ihre höheren Potenzen unter dem Prinzipe eines n e u e n C h a r a k t e r s innig vereint
wieder als Analogieen oder Parallelismcn erscheinen.
d. ^ i i a t e r n i l r t y p c n . '
Von hier aus rückblickend auf die Anreiliung der Anschauungen, welche die Natur
der Vögel aus sich selbst uns geboten, erinnern wir uns an folgende Momente:
1) Vergleich mit den vier Classen des höheren Thierreichs oder der Wirbelthiere
gab durch die vier Urtypen; P i n g u i n , S c h n e p f e , P a p a g e i und S t r a u f s die vier
Ordnungen; S c h w im m v ö g e l , W a d v ö g e l , B a um v ö g e l , E r d - o d e r S c h a r r v ö g e l .
2) Vergleich dieser Ordiuiiigen mit den) Inbegriff der ersten Ordnung oder der
Schwimmvögel, zerlTillt diese, vom Urtypus des P i n g u i n ausgehend, im Zutritt von
drei Seluindärtypen: S e e s c h w a l b e , K o rm o r a n und F l am i n g o , in ihre Coliorlen:
S t e i f s f ü fs l e r , ^L a n g f l flgi e r , B u d e r f ü I ' s l e r , P 1 a t t e n z a l i i i s cli n ä h 1 e r .
3) Vergieicli dieser Coliorlen mit dem Inbegriff der ersten Coliorle, mit der der
Steifsfüfsler, legte diese durch den Fortschritt vom P i n g u i n zu den Tertiärtypen
A lk , L um m e und T a u c h e r auseinander in vier Familien: P i n g u i n e , Alke,
L um m e n und T a u c h e r .
4) Vergleich dieser vier Familien mit dem Inbegriff der ersten Familie, löst diese
Familie der P i n g u i n e in vier üiiterfamilien oder Tribiis, die hier bei der Armutli
an Formen nur als einzelne Calliingen anftreten können; es sind die Qiiaternärtypen;
A p t e n o d y t e s . S p h e n i s c u s . E u d y p t e s und C a t a r r a c t e s . Wahrscheinlich
haben von diesen Uebergangsformen in der Vorwelt noch mehrere gelebt.
So reflectirt sich aber auf jeder Stufe und in jeder Potenz, dem eigenen Werthe
und der eigenen Zahl in ihrer Beihenfolge entsprechend, das Vorbild, dem sie geweiht
ist.
Die Tabelle, welche wir S. II über Familiae und Triltus gegeben, setzt letztere
für die Pygopodes auseinander, die Tribus für die Longipennes S. IV, die für die
Steganopodes S. VI und die für die Lamellirostres S. VH.
e. < lu i i i i ir e uiirt f o l g e n d e T y p e n .
Siiclien wir die ersten Vorbilder für jene Urtypen in der noch früheren Schöpfung
auf, so finden wir bisher vielleicht nur durch . .K a u p ' s skizzirte Entwickelungsgeschichte
der europäischen Thierwelt". Darmstadt ii. Leipzig 1829 — dergleichen
.Ansichten wörtlich zur Sprache gebracht. Mag man sich die dort angenommene Metamorphose
denken wie man will, so w'ird man nicht leugnen, dafs viele Analogieen
entfernterer Formen in diesen Zusammenstelliiiigon sich andeiilen und dafs diese Zu-
samnienstelliingen auch wohl andere Ansichten zulassen können, welche gleiclilierech-
tigt, ersclieinen dürften mit ihnen.
Mögen wir für die hüpfenden P i n g u i n e , unter denen vorzüglich C a t a r r a c t e s
w a h r e Frosclisprünge ma cht , einen Batrachier, für die Alk e und S e e s c l i w a l b e n —
einen Pterosaürus. für die L um m e n und K o rm o r a i i e— einen Ichthyosaurus, für
die T a u c h e r und F l a m i n g o ’s — endlich einen Plesiosaurus als Urahn annelimeii
wollen, so bleibt der Pliantasie ein weites Spiel, wenn auch nicht unmittelbare Metamorphose
im Sinne L a m a r k ' s , doch wenigstens Analogieen auch hier verfolgen
zu können.
. Lassen wir indessen alle diese Vergleichungen auf sich beruhen, so liegt uns die
Nothwendigkeit vor, die weilere Entwickelung der Formen, das Auftreten immer neuer
Nachbilder mit untergeordnetem Wertlie ihrer Differenzen für die Stufen der Systematik
entwickeln zu müssen. Und wenn uns die Urtypen die Ordnungen der Classe,
die Sekiindärtypeii die Unterordiiiingeii oder Coliorlen der Ordnung, die Tertiärtypeii
die Familien der Coliorlen, die Qiiaternärtypen die Tr ibus der Familien gegeben, so
trilt auch noch Tlicilimg dieser Tribus in Heerden und Gruppen — greges ei ca-
lervae — und in Beihen und Linien — series et lineae — ein. Alle Theilung in
so viele oder in weniger Stufen wird durch den mehr oder minder reichen Inhalt
einer dieselben iimlässeriden allgemeineren Stufe bedingt, so dafs an Inhalt ärmere
Oriliiiingoii mit den nächsten Stufen abschliefsen , reichere dagegen die Theilung
noch weiter fortfflhren können.
Neben jenen durch die Verhältnisse des Inhalts an Formen bedingten Theilungs-
stiifen treten uns noch zwei derglöichcn entgegen, welche, mehr unabhängig von unserer
Anschauung, ihren Grund und ihre Bedculiing in der Natur, d. h. in sich selbst
finden müssen. Dies sind die Ar t und die G a t t u n g — species et genus. —
A r t nennen wir den Inbegriff aller Individuen, welche wir uns vom Uranfänge an
entstanden und gleichartig', d. Ii. mit Beibehaltung ihrer Arlkennzeichen fortgepflanzt
(lenken. Unfähig aber , die Entstehung und gleichartige Fortpfianziing der zu einer
Art gehörigen Individuen für den Verlauf ihrer Existenz beobachten und nachweisen
zu können, nehmen wir vielmehr wahr, dafs im Laufe der Zeit Veränderungen ein-
Irelen, welclie oft auffallend sind und für die Vögel von G lo g e r : ..Das Abändern
der Vögel durch Einflufs des Kl imas " . Breslau 1833 — vielleicht am besten aus-
einandergesetzl worden. Durch solche Veränderungen, welche die für jede Art ivesent-
liclieren Charaktere meist ;jnberührt lassen, wird auch die A r t wieder in Abarten —
varielates — vorzüglicli kliniatiscbe oder Raceii — var. climaticae — und in individuelle
Abänderungen — variationes — zerfallen. Unreine Paarung verscliiedeiier
Arten erzeugt die Bastarde — hybriditates. — Ueberscliufs,^ Mangel, Versetzung oder
Verbildung einzelner Theile läfst das Individuum als Mifsgebiirt — monstrositas —
aiiflreten, u n J beide letztere Abnormitäten sind in der Regel nicht für fortgesetz teEr-
zengung von Nachkommen geschalfen, wälirend die Abart und Bace dazu allerdings befähigt
erscheint.
So gowifs aber hei Vergleichung der Literatur der Ornithologie die Erfahrung
uns ziiriift, dafs die Species in den wenigen wissensch.aftliclieii Jahrzehntqii, welche im
A'erlaiife des verllossenen und gegenwärtigen Sekiiliim sich aneiiiaiidergesclilossen,
immer ein Kind ihrer Zeit war und der Begriff der Art fortschreitend beengt worden
ist, so gewifs bleibt doch die Notliwendigkeit für uns, zu bcgroifen, dafs die Art nicht
in unserer Anschaming, sondern in der Natur selbst hegründel ist und wir nicht der
Natur, sondern die Natur uns sagen iiiufs, was Art sei. Die ganze, wenn wir uns so
aiisdrücken dürfen — persönliche Ersclieiniiiig der Individuen, ihr Habitus, welcher
sich in Gestaltung und Gröfse, im Vcrliälliiirs der Theile, in Bekleidung und Färbung
und Zeichiuiiig zu erkennen giebl, aber auch ihr geistiges Lehen, ilir Thun und Handeln
und vorzugsweise ihre Stimme, vor allem aber die Phasen ihrer Entwickelung
miisscii in Harmonie treten, um in dieser ihrer Uebereinstimmiiiig sicli selbst charakte-
D a s n aH ir l, S y s lcm d . 7'''ögcl. ' -J