
F lo ra des heutigen N e u -H o lla n d an sich getragen
habe.
Mein Erstaunen war daher nicht g e rin g , als ich
vernahm, dass Prof. U n g e r , welcher dieselbe Sammlung
früher als ich in Händen hatte, die Sotzka-Flora
mit dem o c e a n i s c h e n Floren - Eeiche parallelisiren
will. Dies veranlasste mich m e in e Ansicht in einer
Sitzung der k. k. geologischen Eeichsanstalt (Wiener
Zeitung vom 21. Mäi'z 1 8 5 0 , und Jah rb u ch der k. k.
geologischen Eeichsanstalt, Bd. 1, S. 175) zu veröffentlichen.
Zur Begründung meines Ausspruches habe ich
im allgemeinen au f das Vor wiegen der Peste von A ra u caria
und Casuarina, von Proteaceen^ Myrtaceen und
Leguminosen^ insbesondere aber au f das Erscheinen von
Arten der so charakteristischen Geschlechter Banksia.
Dryandra und Eucalyptus hingewiesen ^).
Ich kam sehr bald in die Lage, meine Untersuchungen
über das Vorkommen neuholländischer Formen
in den Tertiärfloren weiter fortzusetzen. Im Aufträge
der k. k. geologischen Eeichsanstalt unternahm ich
Bereisungen der österreichischen Monarchie, welche
ausschliesslich die Erforschung der F undstätten von
Pflanzenfossilien zum Zwecke hatten und mir ein ü b e raus
reiches Material lieferten").
Von meinen Arbeiten, die sich au f dieses Material
s tü tz en , behandeln folgende die Eepräsentation der
F lo ra Neu-Hollands im eocenen Europa.
1. ln einer im J . 1851 in den Sitzungsberichten
der mathematiseli - naturwissenschaftlichen Classe d er
kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Bd. V II,
S. 711 ersehienenen Abhandhing „d ie P r o to a c e e n dei-
V o rw e l t “ wird na ch g ew ie sen , dass mit Ausnahme der
Coniferen und Leguminosen keine Dikotyledonen-Ord-
n u n g in derVorwelt mit einer grösseren Formenmannio-
faltigkeit erschien, als die vorzugsweise in Neu-Holland
verbreiteten Proteaceen. Es wird hervorgehohen, dass
schon das erste Auftreten von Dikotyledonen, welches in
die Kreideperiode fällt, durch Proteaceen-Formen cha-
rakte risirt ist; dass die bei weitem grössere Mehrzahl der
Arten und Gattungen der F lo ra der Eocenperiode an-
o-ehört, wodurch, sowie durch das gleichzeitige V o rkommen
an d e re r gegenwärtig n u r Neu-Holland eigen-
thümlicher Familien und Gattungen der Charakter
dieser F lo ra wesentlich bedin g t ist; dass aber in der
Miocenzeit mit den neuliolländischen Apetalen auch die
neuholländischen Dialypetalen bis au f wenige Formen
verschwunden sind. Es wird ferner aus dem Zusammenvorkommen
der fossilen Proteaceen die grosse Ähnlichkeit
der älteren T e rtiärflora mit der neuholländischen
Flora deducirt. Eine Tabelle enthält die Aufzählung
der mit B ank sia longifolia E t t . , einer in der Eocenfor-
mation besonders v erbreiteten L e itp flan z e , fossil v o rkommenden
P ro te a c e en , und zur Vergleichung damit
die Zusammenstellung der mit der analogen Banksia
spinulosa E. B r . in der Umgebung des P o rt Jackson
wild wachsenden Arten dieser Ordnung®).
Im speciellen Tlieile dieser Abhandlung findet
man folgende Arten für die Eocenflora E u ro p a ’s aufgestellt
und beschrieben:
Gonospermum macropliyllum E t t . (1. c. S. 7 IG,
T. 30, F. 2.) B lä tte r; in den Mergelscliiefern von Sotzka
in Untersteiermark und von Sas^or in K ra iu . V e rBi