Ich glaube durch die vorstehende vergleichende
Uebersicht den Nachweis zu liefern, dass 0. Gustrowensis
als eine neue Art betrachtet werden muss.
Ausser den beiden abgebildeten typischen Exemplaren
enthält die Sammlung N. noch eine Anzahl Zähne
derselben Art, theilweise noch im Gestein einsitzend.
Viele haben die Wurzel oder Nebenzähne verloren.
Die Sammlung W. enthält 4 Stück dieser Art^ in
der Sammlung M. fand ich einen starken Zahn, den ich
kaum der beschriebenen Art einzureihen wage wegen
der dicken Form des Hauptkegels, der keine Nebenspitzen
hat.
3. Lamna c u s p id a t a Agass.
Agass. Poiss. III; p. 290 t. 37a. f. 43—50.
In der Sammlung K. befinden sich 3 Aawma-Zähne
aus dem mittleren Oligocaen von Creuznach, ein gleicher
Zahn von Alzei und zwei oder drei von Weinheim, also
alle dem Mainzer Becken angehörig, die derselben Art,
nämlich der Lamna cuspidata Agass. zuzuzählen sind,
4L. Lamna (Odontaspis) verticalis Agass.
Agass. Poiss. III; p. 294. t. 37a. f. $§V 3*2. —
Unter Squaliden-Zähnen der Sammlung A. die aus
unteroligocaenen Schichten von Unseburg in der Magdeburger
Gegend stammen, befindet sich eine beträchtliche
Zahl (40 Stück) die sämmtlich der genannten Art angehören.
Alle zeigen die Charactere dieser Art: ' die
gerade Form, die scharfen Ränder der Zahnkegel, die
Nebenzähne sehr ausgeprägt und spitz; die Aushöhlung
der Grundfläche der Nebenzähne grösser an der äussern
wie an der innern Seite, u. s. w.
5. Lamna (Odontaspis) Hopei Agass.
Agass. Poiss. III; p. 293. t. 37|i f. 27—30.
In der eben genannten Sammlung A. findet sich
von dem gleichen Fundorte bei Unseburg eine Anzahl
(circa 30) Zähne von Squaliden, der L. Hopei angehörig.
Diese Art characterisirt sich bekanntlich durch spitz
zulaufende, geschwollene und cylinderförmige Zähne ohne
Spur von Streifen; durch eine dicke Wurzel mit ziemlich
eng stehenden Hörnern und kleinen Nebenspitzen, die
oft einen rudimentären Zustand und an den grossen
Zähnen selten guten Erhaltungszustand zeigen.
Da die in Rede stehenden Zähne diese Charactere
an sich tragen, so stehe ich nicht an, die zugehörige
Etiquette mit Lamna (Odontaspis) Hopei Agass. zu bezeichnen.
6. Lamna (Odontaspis) duplex Agass.
Agass. Poiss. III; p. 297. t. 37^ f. 1.
In derselben Sammlung A. finden sich unter den
Zähnen von Unseburg einige die ich dieser Art beiordnen
zu müssen glaube, indem man an beiden Seiten des
Hauptkegels doppelt gestellte Nebenzähne sieht. — Da
aber dies kein streng erforderlicher specifischer Character
ist, so habe ich den Namen der Etiquette mit einem ?
bezeichnet.
7. Oxyrhina Kochi Winckler.
Tab. II. Fig. 3, 4.
Unter den fossilen Zähnen der Sammlung K. befinden
sich 3 Fossilreste einer neuen Art des Genus
Oxyrhina, die aus den Miocaenschichten von Reinbeck*)
in Holstein stammen und die ich nach dem Besitzer
O. Kochi taufe. Diese Art unterscheidet sich von allen
mir bekannten Oxyrhina- Arten durch die Dicke des
Zahnkegels, die nicht sowohl in dem ganzen Kegel als
vorzugsweise in der Spitze sich bemerkbar macht und
es zu Wege bringt, dass die gewölbte innere Seite des
Zahn’s auffallend gegen die vollkommen flache äussere
Seite absticht, so dass der Querdurchschnitt gleichsam
*) Diese Zähne sind von mir bei Gelegenheit der Eisenbahnbauten
in dem schwarzen mioc. Glimmerthon im Billethal bei Reinbeck
im Jahre 1846 gefunden. F. E. Koch.