E i n l e i t u n g .
U a s G e b ie t , welchem hauptsächlich die im Folgenden untersuchten l'llanzen entnommen sind, ist
dasselbe, welches R e in k e seiner Algenilora der westlichen Ostsee deutschen Antheils zu Grunde gelegt hat
(8 7 , Seite !)■). Es erstreckt sich von Heilsmünde an der dänischen Grenze bis Darsser Ort, dem westlichsten
Punkte der pommerschen Küste.
Es kommen von der Gattung Phyllophora Grev. im Gebiete 5 Arten vor, nämlich;
Phyllophora riibens (L. non Good. et Wood.) Grev.,
„ membrajiifolia ( Good. et Wood.) J . Ag.,
„ Brodiaei (Turn.) J . Ag.,
„ '^Bangii (FL Dan.) Jensen,
„ '^parvida nov. spec.
Die beiden letzteren Arten sind als unvollständig bekannt mit einem Sternchen zu versehen.
Unter den älteren Botanikern hat LINNÉ, im Jahre 1753, unter dem Namen fluais rubens zuerst eine
Alge aufgeführl, welche zur Gattung Phyllophora Grev. gehört (8 4 , Vol. 2, 1630). Dieselbe Art finden wir in
der FLORA D an ic a ans dem Jahre 1777, als Fucus epipbyllus ganz gut abgebildel (13, Tab. 708). Dagegen ist
der Fucus rubens dieses Werkes Phyll. membranifclia, und zwar ganz gut abgebildet (13 , Tab, 827, erschienen
1780). Von dieser Art finden wir auf einer ändern Tafel noch eine Abbildung als Fueus crtspalus (13, lab. 826,
Fig. l). Unter demselben Namen stehen auch zwei Figuren von Phyll. Brodiaei auf derselben Tafel (13, Tali. 826,
Fig. 2 et 3).
Der LlNNE’sche Artbegrifl riibens findet sich 1797 'bieder bei GoüdenouGH und W o o d w a rd ; diese
Autoren haben denselben aber nicht selber anfgestellt, wie in der Litteratnr jetzt angenommen wird (19, S. 142
n. s. w.). Im Gegentheil knüpfen sie selber an den Fucus ruiejis L in k es an, indem sie schreiben, „-me are certain
this iS the F . rubens c f Linnaeus (8 4 , 1630)“ (l(i, p. 166). Neu wird von GOODENOÜGII und WOODWARD
anfgestellt die Art Fucus membranifolius und auch ganz gut abgebildet (1(1, P- >20, Ta.b. 16). G.MELIN hatte
jedoch die Art schon 1768 als Fucus pseudcceranoides aufgeführt (14, S. 119 , lab. 7, Fig. 4). GOODENOUGH
und WOODIVARU beschreiben die Zystokarpien von Phyll. membranifclia (Ifi, S. 12 1), während sie Phyll. rubens
nur steril kennen. , . , . .
Fucus membranifolius und rnbeus finden sich wieder bei IÎSPER im Jahre 1802. Nur bei der ersten Art
(11, II, S. 5) macht er eine Andeutung von Zystokarpien, deren Aehnlichkeit und thatsächliches morphologisches
Uebereinstimmen mit jungen Sprossen den Verfasser der Icones fucorum irregefuhrt haben, h r giebt zwar die
Früchte als gestielte Kügelchen an. sagt aber dazu: „Sie bedünken mich nur Auswüchse zu sein, die sich auch
in verschiedenen Veränderungen zeigen. Es sind die Stiele platlgedrttckt, sowie auch ihre rundliche oder ovale
Spitze selbst. Einigen mangeln die Knöpfchen [hier spricht FiSPEE wohl von blossen sterilen Sprossen oder ganz
jungen Karpophoren, vor der Bildung von Karposporen], sie erscheinen als gleichbreile Blättchen.“
Die Fortphanzungsorgane von Phyll. rubens hat ESPEK nicht bemerkt, dagegen will er wahrgenommen
haben, „dass auch die kleinsten abgerissenen Stücke sich als eine Pflanze ansetzen und ihr ungehindertes
Wachstlnim haben“ (11, II, S. 41). Das Ansetzen losgerissener Thallusstücke habe ich nie beobachtet, aber kleine
Stücke kommen gut fort. Die Neubildung von Basalscheiben seitens lossgerissener Stücke kommt nicht vor.
1) Die fettgeilriickten Zahlen innerhalb der Paranlliesen beziehen >ioh aut das am Schluss der Abliandlnng beiindlirhe Litteratnr