Bemerkung „mir zw e ife lh a ft ob o lig o c ä n “ von der
Hand des Herrn von Nettelbladt angelegt war. Nachdem
ich denselben untersucht, habe ich auf der anderen
Seite hinzugetügt: „mir zw e ife lh a ft, ob f o s s il.“ —
Und in der That: obwohl man an der Oberfläche des
Zahns Spuren einer stein- oder sandartigen Masse ansitzend
findet, so ist doch der allgemeine Eindruck, den
dieser Zahn macht, so sehr der eines recenten Fischzahns,
die Zahnspitzen so durchscheinend und scharf,
dass ich im Zweifel bin, ob dies Stück nicht aus dem
Rachen einer lebenden Haifischart stammt.
Indessen ist es möglich, dass das vorliegende
Exemplar wirklich fossil ist, und in diesem Fall unterliegt
es keinem Zweifel, dass wir den N. microdon Agass.
vor uns haben. Wenn man die citirte Abbildung von
Dixon vergleicht, so könnte man glauben, dass für dieselbe
unser Zahn in 8 —lOfacher Vergrösserung das
Original gewesen sei.
JSf. microdon findet sich bisher nur in der Kreide
von England und bei Quedlinburg; es wäre daher für
die Wissenschaft und das Studium der Verbreitung der
Thierarten in den verschiedenen Erdschichten von grosser
Wichtigkeit zu constatiren, ob das vorliegende Exemplar
etwa recent ist oder aus Tertiär- oder Kreide-Schichten
stammt. —
W9. Galeus Maltzani Winckler.
Taf. II. Fig. 6 -9 .
Die mir vorliegenden Sammlungen zeigen, dass
auch das Squaliden-Geschlecht Galeus im Sternberger
Gestein vertreten ist.
Es ist bekannt, dass eine grosse Aehnlichkeit statt
hat zwischen den Zähnen der Geschlechter Corax, Galeus
und Galeocerdo, so dass es oft seine Schwierigkeiten hat,
mit Bestimmtheit das specielle Genus fossiler Haifisch-
zähne festzustellen, die alle vor und hinter der Hauptspitze
der Zahnkrone mit Auszackungen versehen sind.
Die Zähne dieser 3 genannten Geschlechter jedoch
kennzeichnen sich durch einige Eigenthümlichkeiten, die
für das Studium derselben beachtenswerth sind. Die
Corax-Zähne sind massiv, während die der Galeus und
Galeocerdo einen im Innern hohlen Kegel haben. Die
Zähne dieser beiden letzteren Geschlechter aber unterscheiden
sich dadurch, dass die der Galeen am vorderen
Rande glatt sind und nur einige Kerbungen am hinteren
Rande zeigen, während die der Galeocerden dagegen
über den ganzen Umfang gekerbt sind, wie die der
Coraceen, die homogene Auszackungen über den ganzen
Rand des Schmelzes vertheilt haben. —
' Die in Rede stehenden Zähne des Sternberger
Gesteins zeigen nur Kerbungen hinten an der Basis des
Hauptkegels, während im Uebrigen die Ränder glatt
und scharf sind; ferner habe ich durch die Zerstörung
des Schmelzes an einem derselben die Gewissheit erlangt,
dass diese Zähne nicht massiv sind, dass vielmehr
der innere hohle Kegel mit einer schwammigen Masse
ausgefüllt ist, und habe ich daher mit Sicherheit feststellen
können, dass diese Zähne dem Genus Galeus beigeordnet
werden müssen. —
Nachdem nun das Genus des Fisches, dem diese
Zähne angehörten, festgestellt war, blieb noch die Feststellung
der Art übrig, zu welchem Zweck ich dieselben
mit den in Palichthyologischen Werken beschriebenen
6WeMs-Zähnen verglich. — Man darf hiebei nicht ausser
Acht lassen, dass die früher von Agassiz als dem Galeus-
Geschlecht angehörend beschriebenen Zähne später von
diesem Gelehrten theils zu Corax, theils zu Galeocerdo
gestellt wurden, so dass seine damals als Galeus denti-
culatus, minor, latidens und aduncus in den „Poissons
fossiles“ beschriebenen Zähne jetzt dem Geschlecht
Galeocerdo angehören, während sein Galeus appendiculatus
und pristodontus jetzt zu Corax gestellt werden, so dass
kein einziger fossiler Galeus-LAm geblieben ist. Somit
ist es unzweifelhaft, dass diese als typische Ga£ms-Zähne
festgestellten fossilen Reste des oberoligocänen Stern