dem Nahrungscanal, und Jurine bemerkt von demselben, dafs es nur ans einer einzigen
Höhlung zu bestehen scheint. Es giebt nur einen einfachen Eyerstock, dessen
Ausführungsgang sich zwischen den beyden letzten Schwimmfiifsen nach aussen
öffnet. Die Zeugungstheile des Männchen aber hält Jurine für doppelt. Die äussern
dieser Organe sind, wie er glaubt, zwey conische Hervorragungen an der Wurzel
des vierten Paars der Schwimmfüfse, und die Innern zwey Bläschen, die neben der
Wurzel des dritten Paars der Schwimmfüfse liegen.
Endlich fand auch Schaffer an den von ihm untersuchten Arten einen graden
einfachen Nahrungscanal, an welchem sich kaum noch Spuren eines Unterschieds
zwischen Schlund, Magen und Darmcanal entdecken Hessen, und in dessen Mitte
sich zwey lange und ästige, den gröfsten Theil der Bauchhöhle ausfüllende blinde
Gefafse öffnen. Das Herz beschreibt Schaffer als ein Gefäfs, welches vom vordersten
Ende des Kopfs bis zum Schwänze fortgeht, und abwechselnd bald weiter, bald enger,
also dem der Scorpionen ganz ähnlich ist.
Uebrigens ist es bekannt, dafs die Kietaenfüfsler durch Kiemen athmen, die ausserhalb
des Leibes, zum Theil an den Füfsen, liegen.
Aus diesen Beimerkungen über den Innern Bau der Kiemenfüfsler ergeben sich
mehrere Resultate, die insgesamt meine obige Meinung von der Stelle unter den Crustaceen,
in welche die -Skorpionen zu setzen sind, bestätigen.
Es ergiebt sich nehmlich
1) Dafs die Gestalt des Herzens selbst unter Thieren von einerley Geschlecht
(genus) sehr verschieden ist; dafs sich also von dieser nicht einmal ein Geschlechtskennzeichen
und noch viel weniger ein Familiencharakter hernehmen Iäfst; und dafs
die bloße Abweichung der Gestalt jenes Organs von der Bildung des Herzens einiger
andern Crustaceen kein hinreichender Grund ist, die Skorpionen von den letztem
zu trennen.
z ) Dafs eben so wenig Beständigkeit in der Eage der Kiemen jind in der Bildung
der Zeugungsgliedcr bey den Crustaceen herrscht, und dafs also auch diese
Theile keine Familiencharaktere geben können.,
3) Dafs hingegen gemeinschaftliche Charaktere der Crustaceen diese sind: dafs
das Blut den Werkzeugen des Athmens zugeführt wird, wie bey den Thieren der
hohem Klassen, nicht aber Luftgefäfse sich im ganzen Körper verbreiten, wie bey
den Insekten; dafs die Zeugungsglieder sich in der Gegend dér Brust, und nicht,
wie bey .den Insekten, am Ende des Bauchs nach aussen öffnen; und dafs der Nahrungscanal
meist eine grade, einfache Röhre ist. Der letztere Charakter kann indefs
nur als ein untergeordneter gelten.- Alle diese beständigen Merkmale treffen wir
aber aueb bey den Skorpionen an. Wir werden daher diese, und bey unsern fernem
Untersuchungen auch alle übrige Arachniden, an welchen wir diese Charaktere
finden, zu den Crustaceen rechnen müssen.