der Wurzel tincl sich nach der Spitze zu verlaufend : übrigens
schlicht und ohne alle Zeichnung. Die ohen, mit
der Wurzel ganz freistehenden Schuppen, von denen wir
Fig. 2. einige vergröfsert dargestellt haben, zeigen ganz
k l a r : dafs sie unmittelbar aus dem starken Gefaser des
Kerns hervorgehn, wie bei den jetzigen Tanuzapfenj
durch welchen Umstand sie sich wesentlich von allen fi,-iih
e r von uns abgebildeten Arten unterscheiden. Bei diesen
lagen die Schuppen sämmtlich auf einer, leicht von
'dem Ker n abzulösendenHaut , oder Rinde. Auf den faserigen
, von Schuppen entblösten Theilen des vorliegenden
Abdrucks, sieht man genau die Stel len, wo die fehlenden
Schuppen abgebrochen sind.
Gegen die Wurzel der Schuppen, entdeckt man zwei
h a l b r u n d e Einschnitte, die sich in zwei runden Öi&iungen
von sehr kleinem Durchmesser endigen. Man überzeugt
sich bald, dafs aus denselben zwei Stacheln, oder
wahrscheinlicher zwei nadeiförmige Blät ter hervorgingen.
Von dem Stein, auf welchem dieser Abdruck befindlich
ist, haben wir nur einen kleinen Theil abgebildet}
es ist eine gröfsere Masse, welche mit den Überresten
verschiedener Pflanzen, als Far rnkräuter , Schilfe u. s. w.
angefüllt ist. Auf der entgegengesetzten Seite findet sich
ein anderes Bruchstück derselben Scbuppenpflanze, jedoch
in einer andern Richtung. Offenbar wurden in dieser
Masse die verschiedenartigsten Pflanzentrümmer znsammen
geworfen, und es läfst sich aus den beiden
Bruchstücken nicht im mindesten auf die Gestalt der ganzen
Pflanze schliefsen.
Fig. 0- IC o Iii cii a V.U Ic fc J.
Waldenburger Werken, natürliche Gröfse.
Der untere Theil dieses Abdrucks zeigt die schlichte,
verkohlte, nur mit Längenfasern bezeichnete Rinde der
fzcrzm Klasse. Bei der Beschreibung der Schuppen müssen
wir länger verweilen. Diese werden durch zvsrei We l -
lenlinien gebildet, welche von unten nach oben laufen,
doch so, dafs sie sich etwas gegen die rechte Hand neigen
j wo die Wel len dieser Linien sich nähern, schneidet
eine zarte, von der Linken zu der Rechten schräge herablaufende
Linie eine Schuppe von der andern ab3 so, dafs
diese, obwohl in sanften Bogenl inien, eingeschobenes,
läogliches Viereck bildet. Die Wel lenl inien sind abwechselnd
einfach und doppelt^ als einfach trennen sie die
Schuppen, in so fer n diese ¿¿er einander stehen) als doppelt,
in so fer n sie neben einander stehn.
Die Schuppen fallen durch ihre Gestalt auf. In Bezug
auf die unten erscheinende Kohlenrinde der vierten
Klasse, hätten dieselben einen'reinen Abdruck der ziy«-
i m K l a s s e darstellen müssen) wir bemerkten aber bald,
dafs dies nicht der Fal l sein konnte. Statt eingedrückt zu
sein, zeigte sich die Gestalt erhaben^ ganz wie auf den
Abdrücken der crsien Klasse, wohin wir auch unbedenkl
i ch dies Exempl a r gezählt haben würden, wenn die vorh
a n d e n e Kohlenr inde dies nicht unmöglich gemacht hätte.
Auf den erhabenen Schuppen, zeigten sich ferner, was
uns auf Abdrücken der ersten Klasse ni e vorgekommen ist,
viele Längenfasern, oder kleine, durch eine zusammengeschrumpfte
Haut entstandene Fal ten; die Masse derselben
war steinaj'tig^ doch etwas von Kohlenstoff durchdrungen.
In der Mi t t e der S chuppe n zeigte sich eine längliche
E r h e b u n g und auf dieser, etwas nach unten hin, eine
D r ü s e , wie dies so oft vorkommt.
Bei einigen Versuchen fand sich bald, dafs diese sonderbaren
Schuppen, die in ihrer Gestalt den plat ten Kürb
i s k ö r n e r n nicht unähnlich sind, sich von "dem wirklichen
Steingrunde wegarbei ten liessen, wo dann ein wirklicher
Abdruck der zweiten Klas". zum Vorschein kam.
Auf diesen zeigte sich nun die äufsere Gestalt der Schuppen
wie ^ g ewö h n l i ch eingedrückt j die bekannt e Herzform
mit einer Mittelnath erschien deutlich 3 auch wurden
h i e und da Augen, oder Punkt e sichtbar) doch h t t die
Gestalt im Ganzen immer viel, da die Schuppenmasse
sehr hart war und fest auf dem Steine auñag.
E s war nun deutlich, dafs bei dieser P f lanze zwischen
dem Ker n und der Schuppenhaut sich eine eigene Rinde
b e f a n d , welche sich eben so leicht von dem Kern trennen
liefs. Beim Absprengen des Abdrucks , war die verkohlte,
i n n e r e Rinde, da, wo die Schuppen sichtbar sind, auf
dem "Kern hangen gebheben5 unten aber hatte sie den
Kern verlassen, und lag fest an den Schixppen an.
Diese auffallende Entde ckung veranlafste eine genauere
Untersuchung ähnlicher Exemplare unserer Samml
u n g ) von denen wir noch drei Abdrücke mittheilen, um
diese E i g e n t h üml i c h k e i t von mehrerenSei ten darzustellen.
Fig. 4. Schuppenpflanze. Kohlenschiefer aus den
Waldenburger Werken) natürliche Gröfse.
Die Kohlenr inde und Schuppenhaut sind der Länge
nach zweimal gespaltet, wodurch die, kleine Pflanzenreste
enthaltende Steinmasse eingedrungen ist. Auf dem
obern Theile des Abdrucks liegt die Kohlenr inde der vier'
ten Klasse, die sich 3 e d o ch von dem vorigen Exemplar dadurch
unterscheidet, dafs die Schuppenform durch sanfte
Eindrücke sichtbar wird) der Kern also diese Form in Erh
ö h u n g e n gezeigt haben mufs. DieZeichnung derSchuppen
ist ganz wie bei dem vorigen Abdruck, nur sind diese
etwas kleiner, und mehr von der Steinmasse durchdrungen.
Es He l l schwer sie wegzuarbei ten ohne den Grund
de« Abdrucks der zweiten Klasse zu verletzen, und nur bei
ein Paar Schuppen gelang es, in der äufsern Gestallt derselben
die rierzform und Mittelnath deutlich zu erkennen.
Noch müfsen wir bemerken dafs, wenn auf dem vor
i g e n Abdruck die Linien, welche zwischen- den beiden
Wellenlinien die Schuppen abschneiden, von der Linken
gegen die Rechte herab sinken, iiier umgekehrt, diese
Linien von der Rechten gegen die Linke herablaufen.
D a d u r c h wird bewirkt, dafs die Scl iuppenreihen, welche
auf dem ersten Exemplar e von der L inkengege n dieRechte
h e r a u f steigen, hier gleichfalls umgekehrt , von derRecht
e n gegen die L inke aufsteigen.
Fig. 5. Schuppenpllanze. Kohlenschiefer aus den
Waldenburger Werken; natürliche Gröfse) Blattform.
Dieser Abdruck bietet viel Merkwürdiges dar, und
bestätiget alles, was bei der Betrachtung der beiden vorigen,
von der, zwischen dem Kern und den Schuppen Ueg
e n d e n R i n d e , u n d der Gestal tung der S chuppe n selbst, bem
e r k t wurde. Die linke Hälfte bei A. zeigt den schlicht
e n faserigen Kern) — Abdruck der'¿mie??Klasse— die
r e c h t e Hälfte, beiß, zeigt auf der verkohlten, starken
Rinde dixeEindrücke der Schuppen, wie sie sich beiFig. 3.
und 4. erhaben, zeigen. Wir liaben bei AB. einen Durchs
c h n i t t Fig. 7. ab. gezeichnet, der die zarte Blattsestnli-,
des Abdrucks nberliuu^iu, dann die Stärke der Kohlenrinde,
und bei m, n, o. — die Eindrüche der Schuppen
zeigt. Wir erinnern noch, dafs Fasern oder Fältchen,
welche bei Fig. 3. und 4. sich auf den Schuppen erhaben
finden hier, wie die Schuppen selbst, eingedrückt erscheinen.
Die Zeichnung der Schuppen gleicht der auf den beiden
vorigen Abdrücken) die L inie , welche die Schuppen
zwischen den beiden Wel lenl inien abschneidet, steigt von
der Rechten gegen die Lmk e herab, wie Fig. 4. Da wir
h i e r aber einen Gegendruck vor uns haben, fällt die Pflanze
mit Fig. 3. zusammen. Auf den meliresten Schuppen
zeigt sich ein langer , zungenförraiger, kaum merldicher
E i n d r u c k , der mit der Ereile der Wurzel beginnt, und,
wo er ganz sichtbar erscheint, gegen die Spitze hi n rundl
i ch abgeschnitten ist. Der Eindruck ist an sich unbed
e u t e n d , und würde kaum bemerkbar sein, wenn der
Grund desselben sich nicht deutlich von dem Umliegenden
unterschiede. Alle Faserneindrücke sind an seiner
Grenze plötzlich abgeschnitten) der Grund ist vollkommen
eben und glänzend. Bei zwei Schuppen fehlt er
gänzlich) bei zwei andern ist er offenbar auf die rechte
Seite h e r um gebogen, und scheint sich zwischen den Sclmppen
zu verlieren. Wo er nun fohlt, kommt statt seiner
eine Ver l iefung der L änge nach, mit einer Drüse zum Vorschein;
woraus hervorgeht: dafs die aufliegondenSchuppen
auf ihrer innern Seite eben so .gezeichnet waren als
bei Fig. 3. Dieser Umstand m.icht die zungenai tigen 1 indrücke
sehr rälh^elha^t. Sie Itönnen allet'diugs von z.n ten
Blä. t c b f n herrühfen, welche zwischen der innern R nde
und den Scliuppen Ligen, und aus dieserLage vers. hoben
werden konnten) haiton diese Bliltclien eine harie, elastischeMasse,
so ist begreiflich wie sie in dem aufgelösien
Zustande der innern Rinde den Eindruck der miltlern Erh
ö h u n g und der Drüse der Schuppen vertilgen konnten.
Wie kommen diese Blältchen aber zwischen die Drüsen
und die inner e Rinde? Sollte man nicht glauben, dals die
Drüse selbst mit der innern Rinde in luimi t telbarer VerbinduQg
stehen mufste? Vielleicht geben künfiige Entdeckungen
darüber Auskunft.
D e r , von der Kohlenr inde entblöfste Kern bei A. ist
blos faserig, wie die Haut bei Fig. 3) allein die Rückseite
des Abdrucks zeigt überal l — da die Kohlenrinde gänzlich
verlohren ist—di e Gestalt der Schuppen in sanften Erhöh
u n g e n , den Eindrücken der Kohlenr indebei Fig. 4. entsprechend;
Diese Zeichnung ist daher kein charakteristisdies
Merkmahl , da sie an einem Exemplare auf einer
Seite vorhanden ist,' auf der andern fehlt. Hängt dies
vielleicht nur von der La^e des Abdrucks in anfgpins.
t-n Anstände ab? Drückte die Masse des Kerns" sich
vielleicht auf der untern Seite zwischen die Schuppen ein,
w ä r e n d s i e auf der obern sich ebnete?
Fig. 6. Schuppenpllanze. Kohlenschiefer aus den
Neuroder Werken) natürliche Gröfse.
Dieser Abdruck, der alle Erscheinungen zeigt, die
wir Fig. 3. und 4. bemerkt haben, gehört in einigen Hinsichten
zu den lehrreichsten unserer Sammlung. Oben
und in der Mi t t e befinden sich zwei Stellen, wo die zieml
i ch starke, verkohlte Zwischenrinde auf den Schuppen
liegen geblieben ist. Sie zeigt , wie Fig. 3 , so wohl die
Eindrücke der Längenfasern, als die Gestalt der Schuppen.
Die Schuppen welche da, wo diese Rinde fehlt,
sichtbar sind, haben sich gerade so von derselben get
r e n n t , wie bei Fig. 5 , und sind eben so mi t "Fasern bedeckt
wie Fig. 3. und 4. Sie sind ganz von Steinmasse
d u r c h d r u n g e n , sehr hart, und nur mit Mühe gelanges,
von einigen des obernTheil s so viel weg zu arbeiten, dafs
der Hohldruck der zweiten Klasse deutlich zum Vorschein
kam. Nach der Mi t t e hin war jede Bemühung umsonst,
t u id im untern Thei l e ist alles in eine harte Steinmasse
verwandelt.
Wo im obern Theile der Hohldruck sichtbar wurde,
entdeckt man dieselbe Zeichnung wie bei Fig. 3. und 4.
Herzform undMUtehiath. DieTrennungsUnie derSchup