
..Vergleichen wir diese Charakteristik mit der,
welche sich aus der fossilen F lo ra von Sotzka von selbst
be rausste llt, so müssen wir sie au f folgende Weise zusammenfassen.“
.„E in e beziehungsweise eigenthümliche Flora,
mehr Annäherung zur F lo ra Indiens und Mittelasiens
als zur Flora Brasiliens, Mexicos und Nordamerikas.
Einige A^erwandtsehaft mit der F lo ra Neu-Hollands.“ “
(Folgen entsprechende Benennungen der Pflanzenfossilien
von Sotzka.)
„Diese auffallende Übereinstimmung beider Floren
lässt für die F lo ra von Sotzka zur Fixirung ihres speciellen
Charakters die Bezeichnung als o e e a n i s c h e
F l o r a hinlänglich re ch tfe rtig en , und damit auch das
Klima je n e r Zeit und namentlich die mittlere J a h re s tempera
tur au f 18— 22° B. mit Sicherheit festsetzen.“
Im speciellen Theile der genannten Abhandlung
werden für die fossile F lo ra von Sotzka 121 Arten un terschieden
und beschrieben. Sucht man nun nach den/
daselbst aufgestellten Analogien von neuholländischen
Pflanzen, so findet man nicht mehr als 9 Bestimmungen.
Alit Ausnahme von Eucalyptus oceanica und Araucarites
Sternbergii kann keine einzige dieser Bestimmungen
als bezeichnend für den Charakter der
F lo ra von Sotzka gelten. Man begegnet hier der unpassend
gewählten Gattungsbezeichnung Dryandroides,
dann theils wenig charakteristischen, theils irrthümlich
hezeichneten Formen, die zu Lomatia, endlich bandförmig
gelappten Blättern, die zu Sterculia Lah'usca
S. 175, T. 49, F. 1 — 11) gestellt w u rd en , aber auch
unter den Gattungsnamen Ficus (F. caricoides S. 165,
T. 34, F. 8), riatanus (P. S irü S. 166, T. 46, F. 1) und
Acer, {A. sotzldanum S. 175, T. 5, F. 1, 2) Vorkommen.
Andererseits ersieht man aus diesem Theile der
Abhandlung U n g e r ’s, dass er die bei weitem grössere
Zahl der eocenen Ve rtrete r der F lo ra Neu-Holland’s
als solche nicht e rkannt, j a gerade die auffallendsten
dieser Pflanzenforrnen unter nordamerikanische Gattungen
gestellt hat. Ich will nur au f die Behandlung
der fü r die F lo ra der Vorwelt so wichtigen Abtheilung
der Apetalen hinweisen. U n g e r hat hier die eigenthümlichen
schmalen, g e säg ten , lederartigen Blätter,
welche sich unter den Pflanzenfossilien von Sotzka
schon durch ihre Häufigkeit auszeichnen und diese
fossile F lo ra besonders charakterisiren, dem Geschlechte
Myrica einverleibt und nicht weniger als 7 Speeles derselben
gebildet. Ich brauche wohl kaum anzuführen,
dass diese Formen, welche ich als der neuholländischen
Gattung Banksia angehörig zuerst erkannt habe, gegenwärtig
auch von allen Paläontologen als solche betra
ch tet werden.
Desso-leichen hat U n g e r die so charakteristischen
Dryandi-a-Formen dem nordamerikanischen Geschlechte
Gomptonia, von welchem er 8 xArten beschreibt, eingereiht.
Die von mir als Gasuarina-Beste erkannten F o ssilien
werden von U n g e r zu den Gnetaceen gestellt
und als Eyhedrites sotzkianus bezeichnet. In der dieser
Bestimmung beigegebenen E rläu te ru n g S. 159 sagt er
überdies: „Eine Ähnlichkeit dieser Petrefacte mit Casuarinen,
welche mau bemerkt haben wdll, kann ich
bei näh ere r Untersuchung durchaus nicht finden.“