Nalimen Yervainora vorliandcn war. In England erwähnt ihn Miller in der ersten .
Ausgabe seines Lexikons 1728, als schon viele Jahre Yorhanden. Der grosse Baum,
ivelcher sich im hiesigen Universitäts-Garten befindet, schreibt sich von der ersten
Errichtung desselben im Jahre 17S6 her. Damahls wurden mehrere, im Garten des
ehmahligen Sommerpallastes des Prinzen Eugen, Belvedere, noch vorhandene
Oran-eriebäume dem neuen botanischen Garten einverleibt, und darunter befand
sich, nebst der bekannten KiggeUarie, einer noch lebenden Grewia occidentabs,
u.a. m. auch dieses Exemplar der Bosea, das also gegenwärtig 55 Jahre im Universitots
Gartenstehet, und Prinz Eugen, der 1787 starb, auch lange besessen haben
liann, so, dass es leicht hunder t Jahre alt seyn mag. Linné und Professor Ludwig
in Leipzig beschrieben diese Pflanze in einem und demselben Jahre 1737. Ersterer
nannte in seinem Hortus cliffortianus die neue Gattung, zu Ehren der Besitzer des
Leipziger Gartens Bosla, welchen Nahmen er später in Bosea verbesserte. Ludwig
behielt anfangs den Nahmen Ycnamora bey, nahm aber in den spätem Ausgaben
die linneische Benennung an. Beyde beschreiben sie als Zwitter mit fiinf Staubfäden
undzwey Narben; ob nach eigener Autopsie an der lebenden Pflanze, oder
aber vielleicht zum Theil nach Walther's Abbildung, ist unbekannt. Denn dass sie
in den Gärten von jeher selten geblühet hat , beweisen, ausser der Erfahrung in den
hiesigen Gärten, die Angaben von Alton und Miller, die sie ihr ganzes Leben lang
cnltivrrten, ohne Blumen zu sehen. Linné zog anfangs einen von Sloane, und nach
demselben von Ray bescliriebenen westindischen Strauch, als Synonym hierher,
welchen er aber selbst in den folgenden Ausgaben seiner Werlîe mit Recht wieder
ausschloss. Diesen Angaben folgten dann alle spiitcrenSchrirtsteller ohne irgend eine
Änderung, nur beschrieb Gartner (a. a. 0 . ) die Frucht genauer, wahrscheinlich
nach einem trocknen, wilden Exemplare.
Im Universitäts-Garten fing der älteste unserer Bäume 1802 zuerst im späten
Herbste an zu blühen, als derselbe ins Gewächshaus gebracht %vurde, aber die Blumen
wurden nicht vollständig. Im verflossenen August 1811 setzte zuei St ein jüngerer
Baum häufig, und darauf auch wieder die alte Pflanze, aber nur s])ai\sam,
Blüthenlmospen an, die erst im Anfange des October, im GeAväclishause zurYoll-
Ixommenheit kamen, und sich, wie die gegebene Beschreibung und Abbildung lehren,
durchaus weiblich, mit drey Narben zeigten. Dieser Baum ist daher l^estinuut
zweyhäusig und dreyweibig. Da nun nach meinen eigenen, und Merrn Üniversitals-
GärtnersSchott Beobachtungen, dieserBaumbestimmt der nähniJiche isL, der in allen
botanischen Gärten Europens, als Bosea Yervainoravon jeher gehalten wiu'de,
und den also auch Linne vor Augen batte, als er diese Pflanze inLeydenbcschrie!.),
so fragt sich: We l che Autorität hat Liimes und Ludwigs Beschreibung der hermaphroditen
Blüthen? Stellt die, in allen Theilen der Blumen abweichende Abbildung
Walther's wiihlich einen Zwitter unseres Baumes vor, und ist ein solcher in den
Gärten Europen's vorhanden? Auf jeden Fall ist der Gattungscharacter und der
Platz im Sexualsysteme zu beiichtigen.
Die Abbildung stellt vor: Einen blühenden Zweig und eines der grössten Blätt
e r , in natürlicher Grösse. Eine weibliche Blüthe mit dem Rlüthenstiele und dem
Nebenblatte; dann den Fruchtknoten init aufsitzenden jüngeren Narben, vergrösser
t.
26.
ARISTOLOCHIA TRILOBATA.
Amstolochia tkiloeata, folüs trilobis. Linne Species plant. Edit, i.pag. 960.
AniSTOrocHiA TKirrDA foHis semitrifidis, caule volubili, flore máximo caudato. Lamark
Encfclopedie methoditj ue, Botanigue. V^ol. i. pag. 251.
Amtolochia •rKir.oBATA, foliis trilobis, caule volubiH, corollis cylindraceis infractis,
basi saccatis, labio cordato cuspidato, cuspide filiformi corolla triplo loiigiore
torta, mildenow Speciesplantarwn. Voi. 4. pag. i5i. Ejusdem EmimeratiolwHi
botanici bcrolinensis. pag. Persoon Synopsis plaiüaruin.
Vol. i.pag. 526.
PiADix perennis. Cadles sexpedales et ultra, inferne fxntieosi, ramosi, plures,
inferne cortice albo-griseo, glabro vestiti, superne gráciles, fihformes,flexiles, teretes
, volubiles et scandentes, glabri, purpurascentes. Eol ia subrotunda, triloba, diametro
tripollicari eirciter et minores, integerrima, cpiinqnenervata, superneglabra,
viridia, ad lentem punctata, inferne glaneescentia, venosa, ad lentem pubescentia,
lobis lateralibus apice rotundatis, intermedio apice acuto, et nonnunqnam acuminato.
Eolia ratione exscissurarum valde differunt, quae interdnm ita evanescunt ut
mtegra, truncata, vel praemorsa evadant. Petioli poli icem longitudine aequantes
et supra, teretes, glabri, purpurascentes, ad ortimi volubiles. S t i folae intrafoliaceae,
minimae, cordatae, amplexicaules. Elohes axillares, penduli, penclunculis longis
tripollicaribns, teretibus, versus germen parum incrassatis. Corolla magna, viridiflava,
maculis purpin-eo-fuscis, pallidis notata, extus glabra, intus pubescens. Tubus
duos pollices longus et polhcem erassus, ventricosus, inflatus, basi subincrassata,
immaculata, et protnberantiis cylindricis sex, calcarata. Eaux campanulata,
recta, longitudine tubi, ilio panilo angustior, ad angulumrectum cum tubo inflexa,
interne purpureo maculata. Limbus, labio cordalo, cuspidato, intus venis purpu