V o r w o r t.
D i e Kenntniss der niederen Organismen ist hoclivdchtig für das Studium
der Entwicklung der organischen Form. Nur aus den noch in ih rer Gänze
bestehenden Schopfnngen der Gegenwart wird es einst möglich werden,
das stufenweise Aufsteigen der organischen Materie bei der Bildung und
Combination ih re r Formen zu entwickeln. Die Stättigkeit der pflanzlichen
Substanz und des pflanzlichen Lebens begünstigt ungemein die hierzu
erforderlichen F o rsch u n g en , während die Flüchtigkeit der thierischen
Erscheinung, und die so complicirte Organisation höherer Pflanzen und
Thiere diesen Beobachtungen direkt hinderlich ist.
Um einst jene Forschungen unternehmen zu können, ist die genaueste
Kenntniss der Species die primäre Bedingung, wie sie cs auch für jeden
anderen naturhistorisclien Zweck ist. Daher habe ich mich entschlossen
die Pilze, und für andei'e Zwecke die niederen Organismen überhaupt,
einer strengen microscopischen Analyse zu n n terw erfcn, und in guten,
selbstgefertigten, jedoch minder kostspieligen Abbildungen den Freunden
der Wissenschaft vorzulegen. Damit aber unwillkülirlich auf die V e rwandtschaft
der T y p en , und deren stufenweise Entwickhing hingeführt
w e rd e , so habe ich verwandte Gattungen und Arten an einander gereihet,
und um eine schnelle Uihersicht zu gewäh ren , so wie Raum zu sparen,
auf wenige Tafeln gedrängt.
Die grossen Bilderwerke von Bulliard und Sowerby umfassen fasi
mir Pleisclipilze, aucli ist die mikroskopische Analyse unherücksiclitigt
geblieben. Die Arbeiten von Greville, Kromhholz und die Flora Danica
enthalten nur wenige Arten der Micromycetes. Das System der Schwämme
und Pilze vom Herrn Prä.sidenten Nees vom Eseiiheck ist selten, und enthält,
wie auch die zweite trefl'liche Ausgabe dessellieii, nur Galtungstypen.