
der Fläche feind. Sie werden zu einem Brei zermalmt
und daher vollkommen in ihren Einzelheiten ununterscheidbar“.
Dieser Einwurf widerlegt sich durch einen Blick
auf die beigegebenen Abbildungen Fig. 146, 147 und
ist nur dann begründet, wenn man schlecht p räp a rirt hat.
Am Schlüsse sagt Prof. U n g e r : „Bei der Zusammenstellung
nun des Fossiles mit dem Natur-
selbstdrucke seines Analogons stellt sich demzufolge
eine viel grössere Verschiedenheit beider he rau s, als
sie wirklich in der That stattfindet. Das eine steht
gleichsam unter dem Niveau der Darstellbarkeit, das
andere insoferne über demselben, als es uns noch mit
einem Detail bekannt macht, das für die Vergleichung
liäufig überflüssig, ja sogar schädlich is t“.
AVomit will denn Prof. Un g e r das fossile Blatt
vergleichen, um es zu bestimmen? Doch sicher nur mit
dem recenten Blatte. Da aber der Naturselbstdruck ein
treues Bild des letzteren g ib t, das die Merkmale der
Nervation sogar deutlicher erkennen lässt als das Blatt
selbst, so ist ja dadurch alles geleistet, was zu erreichen
je gehofft werden konnte. AVie befremdend muss daher
jedem Unbefangenen das Bemühen des H e rrn Prof.
U n g e r erscheinen, den Naturselbstdruck von der
Untersuchung und Bestimmung der Pflanzenfossilien
auszuschliessen! Benützt Prof. U n g e r bei seinen
verg'leichenden Untersuchungen etwa g a r nicht das
Original, sondern nur die Zeichnung? Diese lässt sich
mit dem Naturselbstdrueke freilich nicht vergleichen.
Oder sollte Prof. Un g e r wirklich daran glauben,
dass man nach dem Blattumrisse allein eine Pflanze
erkennen, also die Bestimmung eines Fossils begründen
kann? S o l c h e n Bestimmungen, aus welchen nur eine
Vermehrung der Synonyme folgt, thut der Naturselbstdruck
allerdings, doch gewiss nicht zum Schaden der
Paläontologie, Einhalt.
Keine naturhistorische Untersuchung ist schwieriger
als die Bestimmung der fossilen Pflanzen, denn sie
setzt ja vor allem die genaueste Special-Kenntmss der
je tz t lebenden voraus. Irrungen sind also hier sehr verzeihlich.
Um so mehr muss jedes Hilfsmittel der F o rschung,
das die Vergleichung erleichtert, herbeigezogen
werden. AVer aber das wichtigste Hilfsmittel dieser Untersuchung
— und dieses ist wie meine Arbeiten factisch
beweisen der Naturselbstdruck — verkennt und von
sich weiset, der kann an die Interpretation der Pfianzen-
fossilien kaum gehen ohne Gefahr zu laufen, Blätter, die
zu Eine r Species gehören, ja sogar Abdruck und G egendruck
eines und desselben Fossiles ganz verschiedenen
Familien einzureihen, Blattfetzen für ganze Blätter,
Farnwedel für gefiederte Dik o ty led o n en -B la tte r zu
halten u. s. w., u. s. w. — Irrth üm e r, wie sie Prof.
U n g e r m i r nicht wird nachweisen können.