Das n a l ü r l i c h e ' S y s t e m d e r Vüge l .
sind theils Anläufe zu ihm, theils Wiederholungen der niederen und im Ideal der
Jmn W M - ausgesprochenen Dellexe
zi mSaugllner, vorai^gegangeno Formen. Wenn sich die der niederen Cohorten unte r
dem Stranfseu, a u s iü z f to a a r ia , Rallus aquaticus und Carpoi,haga oceanica zu Wiederholung
des Schwimm-, Sumpf- und Bauinvogels gebildet, so finden wir die Vorbilder
des Straufsen am Ende dieser Cohorten .als Kami c h i , K r a n i c h und C a r i a m a
bereits als Andeutung seines Typus deutlich entwickelt.
C .
Numida.
Megapodius.
Heliornis.
Fúlica.
T e r t i ä r t y p c u fü r d i e F a m i l i e n .
Eavo. Struthio.
Peristera. Carpoplia(;a. Cariama.
Kallus. Psophia. Éaoiiiedoiitia.
Tribonyx. Hydrophasiamus. Palamedea.
In dieser Weise verglichen, zeigen den ersten Anlauf von Fúlica ans, von dieser
Wiederholung des Schwimmvogels unter den Hfilinern. die der Slraiifscnbildung ent-
gegensohreitenden Mittelglieder T r i b o n y x , H y d r o p h a s i a n u s mul P a l a m e d e a .
Von Seiten des Siimpivogeltypiis dagegen, welcher durch R a l l u s wiederholt wird
tritt H e h o r n i s voran, also das erste Glied von Fúlica im Rallencliarakter wieder^
holend: dam, schliefsen sich P s o p h i a , auf der dritte,, Stufe als Raumvogel stehend
und die grofse Kramiicliform L a o m e d o n t i a als zweite Slraiifsenpotenz an. C a r -
als Repräsentantin der Baiiinhfihner oder Tauben hat M e g a p o d i u s o\s
Nachbild von F ú l i c a und P e r i s t e r a als Nachbild von R a i l u s voraus und Ça
r t a m a , die dritte Potenz zur Straufsenbilduiig, schliefst sich ih r an. Dem Straufsen
selbst geht N u m i d a als Nachbild von F ú l i c a , P e r d i x als solches von R a l l u s
P a v o als Baumvogel undNachbild von P s o p h i a und von C a r p o p h a g a voran und
S t r u t h i o als der letzte Typus bescliliefst gänzlich die Classe.
d- H ^ u a t e r n ä r ty p e n .
Durch ihr Dazwischentreten wird die Verwandtschaft der Sekniulär- und Terl iär-
typen immer inniger verknüpft, sie treten als unmittelbare Verbindungsglieder auf die
Lücken zwischen jenen erfiillend „nd verstatten einen Ueherhlick über die gescllloss’enen
Reihen, indem sie folgendermafsen sich ordnen;
1 :
Pluvianus.
Satyra.
Chionis.
Numida.
Otis.
Pliasiamiis.
Perdix.
Tinamus.
Casuarius.
Pavo.
Centrocercus.
Maleagris.
i^trnthio.
Lophopliords.
Tetrao.
Tinamotis.
1 -
Oreophasis.
Turtur.
Chamaepeicia.
Megapodius.
Ortalida.
Columba.
Peristera.
Leipoa.
Penelope.
Carpophaga.
Calloenas.
Mesites.
Çariama.
Trygon.
Goura.
Megacephalon.
Grns.
Corethrura.
Crex.
Heliornis,
Scops.
Aramus.
Ralluiü.
Podoa.
Antigone.
Psophia.
Ocydromus.
Podica.
Laomedontia.
Balearica.
Eiirypyga.
^De ane a .
??Hitchcockia. Ischyrornis. Chauna. Palamedea.
Pfrra. Metopidius. Hydrophasinnus. Hydralector.
Gallinula. Tribonyx. Porphyrio. Notornis.
Fnlica . Phalaria. Lysca. Lupha,
C . K n in ü r ty p e n .
Ein prüfender Dlick über die Masse der Scharrvögel zeigt uns, dafs die Wa s s e r -
h f l h n o r diejenigen Formen, welche den niedrigen Typus der Scliwimmvögel hier
wiederholen, als üebergangsglieder am wenigsten zahlreich erscheinen. Die Cohorte
der Wasserhiihner entbehrt sogar unte r den Palamedeen eines lebenden amerikanischen
Gliedes, aber wunderbarer Weise hat H i t c h c o c k i a g r a c i l i s durch ihre Fiifs-
lapfen sich in den Ornithichniton verewigt und das fehlende Glied ist hier gefunden.
■ Die gewölbten Ballen dieser Zehen erinnern an I ’uUca, aber genauer betrachtet, sieht
man wohl, dafs dies eben nur Ballen und nicht lappige Schwimmhäute sind. Dagegen
tritt Ornithichnites fulicoides als Endglied für Heliornis als D e a n e a auf.
Bei allem Znrückstehen der Wasserhühner hinter den eigentlichen typischen Hühnern
bieten sie dennoch im Lehen augenblicklich ihre höhere Stellung über den Sumpfvögeln
dar durch das Geschick, mit welchem sie sich ihrer Beine im Gange und zum
Scharren, ja selbst zum Greifen bedienen. Von den Sultansliülinern wissen wir sogar,
dafs sie die Nahrung fassen und mit dem Fufse zum Schnabel befördern*).
Nur die Gruppe der Gallinulinae sWún, die ersten Vorbilder der Rallen enthaltend,
ist etwas zahlreicher besetzt. Merkwürdig ist hie r das Beispiel von N o t o r n i s , den
bereits Owe n ans Neuseeland versteinert beschrieben, von dem dann Dr. M a n t e i l
noch ein Exemplar lebendig erhalten, von welchem wir Taf. 1 9 7 2 9 . 5 1 iiiid 295
die Abbildung gaben.
Die Ra l l en selbst sind eben so in ihrer typischen zweiten Gruppe so zahlreich in
Formen gelöst, dafs wir oben S. XXIH sie in ihre wahrscheinlich richtigen Relationen
gestellt, in Subgenera und diese wieder in ihre kleineren Gruppen gesondert erblicken,
wodurch die Kenntnifs und Bestimmung der ziisammengehörenden Arten immer
Erleichleriing findet. Für den Beobachter der Natur wird es gänzlich unnöthig sein,
die Trennung der Rallen von den Sumpfvögeln beweisen zu wollen. Skelet und Fleisch
und Benehmen, insbesondere ihre weit höher entwickelte Intelligenz trennt.sie augenscheinlich
von jenen und verbindet sie, wie das Volk schon seit den ältesten Zeiten
durch seine Bezeichnung: Wasserhuhn, Rohrliülinclien, Miithfllmclien ,1. s. w. richtig
empfunden, mit den Typen der Hühner. Wer an der Wahrheit zweifelt, beobachte
diese Thiere im Lehen und vergleiche die Sitten der Rallen mit denen der Schnepfen,
die der Trompeteiivögel und Kraniche mit denen der Reiher und Störche, die ganz-’
lich verschiedene sind. Der seelenvolle Blick, mit welchem die treue Psophia Hiren
heimkehrenden Gebieter empfängt oder die Sitten des Kranichs, wie sie B r e h m in
der Orms beschreibt, sind für Sumpfvögel ganz unerhörte Momente und schon unsere
Vorfahren kannten die Klugheit des Kranichs und sein Fähigkeit, den Fufs als Hand
zu gebrauchen, was kein Sumpfvogel kann.
*) Vergl. Vögel Neuhollands No. 547.