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kurzer Bcsclirelbung vergleicliet, müssen notliweiidiger Weise gerechte Zweifel
über diese Nahmenbestiinraung entstehen.Denn, wie könnte der, wenigstens zwanzigblüthige
Bhithenstiingel pauciflonis ^eiiaimt werden? W i e konnte man eine so
flache, ausgebreitete Blumcnla'one, deren Kronenbkitter selbst kurz vor dem Verwelken,
noch ausgebreitet bleiben, oder BUithen, die noch alsCapseln aufrecht stehen,
mit dem A u s d r u c k e b e z e i c h n e n ? Und sollte ein Thunbe r g die untern
Theil e der B lät t e r , die so bestimmt rinnenformig sind, übersehen haben? Herr
Professor Rudolphi hat, so viel mir bekannt ist, (a. a. O. ) diese liTung zuerst öifentllch
gerüget, und die eben angefüluten Gründe auch bcygcbracht.,Er meint, diese
Pflanze könnte eher das Ornithogalum niveum Hort. Kew. scyn, obgleich er selbst
Gründe dagegen angibt, die ich für ganz gültig halte. Denn, wenn gleich die Breite
der drey äusseren Staubfäden, jene der innern übertrifft, so beträgt dieser Unterschied
doch bey weitem iricht die Hälfte, (sesquilatiora), und sie sind auch nicht
pfiiemenförmig (subulata), sondern platt (plana). Ausserdem bleibt man, bey dem
noch ziemlich schwankend bestimmten Unterschiede der Gattungscharactere, unter
den Gattungen Ornithogalum, Phalangiiim Jiissieui qAqx Anthericiim Linnd
und Antliericum Jussieui oder BulUne Willdenoivi noch zweifelhaft, wohin diese
Pflanze gezählt werden soll. Denn vermöge der platten, breiten Staubfäden gehört
sie zu Orni thogalum, wovon sie jedoch die ganz ausgebreitete Blumenkrone und der
eckige Samen ausschliessen sollten. Z u L i n n e s und Wi l ldenow' s Anthcricum gehörte
sie zwar, wegen der eben erwähnten Beschaffenheit der Krone und des Samens,
dem aber die eben envähnte Gestalt der Staubfäden widerspricht. Überdiess besitzt
sie einen Zwiebel , den cUe wahren Arten dieser Gattung nicht zu haben pflegen.
Diese Gattungscharactere erfordern also eine neue Revision, und ich zähle imsere
Pflanze indessen, da nach Linnes Sinne der Hauptcharacter voii Ornithogalum in
den platten Staubfäden liegt, zu dieser Gattung, indem ich obigen Trivialnahmen,
z um ehrenvollen Andenken des Herrn Professors Piudolphi wähle, der uns zuerst
auf den obwaltenden In-thum aufmerksam gemacht hat.
Diese Pflanze wird in unseren Orangeriehäusern mit den cai^ischen Zwiebelgewächsen
cultivirt, blühet im August xmd September, und bj'ingt reife Samen hervor.
Auch die Zwiebel vervielfältigen sich häufig durch Ansetzlinge.
Die Abbildung stellt vor: Eine blühende Pflanze sammt dem Zwiebel, wovon
die ersten Blumen schon in Fruchte ubergegangen sind; eine reife aufgesprungene,
und eine beynahe reife Capsel in natürlicher Grösse.Ein äusseres Ki onenblatt; einen
äusseren und einen inneren Staubfaden, in genauem Grössenverhältniss gegen einander,
mit den Staubbeuteln; den Fruchtknoten mit dem GrifTcl und der Narbe,
vergrössert.
21.
ÌIARRACHìA SPECIOSA.
HARRACHIA SPECIOSA, fohis lanceolato-ovatis, petiolatis, decussatis; superioribusapproximatis;
spicis tetragonis axillaribus pedunculatis.
MANIA KUUINI. Rhede Hortiis malabariciis. Voi. g.pag. 121. iab. 62.
HEKBA FRUTICOSA INDICA, fohis ad geniculum quaternis, s])icis squamosis, flore monopetalo,
labio tripartito, capsulis oblongis. RajHistoriaplantariun. VoLZ.
pag. 402.
JUSTICIA INFUNDIBULIFORMIS, fruticosa, foliis lanceolato-ovatis, quaternis, bracteis
lanceolatis ciliatis. Linne Systcma naturae. Edit. 10. 1769. Vol. pag. 85o.
Ejusdem Species planianim. Edit. 1. 1762. Vol \.pag.i\.
JUSTICIA INFUNDIBULIFORMIS fruticosa, fohis lanceolato-ovatis quaternis, bracteis
lanceola lis ciliatis, imbricatis, pedunculis longissimis. Bunnaiiii Blovci indica.
pag. 7.
JUSTICIA iNFuNDiBüLrrORMis, spicis tcrminalibus, foliis lanceolato-ovatis quaternis.
VahlSymbolae. Vol.i.pag. 17. Willdenow Spcciesplantarum. Vol. i. pag.
Persooii Synopsis plant. Vol. 1. pag. 22.
JUSTICIA INFUNDIBULIFOBMIS spicis axillaribus tciininalibusqiic, bracteis imbj-icatis
lanceolatis villosis, foliis lanceolato-OTatis quaternis. VahlEnumcratioplaih
tamni. Vol. i.pag. 164.
FRUTEX sesquipedalis. TKUNCUS crectus, bre-vis, teres, inferne calamnm anserinum
crassus, corticc cinereo glabro tectus; ramos plnres emittens, pedales et ultra
, vindes, glabros, teretes, ad jnga foliorum nodosos. FOLIA opposita, decussata,
lanceolato-ovata, tres polliccs longa, scsquipollicem lata, glabra, integerrima,
margine undulata, apice obtusata, in petiolos, foliis duplo breviores, semiteretes
desineutia. Fol ia supcriora confcrta et ita approximata, ut bine inde quatei'na simiilent.
Rami júniores, ex axillis foliorum. FLORES in spicis acute tetragonis, longe
pedunculatis, axillaribus. Bracteae in quolibet flore tres; exterior ovata, apice cuspidata,
acuta, navicularis, nervosa, pubescens et adlentempdis glandulosis cUiatai
interiores duae, lineares, canaliculatae, pubescentes, longitudine exterioris. Pcriantluum
inferum, peutapliyllum, foliolis membranaceis, ovatis, apice cuspidatoacutis,
villosis, ciliatis; tribus exterioribus majoribus. Corolla bypocrateriformis,
limbo dimidiato. Tubus longitudine bractcarum; inferne globoso amjiliatus, albidus;
superne flavescens, angustus, striatus.Faux geniculo cum tubo connexa, tubulosa,
angusta, superne sulcata, extus glabra, interne ut et tubus villosa, desinens in