
 
		Aestchen  einen  gemeinsamen  Ursprungsort  haben.  Durch  nachträgliches  Wachsthum  jedoch  und  interkalare  
 Verschiebung  ist  diese  gemeinsame  Ursprungsstelle  oft  ganz  verwischt. 
 Sowohl  Phyll.  B angii  wie  Phyll. parvula  gehören  ihrem  inneren  Bau  nach  zur  Gattung Phyllophora,  doch  
 ist  die  Aufstellung  der  beiden  Arten  immer  noch  als  provisorisch  zu  betrachten.  Ihre  kümmerliche  Erscheinung,  
 ihr  steriler  Zustand  und  ihre  hieraus  folgende  vegetative  Fortpflanzung  deuten  darauf  hin,  dass  sie  in  ihrer  
 Entwickelung  zurückgegangene  l'ormen  darstellen. 
 Nehmen  wir  an,  dass  sie  analoge  Ostseeformen  wären,  wie  die  forma  elongata  von  Phyll.  Brodiaei,  so  
 erübrigt  es  noch  die  Algen  zu  ermitteln,  zu welchen  als den  Stammformen,  sie  gehören.  In Nordseewasser  gesetzt,  
 kamen  die  Pflänzchen  von  Phyll. parvula  gut  fort,  doch  oline  irgendwie  sich  merklich  zu  verändern.  Phyll. Bangii  
 scheint  im  Gegentheil  in  salzreichem  Wasser  nur  kümmerlich  das  Leben  zu  fristen  ;  was  durch  Annahme  einer  
 helleren  Thallusfarbe  zun:  Ausdruck  gebracht  wurde. 
 D e r   allgemeine  innere  A u l bau  (Anatomie). 
 A.   D e r   a u f r e c h t e   Th a l lu s . 
 Im  Innern  des  aufrechten Thallus  von  Phyllophora  Grei'.  sind  zwei Gewebe  zu  unterscheiden;  das  farblose  
 innere iMark  und  die  nach  aussen  gelegene  rothe  Rinde,  W i l l e   (3 6 ,  S.  {31)  ygff.)  geht  mehr  vom  physiologischen  
 Standpunkt  aus und findet  3  Gewebe. Das in n e r e   Geweb e   entspricht  unserem  inneren Marke,  das  L e i t u n g s s 
 y s tem   würde  einem äusseren Marke  entsprechen.  Sein  A s s im i la t io n s s y s t em   deckt  sich mit  unserer Rinde. 
 Es  sind  jedoch  alle  Zellen  leitend,  indem  oft  alle  Zellen  stärkefrei,  oft  alle,  mit  Ausnahme  der  Rindenzellen,  
 stärkehaltig  sind.  Poren  finden  sich  in  allen  Geweben  zahlreich,  besonders  aber  im  mittleren  Mark  (W'’lLi.Es 
 innerem  Gewebe).  Auch  im  Rindengewebe  sind  die  W''ände,  
 welche  genetisch  zusammenhängende Zellen  trennen,  mit  sehr  
 deutlichen  einfachen  Tüpfeln  versehen. 
 a.  Phyllophora  membranifolia. 
 Der  alte  Stamm  kann  je  nach  der  Länge  der  ganzen  
 Pflanze, welche  auch den nöthigen Grad  von Zug- und Biegungsfestigkeit  
 bedingt,  eine  Dicke  haben  bis  zu  2  mm.  Noch 
 mehr  als  durch  die  Länge  der  ganzen  Pflanze,  wird  die  
 Dicke  des  Stammes  bestimmt  durch  die  gesammte  Flächen-  
 ausdebnung  der  blattartigen  Endungen  des  aufrechten Thallus.  
 So  finden  wir,  dass  der  .Stamm  am  dicksten  ist  bei  den  
 ganz  breiten Formen,  und  abnehmend  schmäler im  Verhältniss  
 zu  der  abnehmenden  Fläche  der  Blatttheile,  besonders  wenn  
 die  Pflanze  eine  freischwimmende  Form  ist. 
 Am  basalen  Ende  des  Stammes  besonders  wird  die  
 grösste Dicke  bemerkt;  sie wird  erzeugt durch  Kindenschichten  
 sekundären  Dickenwachsthums.  Dieselben  kommen  ziemlich  
 stark  entwickelt  auch  höher  am  Stamm  vor,  besonders  beim  
 Austritt  eines  Astes  aus  dem  Mutterstamm.  Die  Verdickungsschichten  
 erscheinen hier  als  länglich-ovale Platten, deren Zweck  
 es  ist  die  Biegungsfestigkeit  des  Astansatzes  zu  erhöhen. 
 Im  ganzen  zeigt  uns  der  allgemeine  innere  Aufbau  des  
 alten  Stammes  (Fig.  1 1 )   ein  ziemlich  allmähliches  Abnehmen  
 der  Zellengrösse  von  dem  mittleren  Theile  des  Stammes  aus  
 nach  dem  Rande  zu.  Besonders  deutlich  tritt  dies  im  Ouer-  
 Pkytlophora  membranifolia.  Anatomie  des  dickeren  1,  u  ec-  .  ,  ,  \ 
 lufrechteu  Thallus,  i,  Querschnilt,  2.  Längsschnitt.  Links  Schnitt  herVOr  (Flg.  1 l ,  I .).  ,  „  -  1 1   r 
 st  in  jeder  Figur  eine  Schicht  sekundären  Dickenwachsthums  ^le   Cxestalt  der  mittleren Markzellen  ist  ursprünglich  die 
 getroffen.  Vgr, 300.  eines  Cylinders.  Es  ist  jedoch  allmählich  durch  gegenseitigen 
 Druck  der  sich  dehnenden  Elemente,  von  dem  Cylinder  nur  der  runde  Querschnitt  übrig  geblieben.  Die  Gestalt  
 der  Markzellen  in  der  Längsansicht  ist  mehr  weniger  unregelmässig  viereckig,  oft  aber  von  der  Gestalt  eines  
 imregelraässigen  Parallelogramms. 
 Im  Querschnitt  hat  eine  grosse  Markzelle  eine  Ausdehnung  von  32  bis  44 p  und  in  der  Längsrichtung  
 ist  das  Maass  128  bis  264/<.  Selten  finden  sich  zwischen  den  grossen  mittleren  Markzellen  kleine  Nebenzellen.  
 Sie  messen  dann  meist  20 p  nach  allen  Richtungen.  Ihre  Gestalt  ist  jedoch  nicht  unregelmässig.  Im  Querschnitt  
 sieht  man  oft  kleinere  Zellen  bis  zu  20 ¡j,  es  sind  jedoch  oft  nur  die  quergesclmittenen  verengten  Enden  grösser  
 Markzellen.  Bei  einer  besonders  grossen  Markzelle  waren  die  Maasse  die  Folgenden;  die  Zelle  war  264/1  lang  
 und  im  Durchmesser  44  an  der  breitesten,  22  p  an  der  schmälsten  Stelle. 
 Nach  der  Rinde  zu  werden  die  Zellen  kleiner,  bis  sie  einen  ungefähren  Durclimesser  von  16  ¡t  haben.  
 Zwischen  diesen,  den  äusseren,  und  den  grossen  inneren  Zellen  des  Markes  finden  sich  alle  Ueltergänge,  nahe  
 am  Rande  sind  sie  meist  14   bis  16^.  breit,  36  bis  40^.  lang.  Hiernach  verlaufen  die  Zellen  meist  in  deutlichen  
 Reihen,  welche  nach  aussen  zu  schwach  aufsteigen.  An  diese  Zellen  reihen  sich  die  kleinsten  Markzellen  an,  
 mit  einem  Durchmesser  von  10  fj.  Wir  haben  es  hier  mit  in  ihren  Gliedern  genetisch  zusammenhängenden  
 Zellreihcn  zu  thun.  Auch  im  Querschnitt  verlaufen  die  äusseren  xMarkzellen  mit  den  sich  ihnen  anschliessenden  
 Rindenzellen  in Reihen.  Die  kleinsten  Markzellen  gehen  ganz  allmählich  in  das  assimilirende  Rindengewebe  über  
 (.-\ssimilationssystem  W lL LEs  3 6 ,  5 .(3 3)  Si-)- 
 Die  Rindenzellen  sind  meistens  etwas  radial  gestreckt  und  messen  3  !>is  4 ^ ,  zu  4  bis  12//.  Gegen  die  
 Oberfläche  nehmen  sie  an  Grösse  ab,  sodass  sie  schliesslich  einen  Durchmesser  von  3  bis  4 ¡j.  haben.  Diese  
 Rindenzellen  stehen  mit  dem  Marke  in  genetischem  Zusammenhänge.  Die  Rindenzellen  schnüren  nach  innen  
 Markzellen  ab,  die  sich  nicht  weiter  theilen  können.  Die  äussersten  Rindenzelien  können  sich  stets  nach  allen  
 Richtungen  theilen.  Line  Anzahl  nebeneinander  liegender  Rindenzelien  nun  theilt  sich  an  bestimmten  Stellen,  in  
 solcher  Weise,  dass  durch  centrifúgales  Wachsthum  senkrecht  abstehende  Zellreihen  entwickelt  werden.  Diese  
 heben  sich  scharf  gegen  das  darunterliegende  Assirailationsgewebe  ab,  und  sie  bilden  die  Schichten  sekundären  
 Dickenwachsthums,  welche  hauptsächlich  mechanische  Bedeutung  haben.  (Vgl.  JöNSSON  2 0 ,  S,  19.)  Die  Zellen  
 dieser  Schicht  sind  radial  gestreckt  und  messen  6  bis  8  zu  4  itis  5  p..  Die  Rindenzellen,  welche  unter  einer  
 solchen  Schicht  liegen,  sind  meist  rundlich,  unregelmässig  gelagert,  und  messen  3  bis  4 //  im  Durchmesser.  Sie  
 unterscheiden  sich  von  den  darüberliegenden  Zellen  der  Verdickungsschichten  durch  ihre  stark  gefärbten  Rhodo-  
 plasten.  Die  Rhodoplasten  der  letzteren  Zellen  sind  meist  fein  zertheilt  und  buchtig.  Man  sieht  daraus,  dass  
 ihrer  Bildung  mehr  ein  mechanisches  als  ein  ernährungsphysiologisches  Prinzip  zu  Grunde  liegt. 
 Sehr  interessant  ist  die Art und Weise,  wie  die  Schichten  des  Dickenwachsthums  gelagert  sind.  Ursprünglich  
 bildet  eine  jede  Schicht  ihrem  Umriss  nach  eine  Platte  von  länglich-ovaler  Gestalt.  (Vgl.  Fig.  25.) 
 Die  Mittellinie  der  ovalen  Platte  ist  der  wichtigste  Punkt  dieses  mechanischen  Systems,  und  wir  finden  
 daher  die  Platte  hier  am  stärksten  entwickelt.  Die  Mittellinie  liegt  auch  an  solchen  Stellen  wo  der  Stamm  am  
 meisten  der  Biegungsfestigkeit  bedarf.  So  sehen  wir  den  Stamm  am  stärksten  vor  allem  an  seiner  Basis.  Hier  
 entsprechen  die  ganzen  Verdickungsschichten  an  der  Basis  des  Stammes  der  einen  Hälfte  einer  Platte,  die  Basalscheibe  
 entspricht  der  ändern  (Fig.  25L  Bei  den  Verdickungsschichten  des  Stammes  lässt  sich  durch  eine  Reihe  
 von  Querschnitten  leicht  die  länglich-ovale Gestalt  einer  jeden  Iflatte  zusammenstellen.  Oft  liegen  10 Schichten  über  
 einander.  Das  Verhältniss  vom  eigentlichen  Stamm  zur  Verdickungsschicht  ist  sehr  verschieden.  Bei  einem  Schnitt  
 nahe  an  der  Basis  des  Stammes  war  der  ganze  Querschnitt  1080  //  breit,  auf jeder  vSeite  des  Schnittes  waren  die  
 Verdickungsschichten  88  //  dick,  das Markgewebe  maass  849 p,  das Rindengewebe  auf jeder  Seite  demnach  275 ¡j.  
 Das  Verdickungsgewebe  machte  also  ein  Drittel  des  ganzen  Stammes  aus,  es  kann  jedoch  ein  Viertel  betragen. 
 Nach  der  Spitze  des  aufrechten  Thallus  zu,  wird  der  Stamm,  beziehungsweise  werden  die  Aeste  schmäler.  
 Letztere,  typisch 600  bis  700//  im  Durchmesser,  stimmen  fast  ganz  im  anatomischen  Bau  mit  dem  ersteren  überein.  
 Die  Markzellen  sind  ziemlich  gleichmässig  gross.  Sie  messen  meist  140  zu  40  bis  45  ,u,  an  schmalen  Stellen  bis  
 27  fl  sich  verengend.  Nach  dem  Rindengewebe  zu  werden  sie  kleiner  !>is  auf  i6  zu  i 6 //.  Schon  bei  Zellen  
 von  einer  Grösse  von  70  zu  20  /<  sieht  man  einen  reihigen  Verlauf  nach  aussen.  Die  Rindenzellen  messen  
 4  bis  6  zu  4  bis  12  fl.  und  sind  meist  etwas  radial  gestreckt. 
 Wir  begegnen  in  dem  jüngern  Theil  des  aufrechten  'Phallus  wieder  den  Schichten  sekundären  Dickenwachsthums, 
   wenn  auch  seltener  als  im  basalen  Theile,  besonders  häufig  an  Uebergangsstellen  vom  Mutterstamm  
 zum  Tochterspross.  JüNSSON  hat  dies  auch  erkannt,  doch  nicht  seine  physiologische  Begründung  (2 0 ,  S.  19).  
 Die Mittellinie  der  länglich-ovalen  Platten  liegt  hier  an  der Ansatzstelle  vom  Ast  an  den Hauptstamin.  ebenso  vom