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durch es wahrccheinlich wird, dars die GI'Kkenhaiit Iiipf
nicht vorhLinden seij auch, was schon bei den Bliimon
Tab. III. bemerkt wurde: dals diese Blätter sthwfrlich
eine weiche, saftige Masse halten, weil sie son«!t so schärf
e Umrisse durch die Kohlenhaut nicht würden haben
hervorbringen könurn.
Diese Blume scheint also denen Ta"b. TU. völlig
g l e i c h zu sein; die äufsere Gestalt der Schuppen gleicht
sich ^ph^n so, nur in der Zeichnung der innern Seife
dei- Koblenh<uit, zeigt sich eine wecenihche Verschiedenheit;
mir ein^ entfernte Ähnlirhkeit, die von der
Geslalt der Schuppen überhaupt herrührt, fin<lel statt.
W e l c h e Mannigfaltigkeit wird sich noch in den Überresten
dieser untergegangenen Pflanzenwelt entwickeln,
fdhrt m.in fort ihr die Ai ifinerksamkei t zu Widmen, die
sie verdient!
vn.
Allgermine Bemerkungen über die beschriebenen Abdrücke,
Übersehen wir jetzt die hier beschiiebenen Abdrücke
mit einem Blick, so leuchtet ein : dafs wi r durch die genatie
Betrachtung derselben einen nicht tmbedeutenden
Schritt in derKenntnifs dieser Pflanzen vorwärts gekommen,
und dem Beobachter mehrere neue Punkte gegeben
sind, auf die er bei seinen Forschungen achten mufs.
Wir rechnen vorzüglich dahin:
Erstens'. Uafs die im ersinn Heft uufgestolUpn 'nV.-
Klassen von Abdrücken nicht hinreichen, und noch zwei
neue Klassen hinzugefügt werden müssen. Da wir dort
A b d r ü c k e , wo die L ö s u n g des Abdrucks von dem umgebenden
Stuhi in der KoMcnhaui vur sich geht , als untaugl
i ch verwarfen, und nicht in die Klassen aufnahmen (S. 7)
hatte uns die Erfahrung noch nicht gelehrt: dafs es,"wie
aus Fig. 3. 4. 5. .und 6. Tab. IV. klar hervorgeht , eine,
oder mehrere grofse Familien dieser Pflanzen gäbe, welche
zwischen dem Kern und der Schnppenhaut, eine eigehthümliche
Rinde haben, -welche bei der Spaltung bald
auf den Schuppen, bald auf dem Kern liegen bleibt, und
dadurch zwei ganz neue Klassen von Abdrücken hervorbringt.
Nämlich die
F ü n f t e Klasse:
A b d r ü c k e , bei welchen die zwischenliegende Kohlenrinde
auf dem Kern liegen bleibt, wohin zum Theil
Fig. 5. Tab, IV. gehört 5 und die
S e c h s t . K l a s s e :
Abdrücke, welche über den vorigen sich bilden,
und die Schuppen selbst in dem Hohldruck der zweiiere
Klasse hangen bleiben,— dahin-gehören zum Theil
die Abdrücke Fig. 3. 4. und 6. Tab. IV.
Die Trennung beider Abdrücke géht bei einer faser
i g e n Haut vor, welche zwischen der Rinde und den
Schuppen liegt, oder vielmehr einen Theil dej letztern
selbst ausmacht. Für Abdrücke der vierten Klasse geht
daraus die Möghchkeit liervor: dafs sie Abdrücke der
fünften und sechsten Klasse in sich schliessen, und daher
eine besondere Unter suchung in dieser Hins icht verdienen.
F-inige, 7" der sechsten Klasse gehörige Abdrücke
sind uns vorgekommen, welche ein höchst räthselhaftes
Ansehen haben. Die unleugbar vorhandene Kohlenrinde
-wie sie von dem schlichten oder etwas bezeichneten Kern
sich löset, zeigt bestimmt was man vor sich hat. Die
scharf gesonderten Schuppen, zum Thei l mit Fasern be- .
d e c k t , theils mit angedeuteter I lerzform, sind so in dieselbe
hineingedrückt, dafs sie ziemlich einem Abdruck
der ersten Klasse gleichen. Dabei sind sie so von Steinmasse
durchdrungen, und gehen so in den iimhüllenden
Stein über, dafs sie mit ihm eine Masse zu bilden scheinen.
Um diese Bildung erklärhch zu finden, mufs man
annehmen, dafs bei der Bedeckung der Pflanze von der
Steinmasse,-die äufsere Haut der Schuppen wirklich anf
i n g sich aufzulösen, wodurch es der Steinmasse leicht
wurde in dieselbe ein zu dringen, und durch Druck den
Schuppen nach Innen mehr Rundung zu geben,
Wir bemerken noch ausdrücklich, dafs Von den
sechs Exemplaren der Art in unserer Sammlung — worunter
einige von bedeutender Gröfse — sich keins befindet,
. das zu der Vermuthung Anlafs gäbej es gehöre einem
Pßanzenkern an. Sie sind entweder aus dem vollen Stein
gebrochen und mit vielerlei andern Pflanzenresten angef
ü l l t , oder gleichen Schichten von verschiedner Dicke,
QXtF der Rückseite mit Schilf belegt oder schlicht; die
grofsten aber zeigen deutlich: dafs sie über einem etwas
gerundeten Körper sich bildeten.
S o nothwendi g diese neuen Klassen zu genauerer Bezpichnung
der Abdrücke sind,- und so bestimmt durch
diese Zwischenrinde eigene Familien dieser Pflanzen bezeichnet
scheinen; so wäre es doch möglich, dafs die
Zwischenr nde nur ein Product des Alters wäre, und sich
bei Jüngern Theilen derselben Pllanzen nicht fände.
Vielleicht geben künftige Entdeckungen darüber Aufschlufs.
Einige Abdrücke sind uns, bei genauerer Aufmerksamkeit
auf diesen Gegenstand allerdings vorgekommen,
wo die Kohlenhaut , wenn sie stark wird, sich ordentlich
theilt, doch ohne dafs eine Zeichnung dabei
sichtbar wird: höchstens sind einige zarte Fasern zu bemerken.
Diese beiden neuen Klassen machen nun eine Revision
aller schon vorhandenen Abbildungen, und der BestimniLiog
derscibcix, So kann man sich
bei genauer Ansicht der schönen Abbildungen in der
Flora der Vorwelt áes Gxd.hxi Sternberg^ (HeftJ. Tab. X.
Fig. I. und 2.) der Überzeugung nicht erwehren, dafs
beide zu unserer sec/isien Klasse gehören, und eine ganz
andere Schuppenbildung bedecken. Sollte sich finden
dafs diese Schuppen nicht von dom HoliiärucJc getrennt
werden könnten, so wäre dies kein Einwurf gegen unsere
V e r m u t h u n g , da auch auf dem, Tab. IV. Fig. 6. abgebildeten
Abdruck, unten die Schi lder, und die zunächst
darüber liegenden Schuppen, so ganz mit dem Stein in
eine Masse zusammen geflossen sind, dafs es unmöglich
ist sie davon zu trennen, v\'ährend die obern Schuppen
die Ablösung, Avenigstens theilweise noch möglich machen.
Die Betrachtung leitet nun
Zweitens zu einer genauem Bestimmung der Pflanzen
selbst, wozu uns die beschriebenen Abdrücke besondere
Merkmahle darbiethen.
Betrachten wir die Abdrücke Fig. r. Tab. III. und
Fig. I. Tab. IV. und zwar als Abdrücke der ersten Klasse,
so sind die Schuppen, ihrer äufsern Gestalt nach sehr
ähnlich, imd würden sich olme die Spur der nadelförmig
e n B l ä t t e r auf dem letztern, schwer unterscheiden lassen.
Sehen wi r sie aber in Abdrücken der dritten Klasse an, so
offenbart sich eine so wesentliche Verschiedenheit, dafs
die Pflanzen dadurch nicht allein in zwei verschiedene
A r t e n , sondern wahrscheinlich in zwei ganz verschiedene
Pflanzengattungen zerfallen.
Bei dem ersten Abdruck liegen die «Schuppen a\if einer
H<iut, welche sich leicht vnn dem Kern ablön, und
auf der innern Seile eine eigenthümliche Zeichnung hat;
b e im zweiten aber sin'l die Schuppen immitielbar aus
dem Kern selbst hervörgewachsp'n, und vcrtrcipn also
selbst die Stelle der iiuf«ern H.nt, die ganz mangelt. Ist
unsere Vermuthung richtig, d..fs die beiden nmden Öffnungen
in jeder Schlippe die Stellen von zwei nad'-lförmigeh
Blättern bezeichnen; wie wir in ein'm folgenden
H'-ft durch mehrere Abdrücke mit dergleichen Blättern
zu zeigen suchen werden, so ist wohl sehr wahrscheinl
i c h : dafs diese Pflanzen bäum - und zweigartig wuchsen,
und folglich einer ganz andern Gattung angehören, als
der Abdruck Fig. i. Tab. III. obwohl wir sie, da sie
wirklich mit Schupppn bedeckt sind, als Schuppenpflanzen
mit aufführen mulsten. Den Abdruck Fig. i . Tab. III,
müssen wir nun
Drittens seiner Blumen wegen wohl als zu der
Gattung Cactus gehörend , anerkennen. Denn findet
zwischen den Pflanzen der Vorwelt, und der jetzigen
Weltperiode eine allgemeine Ähnlichkeit statt, welche
gar nicht geleugnet werden kann und in so vielen Überresten
klar vor Augen liegt, so kann man auch nicht
annehmen dafs in jener Zeit , unseren Bäumen ähnliche
Pflanzen ihre Blütheu aus dem Stamme trieben wie jetzt
die Cactus Arten.
V e r g l e i c h e n wir diesen Abdruck ferner mit dera
welcher Fig. 6. Tab. V. abgebildet ist, so gewinnen
wir neue Merkmahle zu genauerer Bestimmung der
einzelnen Familien dieser Gattung überhaupt. Die
äufsere Gestalt der Schuppen, die bei beiden auf einer
ablöslichen Haut liegen, ist sich gleich; auch die Gestalt
der Blumen — denn von dieser allein kann hier
die Rede sein, da die Farben verschwunden sind! —
sclieint gleich zu sein. Betrachten wir aber die innere
Z e i c h n u n g der Kohlenhaut; so tritt eine so grofse Verschiedenheit
hervor, dafs die Abdrücke zwei verschiedenen
Familien angehören müssen.
Bei dieser Bestimmung einzelner Familien durch
die verschiedenen, an den Bruchstücken der Pflanzen
sich darbiethenden Merkmahle, tritt indefs eine Schwierigkeit
hervor, auf welche bisher nicht geachtet worden
ist;. Der Abdruck Fig. 6. Tab. IV. zeigt unwidersprechlich:
dafs die Schuppen und die Zeichnung derselben
sich verändern^ und oben eine andere Gestalt
haben können als unten. Es möchte nicht zu gewagt
sein, wenn man diese Veränderungen dem Alter zu-
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