welchem die Brust von oben bedecht ist, die Mushein der Füfse (B B ) , die in
strahlenförmiger Gestalt von einem in der Höhlung der Brust liegenden Knorpel
ausgehen, und in einer Rinne des letztem den zwischen jenen Mnsheln befindlichen
Magen. Dieser Knorpel gleicht, wie aus der 23ten Figur erhellet, béy der Aranea
domesfica einer halben Röhre, die oben einen Ausschnitt hat und an deren Rändern
die Spitzen dreyechiger Ligamente haften. Die breitem Theile der letztem gehen-
in die Seitenräuder der äussern Rmstdechen über, und diese Bänder dienen zur Befestigung
des Knorpels.
Der in der Rinne des Knorpels befindliche Magen besteht aus vier häutigen
Schläuchen, zwey gröfsern v , v , (Fig. 24) und zwey kleinern b, b. Die beyden
grofsem liegen im natürlichen Zustande mit ihren Flächen dicht an einander. Alle
vier bestehen aus einer sehr dünnen und weichen Haut; bey den zwey gröfsern ist
sie fast schleimartig.
Diese Magenschläuche öffnen sich durch eine gemeinschaftliche Mündung in
den kurzen Schlund a, welcher ebenfalls von sehr zarter Textur und an einem bogenförmigen
Anhang des Zungenbeins befestigt ist. Das letztere mit jenem- Anhang
ist in Fig. 27 vorgestellt. A ist das einfache länglichte Zungenbeinmit dem untern
Ende desselben hängt die Wurzel der Unterlippe C und zugleich der bogenförmige
Knorpel B , an welchem der Schlund der Länge nach angeheftet ist, zusammen. An
dem untern Ende dieses Knorpels sieht man Ligamente, vermittelst welcher derselbe
,mit dem Knorpel (Fig. 23), worin der Magen liegt, in Verbindung steht.
Nachdem sich der Schlund mit den Magenschläuchen verbunden hat, geht er
als eine enge zarte Röhre c (Fig. 24) ja grader Richtung bis in den obern Théil
des Leibes fort und verwandelt sich hier, unter dem obern Theile des Herzens, in
ein äusserst zartes häutiges Gewebe, welches mit dem Fettkörper d d so innig 'verbunden
ist, dafs es sich von demselben nicht trennen läfst. Bald darauf aber nimmt
der Kahrungscanal wieder eine festere Textur an und zeigt sich als eine trichterför-
niige-, - unter dem Herzen liegende Röhre ƒ , deren engere Mündung nach dem After
hm gerichtet ist. Dieser engere Theil geht in eine länglichte Erweiterung g über,
welche der Mastdarm ist. Der letztere verbindet sich mit einem Iängjichtrunden, zum
After z gehenden Blinddarm n, nnd in diesen öffnen sich zugleich vier GallengefäfsS
Der Blinddarm n ist von sehr fester Textur und enthalt eine weisse Flüssigkeit
Die vier Gallengefäfse ß, ß, ß, ß liegen paarweise zu beyden Seiten des Mastdarms,
und vereinigen sich vor ihrem Uibergange zum Blinddarm zu zwey Stämmen,
deren Mündungen neben dem After liegen, wie aus der 26ten Figur erhellet, wo
diese Theile stark vergröfsert abgebildet sind, und wo A der Mastdarm und rin der
geöffnete Blinddarm ist, ß, ß, ß, ß aber die Gallengefäfse sind.
Ausser diesen Theilen gehören zu den Ernährungs-werkzeugen noch zwey Spei-
chelgefäfse, die in den Kinnbacken liegen und sich an der Spitze des obern Gliedes
der letztem nach aussen öffnen. Man sieht dieselben gleich nach Eröffnung der
Brust aus den untern Mündungen dieser Zangen als zwey weisse Blasen hervorragen,
wie die 3ote Figur zeigt, wo B B die geöffnete Brust eines Weibchens der Aranea
atrox ist, und a, a die Fühlhörner, d, d die Kinnbacken, q, q die zwischen den
Brustmuskeln hervorstehenden Enden der Speichelgefäfse sind, Oeffnet man eine der
Kinnbacken, so erscheint das Speichelgefäfs so, wie in der 2iten Figur, nehmlich
als eine länglichte, etwas gekrümmte Blase q mit einem aus ihrem obern Ende her-
vorkomraenden engen Ausfülvaungsgang p , welcher sich zur Spitze des obern Gliedes
a der Frefszange hegiebt. Merkwürdig ist die Textur des Speichelgefäfses. Dieses
besteht, wie an einem Stück desselben in der 22ten Figur gezeigt ist, aus knorpelartigen
Fäden, dié der Queere nach, etwas schräg, unter einander parallel liegen und
durch eine dünne, aber feste Haut unter sieh verbunden sind. Einen ähnlichen Bau
fand Eyonnet auch an den Seidengefäfsen der Weidenraupe, Es gieht also bey den
Insekten noch andere Theile als die Luftröhren, die aus knorpelartigen Dräthen zusammengesetzt
sind.
Die beyden zuletzt, erwähnten Figuren (21. 22) sind nach einem Weibchen der
Aranea Diadema gezeichnet, die übrigen zum Nahrungscanal gehörigen Theile (Fig.
23 — 27) hingegen von der Aranea dornestica genommen. Indefs sind die Speichelgefäfse
der letztem von denen der■ Kreutzspinne sowohl, als,der Aranea atrox nicht
weiter als in der Gröfse verschieden, und Überhaupt habe ich bey allen, von mir
zergliederten Spinnenarten keine bedeutende Abweichungen in dom Bau dieser Theile
gefunden. Es ist mir daher sehr unwahrscheinlich, dafs es-, wie Dumeril in dem
Dictionnaire des Sciences naturelles (A Paris, chez Levrault et I. T. II. p. 318) sagt,
Spinnen giebt, bey welchen die Haken der Kinnbacken als Saugwerkzeuge wirken