B B zusammen, -welcher als eine zarte Röhre in gerader Richtung zum After herabsteigt.
Der letztere liegt zwischen dem letzten und vorletzten Gliede des Schwanzes bey a.
In einiger Entfernung vom After wird der Nahrungscanal etwas weiter; in seinem
übrigen Fortsatz bildet er nirgends eine bedeutende Erweiterung. Auch besteht er
allenthalben aus einer dünnen, durchsichtigen Membran, die keine Veränderung in
ihrer Textur zeigt. Meckel *) fand zwar etwas über der Mitte desselben eine
länglichte, einen Magen vorstellende Anschwellung, und sein Zeugnifs scheint von
Gewicht zu seyn, da er lebende Skorpionen zu untersuchen Gelegenheit hatte. Allein
geringe Erweiterungen bilden sich an dem Nahrungscanal sehr oft während des
Lebens aus zufälligen Ursachen an sehr verschiedenen Stellen.- Ich habe -ebenfalls bey
einigen Skorpionen an der von Meckel angegebenen Stelle zuweilen eine Anschwellung
bemerkt. Sie war aber so geringe und so wenig beständig, dafs ich sie mit einem
Magen nicht vergleichen kann.
Indefs .giebt es eine Verengerung an diesem Canal, und zwar eine beständige
Verengerung, kurz vor dem Anfänge des. Schwanzes -bey n, und diese ist dadurch
merkwürdig, dafs aus ihr auf jeder Seite zwey 'Gefäfse c, c, und i i, i i (big. 6.)
entspringen, die von Meckel ganz übersehen sind. Diese Gefäfse sind sehr zart und
geschlängelt. Das eine untere Paar (c. c.) geht seitwärts und verliehrt sich in dem
Fettkörper; das andere ( ii. i u) geht aufwärts zur Brust, wo ich es ohngefähr bis in
die Gegend des dritten Fufspaars verfolgt habe, ohne aber das Ende desselben finden
zu können. Offenbar kommen diese Gefäfse mit den Gallengefäfsen (vasa varicosa)
der Insekten überein. 'Sie sind eben so zart, eben so gekräuselt, gehen auf dieselbe
Art, wie die letztem, in den Darmcanal über, und haben mit diesen einerley Verlauf.
Der obere Theil des Nahrungscanals enthält zuweilen, wie auch schon Meckel
bemerkt hat, eine bräunliche Materie; gewöhnlich aber ist er leer. Nach dem After
hin findet man in ihm fast immer graue, körnerartige Exkremente.
Bisher fanden wir nichts an dem Nahrungscanal des Skorpions , was von der
Struktur der übrigen Insekten .abwiche. Ausserdem stimmt er auch darin mit dem
Nahrungscanal der letztem überein, dafs er ebenfalls zwischen einem Fettkorper liegt,
der aus zwey gröfsern Lappen (Fig. 6. A- A.) besteht, die in mehrere kleinere abge-
*) \Beyträge zur vergl. Anatomie. Ed. I. TI, 2. S. 107.
theilt sind.. Was ihn aber von dem der übrigen Insekten sehr- unterscheidet, ist der
Umstand,, dafs auf jeder Seite desselben fünf grofse Gefäfse (y.-ü.v.v.v.') entspringen,
die sieh in den Fettkörper begeben „ sich in diesem zerästeln und so mit demselben
verwebt sind, dafs es unmöglich ist, die Verbreitung derselben, zu verfolgen.
Soviel lafst sich indefs, bemerken, dafs. jene Gefäfse sich zuletzt in äufserst feine
Zweige theilen,, und dafs diese Zweige auf ähnliche Art, wie die. Luftröhren der
Insekten und die Blutgefäße-, der übrigen Thiere, zu den sämtlichen Eingeweiden
gehen. Merkwürdig, ist es auch, dafs die Lage der vier untern jener Gefäfse mit
der Lage der Werkzeuge des Athemholens übereinkömmt, und dafs j.edem dieser
Organe gegenüber ein solches Gefäfs liegt.. Der Fettkörper besteht übrigens aus
grauen Kügelchen, die in einer dünnen Haut eingeschlossen sind. Meckel *) hält
ihn für die Leber, und behauptet, dafs sich aussej" ihm nichts im Leibe finde, das
man für die Leber annehmen könne. Das Letztere- aber ist unrichtig, da es bey
dein Skorpion ähnliche gekräuselte Gefäfse wie bey den übrigen Insekten giebt, die
man bisher ziemlich allgemein und nicht ohne erhebliche Gründe für die Stellvertreter
der Leber angesehen hat.
Noch auffallendere Abweichungen von dem Bau der übrigen Insekten als an dem
Nahrungscanal des Skorpions zeigen sich bey diesem Thiqy an den Werkzeugen des
Athemholens. Aeusserlich ist diese Verschiedenheit nicht bemerkbar. Man findet
hier, wie schon erwähnt ist, und wie aus der iten Figur erhellet, auf jeder Seite des
Unterleibes, vier ähnliche Oeffnungen (stigmata), wie bey den übrigen Insekten, Das
oberste Paar liegt gleich unter den Kämmen; die übrigen befinden sich an den drey
folgenden Bauchringén, An dem letzten Glied des Unterleibes giebt es keine solche
Oeffnung. Diese Stigmata haben aber nicht, wie béy den übrigen Insekten, Klappen,
wodurch sie geöffnet und verschlossen, werden können, sondern sind blos runde, offenstehende,
mit einem hornartigen Ring umgebene Ausschnitte der Baucbplatten, wie
die iote Figur zeigt, wo a ein Theil einer dieser Platten und o das Stigma ist.
Ferner führen diese Oeffnungen nicht, wie bey den übrigen Insekten, zu Luftröhren
oder Luftsäcken, sondern, zu wirklichen Kiemen,., wie man in der iten Figur sieht,
wo die- rechte Hälfte der äussern Bauchdecken, weggeschnitten ist und die Kiemen.