
risse sind jedoch so scharf, dafs wi r die Abbildung in allen
Ilauptformen nach der, in der ersten Lieferung beschriebenen,
mechanischen Methode machen konnten,
und'daher für raögh'che Treue einstehn.
Die Blumen gehören sämmtlich zu der Tab. VIII.
Fig. 7, gezeichneten vielblätterigenArt; sie liegen aber so
nahe bei und über einander, dafs nur selten eine Blume
ganz sichtbar wird. Fast alle Stücke unsrer Sammlung,
im Kohlenschiefer, Eisenstein und Sandstein, zeigen bald
mehr bald weniger Spuren dieser Blume j noch häufiger
kommen die kleinen fünfblätterigen, am seitesten die Tab.
VIII. Fig. 5, 6, gezeichnete Blume vor.
Wir wählten dieses Exemplar zur Abbildung — obwohl
einige andre noch bestimmtere Umrisse enthalten—
weil hier zugleich Stengel und Laub sichtbar werden.
Die Pllanze trieb einen geraden Stengel, der mit sehr kleinen,
länglichen Wärzchen, oder dicht anliegenden Blättchen
besetzt wavj aus diesem gingen unter einem etwas
spitzigen Winkel Seitenzvveige hervor, die wieder Nebenäste
trieben, welche alle sich in zahllose Blumenstiele theilen.
Die Seitenzweige, Aeste und Blumenstiele trugen
zugleich Laubblätter von länglich - runder, fast herzförmig
zugespitzter Form, mit sägenförmig gezahnten Rande.
Die Blumenkrone ist rosenartig; bei einigen auf der
Seite liegenden Blumen zeigt sich deutlich eine gezahnte
Blumendecke.
Fig. 4. Baumrinde^ Kolüenschiefer aus denNeiiroder
Werken) Abdruck der zweiten und drittenKlasse, natürliche
Gröfse. Diese Abdrücke kommen auch im grobkörnigen
Sandstein vor. ^ • .
Die in Kohle übergegangene Rinde, bei ab j hatnur
die in der Zeichnung bestimmt angegebene Dicke 5 ja auf
derSchärfe der Einschnitte oder Risse ist sie nicht dicker
als Papier. Sie lag über einem sehr schlichten, nur etwas
faserigemKern, und war nach aussen auf eine, an
das Regelmässige grenzende Art aufgerissen, wie dies bei
unserenElchen, wenn sie anfangen alt zu werden, der
Fall ist.
Die Bäume, denen diese Rinde angehörte, mufsten,
nach dem Verhältnifs der GrÖfse dieser Risse in noch lebenden
Bäumen, von bedeutender Gröfse sein. Bei dem
abgebildeten Exemplare, scheint die Rinde im fdschen
Zustande dicker gewesen, bei der Verkohlung aber zusammengedrückt
zu sein, wpü jezt ihre Dicke in guv keinem
Verhältnifs zu den tiefen Einsclmitten sieht.
Wir kommen jezt drittens zu den
P f l a n z e n r e s t e n
welche noch gegen die Oberfläche des Kohlensandsteinsund wo dieser in Hügeln aufgethürmt,
di& Wirkungen wilder Wogen zeigt^ gefunden werden.
An einigen Orten erhebt sich der Kohlensandstein zu
ansehnlichen Hügeln, vorzüglich wenn diese sich an das
höhere llandgebirge anlehnen können, wie dies iraBuchberge
bei Buchau, in der Nähe von Neurode der Fall ist.
Der Sandstein ist hier ziemlich grobkörnig, hie und da
mit abgerundeten Kieseln gemischt, von weifsgrauer,
üdei- schmutzig - gelblir.hpi- FarLo, vind mit ro?i Farbigen
Adern ohne alle Ordnung durchzogen.
In diesem Berge zeigen sich nun überal l , wo derRe-
^en die sparsam bewachsene Oberfläche abspühlt, oder
der Sand zum Gebrauch weggebrochen wird, oder ein Weg
sich immer tiefer einschneidet, mehrere, ganz in Schieferthon
übergegangene Bäume, zum Thcil von ansehnlicher
Gröfse-
Die Steinmasse, in welche diese Bäume übergegangen
sind, ist so hart, dafs sie am Stahl Feuer'giebt!, dunkelgvau,
oder schwärzlich von Farbe und überall di'e Textur
des Holzes noch zeigend, hie und da zeigeli sich feine,
weiise Quarzadern, oft zwischen dfen Jahrringen, oft nach
Aufsen laufend. Zerschlägt man die Masse so findet mau
im Innern derselben, so wohl im Quehrbruch als in der
Länge zwischen den Jahrringen Spuren vonAbdrücken der
grofsen vielblätterigen Blumen, auch der kleinen fünfblätterigen,
wi e dieses bei andern Pilanzenkernen, so wohl
im ICohlenschiefer als Kohlensandstein der Fall ist.
Aber nicht allein ganze Bäume werden gefunden,
sondern zahllose Trümmer und Blöcke liegen einzeln auf
und an dem Berge umlicr j selbst die ganzen Bäume sind
immer in mehrere Stücke zerbruolien, die jedoch oft so
liegen, dafs man nur an den Sprüngen die Stücke von einander
unterscheiden kann. Diese Sprünge oder Brüche
sind oft so glatt, und ohne alle Splittern, dafs,es scheint
sie müfsten erst erfolgt sein, da die Masse schon in Stein
übergegangen war^ was aber auf der andern Seite selir
vieles gegen sich hat. Wie hätten die grofsen Steinmassen,
von so aufserordentlicher Schwere mit dem leichten
Sande fortgewälzt .werden können?. Und.vvelche Krafthätte
dazu gehört, diese so harte Masse zu zertrümmern?
Viele der einzelnen Blöcke geben auch den bestimmten
Beweis: dafs sie schon dieselbe Gestalt hatten, da sie
noch in den Wellen herumtrieben. Sie sind an den Seiten,
wo Vorsprünge einigen Schutz gegen das-Abreiben
im Sande gewährten, und vorzüglich da, wo sie abgebrochen
sind, mit einer gelblich - rostfarbigen Haut überzogen,
welche zwar sehr fest aufliegt, an manchen Stellen
ganz mit dem Steine verwachsen scheint, an andern aber
sich mit einem Messer ablösen läfst. In dieser Haut findet
man viele Abdrücke von Blumen , die mit der gelblichen
Masse iri alle Spalten und Oeffnungen eingedrungen
sind. So legt sich noch jezt eine schleimige Substanz
um verfaultes Holz im Wasser, in welcher vegetabilische
Reste, Thon, und Eisenocker sich festsetzen. Dafs diese
gelbe und rostfarbige Masse an und in denSpalten undRissen
unserer Trümmer keinen andern Ursprung hat, geht
auch daraus hervor, dafs sie an den Seiten , welche mit
Rinde bedeckt waren, die nachher in Kohle überging,
durchaus nicht zu finden ist.
Die Bäume selbst mufsten sich in einem ziemlich aufgelösten
Zustande befinden, da sie in den Sand begraben
wurden, wie die eirunden Durchschnitte der meisten be- '
weisen , die Masse mufste indefs bald einen solchen Grad
und Festigkeit erreicht haben, dafs die Baume sich nicht
biegen liessen, sondern beim Druck der Wogen oder des
sichfestsetzendenSandes zerbrachen, und zwar in der Art
v^'ie wir tiu den Trümmern wahrnehmen.
Auf fast allen Bäumen , welche ganz oder in dicht
an einander gefundenen Biuchstücken gefunden werden,
liegt noch eine, oft einen Zoll starke Rinde. Diese ist
iu Steinkohle übergegangen, und in ihrem jetzigen Zustande
so unzusammenhängend, dafs sie bei der geringsten
Berührung zerfällt, und jedesmal bei der Abnahme
des Sandes, der sie umschliefst, verlohren geht. Es ist
daher auch nicht möglich gewesen zu bestimmen r ob die
Fig. 4. Tab. IX. abgebildete Rinde diesen Bäumen angehört,
oder nicht? Tiefer unter der Oberfläche wird diese
Kohlenrinde unstreitig noch so fest sein, dafs ihre Gestaltung
sich erkennen liesse, da die Zerbröckelung wohl nur
durch das eindringende Wasser und den Winterfrost hervorgebracht
zu sein scheint.
Diese Bäume gewähren also im Grofsen dieselbe Erscheinung,
wie die kleinen Pflanzenabdrückej jedoch mit
einer wesentlichen Verschiedenheit. Die Kerne der kleinen
Pflanzenabdrücke bestehen jedesmal aus derselben
Steinnrt, welche die ganze Pflanze umgiebt, und die nach
und nach in das Innere derselben, mit alle den Stoffen die
sie enthält, eindrang. Diese Bäume aberfinden sich im
Sandstein, und ihr Kern ist Schieferthon. Wie konnte
dieser sich in dem lockern Sande bilden? Hatten diese
Bäume vielleicht ursprünglich ein anderes Lager, in
noch nicht verhärtetem Kohlenschiefer; aus dem sie mit
Gewalt gerissen, und in diesen Saud vergraben wurden?
Untersucht man die Baume selbst, so unterscheidet
man leicht zwei verschiedene Arten derselben. Die welche
wir zuerst beschreiben wollen, ist schlanker als die
andere, auf der Oberfläche rund um den Stamm her mit
halbrunden, durch scharfe Einschnitte von einander getrennten
Streifen bedeckt, die sich wie der Stamm verjüngend,
gegen die Spitze hin laufen, und sich jedesmal
von der Linken gegen die Rechte um denselben hinauf
winden.
Wir haben einen dieser Bäume, der auf dem Buchberge
ganz zu Tage liegt, Fig. 5. Tab. IX. verkleinert abgebildet.
Seine Länge von A bis B beträgt zwei und dreii
i g F u f s ; das untere Ende ist gegen Südost, die Spitze
aber gegen Nordwest gerichtet, dicht daneben hat ein anderer
eine fast entgegen gesetzte Lage. An dem stärksten
Ende scheint dieserBaum inFäulnifsgeralhen zusein, ehe
er in Stein überging 5 denn sichtbar ist hier auf der unleren
Seite bis/ün/Fufs hinauf, vieles vom Stamme abgefallen.
Ueber diesem Abfalle bei a b , hält der gröfsere Durehmesser
zwei Fufs; der kleinere einen Fufs und/ü^Zo l L Das
untere Ende bei A. theilt sich in zwei runde Fortsetzungen,
von etwayürj/'Zol lLänge, welche allerdings die Anfänge
von Zwei Wurzeln zu sein scheinen- Der obere
Durchschnitt des Baums bei B, ist eine unregelmäfsige
Fläche von etwa elf Zoll im Durchmesser , der ganze
Stamm ist, wie die Zeichnung andeutet, in drei Stücke
zerbrochen.
Obgleich man jezt iu diesen Bäumen nur wenig Spuren
von Jahrringen entdeckt, so zeigt doch der Abfall an
dem untern Ende des Stamms, dafs im frischen Zustande
dergleichen da gewesen sein müssen 5 denn die äufsern
halbrunden Streifen, bleiben auch hier noch sichtbar,
und der Abfall bestand offenbar in sich absondernden Ringen
von gleicher Dicke, wodurch die Streifen nur kleiner
wurden, ihre Gestalt aber behielten. Bei einzelnen Blöcken
finden sich indefs viele Absonderungen, bei welchen
dieser Umstand nicht vorkommt.
Der halbrunden Streifen, welche sich mit dem Stamme
von der Linken zur Rechten winden, mögen etwa vier
' und zwanzig sein-, sie sind nicht von gleicherStärke, eine
Gröfsere wechselt gewöhnlich mit einer Kleineren, und
der Einschnitt wechselt daher mit einer Tiefe von i y^ Zoll
bis % Zoll.
Der Durchschnitt dieser Baumart bietet viel Merkwürdiges
dar. Ein eigentlicher Kern ist in derMitte nicht
zu erkennen, und einzelne Spuren von Jahrringen werden
erst in einiger Entfernung von derMitte sichtbar.
Immer finden sich aber unregelmässige Oeffnungen, welche
den ganzenStamm zu durchlaufen scheinen, und mehrere
rundliche, oder auch rhombenförmige Absonderun