dann die F e l d h ü l i n e r endlich durcli die L e r w a der indischen Hochalpen scliliefsend.
Die vierte Gruppe zeigt in den gespornten Ucppluihnerii oder F r a n k o l i n e n vorzüglich
al'rikanische und indische Formen als Vorbilder der eigentlichen Hühner , zuletzt
sogar in P t e r n i s t e s nackte Kehlen gewinnend, und so wie die wirklichen Hfliinor
in Polyptectron, so hie r durch Itaginis die Sporen verdoppelnd, ja wir haben sogar
unter zwei Exemplaren von I taginis cruenlus eins vor uns, an dem diese doppelten
Sporen am rechten Fufse noch einmal verdoppelt crscheiiieu, wie wir das Exemplar
aul Taf. 321 Ä. unte r 3539 und 3540 ahgehildet hahen. Diese Wald- und llochalpen-
Vögel Afrika’s und des Himalaia eiits|)rechoir ivieder im Leben mul Sitten der i e r z o a ,
welche die vorige Gruppe beschlofs.
Die dritte Abtlieilung der Walilliüliiier sind die W ü s t e n - , S t e p p e n - oder
P r a i r i ehü li n e r ; P t e r o c l i n a e , die man auch Fl ii gli fllin e r genannt und besonders
mit (len Tauben zusaiiimengeslollt hat. Die richlige Stellung, in welcher sie
in der Natur sicli seihst stellen, zeigt uns, dafs jene Ansicht im A'erwecliselii einer
Analogie mit der Al'tinität ihre wahre Stellung verkannt hat, welche sich überhaupt erst
dann befestigen kann, wenn man ihre Verbreitung auch über Amerika durch ihre
wahren, bisher aber unrichtig -gedeuteten Verwandten C e n t r o c e r c u s und C u p i -
d o n i a endlich erkennt.
Die vierte Abtheilung trilt uns nach Ahsoiideruiig jenes in die vorige sich selbst
einreihenden Gliedes, als vollkommen rein und nalürlich entgegen. In diesen U r o -
g a l l i n a e : den S c h n e e - , Ha s e l - und ß i r k li üb n e r n, ist es das klare Bild ihres
Endgliedes, das des A u e r h a h n s , welches ihrer ganzen Entwickelung und allen Verhältnissen
ihres Lehens den Gang seiner Bildung vorgezeiclinet hat, da es ihm als einziges
Ziel vorgesteckt war. Nur das erste Glied, L a g o p u s , mufs iialurgemäfs durch
A t t a g e n , O r e i a s und C a n a c e die Progression hezeichnon, in weicher es von
der Andeutung an vorausgegangene Formen sich befreit, um an B o n a s i a sich unmittelbar
naliirgerecht anschliefsen zu können, nach welcher dann L y r u r u s als unmittelbares
Aerbindiingsglied, selbst durch Verpaariing zum Urtypus dieser ganzen reichen
zweiten Familie der Hühnervögel, zum Auer l ial i i i , als dem ursprünglichen VorhiJde
aller Waldhühner, oder 'P e t r a o n i n e n sich ansbildet, zu dessen Erreicluing in der
ersten Potenz C h i o n i s , in der zweiten G l a r e o l a , C o l u r n i x , P e r d i x und
P t e r n i s t e s , in der dritten C u p i d o n i a , allein ihren Anläufen sich steigernde Ver-
siictie gewesen.
Die dritte Familie stellt sich heraus als die der e i ge i i l ] i c l i en Hü h n e r . Die
erste Gruppe beginnt mit den gehörnten T r a g o p a n s oder den Salyrhülinern und erinnert
an die Perlhüliner, die zweite entwickelt die F a s a n e n als VAöildhühner der
höheren Potenz, in ihrem dritten Gliede durch den Go l d f a s a n das Pläuenkleid bereits
andeutend und in ihrem Abschlüsse den Typus der Ha ns li ü h n e r giwimiend.
Die dritte Gruppe entwickelt die P f a u e n , aus dem Perlluiliii nämlich den A r g u s ,
aus Itaginis: P o l y p l e c t r o n , aus Thaumalea: P a v o , aus Gallus: C r y p t o n y x ,
welcher zugleich für die vierte und letzte Gruppe, L o p h o p h o r i n a e , Bindeglied wird,
denn er ist Lophophorus im Miniaturbilde zu nennen. Die Gruppe’ selbst wiederholt
die früheren Formen der Stutzhfihner und Fasanen in G e n n a e u s und in A l e c t r o -
p h a s i s , die der Pfauen in C r o s s o p t i l o n and entwickelt sich selhslsländig von
A c o m u s bis L o p h o p h o r u s zum letzten Typus der flacligescliwäiizlcii Hühner in
abermals präciiligeri, nebst den übrigen polygamischen Hübnern dem Himalaia und überhaupt
Indien und China gehörigen Formen.
Der Natiircharakter oder die iirtypische Bedeutung der Hühner liegt in der G e sell
l ecl i l sdi l ' fe re i iz und im höchsten üeberwiegen des männlichen Prinzips, in
hahitiiellem wie in geistigem Aullreten im Lehen, bis zur Polygamie. Umgekehrt ist
wieder überall in der Vogelwelt, wo sie auftritt, Geschlechtsdi/I'erenz eine Andeiitiing
des hüliiierartigen Tvyiiis. Je gröfser aber diese Gesclilechtsdilfereriz ¡st und je höher
das inärinliche Prinzip üherwiegt, desto klarer tritt die Atldeiitiing des Typus hervor.
Auch hier zeigt uns voriirtheilsfreie Beobaclilung, wie die Gegensätze einander innig
berühren. Die Geier, als klare Vorbilder der Hühner, sind den Verhältnissen des Typus
unterworfen, den sie oinleitcn sollen, wälirend die Adler und Falken unmittelbar vor
ihnen, in uingekelirtcm Verhältnifs das voluminöse üehergewicht der Weibchen anschaulich
machen.
Die vierte Familie führt zum Ahschlufs der Hühner und mit ihnen zum Ahschlufs
der ganzen Classe der Vögel. Diese L a u f h ü h n e r beginnen, wie alle höchste Stufen,
mit einem Hücksciiritle zum ersten und niedrigsten Vorbilde. Die erste Gruppe zeigt
uns in den Re n n v ö g e l n scheinbare Formen von Rallen, welche dennoch, genauer
geprüft, in höherer Verwandtschaft geboren, nur auf 'den Habitus jener Formen zurückdeuten.
Höchst wunderbar überrascht uns im dritten Gliede der Rennvögel durch
Ch a l c o p t e r i i s der Beweis, dals wir der geheimen Spur der Entwickelung folgen,
denn in dem unscheinbaren Kleide der Ralle offenbart sich hier ein Saum von Pfauenaugen
an den Spitzen der Schwingen, die letzte und verlöschende Spur metallisch
schillernder Federn, welche in dieser Reihe im drillen Gliede stets uns begrüfst haben,
ln der ersten Familie war es der ßronzeglanz des wilden Truthahnes; M e l e a g r i s
g a l l o p a p o lind o c e l l a t a als erstem Vorbilde des Pfauen, Inder zweiten Familie der
Goldfasan: T h a u m a l e a p i c t a mitpfaiienschweifig glänzenden Federn,'in der dritten
P a u o selbst, mit seinen Begleitern und L o p h o p h o r u s im verschmolzenen Ergufs,
in der höchsten Vollendung des Glanzes. In dieser vierten Familie erlischt dieser
Glanz im ernsten Bestreben der Natur, den Uehergang zur bescheidneren Färbung des
Säugtliieres zu bahnen. Der Beweis für die unzertrennliche Naciibarscliaft in der Ent-
wickeliiiigsreihe der Laulliüliner für diese Rennvögel und Trappen bietet sich in der
Zeichnung am Kopfe, die wir deshalb von allen Seiten riargeslelll haben; sie ist z. B.
hei C u r s o r i u s g a i l i c u s und bei O t i s m e l a n o g a s t e r ganz übereinstimmend.
Die Trappengriippe tritt auf als höhere Potenz der Rebhühner durch T r a c h e l o t i s
und der Waldhühner durch O t i s und H u b a r a , letztere B o n a s i a wiederholend,
während E u p o d o t i s sich zum freien Typus emporschwingl, zugleich mit den Ca-
suareii und Straniseli sich in bestimmter Weise verkettend. Die dritte Gruppe ist die
letzte Wiederholung der Hühner, durch C a s u a r i u s zur Anschauung gebracht und
durch Helm und Kelillappen, welche hier einzig und allein zurückkeliren, bestätigt.
Nachdem alle jene vorausgegangenen Typen wiederholt im Nachbilde erschienen,
sind wir an den letzten gelangt an den Straufs, welcher als Ziel vorgeselzt war, nicht
den Hühnern allein, sondern der ganzen gr.ofsen Ordnung der Scharrvögel, welche er
zu sich heranbilden und dem Säuglliierlypus enlgegenziiführen berufen erschien. Sein
an den Erdboden gefesseltes- Leben, seine Verkümmerung der Flügel, sein Haches,
D a s n a tu r i, S y s tem d . V ö g e l. -