1. 3. Derselbe i
s den Spit
a. Chromatophoren.
Bei allen fünf im Uebiete vorkommenden Pkyllopkora-P\xX.tx\ sind die Chromatophoren gleich gebaut. Sie
bilden als R h o d o p la s t e n . in den Rinden- bezvv. den Scheibenzellen kleine halbcyliiidrische zusammengerollte
Platten. Im Rindengewebe des aufrechten Thallus erreichen sie eine Höhe und Breite von etwa 5 bis 6/i.
Als Rhodoplasten kommen die Chromatophoren immer einzeln vor (Fig. 26, i. bis 3.).
ln den Rindenzellen liegen die Rhodoplasten
meist so, dass die Längsachse des
Cylinders von dem sie eine Hälfte darstellen
senkrecht zur Oberfläche des aufrechten
Thallus steht.
ln den äusseren Zellen des Scheibengewebes
der Basaischeibe, sind die Rhodoplasten
älinlich gelagert wie im aufrechten
Thallus.
Bildet sich aus dem Rindengewebe
des aufrechten Thallus eine sekundäre
Verdickungsschicht, so nehmen die neugebildeten
Rhodoplasten eine neue Gestalt
an, gegenüber denen der normalen, rein
. fl,yll.,Mv .. R l . „ d o p l . . t des Rindengewebes in Seiten- Assimilations-Zwecken dienenden Rinden-
1 FlSchenansichten. 4. i(i. aus einer \ erdickungssclncht ,, ... . ,,
ines ferlilen Faden, vom Nen.,the si,™OT,,//.*n,/d,sy. bilden mcht langer halbÖ
.R h o d o p la s t . d e r s ic h in L e u k o p la s t e n auflöst. 7. L e u k o p la s t . 8. S t a r k e k o rn Cylmdrisclie feste Platten, sondern Sie
in Flächen- und 9. in Seitenansicht. 10. Markzelle mit hellem Z e l lk e r n , punktirten werden mehr weniger buchtig. Oft bilden
L e u k o p la s t e n und dunkelen S tä rk e k ö rn e rn - , bei a. ein T ü p fe l , 1 1. R in d entü p fe l. gie sogar nur dünne Bänder, welche einer
.2. M a rk t ö p fe i; alles sehr stark vergrössert. einzigen Zellwand anliegen. Letztere ist
jedoch meist eine solche, die senkrecht zur Thallusoberfläche steht (Fig. 26, 4. u. 5.).
Die Rhodoplasten älterer nicht mehr intensiv wachsender Thallusabschnitte sind auch oft tiefbuchtig
gelappt und klein.
Ebenso sind fein zertheilt und buchtig die Rhodoplasten in den Zellen der Nemathezial - l'äden der
3 fruktifizirenden Arten. Besonders klar ist dies meist in der Spitzenzelle (Fig. 26, 5.), da die anderen Zellen
meist zu stark mit Stärke angefüllt sind. In dieser Zelle ist der Chromatophor nicht selten auf ein kleines länglichovales
Gebilde reducirt.
Intensiv assimilirend sind also nur die Rindenzelien und besonders solche jüngerer Thallusabschnitte,
W il l e unterscheidet dieses Gewebe daher mit Recht von dem inneren Markgewebe als Assimilationssystem
(36 , S. (31) 79 ff.), doch ist der Ausdruck Rinde praktischer.
Nicht selten kann man beobachten, wie die Rhodoplasten nach dem Marke zu allmählich blässer und
immer mehr und mehr buchtig werden und schliesslich unter vollständiger Entfärbung sich in mehrere Abschnitte
auflösen, die sich allmählich abrunden und jetzt Chromatophoren bilden, die als Leukoplasten zu bezeichnen
sind (Fig. 26,6.). Man kann auch beobachten, dass farblose Chromatophoren des Markes rollt werden, wenn
z. B. durch eine Verwundung die Markzellen an die Oberfläche kommen; man sieht dann eine Zelle mit mehreren
Rhodoplasten. Die also aus den Rhodoplasten hervorgegangenen Leukoplasten entsprechen genau denen des
Markes. P's ist auch nicht anders denkbar, als dass alle Leukoplasten auf gleiche Weise entstanden sind, indem
die einzelne Zelle, aus der jede Pflanze besteht, zuerst nur einen Rhodoplasten, aber keine Leukoplasten enthält.
Alle Markzeilen entstehen aber nur durch Theilung aus Rindenzellen. Nur das farblose Haftgewebe entsteht
durch eigene Theilung und die hier vorhandenen Leukoplasten müssen direkt von farblosen Leukoplasten
abstammen. Die Leukoplasten oder Stärkebildner des Markes messen t bis 3 ¡w im Durchmesser und scheinen
eine gitterig durchbrochene Hohlkugel darzustellen (Fig. 26,7.).
b. Stärkekörner.
Ohne weiter die chemische Zusammensetzung der Stärkekürner zu beachten, sei erwähnt, dass sie sich
bei Phyllophora nach Behandlung mit Jod erst braunroth, dann violett färben. Ueber I'loridceii-‘6'iZ.x\K.% vergleiche
KÜTZING (21, S, 41), welcher nach Behandlung mit Jod an diesen Stärkekörnern dieselbe Reaktion erzielte,
nämlich, erst braunroth, dann schmutzig- oder reinviolett. Ferner SciiMiTZ (28, S. 15 1 ) , der jedoch neben einigen
interessanten Angaben über die Bildung der Stärke an den Leukoplasten, feststelit, dass die Plorideen-'i,XM\iQ
nach Behandlung mit Jod eine gelbbraune bis braunrothe l'ärbung annimint. Die Stärkekörner erscheinen in
Gestalt von flachen ovalen hiskuitförmigen Platten, welche 2 bis 3 konzentrische Ringe erkennen lassen (Fig. 26,
8. und 9.), und einen Durchmesser von höchstens 3 bis 4 p erreichen.
Sie werden gebildet an den Leukoplasten, mit welchen sie wenigstens während des Anfangs ihrer Bildung
im festen Zusammenhänge stehen. Stärkekörner kommen vor in den Markzellen fast jedes rhallusabschnittes.
Sogar die Zellen der Basaischeibe sind oft bis in die letzten feinen Haftfasern, mit Stärke angefüllt. Die Basaischeibe
wird dadurch zu einem sehr wichtigen Speicherungsorgan.
C. Tüpfel.
Die Tüpfel sind durchgängig einfach, unbehöft (siehe Fig. 26, 1 1 . und 12.). Indes unterscheiden sich
diejenigen des Rindengewebes von denen des Markes. Die ersteren sind vollständig frei (Fig. 26, 11 .) und haben
einen Flächendurchmesser von knapp i p, während letztere meist beiderseits einen hutartigen Pfropfen tragen.
D ie Fortpflanzungsorgane.
A. Da s Nema thez ium.
a. Phyllophora Brodiaei.
Wir nehmen zuerst das Nemathezium im reifen Zustande vor. Von aussen betrachtet ist dasselbe mehr
weniger kugelig, mit einem Durchmesser, der selten 2 mm übersteigt.
Das Nemathezium sitzt seitlich einem kleinen Blättchen
meist dicht unter der Spitze an (Fig. 27); es ist ungestielt.
Das Blättchen ist an der äussersten Kante eines älteren
Thalluslappens entstanden. Die Spitze des Blättchens,
das nach Bildung des Nematheziums nicht mehr wächst,
ist noch bei ganz alten Nemathezien gut zu sehen (Fig. 28, a.).
Hier möge noch auf die ähnliche Lage des Nematheziums
von Phyll. rubens hingewiesen werden (s. u.l.
Die Farbe des Nematheziums ist meist dunkelroth
und es hebt sich schon wegen der durch seine Dicke
verursachten Undurchsiclitigkeit, gegenüber dem sterilen,
mehr durchsichtigen Thallus, von letzterem ab.
In dem vollständig reifen Nematliezium kann man
mehrere Gewebe unterscheiden. Am klarsten tritt bei (n.) und Spitze (a.) des
einem Radialschiiitt hervor durch den dunkelen Zellinhalt femlen Blättchens. Bet n* ein junges
das fertile Gewebe oder Hymenium (Fig. 29, b.). Es be- Neben-Nemathezium. Vergr. 40- Das
Fig. 27. Phyli Brodiaei.
Thallusabsehnitt mit einiger
Nemathezien. Nat. Grösse.
steht aus den Tetrasporen, die n o ch in der Mutterzelle zusammeniiegen. Diese Nemathezium ist um es schärfer her%-or-
Schicht, welche einen radialen Durchmesser von 150 bis 200,« haben kann,
verläuft als solche konzentrisch zur Oberfläche des Nematheziums. bie besteht
aus radial einander ungefähr gleichlaufenden Zellreihen, deren einzelne Glieder Tetrasporen enthalten. ^
Die Theilung der Tetrasporenmutterzelle ist eine kreuzweise, und zwar findet die erste Wandbildung
(Fig. 29, b.) in einer Ivbene statt, die senkrecht steht zu der Längsachse des Fadens. Die Sporenmutterzellen
messen bei ihrer Reife 12 bis p im Durchmesser. Nach Behandlung mit Essigkarmin lässt sich feststellen,
dass in den Mutterzellen 4 Kerne sich gebildet haben, ehe die erste Scheidewand auftritt. Die Zellreihen dieser
Schicht sind meist einfach- doch kommen 2 und sfache Theiiungen vor. Die Zellen stehen in radialer Richtung
mit einander durch feine Plasmafäden in U'erbindung. Ausserhalb dieses Gewebes liegen noch einige Zellen,
ivelche jeder fertilen Zellreihe aufsitzen (Fig. 29, a.V Es kommen bis 4 Zellen auf jeder Reihe vor. Ihren