Neunte Tafel.
Diese Tafel enthüll Abbildungen eineä ([rossen Aneurysma der Aorla thoracica descendcns, welches im Leben geplatzt war und
durch Bluterguss in die Regio lumbaris sinistra den Tod herbeigeführt hatte')• Der Bluterguss fand vorzüglich vor der linken Niere
statt, vor welcher das ergossene Wut eine grosse Cavertic bildete, in welche ich nach Entfernung des geronnenen Blutes meine geballte
Kaust hineinlegen konnte.
Das Herz ist von normaler Beschaffenheit und die Aorta thoracica zeigt von ihrem Ursprünge bis zum oberen Ende des Aneurysma,
wie die Aorla abdominalis vom unteren Ende des Aneurysma die gewöhnliche Weite. Der ancurysmatische Sack hat eine Länge von
15 Clin., oben an seiner abgerundeten Spitze eine Breite von 4®|10 Ctm., etwas unterhalb seiner Mitte eine Breite von 11 Clin., unten an
seiner, seitlich rechts und links, abgerundeten Basis eine Breite von 9 Ctm. Der Sack erstreckt sich nach oben 10 Ctm. in die Brusthöhle
hinauf oberhalb des Ursprunges der Art. coeliaca, und abwärts .'» Ctm. nach unten von dem Ursprünge der Art. coeliaca. Die
Aorla abdominalis trägt aber zur Bildung dieses Sackes streng genommen nichts bei, der Eingang in den Sack befindet sich allein an der
Aorla thoracica descendeus und durch Ausdehnung der Häute dieser letzleren ist der grosse Sack zunächst allein gebildet. Von vorne
betrachtet erscheint die Aorla in ihrem ganzen Verlaufe mit Ausnahme der Gegenden der Seilenwände, an denen die Erweiterung
beginnt, von normaler Beschaffenheit. Den Eingang in den grossen Sack bildet ein 5 Ctm. langer Halbkanal, der nach hinten offen, vorn
durch die vordere Wand der Aorta geschlossen ist. Dieser Halbkanal ist von vier Bändern scharf begrenzt, einem oberen und einem
linieren, die beide in querer Richtung verlaufen, und von zwei seitlichen Längsträndern. Der obere Rand begrenzt vorne den Eingang in
den Sack, ist 2'|, Ctm. von rechts nach links breit, der untere Rand ist 2 Ctm. breit, begrenzt den Ausgang des Sackes in die normale
Fortsetzung des unteren Endes der Aorta. Die beiden Scilenrändcr sind wulslig und haben die Länge des Halbkanals. Die innere Haut
des Sackes erscheint mehrfach gewulstet und zerklüftet. Das Innere des Sackes war fast ganz mit Faserstoff-Gerinnsel gefüllt, welches
in zahlreichen einander sich deckenden Schichten abgelagert war.
Die Valvulac scmilunarcs aorlicae sind von normaler Beschaffenheit. An der Aorta adscendens und am Arcus Aortac zeigt die
innere Haut mehrfach atheromatöse Ablagerungen.
Fig. I. Das Herz in Verbindung mit der Aorta, bis unterhalb des aneurysmatischeu Sackes.
A. Die vordere Wand des Herzens. B. Die Auricula Cordis dextra. C. Die Auricula Cordis sinistra. D. Die Vena Cava descendens.
E. Der Slamm der Arl. pulmonalis. F. Der Ramus dexter der Art. pulmonalis. G. Das Lumen, H. das Aeussere des Ramus
sinistcr der Art. pulmonalis. a. Der Ursprung der Aorta, b. Die Aorta adscendens. c. Der Arcus Aorlae. d. Die Arl. anonyma.
e. Die Carotis sinistra. f. Die Art. subclavia sinistra. g. g. Die Aorta thoracica descendens oberhalb des Sackes, h. h. Der weitere
Verlauf der Aorla thoracica descendens, welche vorn normal erscheint, von der sich seitwärts rechts und links der aneurysmatische Sack
ausbreitet, i. Die Aorta abdominalis, k. Die Art. coeliaca. I. Die Arl. mesenterica superior. m. m. Die Art. renalis dextra und
sinistra. n. n. Der obere schmälere, o. o. der untere breitere Thcil des ancurysmatischen Sackes.
Fig. II. Das untere Ende der Aorta thoracica descendens, der obere Theil der Aorta abdominalis und der der Länge nach an seiner
vorderen Wand aufgeschnittene ancurysmatische Sack. a. Die Aorta thoracica descendens oberhalb des Aneurysma, .b. Die Aorta
abdominalis unterhalb desselben, c. Die Art. renalis sinistra. d. Die Arl. renalis dextra. c. Der obere am Eingang in das Aneurysma
liegende durch die hintere Wand der Aorta gebildete Querrand. f. Der untere durch die hintere Wand ebenfalls gebildete Querrand
im Ausgange der Halbrinnc in die Fortsetzung der Aorta thoracica descendens. g. g. Der Halbkanal, h. h. Der linke sehr wulstige
Scitcnrand des Halbkanals, i. i. Die Stelle wo seitwärts die innere und die mittlere Haut ziemlich scharf abgesetzt aufhören, k. k. k. Der
rechte seitliche Längstrand des Halbkanals. 1. 1. 1. in. m. m. n. n. Das Innere des ausgebreiteten aneurysmatischcn Sackes, o. o. o. o.
o. Die tlieilwcisc sichtbare äussere Oberfläche des Sackes.
Daa PrüparAt ist unter der Nummer 840 im :
A s t m a n n a d . n a t del L i t t - J n s t . v . A . H c n r v . in Bonn