Der Ti - iel ist der .Aliscliliifs des SiiiinpIVogels, in dessen Ordnung die Eigen-
sclial’len dagewesencr Formen vereinrnd mul den Typus der Iliiliiior iiamenllicli dort
an derselben Stelle — des Trappen — deullicli verluindenii Während er in der Gestalt
iiiid inil den Beinen des .Aiisternlischers, im Kleide und mit den grofsen Aiigen
der Schnepfe aiiDrilt, hewohiil er, wie der Trappe, dürre sandige Ebenen, auf denen
or seinen Lauf attsflben kann. Sein laullireisclieiides Pl'eil'eii tönt über die weiten
Einöden bin, die von Kiefern und von Wasser nicht fern sind, Der einsam lebende
scbeiic Vogel frifst Geiviirnie und Insekten, zu deren Aul'siicbung er Steine umvvälzt,
aber-aueli wie die Reiher kleine Aniphibieii und sogar .Mäuse, deren Gewölle er so
wie Raubvögel aiiswirft. Er legt 2 bis -4 Eier in eine Verlieliiiig im Sande und lülirt
die nach 16 bis 17 Tagen ausgekroclieneii Jungen sclion am zweiten Tage zur Niilir-
ting. Der kräftige Miiskelinageii bearbeitet die Naliritng mit Steincbeii und Sand und
erinnert auch an den Typus der Hühner, welcher vor allem in der möglichen Zähmung
und Gewöliniing an .Mensclieii in iliin sieb aiisspriclit.
C . T e r t i i l r t y p e i i fü r d i e F a u i i i i e n .
All den Urtypus des Sumpfvogels: H a e m a t o p u s und an die Sekuiiilärtypen
dieser Ordiumg, als Gegensatz: S c o l o p a x und E g r e t t a , sowie an den Schliifs-
salz: O e d i c n e m u s , welche ztisanimen die Coliorlen bestiinmeii, schliefsen sich die
Tertiärtypen in folgender Weise, um die Familien zu bilden:
n ^ Slrepsilas. ÄA’ Cliaradrlus. cc* Hoplopterus.
a* Platalea. bb^ Botaurus, c c ‘
ö 2 Phalaropus. ¿ ¿ -S co lop a x . cc'-
a Haeinatopns. bb Phegornis. cc
Egretta.
Tantalus,
Anasloratts.
d d * Carvnnacos.
(Oediciiemiis.)
dd'* Mycteria.
dd* Limosa.
dd Recurvirostra.
BelraclilPii wir das durch die Tertiärtypen ausgefüllte Schema, so babeir wir in
der unteren Reihe schwimmende Wasservögel, in der zweiten wadonde Sumpfvögel,
in der drillen trefflich fliegende Banmvögel und in der vierten schnelllaiifende Erd-
vügel. Neben dieser Verwaiidlscliaft offenbart sich in den aiifsteigenden Gliedern jeder
Reihe die Analogie wie bei den Schwimmvögeln oben S. 21.
P h e g o r n i s , A n a s t o m u s und R e c u r v i r o s t r a sind llalhschwinimer, hier
als Repräsentanten des Typus der Schnepfen, der Reiher und Störche. Auch P h a l
a r o p u s beginnt als schwimmender Sumpfvogel die zweite Reihe als deutliche Wasserschnepfe
vor dem Typus der Waldschnepfe, welcher die Bauraschnopfe, T a n t a l u s ,
folgt, um durch die liöchsle Form der Laiilscliiicpfen in der langbeinigen L im o s a
diesen Typus zu schliefsen. P l a t a l e a — dnrcli das Endglied der Phalaropoden
nämlich E u r y n o r y n c h u s , in wunderbarer Weise deullicli vermittelt-— trilt noch
e,inmal als scliwimmender Vogel auf und beginnt den Typus der Reiher, dem die
Sclinepfenreiher oder Rohrdommeln wieder iiäclitlicli und in marmorirtem Gefieder wie
die Sclinepfcn , als B o t a u r u s sicli anschlicfsen, bis E g r e i t a den edelsten Typus
der Reiher erreicht hat und die Storclilörm des Jabirú sich und die ganze Reihe der
Baum-Sumpfvögel oder Reiherformen bescliliefst. S t r e p s i l a s tritt wieder als letzte
Wiederlioliiiig von H a e m a t o p u s liervor, die Reihe der Regenpfeifer beginnend; das
zweite Glied wird der marmoriiTe Sclinepfeii-Regenpfeifer als C h a c a d r i u s iiml das
dritte der Kiebitz, welcher als Reiher-Regenpfeifer die Reihe bis zur selbstständig
typischen Form des O e d i c n e m u s oder dessen vollendetem Ahschlufs, dem C a r v a n
a c u s , eiTiilll.
d. < iu n t e r n i i r t y p e n : G ta t ta n g e n .
Wh' haben oben S. 24 die Tertiärtypeii als Familien kennen gelernt und stellen
iniii die S. XVTI gefundenen Qiiaternärtypen hier in ihren Reihen zusammen , um sie
als Gattungen in ihrer Gruppirnng leichter übersehen zu können:
Oedicnemus. Rnrliinns. Esacus. Carvanacus !
Aegialitis. Ho|ilopterus. Vanellus! Lohivanelhis,
Calidris. Charadrius! Squatarola. Eiidromias.
Strepsilas! Pluvianellus. Aphriza. Anarhynchus.^
Scopiis. Cancroma. Ciconia. Mycteria !
Agamia. Nycticorax. Egretta. Ardea.
Ardetta. ßolauriis! Tigrisoma. Biiphiis.
Platalea! Spatherodia. Ajaia. Leucerodia.
Heteropoda. Tringa. Philomachus. Limosa !
Pelidna. Numenius. Tanlalus! Ibis.
Limnocryptes. Scolopax. Rhynchaea. Gallinago.
Phalaropus! Lobipes. Holopodius. Eurynorhynchus.
____ y Himantopus. -------- Cladorhynchus. Recurvirostra! ? Dromas. Anastomus! Hiator.
Thinornis. Phegornis! Ibidorhyncha. 0
H a e m a t o p n s ! Ostralegus. Meianihyx. ^Argoide s .
Der Primärlypiis Haematopus und die sekundären Typen Scolopax nebst Egretta
und als Scliliifssatz Carvanacus, sind durch die Sclirilt, die Tertiärtypeii durch Aus-
riifiingszeichen bemerkbar gemacht, die Qiiaternärtypen sind hier die uiibezeichneten
Glieder der Reihen. Mögen wir in vertikaler oder in horizontaler Richtung dieselben
vergleichen, so bietet sich Analogie und Verwandtschaft in ihnen dar und ohne die
einzelnen Verhältnisse, in denen die Glieder zu einander sich stellen, noch wörtlich
aussprechen zu wollen, machen wir nur darauf aufmerksam, wie so manche rällisel-
halte Erscheinung in der Organisation mancher Gatluiig durch richtige Stelkinc' sich
selbst zu erklären vermag. So zeigt uns die oben S. XIX gegebene Revision dei“ Qua-
tornärlypen die Beriihriing, in welche Eurynorhynchus mit der einer anderen Reihe
gehörigen Platalea durch Analogie wirklich getreten, und eben so erklärt sich das
nackte Gesicht, diese isolirt ganz unerklärbare Erscheinung bei P h i l o m a c h u s in
seinem analogen Rapport zu I b i s leicht und beslinimt. Ebenso gewinnt aber Juch
die aiifwärls gericlitete Beugung des .Scliiiabels bei allen Sclilufsgliedern der Coliorte ir '
Recurvirostra, Limosa, Mycteria und Carvanacus eine Bedeutung durch den ZiG
sammenhang, in welchen sie durcli ih r Erscheinen ' am Ahschlufs'demselben ge t re ten.'
Ob die drei fehlenden Formen bereits uiitergcgaiigeii sind oder noch leheFi, dürfen
wir von der Zukunft zu erfahren erwarten.
D a s n a tü r l . S y s tem d . V ö g e l , ^