Streifen aber 3as Herz ist. Bey der Aranea domestica zeigt sich der entblöfst-e Leih
dann von der Rückenseite so wie in der 28tcn Figur, wo P P der Fettkörper und A B
das-Herz ist.
Der Fettkörper ist eine zusammenhängende, körnige Masse, innerhalb welcher
alle Eingeweide des Leibes mit Ausnahme der Kiemen: liegen. Sie ist meist von
weisser, bey einigen Spinnen aber von gelblichter oder röthlichter Farbe, und bald
sehr weich, bald von ziemlich grofser Festigkeit. Bey einigen Individuen der Aranea
domestica fand ich auf ihrer innern Fläche mehrere regelmäfsige Höhlungen.
Das Herz der Hausspinne (Fig. 28.) ist eine ähnliche länglichte Röhre t wie bey
den übrigen Insekten. Auch scheint dasselbe ähnliche Seitenmuskeln, wie bey den
letztem, zu haben. Aber schon ohne weitere Zubereitung findet man an diesem
Theil eine sehr bedeutende Abweichung von dem Bau des Herzens der meisten Insekten
, nehmlich die bey den bogenförmigen Gefäfse v , v und z , z. Eine noch weit
gröfsere Menge solcher, zu bey den Seiten aus jenem Organ entstehender Adern kommen
zum Vorschein, wenn man dasselbe von dem Fettkörper absondert, wie in der
2qten Figur geschehen ist. Man sieht dann, dafs das Herz oben, bey U , wo der Leih
mit der Brust zusammenhängt, breit ist, und noch mehr in der Mitte an Breite 2jü-
nimmt,, aber nach unten hin (A) immer enger wird. Von dem obern Ende bis- etwas
über die Mitte hinaus laufen zu beyden. Seiten zwey gröfsere Gefäfse p, p herab, und
aus der obern Hälfte des Herzens entspringen, ausser vielen kleinern Seitenästen 1
vier grofse Zweige a, « und ß, ß, die sich gleich nach ihrem Ursprung, theilen; aus
der untern Hälfte aber entstehen die vier schon erwähnten Zweige u , V und z , z
(Fig. 28i 29), die, so lange sie mit dem Fettkörper verbunden sind, wie in Fig, 28,
eine regelmäfsige Krümmung machen und von- beträchtlicher Weite zu seyn scheinen,
von diesem abgesondert aber sich zusammenziehen, kräuseln, und so erscheinen, wie
sie in der 2gten Figur abgebildet sind. Alle diese Gefäfse, ausserdem Paar p , p,
zerästeln sich in dem Fettkörper. Jenes Paar p, p (Fig. 29) schien mir zu den Kiemen
zu gehen. Doch habe ich, wegen der Weichheit desselben, bey der Hausspinne
hierüber keine völlige Gewifsheit erhalten können. Bey eben dieser Spinne fand ich
unter dem zweyten Paar der Rücken-Stigmate eine in der 28ten Figur bey ƒ und' J
vorgestellte Höhlung, die mit einer zarten Haut ausgekleidet war. Zu dieser Membran
gehen Gefäße, und1 in jene Höhlung scheint sich das Blut za ergiefsen.
Einige Verschiedenheit von diesem Bau fand rch an dem Herzen &et Ärän'eä atro*
L. und hier entdeckte ich weit deutlicher den Verlauf und die Endigung der Kiemen-
gefäfse, als bey der Hausspinne. In Fig. 3o ist diese Struktur abgebildet. Die Brust
£ B und der Leib sind hier von der Riickenseite geöffnet und entblüfst. Im Leihe ist
P P der Umrifs des FettkörpCrs. . Zwischen diesem liegt das Herz C, dessen weiterer
Theil hier kürzer , doch zugleich von viel g-röfserem Durchmesser als bey der Hausspinne
ist. Das obere Ende hängt an dom Knorpel r , der sich irr dem Verbindungscanal
zwischen der Brust und dem Unterleibe befindet. Nicht Weit von diesem obern
Ende gehen zu beyden Seiten von dem Herzen zwey Bänder Z und Z ab , die an den
Kiemendeckeln befestigt sind. Dann folgen die' Gefäfse v , v , die mitten aus dem
weitern Theile des Herzens entspringen, und- sieh aufwärts zu den Kiemen biegen,
ohne während ihres-Fortgangs irgend einen Seitenzweig abzugeben. Hier in Fig. 30
verliehren sie sich unter den beyden Häuten in, m, welche die Kiemen von oben bedecken.
Ich habe sie aber noch weiter verfolgt und gefunden, dafs sie sich zuletzt
an der Spitze des innern, dem Herzep zugekehrten Winkels der Kiemen öffnen, wie
aus Fig. 3i erhellet, wo das Herz C zurüekgfeschlagen ist und. B, B die Kiemen, Z, Z
die beyden Ligamente des Herzens und v ,- v die sich neben dem abgeschnittenen
Darmcanal a an der erwähnten Stelle öffnenden- Kiemengefäfse sind. Unter dgm Ursprung
der Kiemengefäfse wird das Herz allmählig enger und geht dann in eine enge
Röhre über, die sich in grader Richtung zur Gegend des Afters begiebt. Bey dem
Anfang derselben entspringen vier grofse Gefäfse, die sich in dem Fettkörper nach
allen Richtungen zerästeln. Der weitere Theil des- Herzens ist deutlich muskulös und
enthält eine Höhlung von beträchtlicher Grofse. Ausser den beyden Ligamenten Z, l
giebt es an demselben nichts, was den fliigelartigen Fortsätzen ähnlich ist, die das
Herz der Ilausspirine mit dem der übrigen Insekten gemein zu haben scheint. Ich
glaube daher, dafs auch diese Fortsätze bey der Aranea domestica nicht Muskeln,
sondern Gefäfse sind.
An dem Herzen und den Kiemen entdecken Wir also endlich die Verwandschaft
zwischen den Skorpionen und Spinnen, die wir an dem äussern Bau dieser Thiere
vermißten. Untersuchen wir jetzt den Nahruhgseanal mit dessen Anhängen, und
öffnen zu dem Ende die Brust von der Rüekenseite, wie in Fig. 30 an einem Weibchen
der Aranea atrox geschehen ist) so finden wir gleich unter dem Schilde, mit