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ßcobacKtung zeigte mir olme Ausnahme diey kuvzc, dicke Staubfaden, die aus
dem Blntlienboden entspringen, und deren runAöpfige gelbe Staubbeutel, naclr
dem Aufspringen einen gallertartigen, gekörnten, glasartig durelisicbtigen Pollen
entleeren.
Fréylieli muss bey genauer Vergleiclnmg der Abbildungen und Bescbrerbun-
. e n von Micbel i , mit unserer Pf lanze, der Zwei fel entstellen, ob Wold seine Pflanze,
mit unserer eine und dieselbe Art sey? Micbeli zeiclmet und bescbreibct
bey den weiblicbcu Blumen, ausser den Kronenblättern und blattförmigen Narben,
sein umstämllicb nocli cbey platte, fadenförmige Spitzen, die mit den Krouenblattern
abwecbseln, und die Linné, Nectarien, Adanson aber unansgebUdete
Staubfäden nannte. Von diesen ist in unserer Pflanze keine Spur vorbanden. Micbeli
besclireibt ferner die Spitzen der Blatter als gezähnt, und bildet sie ausserdem
mit netzförmigen Adern, und am Bande stark beliaart ab, da docb die Blattspitze
nnscrcr Pflanze, im strengsten Sinne ganz, und abgerundet ist, die Blätter
selbst aber uiibebaart und bloss dreyner.-ig sind. Dass die Pflanze aus der Brenta
und jene von MontpcUier zu einer und derselben Art gehören, überzeugen mich
die von beyden Orten herrührenden Individuen in iinserem Universitäts-Garten.
Ob aber die Pflanze von Pisa uiid Florenz, jene aus dem Lago di Garda und
den Flüssen bey Verona, dem Canal von Laug-uedoc und der Rhone, sich davon
unterscheiden oder nicht, bleibt noch unerörtert.
Die ersten Pflanzen weibhchen Geschlechtes brachte ich selbst (1791) aus
der Brenta mi t nach Wien, wo sie sich zwar vermehrten, und bald blüheten, aber
darauf kränkelten und starben, wovon die Ursache darinn zu liegen schien, dass
sie nm ihnen ihre natnrhche anfi-echt stehende Lage zu geben, in sehr riefe Töpfe'
gesetzt worden waren, wo ihnen das nöthigc Licht mangelte. Zum zweyten
MaUe erhielt der Universitäts-Garten diese merkwürdige Pflanze, durch die gütige
Verwendung der Frau Freyinn von Waldstätten, gcbornen Freyinn von Bossi,
L s Padua, allein es waren auch wieder bloss weibhche Pflanzen. Nach manchem
vergeblichen Versuche schickte mir endlich mein verehrter College Herr Professor
Decandolle (1809) männhcbe Pflanzen aus Montpellier, die sieh gleich liänfig
vermehrten und blnheten. Sie gefallt sich am besten im warmen Gewächshanse
wo sie in einem hölzernen weiten Kübel, beyläufig sechs Zoll unter Wasser
gepflanzt ist, wobey die Pflanze zwar den Einfluss des Sonnenlichtes geniesst,
aber nicht wie im naturhchen Standorte aufgerichtet schwimmen kann, sondern
darnieder hegen muss. Hartes Wasser ist ihr schädbch, nnd sie wird in reinem
Flusswasser gehalten. Sie blüht wahrend des ganzen Sommers, hat aber bisher
noch keine Frucht gereifet.
Die Abbi ldung stellt vor; Eine männliche und eine weibhche Pflanze, in natürlicher
Grösse; eine weibhche Blume; eine von der Innern Fläche-gesehene Narbe;
einen Kolben mit männhchen Blumen und weggerissener Hüfle; alle in gleicher
Vergrösserung; eine einzelne männliche Blume mit aufgesprungenen Staubbeuteln,
noch mehr vergrössert.
SCHOLLIA CRASSIFOLIA.
AscLEpr.\s CARNOSA, foliis ovatis carnosis glabernmis. Supplcm. plantarum.
pag. 170. Willdenow Species plantanun. Vol. pag. 264.
ASCLEPIAS CARNOSA. J. Sims Botanical magazine. Vol. 21. tab. 783.
ASCLEPIAS CARNOSA, foliis revolutis ovatis, carnosis, glabris, caule fruticoso, scandente,
tereti, unibellis axillaribus cernuis, petalis interne pubesceatibus.
J. E. Smith Exotic Botany. Vol. 1. pag. 21. tab. 'jo. (Figura repetita im Allgemeinen
deutschen Gartenmagazin 1810. S. g. Taf. 1.).
GAULIS fruticosus, octopedalis et ulti-a, scandens et volubilis, teres; adukus
glaber, ciuereus, basi digitum crassus; juniores pubescentes, purpureo-vir ides,
ramosi, debiles, dejecti, nisi radicularum suaruin ope, \'icinis corporibus quibuscunquese
affigerent, sustinerentque. FOLIA opposita, crassa, nec carnosa, glabra,
rigidula, ovato-oblonga, acuta, subtus glauca, supra saturate viridia, venis satura
t ior ibus , maculisque albis notata, margine repanda et rigido revoluta. Petioli
teretes, breves, crassi, purpureo-virides, pubescentes. FLORES umbellati, odorati.
Pedunculi communes axillares, pennam columbincun crassi, sescunciales et ultra,
subclavatl, teretes, pubescentes, purpurascentes. Pedicelli numerosi, unciales
et ultra, purjjurei, teretes, uniflori, ad ortum bracteis minutis glanduliformibu.s
muniti. Periantliium quinquepartitum, pai-vum, puiqjureum, ad lenteni pilis fuscesccntibus
birtum, foliolis lanceolatis, acuminatis, patentissimis. Corolla monopetala,
rotata, quinquefida, patentissima, rigida, utrinque alba, lacmus oblongis,
interne pilis pellucidis liirtis, externe'glabris, nitidis, ad oras revolutis,
apicibus reflexis utrinque glabris, purpurascentibus. Nectarium, cornicula quinqué
in stellam supra corollam expansa, bac du2>lo breviora, ovata, crassa, rigida,
nitida, alba, apice purpurea, in conum supra stigma adsccndontia, rostrum
nullum emittentia; squama cuique alba, diajìbana, interne adnata, loculamentis
duobus flavis pro antberis munita, supra stigma erecta simul in conum; corona
cingens stigma, pentagona, alba, margine purpurea. Filamenta decern, omnium