaum die Spur einer
Drüse zu finden ist. Dm diese Gestalt deutlich zu zeigen,
ist Fig. 8- od. ein Quehrdurchschnitt, und bei et.
ein Durchschnitt von oben nach unten, beide im Profil,
gezeichnet.
Freilich sehen wir in diesen Schildern, Wie in den
darüber stehenden Schuppen, nur die innere Seite der
Schuppenhaut; die auf die Gestalt der äufsern Seite nicht
goru^o l^üa e^Uior..^- itlfci: ^lloiv. rllp innere Seite der
Schuppen de^sselben Abdrucks doch im Allgememen uer
äufsern Seite gleicht; so ist dies auch wohl mit den Schildern
derselbe Fall. Wäre dieser Abdruck beim Ausbruch
zufälig in der Mi t te, gerade wo der Übergang von einer
Gestaltung zur andern stat findet, zerbrochen, so würde
niemand auf den Gedanken gokommen- sein: dofc boide
Stücke einer und derselben PHanze angehörten. Wie bedeutend
diese Umwandlung in den Gestalten der äufseru
Haut, oder Rinde dieser Pflanzen, für die genauere Bestimmung
der Arten undFamihenist, werden wi'r in der
Folge zeigen.
TAB. V. Fig. I. Schuppenartige Pllanze. Kohlenschiefer
aus den Landshuter Werken; natürliche Grbfse.
Der Abdruck gehört zur ersten und dritten. Klasse.
Dieser schöne Abdriwk hat ziemlich erhabene Strei-
. fen, nicht unähnlich den Abdrucken der'zweiten Hauptart.
zur Seite laufen über die Spitzen desselben zum Rande
hin. Die Streifen sind durch eine sanfte Wellenlinie von
einander gelrennt, wodurch die Schuppen so neben einander
Auf den Streifen ober liegen Schuppen, der Gestalt
eines Schildes gleichend; unten kreisförmig, doch hie
und da auch mit einer stumpfen Spitze versehen. Oben
haben sie einen tiefen Einschnitt, und an den Seiten desselben
steigen zwei scharte Spitzen in die Höhe; in der
Mitte befindet sich eine Narbe. Unter dem Schilde bilden
sich drei Strahlen, als ob sie von der Narbe in der Mitte
ausliefen. Der mittelste Strahrtrift in den Winkel des
Einschnitts des darunter stehenden Schildes; die beiden
zu stehen kommen, dafs sie überal l , viere zusammen,
ein geschobenes Viereck bilden. Diese ausserordentlich
regelmäfsige Zeichnung bewog nns sie Fig. 3.
vergi-öfsert darzustellen.
An der Seite ist die Kohlenhaut, welche sehr von
Steinmasse durchdrungen ist, und daher gleich dem
Schiefer eine ziemlich hellte, bläuhch-graue Farbe hat,
von dem Kern getrennt, der nun hier als Abdruck der
.dritten Klasse zum Vorschein kommt. Dieser Abdruck
Ist den Abdrücken der drillen Klasse der zweiten Ilauptart
so rfelch, dats er schwerlich davon unterschieden werden
könnte, wenn die daneben liegende Kohlenhaut nicht
mehr vorhanden wäre. • Die Streiten sind hier noch erhabener,
durch sanfte Wellenlinien getrennt, unddieDrusen
haben dieselbe Stellung als bei der zweiten Hauptart.
An demselben Stück Schieter befindet sich noch ein
ähnlicher Abdruck, jedoch in einer andern Richtung angelegt.
Wir haben ihn
- Fig. 3. in natürlicher Grbtse abgebildet. Der Abdruck
selbst gehört zur zweite,^ Klasse; wir haben ihn
aber der DeutllcUceit wegen mit Gips ausgegossen, und
diesen nun alsAbdricK hol irl.^o
Genau betrachtet, hat diese Pflanze mit der vorigen
viel Ähnliches, doch zeigt sich auch eine bestimmte Verschiedenheit.
Den schlldartigen Schuppen fehlt der obere
Einschnitt; sie sind kreisförmig, jedoch ohne scharfe
Ränder, und auf gleich breiten Slreifen viel weiter von
einander abstehend. Der Grund ist unter den Schildern
eben so mit dreiSlrahlen besetzt; doch bildet er oberhalb
genau die beiden Spitzen, welche bei der vorigen Pflanze
durch den Einschnitt in die Schilder entstehen.
Beide Abdrücke sind merkwürdig, weil sie einen
Übergang von den Schuppenpfianzen zu den gestreiften
Pflanzen, oder von der ereie»Hauptart zur zweilenllau^iart,
bilden, oder eigentlich zwischen beiden in der Mitte
stehn. Vorzüglich tallt dies Flg. I. bei a. In die Augen,
wo die Kohlenhaut abgenommen ist, und der zum -Vorschein
kommende Kern der Pflanze, wie schon bemerkt
worden, fast ganz der zweiten Hauptart gleicht. Die
Schilder selbst berühren sich nicht unmittelbar, wie die
eigentlichen Schuppen; doch ist der Grund zwischen denselben,
der bei den eigenthchen gestreiften Pflanzen ganz
schhcht ist, wieder schuppenarlig gezeichnet.
Aus derselben Grube, in der Nähe ion Landshuth,
erhielten wir ein Bruchstück, von etwa neun Zoll Länge,
drei Zoll Breite und ««e « ZoU Dicke; die Schiefermasse
ist ganz der vorigen gleich. Auf einer Seite findet sich
ein Pflanzenabdruck, der der Pflanze Flg. I. gleicht, doch
ist die Zeichnung sehr undeutlich. Zwischen den Schieferblättern
zeigen sich mehrere Abdrücke vonGräsern und
andern unkenntlichen Pflanzenmassen, Auf derRückseite
finden sich drei ganz vollständig erhaltene Holzkohlen
(der mineralischen Holzkohle ähnlich, welche in Schlesien
in engen Klüften, oder die Schwanlkohle überziehend,
nicht selten vorkommt), und zwar so in den Schiefer eingeschlossen,
dafs nur eine Seite sichtbar Ist. Man steht
deutlich, dafs die Kohlen von der Schlefertnasse umgeben
wurden, da diese noch flüssig-war; denn obwohl man die
Ränder der Kohlen genau bemerkt, ist die Masse doch
überall da eingedrungen wo Raum war. Die Oberfläche
der Gröfsten enthält fast einen Quadrat Zoll, die beiden
andern sind kleiner.
Die Kohlen selbst sind vollkommen erhalten und zeigen
die Textur des Holzes, die sehr fein faserig ist, und
unsern weichen Holzarten gleich kommt, so deutlich wie
eine frisch gebrannte Kohle; überall zeigen sich auc^ feine
Quehrsprünge, wie sie jede an der Luft gebrannte
Kohle erhält. Die Richtung der Holzfasern zeigt, dats
die Kohlen schon abgesondert waren, da sie in die Masse
gerielhen; Ji.nil bei einer, welche-ri,r Seite eich etw.is auEblättert,
scheinen bestimmte Jahrringe zum Vorschein
z u kommen. Die Substanz der Kohlen Ist übrigens sehr
mürbe, und läfst sich bei der geringsten Berührung in feinen
Staub zerdrücken. Wir halten dies, nicht gewöhnliche
Vorkommen der Holzkohle allerdings für wichtig,
weil sie das Vorhandensein wirklich holzartiger Gewächse,
(Dicotyledonen) zu eben der Zeit , da unsere Schuppenpflanzen
u- s. w. wuchsen, aufserZweifel setzt. Vielleicht
waren die Gattungen, zu denen unsere Schuppenpflanzen
u-s. w. gehören, nur, oder doch vorzüglich, sumpfigen
oder niedrigen Gegenden eigen, wie die Menge der
schilfartigen Gewächse mit denen, und die Lagerungen
selbst, in welchen sie gefunden werden, zu beweisen
scheinen; während die dicotyledonen Gewächse die liöhern
Gegenden und die Gebirge bedeckten, und daher
weniger in diesen Lagern gefunden werden,
Fig. 4,. Schuppenartige Pflanze. Kohlenschieter aus
den Waldeuburger Werken; natürliche Gröfse. Der
Abdruck (welcher nach oben hin noch um ein Drittheil
länger ist, als hier abgebildet worden) gehört zur ersten
und dritten Klasse. Die Gestalt ist blaltförmig.
Die Kohlenhaut welche ziemlich stark ist — -Siehe
Fig. 5. bei c. — liegt so lose auf dem Kern, dafs sie bei
jeder .starken Berührung abfällt, und hat, obwohl glänzend
scUwarz auf dem JJrueh, doch mit dem Kern eine
Farbe. Von Wirkungen eines Drucks zeigen sich am untern
Theil e sehr geringe Spuren.
Der oben noch stehende Thell der Kohlenhaut ist
ganz schlicht, und olme alle schuppcnartlge, oder gestreifte
Abthellungen; aber regelmäfsig stehen in geschobenen
Vierecken Ideine runde iN'arben, ganz wie bei den
Pflanzen der dritten Hauptart, (S.7.) hie und da wird ein
schwacher Eindruck von oben nach unten sichtbar. Auf
der unten sich befindenden Kohlenhaut, stehen die Narben
eben so regelmäfsig; doch läuft von jeder ein halbrunder
Eindruck nach -oben hin, gewöhnlich scharf zugespitzt.
Man überzeugt sich bei genauer Betrachtung,
dafs ursprünglich auf den Narben kleine, kegelarüg gestaltete
Blätter standen, wie sie sich etwa noch jetzt an
dem Cact. cyllndr. Enden, oder wie sie, einer von dem
Gjafenileraiier^ abgebildeten Pflanze, (Flora der Vorwelt.
H e f t l . Th. XII. Fig. 2) zufolge., wahrscheinlich (in gröfserer
Gestalt) der dritlinHauptart eigen waren. DieseBlätter
wurden von Aer Schiefermasse gegen die Haut der
Pflanze gedrückt,, und verursachten die in denselben befindliclien,
ihre Gestalt zeigenden Eindrücke. Anden
oberen Thell der Kohlenhaut, waren diese Blätter entweder
verlohren, oder die Schiefermasse legte sich so um sie
her, dafs sie bei dem Losbrechen des Abdrucks der
iß/i Klasse in demselben zurück blieben.
Der Kern des Blatts ist überall schuppenartig gezeichnet;
nur an einigen Stellen, z.B. unten linker Hand und
in der mittlem Vertiefung, hat sich eine kohlenartige Substanz
mit dem Schiefer verbunden, wodurch die Zeichnung
undeutlich wird, oft ganz verlohren geht. Dies
war hier um so leichter möglich, da zwar die Schuppentheilung
sogleich ins Auge fällt; die eigentliche Zeichnung
aber sehr schwach ist, und uur bei genauer Ansicht vollständig
erkannt werden kann. Die Schuppen des Kerns
stehen gerade so, wie die auf der äufern Flaut durch die
Narben gebildeten Vierecks. Von der Rechten gegen die
Linke aufsteigend, werden sie nur durch einen sanften
Eindruck getrennt; von derLlnken gegen die Rechte aufsteigend
aber durch eine regelmäfsig gestaltete, oft von
zwei Linien eingefafste leichte Erliöhung. Diese Zeichnung
ist um so auffallender, da von derselben auf der
äufsern Haut durchaus nichts sichtbar wird.
Wenn die Abdrücke Flg. I. uml 3. sich als ein Mittelglied
zwischen die .eigentlichen Schuppen- und gestreiften.
Pflanzen, oder die erste und zweite Hauptart darstellen;
so erscheint diese Pflanze ganz als ein MlUelglled, durch
welches die erste Hauptart In die dritte übergeht. Aber
wie verschieden bildet sich hier der Übergang! Dort
gleicht der Kern dem Kern der gestreiften Pflanze, während
die äutsere Haut schuppenartig gezeichnet ist; hiec