
 
        
         
		Fig.  38.  PhyU.  Prodiaii. 
 I  Zwei  Spermophore,  die  Anthenclien  
 liegen  zumeist  in  dem  helleren  Theile.  
 Vgr.  !0.  II.  Längsschnitt  eines  Spermo-  
 phors.  In  der  Rindenschicht  sieht  inan  
 die  männlichen  Grübchen,  Vgr.  200, 
 15lättchen von einer Länge von höchstens 3 nun,  
 bei  einer  Breite  von  . 5  mm.  Sie  entstehen  am  
 äussersten  Ende  des  flachen Thallusabschnittes  
 (Fig.  38,  I,).  In  der  Rindenschicht  eines  
 solchen  Spermophoren,  und  zwar  besonders  in  
 der Nähe von dessen Spitze,  bis  nicht viel weiter  
 als  I  bis  1.5  mm  unterlialb  derselben  liegen  
 die  kleinen  Grübchen,  welche  die Antheridien  
 enthalten.  Die  Grübchen  sind  von  flaschen-  
 föriniger  Gestalt  und  besitzen  eine  Oeffnung  
 nach  aussen.  Sie  sind  etwa  24  bis  34 p  hoch,  
 und  selten  breiter  als  20 p.   Auf  dem  Boden  
 des  Grübchens*)  sitzen  eine  Anzahl  2-  bis  
 Fig.  39.  PhyU.  Biviiiaci.  
 3-zelliger  Antheridien,  welche  an  ihrer  Spitze  
 4-zelliges  Antheridium  mit  einem  endb. 
 die  Spermatien  abschnüren.  Nicht  selten  ist  ständigen  Spermatium  (letzteres  3  bis 4,«  
 die  unterste  Zelle  des  Antheridiums  faden-  “ “ 'I"«   Spermatinm.  3,  ein 
 j...  -  ■  in  der  Rindenschicht  liegendes  Grübchen 
 formig  ausgezogen  (big.  39»  3-)-  D i s   abge-  mit  Antheridien.  Vgr.  etwa  looo.  
 schnürten  Spermatien  verlassen  als  unregelmässige, 
   farblose,  runde,  nackte  Zellen,  bei  einem  Durchmesser  von  4  bis  6 p,   
 das  Grübchen. 
 Die  Antheridien  bilden  die  büscheligen  Endverzweigungen  von  Rindenzellen, 
   welche  fast  immer  noch  deutlich  an  dem  Boden  des Grülicheiis  zu  sehen  
 sind.  Die  kleinen  rundlichen  Oeffnungen,  welche  in  kleinen  Erhöhungen  der  
 Thallusoberfläche  sitzen,  haben  einen  Durchmesser  von  6  bis  10  p. 
   Phyllophora  membranifolia. 
 Die  Antheridien  dieser  Alge  beschreibt  Buffh.am  (7,  p.  3,  plate  16,  
 Fig.  10  bis  13),  ohne  jedoch  die  Oeffnungen  der  Grübchen  nach  aussen  zu  
 berühren  oder  in  seine  Zeichnungen  einzufügen. 
 Die  Spermophore  sind  bis  2 mm  lange,  bis  .3   mm  breite  Blättchen,  
 welche  an  dem  Rande  breiter  Thalluslappen  oder  an  der  Spitze  kleiner  
 stielrunder  Aeste  Vorkommen,  Ein  Thallusabsehnitt  von  Helgoland  (Kieler  
 Hauptherbar,  legit  R.  Wo l ln y),  hat  Spermophore,  welche  2 mm  in  der  
 Länge,  und  bis  i  mm  in  die  Breite  messen. 
 Der  innere  Bau  des  Grübchens  entspricht  dem  von  Phyll.  Brodiaei.  
 Nur  konnte  oft  beobachtet  werden,  dass  die  untersten  Zellen  der  einzelnen  
 Antheridien  infolge  des  Vorkommens  sehr  fein  zerschlitzter  Rhodoplasten  
 schwach  röthlich  erschienen.  Bei  Phyll.  Brodiaei  Avaren  sie  stets  farblos. 
 Fig.  41. 
 Phyll.  membranifolia.  
 Jin männliches Grübchen,  
 Vgr.  700, 
 C.  Phyllophora  rubens. 
 Sehr  eigenthümlich  sind  die  für  diese  Art  von B u ffh am   beschriebenen  und  gut  abgebiideten  
 Fig.  40.  Phyll.  Spermophoren  (8,  p.  292  (2)  ff.,  plate  13,  Fig.  5,  6,  7).  Es  sind  fast  runde,  gestielte Körper,  welche 
 membranifolia.  auf  dem  Rande  des  flachen  Thallusabschnittes  verkommen.  Sie  haben  einen  Durchmesser  von 
 Spermophor.  . 6  bis  • 8 mm.  Sie  bestehen  in  ihrem  Innern  aus  mehreren  getrennten  Abtheilungen,  und  letztere 
 scheinen  nach  der Beschreibung B u ffh am s  durch  längslaufende  partielle  Septen  in  Kammern  getheilt  
 zu  sein,  innerhalb  welcher  die  Antheridien  in  ]3üscheln  sitzen,  diese wiederum  sind  in  vertikale Reihen,  den  Septen  
 entsprechend  angeordnet.  Am  Pol  des  kugeligen  Spermophors  finden  die  Spermatien  ihren  gemeinsamen  Ausweg.  
 In  der  Ostsee  sind  Spermophore  von  Phyll.  rubens  noch  nicht  gefunden  worden. 
 Phyll. Bangii  und  parvula  entbehren  der  Antheridien. 
 ’ )  B ufkiiam  scheint  sie  nicht  als  Grübchen  aufzulnssen,  indem  t e  bei  Phyll. membranifolia  als  cellules  bezeichnet  (1.  c,  p.  248  [3]), 
 C.  D a s   Z y s t o k a r p . 
 Auch  liier  scheinen  mir  einige  Bemerkungen  über  die  im  Folgenden  angewandten  Ausdrücke  nöthig.  
 Der  weibliche  Sexualapparat  von Phyllophora  befindet  sich  in  den  äusseren  Gewebschichten  kleiner  besonderer  
 Thallusabschnitte,  die  der  Kürze  halber  als  K a r p o p h o r e   bezeichnet  werden  mögen. 
 Der  weibliche  Sexualapparat,  Avelcher  als  K a r p o g o n a s t   (2 9 ,  S.  224  [12])  bezeichnet  wird,  besteht  aus  
 vierZeüen;  nämlich,  aus  der  g ro s s e n   b a s a le n   Z e l le   (S C i lM iT Z 'Hülfszelle),  zw e i   in t e rm e d iä r e n   Z e l le n   
 und  dem  K a r p o g o n iu m ,  weiches  (3 2 ,  S.  i)  aus  dem  bauchig  aufgeschwollenen  eigentlichen  K a rp o g o n ium   
 und  dem  diesem  aufsitzenden  Empfängnissorgan,  dem  T r ic h o g y n ,  besteht.  Die  zentral  im  oberen  Theile  des  
 Karpophoren  gelegenen  stärkereichen Zellen,  aus  denen nach  der  Befruchtung  die Karposporen  entstehen,  bezeichne  
 ich  als  N a h r u n g s z e i le n   (Fig.  42,  2.  u.  3.). 
 Den  besonderen  Theil  des  Karpophors,  welcher  zunächst  die  jKarpogonäste  trägt,  später  aber  die  
 Karposporen  enthält,  nenne  ich  das  Z y s t o k a rp , 
 a.  Phyllophora  membranifolia. 
 Da  die  Gelegenheit  sich  mir  darbot  besonders  bequem  die  Entwickelung  des  Zystokarps  dieser  Alge  zu  
 verfolgen,  so  Avill  ich  sie  zuerst  beschreilien. 
 Die  Karpophore  entstehen  seitlich  am  Thallus,  und  ZAvar  auch  an  ziemllrh  alten  Abschnitten.  Gut  
 bildet  eine  solche  fertile Pflanze  H a r v e y   ab  (18,  III.,  plate CLXIII,  i,  5,  6).  Man  findet  sie  häufig  in  der Ostsee,  
 wenn  man  im  Laufe  des  letzten  Jahresviertels  mit  dem  Schleppnetz  fischt.  Wie  weit  in  den  Januar  hinein  sie  
 noch  Vorkommen,  hat  sich  aus  dem  negativen Resultat  nicht  ergeben.  Die Karpophore  kommen  an  den Pflanzen  
 bisAveilen  so  häufig  vor,  dass  man  im  Griff  mit  der  Hand  schon  ihre  Gegenwart  feststellen  kann,  indem  sie  der  
 Pflanze  einen  körnig-schlüpfrigen  Charakter  verleihen. 
 Zur  Reifezeit  ist  der  Karpophor  i  bis  2  mm  lang,  die  reifen  
 .Sporen  im  Zystokarp  messen  5  bis 6 p  im Durchmesser.  Sie gelangen  
 ms Freie, indem sich das Zystokarp  
 von  der  Spitze  aus  auflost. 
 Der ganze Karpophor besteht  
 aus  einem  .System  von  fächerartig  
 sich  ausbreitenden  und  öfters  sich  
 theilenden  Zellreihen,  deren  einzelne  
 Glieder  primär  nur  längs  
 ihrer  eigenen  Zellreihe,  sekundär  
 mit  den  meisten  Nachbarzellen,  
 durch Tüpfel  verbunden  sind.  Ihr  
 Zusammenhang  ist  jedoch  kein  
 sehr fester.  Ais Spitze eines solchen  
 eben  beschriebenen  Zellfadens  
 (Vgl.  2 9 ,  S.  II  [223])  entsteht  
 dicht  unter  der  Peripherie  der  
 Karpophore,  der  Karpogonast.  
 welcher  aus 4 Zellen  bestellt.  Die  
 grosse  Basalzelle,  bis  zu  20 p   im  
 Durchmesser,  ist  meist  rundlich,  
 und der Inhalt zeichnet sich vor der  
 Befruchtung  durch  seinen  gross-  
 schäumigenZustand ausll'ig.42,3.). 
 Fig.  42.  Phyll.  membranifolia. 
 I.  Thallus  mit  Karpophoren.  Nat.  Gr.  2,  Junger  
 Karpophor  mit Nahiungszellen. Vgr. 40.  3, Karpogonast.  
 Vgr,  800,  4.  Karpospore.  Vgr.  800,  5.  Keimling 
 einer  Karpospore.  Vgr,  800,  6,  Ein  dem  Keimling 
 entnommener  Rhodoplast. 
 tig .  45.  f/iyn.  memmunifolia. 
 Die  „befruchtenden“   Zelißden  io   
 Zystokarp.  Vgr.  500.  
 aber  festen  Plasniainhalt  scharf 
 Auf  diese  Zelle  folgen  zwei  intermediäre  Zellen,  die  sich  durch  reichen  
 gegen das  umliegende  Rhulengewebe abgrenzen.  Sie  sind  meist  unregelmässiger Gestalt,  doch  messen  sie  ungefähr  
 5  bis  8  /(  im  Durchmesser.  Nicht  selten  sind  sie  etwas  flach.  Der  äussersten  dieser  beiden  Zellen  sitzt  das  
 Karpogonium  auf.  Es  besteht  aus  einem  bauchigen  unteren  Theil,  dem  eigentlichen  Karpogonium,  dessen