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Mail versuchte daher immer mehr und mehr dieselben
den Formen der gegenwärtigen Pflanzen zu paralleli-
siren und unterschied eine grosse Anzahl von Arten.
Den lie rre ii Alexander B r a u n und Franz U n g e r
gebührt das Verdienst, den h ie rau f bezüglichen F o rschungen
die Bahn gebrochen zu haben.
Bei der E rrich tu n g der k. k. geologischen Beiehsanstalt
wurde auch mir die schöne Gelegenheit zu
Theil, an der Aufarbeitung des grossen Materials, welches
im Gebiete der Pliytopaläontologie durch die fortschreitenden
Untersuchungen und Entdeckungen neuer
F undorte von fossilen Pflanzen sich eröffnet h atte , mitzuwirken.
Schon frü h e r mit phytopaläontologischen
Studien am k. k. montanistischen Museum beschäftigt,
wurde ich durch H a i d i n g e r in die Lage gesetzt,
meinen Untersuchungen und Arbeiten eine grössere
Ausdehnung zu geben. Von dem Wunsche beseelt der
mir gewordenen A ufgabe nach besten K räften zu dienen,
war es mir nicht um die Aufstellung vieler Species zu
th u n , vielmehr war mein Streben hauptsächlich dahin
gerichtet, die W issenschaft durch V erbesserungen in der
Methode der Untersuchung und durch V ermehrung der
botanischen Hilfsmittel zur möglichst genauen Bestimmung
der Fossilreste zu fördern. Denn nur dadurch,
sowie auch durch umfassende specielle Vorbereitungsstudien
über die Elorengebiete der Jetztwelt hoffte ich
die grossen Schwierigkeiten, wit w’elchen die In te rp re tation
der Tertiärpflanzen verbunden ist, zu beseitigen.
Als die k. k. geologische Beichsanstalt in den
Besitz einer schönen und reichhaltigen Sammlung von
Pflanzenfossilien aus der Eoceuformation von Sotzka in
IB
Untersteiermark g elangte, versuclito ich meine Prin-
cipien in grösserem Umfange in Anwendung zu bringen.
Mit der Kenntniss der wichtigeren Pflanzenformen des
neuholländischen Floren - Beiebes bereits vertraut,
mussten mir bei der Untersuchung dieser Fossilreste
jene Blätter sogleich auffallen, welche in Form und
Nervation die grösste Ähnlichkeit mit denen Yon Bank-
sia und Dryandra-Krten zeigen, ebenso jen e die mit
Phyllodien von Eucalyptus übereinstimmen, ferner die
eigenthOralichen völlig bla ttlo sen , dünnen, deutlich
gegliederten und mit Längsstreifen versehenen Zweigreste,
welclie ganz und g a r den Typus von Gasuarina-
Zweigchen an sich trag en ; überhaupt jen e Beste von
Gewächsen dieser höchst merkwürdigen F lo ra , welche
mit den so charakteristischen Pflanzenformen der gegenwärtigen
F lo ra von Neu-Holland die auffallendste Ähnlichkeit
darbieten.
Bei aller Vorsicht in der Bestimmung dieser Fossilreste
konnte ich durchaus keinen Grund fin d en , auch
nur einen einzigen dieser Fälle in Zweifel zu ziehen
oder g a r den erwähnten Besten eine andere Deutung zu
geben. Überdies glaubte ich in der thatsächlichen Üb ereinstimmung
so vieler verschiedenartiger Pflanzenfossilien
aus einer und derselben Localität mit Gewächsen,
welche ge rad e zu den für das genannte F lo ren -B e ich
am meisten bezeichnenden Familien gehören, die schlagendste
Widerlegung der Annahme zu sehen, dass hier
eine Z u fällig k e it oder Täuschung obwalte, loh musste
also nothwendig bei der Untersuchung der erwähnten
Sammlung zu der Ansicht g e lan g en , dass die v o rweltliche
Vegetation von Sotzka den C harakte r der