gleicher Zeit zusammenziehen, werden die knorpelartigen Bögen- n und n stärker
gekrümmt und die Zugänge zu den Kiemen geöffnet; beym Nachlafs der Muskel-
contraktion dehnen sieh jene Bögen wieder aus und die Oeffnungen der Kiemenhöhlen
werden wieder verschlossen. Die Muskeln r, r, nebst einem andern schief liegenden
Päar, welches hier nicht hat vorgestellt werden können, um die Zeichnung nicht zu
sehr anzufüllen, dessen aher unten erwähnt werden wird, haben noch besonders die
Funktion, die äussere Oeffnung der Geburtstheile aufwärts zu ziehen. Die untern
muskulösen Theile der Ligamente q, q krümmen, wenn sie in Thätigkeit gesetzt werden
, den Hinterleib und ziehen die Spinnwarzen nach der Brust herauf.
Die gegenseitige Lage der vornehmsten unter den bisher erwähnten innern
Theilen der Spinne erhellet aus Fig. 28, 30,46 und 47. Die zwey ersten dieser
Figuren, welche die Theile vorstellen, die sich bey einer von oben geöffneten Spinne
zeigen, sind schon oben erklärt worden. Fig. 46 und 47 stellen ein von unten geöffnetes
Weibchen der Aranea atrox vor. In Fig. 46 sind a, a die Fühlhörner, zwischen
welchen die Kinnbacken g, g , die Kinnladen,. die Unterlippe, und die über der
letztem hervorragende Zunge zu sehen sind. B B ist die Brust. In dieser sieht
man zuerst, nachdem die knorpelartige Decke der untern Seite abgesondert is t, dén
grofsen Nervenknoten, aus welchem die Nerven der Füfse entspringen (Fig. 45. m.).
Dieser ist hier aber weggeschnitten, um die Muskeln der Füfse und der Fufswerkzeuge
zu zeigen, die sich von einem gemeinschaftlichen Mittelpunkt nach allen Seiten verbreiten.
In der untern Seite des Leibes findet man , nachdem die Bauchdecken abgenommen
sind , zuerst den Fettkörper, welcher alle Eingeweide bis zu den Kiemen herauf
bedeckt. Hat man diesen bis auf den Rand P P weggeschnitten, só erblickt man in
der obern Gegend des Leibes zu beyden Seiten die Kiemen 5, 5 ; ferner die cartilagi-
nösen Bögen c , c , an welchen der untere Rand der Kicmendeckel befestigt ist, und
unter denen sich die Eingänge zu den Kiemenhbhlen befinden ; zwischen diesen die
Hervorrägung, welche die äussere Oeffnung der Geburtstheile enthält, und über diese
r , zwischen den Kiemen, zwey Muskelpaare, ein schief liegendes m, m, und eines,
welches gerade von dem untern Ende der Brust zu der erwähnten Hervorrägung
geht.
In- der Gegend des Hinterleibes unter den Kiemen sieht man die beydeh Ligament
«, die von dem Knorpel der Kiemenöffnungen zur Gegend A der Spinnwarzen
und des Afters heruntergehen. Auf diesen liegt das grö fs te zum hintern Ende des
Körpers herabsteigende Nervenpaar. Den Raum zwischen und neben jenen Bändern
nehmen grÖfstentheils oben die gröfsern Spinngefäfse v, v, und unten die kleinern
n, n ein. Da, wo Zwischenräume sind', zeigen sich die unter den Spinngefäfsen liegenden
Eyerslöcke o, 0.
Räumt man alle diese, in F ig ,46 sichtbaren Eingeweide des Hinterleibes weg,
so erscheint der Darmcanal mit,dessen Anhängen so, wie in Fig. 4 7> wo P P der
Fettkörper und ß jener Canal ist, A aber die Spinnwerkzeuge nebst den beyden dazu
gehörigen Palpen sind. Der Darmcanal verbindet sich hier an zwey Stellen mit dem
Feltkörper, statt dafs gewöhnlich nur eine einzige Verbindung dieser Art statt findet.
Sein unteres“ Ende öffnet sich m den, unter ihm* liegenden Blinddarm. In den letztem
gehen zugleich die neben dem Darmcanal sich herabschlängelnden Gallengefäfse über.
Die innere Seite des Fettkörpers, auf welcher jener Canal ruhet, ist mit einer zarten
Haut bedeckt, und auf dieser verbreitet sich, von beyden Seiten des Darms aus, eine
■ zahllose Menge der zartesten- Adern;
Als die Hauptresultate aller unserer bisherigen Untersuchungen können wir
jetzt felgende Sätze annehmen.
1. Der Blutumlauf und das Äthemholen gehen bey den Spinnen auf ähnliche
Art wie bey den Skorpionen vor sich-,
2. Auch die Verdauung geschieht' bey diesen Thieren auf ähnliche Art. Beyde
haben einen einfachen graden Nahrungscanal, in welchem jener Procefs blos durch
die Stärke der gastrischen Säfte bewirkt werden kann. Doch sind in diesem Stück die
Spinnen näher als die Skorpione mit den übrigen Insekten verwandt, weil der Ueber-
gang des Chylus ans dem Nahrungscanäl in den Fettkörper bey jenen nicht, wie bey
den letztem, durch Seitengefäfse- jenes Canals geschieht, sondern durch ein dünnes
Gewebe, worin sich derselbe auflöst.
3. Ferner stimmen die Zeugungstheile jener Thiere in der Hauptsache überein.
Bey beyden liegen die äussern Zugänge zu denselben in einerley Gegend, und beyden