müssen; ich habe endlich bey der Unmöglichkeit, mir die ausländischen Arten,
die zu meinem Zwecke am tauglichsten gewesen seyn würden, in hinreichender
Menge zu verschaffen, miqfi mit den weniger tauglichen einheimischen Arten begnügen
müssen. Diese Umstände werden mich zwar nicht rechfertigen, doch bey
dem billigen Richter entschuldigen, wenn er hier Mängel und Lücken findet.
Der Hauptzweck meiner Untersuchungen war Gewinn fü r die philosophische
Naturgeschichte, fü r die Biologie. Solche Gegenstände, die nicht auf diesen
Zweck nähere Beziehung haben, sind von mir unbeachtet geblieben, und inan
wird daher keine umständliche Beschreibungen aller einzelnen Knochen und will-
kührliehen Muskeln hier finden. Auch habe ich diejenigen Theile übergangen,
oder nur kurz berührt, die schon von Andern mit hinreichender Genauigkeit
beschrieben waren, wohin besonders die äussern Organe der von rnir zergliederten
Insekten gehören.
JJm endlich noch die Gränzen meines Gegenstandes anzuzeigen, erinnere ich,
dafs ich zu. den A r a c h n id e n die Linncischen Geschlechter Scorpio, Aranea,
und Phalangium, oder die von Latreillp *) zu den Familien Scorpionides, Pedi-
palpi, Araneides und Phalangita gezählten Thiere rechne. Bey mir ist also jene
Ordnung weit eingeschränkter, als bey dem letztem, von welchem ihr auch die
Linneischen Geschlechter Oniscus, Julus, Scolopendra, Hydrßchna, Podura,
J-.episrna, Ricinus, Pulex, Pediculps und Acarits bey gesellet werden. Ich bin zu
dieser Beschränkung veranjafst worden, als ich erwog, dafs über die gegenseitige
Verwandsphaft der Skorpipnen, Spinnen und Phalangien kpiM Zweifel statt finden
kann, dafs es aber sehr zweifelhaft ist, ob auch diese Thiere mit den übrigen
flügellosen Insekten im innern Bau Übereinkommen. Doch werde ich auch von
den vornehmsten anatomischen Kennzeichen der letztem am Schlüsse dieser Abhandlungen
eine Uebersicht geben, und die Verwandschaft des. innern Baues
derselben mit dem der erstem zu. bestimmen suchen,
B r em en . Im Januar 1811.
*) Genera crustaceorum et insectornm. T, I, p. go aq, — Considerations generales aur l’ordre naturel
<äes Crustaees dt c. p. u5.
J R L kann der hiesigen P h 'y s i k a l i s e h -M e d i c in i s e h e n S ö c i e t ä t nicht
anderst als ehrenvoll und erfreulich seyn, die gegenwärtige Abhandlung eines.
ihrer würdigsten und in dem Felde der Naturforschung Verdienstvollesten aus-,
wärtigen Mitglieder aus ih r em Schoose, in das Publikum gehen zu sehen. Dieses
IVerk mit einem empfehlenden Worte begleiten zu wollen, macht das in die
Augen fallende Verdienst desselben, und der berühmte1 Name des Herrn Verf.
überflüssig- Nu r , w arum dasselbe von unserer S ö c i e tä t herausgegeben wird,
glauben wir sagen zu müssen- Der Herr Verfasser hatte derselben schon früher
einen Beitrag aus seiner Feder zu unseren Societätsschriften zugesichert, und
wir hatten einem solchen auch vorläufig einen Platz in dem n eu en B a n d der
D e n k s c h r i f t e n unserer Söcietät, an dem bereits gedrückt wird, und der
ebenfalls zur nächsten Messe im Verlag des Hm. S e h r ag zu Nürnberg erscheinen
wird, angewiesen. Der Gegenstand, den der Hr. Verfasser zu seiner Abhandlung
wählte, erforderte indessen'eine g röfsere Ausführlichkeit der Bearbeitung, als fü r
die Gränzen eines Beitrages zu unsern Societätsschriften passend gewesen wäre,,
so dafs diesem ersten Hefte noch einige andere folgen werden, und machte insbesondere
auch schon fü r dieses e r s te Heft eine grosere Anzahl von A b b i ld u n gen
( alle von der Hand des I h n ■ Verfassers mit ungemeinem Fleifs gezeichnet)
n ötlnoendigals dafs diese' den neuen Band unserer Societäts - Denkschriften,
ohne allzugrofse Versteuerung seines Preifses-, hätten zieren können. Der Hr.
Verfasser äufserte daher selbst gegen unsere Söcietät den Wunsch, dafs dieselbe