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 bei  PIiyU.  rubens die Regel  (als Mittelrippe).  Sie  sind  dann  meist  als  zwei  genau opponierte  Platten  am  Stamm  und  
 Ast  bez.  Blattansatz  vertheilt. 
 Die  flachen,  noch  ungetheilten  Astenden  können  bis  3  mm  breit  werden.  An  einem  mehrfach  getheilten  
 Blattthoil  ist  ein  einzelner Lappen  5  bis  7  mm  breit.  Ein  solches Blatt  ist  in  der Mittellinie  kaum  150,  am  Rande  
 etwa  100 //  breit.  In  der .Mittellinie  haben  die Markzellen  grössere Lumina und sind weniger  gestreckt  als  im  Stamm,  
 Sie messen 60 bis  90  zu  32  bis  56 /(.  Sie  sind meist  etwas  in  der  flachen Richtung  des  Blattes  flachgedrückt,  sodass  
 im  Querschnitt  eine  Zelle  in  ihrer  Breite  zwischen  48  und  56 ^  schwankt.  Nebenzellen  bemerkt  man  hier  nicht.  
 Nach  der  Oberfläche  zu  nehmen  die  Markzellen  schnell  an  Grösse  ab.  Zellen,  weiche  16  zu  16,«  messen,  sind  
 oft  schon  assimilierend.  Die Rindenzellen  nehmen  bald  an  Grösse  bis  auf  4  zu  4  /»  ab.  Die  inneren Rindenzellen  
 sind  etwas  radial  gestreckt,  doch  lässt  sich  in  ihnen  keine  reihige  Anordnung  erkennen.  Nach  den  Flügeln  des  
 Blattes  zu.  werden  die  Markzelieii  meist  kleiner,  doch  finden  sich  daselbst  immer  noch  solche  von  44  zu  88  y,  
 daneben  jedoch  auch  solche  von  50  zu  50  und  18  bis  20  zu  30/i.  Sie  sind  hier  auch  etwas  flachgedrückt.  Sehr  
 schroff geht  das  Markgewebe  in  das  Rindengewebe über.  Die  grössten,  nach  innen  gelegenen,  schon  assimiiirenden  
 (Rinden-)  Zellen  messen  20  zu  i2/<,  die  kleinsten  am  Rande  4  zu  4 fi.  Eine  reihige  Anordnung  der Randzellen  
 lässt  sich  meist  an  der  Blattkante  erkennen.  Die Rindenschicht  ist  an  der Blattkante  grösser,  oft  doppelt  so  gross  
 wie  in  der  Mittellinie,  Schichten  secundären  Dickenwachsthums  kommen  beim  Blatt  nur  ganz  an  der  Basis  vor. 
 .\n  der  Spitze  des  aufrechten  Thallus  findet  sich  keine  einzelne  Scheitelzelle  (2 6 ,  S.  248),  sondern  die  
 Rindenzelien  sind  in  lelihaftem  Wachsthum  begriffen,  und  zwar  werden  durch  perikiine  Theiiungen  die  farblosen  
 Markzellen  und  die  inneren  Rindenzellen  gebildet ;  durch  antikline  Theiiungen  wächst  das  Rindengewebe,  und  
 damit  zugleich  auch  die Flächenausdehnung ;  durcli  die  regelmässigen Zelltheilungen  
 an  dem  Scheitel  entstehen  ziemlich  regelmässige  Kurven,  welche  sich  nach  dem  
 Scheitel  zu  fächerförmig  ausbreiten  (W ill? :,  3 6 ,  S.  (31)  79 und Tab. VII (5), Fig. 65). 
 Die Nordseeformen  gleichen  den  Formen  des  Gebiets  anatomisch  in  jeder  
 Beziehung. 
 b.  Phyllophora  rubens. 
 Von  dieser  Pflanze  konnte  ich  frisch  nur  Nordsee-  
 Exemplare  zur  anatomischen  Untersuchung  heranziehen,  
 Kurz  oberhalb  der  Basalscheibe  zeigt  uns  ein  Querschnitt  
 durch  den  aufrechten  Thallus  meist  schon  einen  
 flachen Theil  mit  deutlicher M it t e lr ip p e .  Diese  entspricht  
 nicht  den  Mittelrippen  von  Dclesseria  und  Fncns -  
 Sie  ist  vielmehr  eine  Schicht  oder  länglich-ovale  Platte,  
 secundären  Dickenwachsthums,  wie  sie  schon  bei  Phyll.  
 membranifolia  besprochen  wurde.  Sie  entwickelt  sich  nur  
 aus  der  Rinde  (Fig.  1 2 ,  i  u.  2),  Wie  bei  Phyll.  membranifolia  
 an  einem  Blattansatz,  so  ist  sie  auch  hier  am  basalen  
 Ende  am  stärksten  entwickelt.  Bei  der  nicht  im  Gebiete 
 vorkommenden  Phyll.  nervosa  (D.  C.)  Grev.  ist  die  Mittelrippe  
 noch  stärker  entwickelt. 
 Bei  Phyll.  rnbens  steht  die  Mittelrippe  an  den  Seiten  
 ziemlich  scharf gegen  das  umliegende Gewebe  al)  (Fig.  12,  1),  
 jedoch  nicht  an  den  Enden  (Fig.  12,  2).  Es  kommen  immer  
 zwei  Mittelrippen  zusammen  vor,  sie  liegen  in  der  iMitte  
 jeder  Blattfläche  einander  genau  opponiert;  die  Mittelrippe  
 kann  auf  jeder  Seite  des  flachen  Thallus  ein  Drittel  des  
 ganzen  Durchmessers  einnehnien.  Die  Breite  schwankt  
 zwischen  400  und  650 p,  nach  den  Enden  nimmt  sie  ab.  
 12.  Phyll.nibeiis.  Der  flache  aufreclite Thallus,  i.  Querschnitt  
 t  Mittelrippe.  2.  Derselbe  im  Längsschnitt.  3,  Längsschnitt  des  
 Blattrandes  ohne  Mitlelrippe.  Vergr.  300, 
 Die  mittleren Markzellen sind ziemlich  kurz  (wie  im  flachen Thallus  von Phyll. membranifolia  q. v.  Seite  25) 
 sie  messen  84 bis  132  zu  32 bis 35.W  und  laufen  oft  spitz  zu.  Nebenzellen  kommen  nicht  vor. Nach  dem 
 Hlattrande  nehmen  die Markzellen  an Grösse  ab,  bis  sie  schliesslich  40  zu  20 p  messen.  Auch  sind  die Markzellen  
 etwas  flachgedrückt.  Die  inneren  Markzellen  gehen  schroff  in  die  äusseren  Markzellen  über,  welche  letztere  22  
 zu  1 1  /(  messen.  Diesen  schliessen  sich  die  noch  kleineren  Rindenzellen  an.  Ein  reihiger  Verlauf  war  selten  
 auch  nur  schwach  zu  sehen.  Die  meist  radial  gestreckten  Rindenzellen  messen  6  l)is  8  zu  4  bis  5  </.  An  der  
 Blattkante  ist  auch  bei  Phyll.  rubens  die Rinde  am  stärksten  entwickelt.  Die Rindenzellen  unter  den Verdickungsschichten  
 sind  unregeimässig  gelagert,  und  meist  gering  an  Zahl.  Die  Zellen  der  Verdickungszellen  sind  mehr  
 weniger  quadratisch,  im  Gegensatz  zxx  Phyll. membranifolia.  Sie  messen  4  bis  8  und  1 0 /i  im Durchmesser;  doch  
 sind  sie  meist  etwas  radial  gestreckt.  Die  trennenden  weissen  Linien  sind  besonders  stark  entwickelt. 
 An  jüngeren  Theilen  fehlt  die  Mittelrippe  oft,  dafür  wölbt  sich  meist  die  Rindenschicht  etwas  empor,  
 indem  das  Markgewebe  verhältnissmässig  mehr  Platz  einniinmt  als  sonst  an  der  Stelle.  In  einem  solchen  Theil  
 messen  die Markzellen  80  zu  24 //,  sind  also  sehr  klein,  weil  sie  sich  noch  strecken  werden.  Nebenzellen  40  zu  
 20 /j  messend,  kommen  hier  vor.  Nach  der  Oberfläche  werden  die  Markzellen  schnell  kleiner,  Zellen  von  30  zu  
 20 ¡1  Durchmesser  können  oft  schon  assimliren. Oft  sieht  man  hier  die  Rindenzellen,  welche  8  bis  lö  zu  8  bis 
 12   fl  messen,  reihig  verlaufen.  Fast  alle  Zellen sind  der  Blattbreite  entsprechend  etwas  flachgedrückt. 
 Das  Blatt  von  Phyll.  rubens  ist  ziemlich  gleichmässig  breit  und  zwar  5  bis  6  mm,  während  die Dicke  in 
 der  Mittellinie  etwa  180  fi  beträgt;  nach  dem  Rande  sinkt  sie  auf 60 bis  70 p,  die Mittelrippe verliert  sich allmählich  
 nach  dem  oberen  Ende  der  Pflanze.  In  diesem  Thallusabschnitt  sind  die  inneren  Markzellen  scharf  von  den  
 äusseren  getrennt.  Erstere  messen  68  bis  108  /x  zu  28  zu  44  und  sind  wenig  flachgedrückt,  letztere  werden  
 bald  auf  eine  Grösse  von  40  bis  30  zu  30  bis  15  y  reduziert.  Die  grösste  Länge  der  mittelsten  Markzellen  in  
 diesem  Blattheil  verglichen  mit  dem  basalen  Theil  desselben  Theiles,  lässt  schliessen,  dass  das  Wachsthum  am  
 oberen Rande  des  flachen  Blattes  zuerst  stärker  ist  und  sich  dann  basipetal  weiter  erstreckt.  Zellen  von  16 zu  7 /i  
 bis  4 fl-  Durchmesser  gehören  zum  assimiiirenden  Rindengewebe. 
 Bei  einigen  Exemplaren  war  hier  eine  Blattfläche  mit  mehr  Rinde  (20/i)  versehen,  als  die  andere  (i6/t).  
 Solche  Blätter  standen  nicht  aufrecht,  sondern  lagen  mehr  flach.  Nach  der Blattkante  zu  nahm  die  Rindenschicht  
 meist  wenig  zu. 
 Das  Scheitelwachstlium  entspricht  genau  dem  von  Phyll.  membrnnifolia,  nur  ist  hier,  was  bei  breiten  
 Blättern  stets  der  Fall  ist,  die  Bildung  von  Rindenzellen  in  der  Ebene  der  Blattspreite,  am  ausgeprägtesten. 
 Bei  den  wenigen  Pflanzen  aus  dem  Gebiet  war  der  scharfe  Kontrast  hervorzuheben  zwischen  Rinden-  
 und Markschicht.  Es  ist  dies  bei  allen Phyllophora-Kxien der F a ll:  je  schmäler  der Thailus,  je  grösser der Kontrast  
 zwischen  den  beiden  Geweben.  Messungen  an  dem  Material  aus  dem  Gebiete  würden  im  Vergleich  zu  den  
 ändern  wenigen Werth  haben,  da  dasselbe  in  der  ersten  Hälfte  dieses  Jahrhunderts  von  SUHR  gesammelt  wurde. 
 Der  alte  Stamm  von  Phyll.  
 Brodiaei  ist  an  seinem  basalen  Ende  
 selten  stärker  als  i  mm.  Ivr  ist  glatt  
 und biegsam.  Nordseeexemplare sind  
 im  ganzen  strammer und  fester,  aber  
 auch  kleiner,  als  solche  aus  dem  Gebiete. 
   Schichten  sekundären Dickenwachsthums  
 sind seltener als bei Phyll.  
 membranifolia,  oft  fehlen  sie  am  
 basalen  Theile  ganz. 
 Die mittleren iMarkzellen des  
 alten  Stammes  (Fig.  13)  messen  140  
 bis  143  /(  zu  22  bis  34 fx.,  sie  sind  
 also  ziemlich  gleichmässig  lang.  Oft  
 finden  sich  zwischen  diesen  Zellen  
 kleinere Nebenzellen  von  22  bis  33 fi  
 im Durchmesser.  Die  äusseren Markzellen  
 verlaufen  nach  aussen  in 
 C.  Phyllophora  Brodiaei. 
 i- 
 ■frechlen  Thallus,  Vergr.  3CK