
im speciellen Theil nachgewiesenen Analogien der
fossilen Arten, insbesondere aber durch die in einem
besonderen xVbschnitte gegebenen zahlreichen Berichtigungen
der früher von Prof. ü n g e r aufgestellten und
beschriebenen Arten, au f welche ich weiter unten noch
zurückkommen werde.
5. In der populären Schrift: „Ein V ortrag über die
Geschichte der Pflanzenwelt“ (AVien 1858, Verlag der
k. k. Hof- und Staatsdruckerei) habe ich auf S. 28 und
S. 33—34 des eigenthümlichenVerhältnisses der eocenen
F lo ra E u ro p a ’s zur F lo ra des heutigen N eu -H o llan d s
gedacht. Der erste Abschnitt des beigegebenen Anhanges
enthält eine Zusammenstellung der wichtigsten
jetztweltlichen Analogien zu eocenen Pflanzenformen,
wobei die Blätter der neuhoHändischen Arten in Naturselbstdruck
dargestellt sind.
Nun komme ich zum zweiten Theile meines
Beweises, nämlich zur näheren Beleuchtung jener
Schriften des H e rrn Prof. U n g e r , welche über den
C h a r a k t e r d e r E o c e n f l o r a und über d ieW rg le i-
chung derselben mit der F lo ra der Jetztwelt bandeln.
1. D i e f o s s i l e F l o r a v o n S o t z k a . Denkschriften
der kaiserlichen Akademie der AArissensehaften
mathem.-naturw. Classe, Bd. II. (Vorgelegt in der Sitzung
am 4. October 1850; lierausgegeben im J . 1851.)
Uber den C harakte r dieser Eocenflora ist im allgemeinen
Theile dieser Abhandlung auf Seite 138 zu
lesen: „xAhnliche Vegetations-Verhältnisse finden wir
dermalen nicht auf grossen Continenten, sondern auf
kleinen Inseln, die zuweilen eine eben solche Mischung
der AXgetation darbieten und Pflanzen vereinen, die
sonst durch grosse Entfernungen und bedeutende klimatische
Unterschiede von einander getrennt sind. AVir
können daher aus diesem Umstande den Schluss ziehen,
d a s s die F l o r a v o n S o t z k a k e i n e sw e g s e i n e r
C o n t i n e n t a l - s o n d e r n e i n e r I n s e l - F l o r a a n g e -
h ö r t e , und zwar einer In se l-F lo ra , welche ihre iAna-
loga in den Tropen oder in den den Tropen zunächst
gelegenen Erdtheilen h a t.“
AVeiters (auf Seite 139) sucht Prof. U n g e r seine
Ansicht ü b er den C ha rakter der fossilen Flora von
Sotzka folgendermassen zu begründen:
„Die Pflanzengeograpliie, deren Aufgabe es ist,
den verschiedenen Ausdruck der Pflanzenwelt in Beziehung
zur Erdoberfläche au fzufa ssen, hat diese aus
dem eben genannten Gesichtspunkte in zahlreiche
Regionen oder Reiche eingetheilt, deren jedes sich
durch einen besonders hervorstechenden Zug seiner
Pflanzendecke vor den übrigen auszeiclinet. In dieser
Beziehung ha t sie unter ändern ein o e e a n i s c h e s
R e i c h für die I n s e lw e l t d e s s t i l l e n Oc e a n s auf-
uestellt und dieses durch folgende Eigentlittmlichkeiten Oc
h a rak te ris irt.“
„ „Eine d ü rftig e , wenig eigenthümliche Flora.
Grössere Annäherung zu Asiens als zu Amerikas
F lora . Einige AVrwandtschaft zu der neuholländischen
Pflanzenwelt.“ “
(AVerden die hervortretendsten Pflanzen dieses
Eloreureiches aufgezählt.)