
Eben so verhalten steh noch 3 andere Becken in v. Sömmerrings Sammlung.
6. Das Negerbecken in Vroliks Werk ist gleichfalls keilförmig. Tab. XXXITT,
Fig. 1.
7. Die Becken einer Negerin, Hottentottin, Javaneserin Tab. XXXIII. Fig. 2.
Fig. 5. und Fig. 6 sind mehr rund.
8. Die Becken eines Javanesers und einer Mestize dagegen sind vierseitig.
Tab. XXXIII. Fig. 4. und Fig 7. ‘
VON DEN VERSCHIEDENHEITEN DER RACEN-BECKEN VON EIN UND
DERSELBEN RACE.
Sowie wir an den Racenschädeln ein und derselben Race viele Verschiedenheiten
wahrgenommen haben, so zwar, dafs dieselben Schädelformen bei Europäern,
Mongolen, Aethiopiern und Amerikanern angetroifen werden, und dafs es kein einziges
Merkmal gäbe, welches einer Race ausschliefsend zukomme, so findet dieses bei
den Becken gleichfalls statt.
Um dieses zu beweisen, brauchen wir nur auf die Contouren der Tab. XXXIII.
zu verweisen.
Zwei der obern Aperturen Fig. 1. und Fig. 3. der Negerbecken sind keilförmig,
somit einander entsprechend, und übereinstimmend mit Tab. XXIX, dem
Becken einer Europäerin. Fig. 2. Die obere Beckenöffnung einer Negerin ist von
Fig. 1. ganz abweichend, nämlich rund, und somit Tab. XXVI. dem Becken einer
Europäerin entsprechend. Ebenso verhält es sich mit dem Becken einer Bosies-
mäunin (Hottentottin).
Die Javaneserbecken Fig 4. und Fig. 5. und das einer Mestize sind viereckig
oder vierseitig, und somit Tab XXVIII. dem Becken einer Europäerin entsprechend!
Die ovale Beckenform findet sich am Botocudenbecken Tab. XXIV. wie bei
den Europäern} so wie auch die Keilform an dem Becken einer Botocudin Tab.
XXII. und eines Raffern Tab. XX. u. s. w.
Dafs sich alle übrigen von Vrolik mit grofser Genauigkeit und vielem Scharfsinn
angegebenen Charaktere an den verschiedenen Raeenbecken allenthalben auch an
ändern Becken häufig finden, und dafs es wahrlich kein einziges bestimmtes Kennzeichen
einer Race gibt, läfst sich theils aus dem schon erwähnten, theils aus der
Vergleichung der Abbildungen, theils durch die Analo gie mit der Schädellehre von
selbst leicht einsehen und erweisen und bedarf daher wohl keiner weitern Berücksichtigung.
Es steht somit, wie es uns scheint, fest, dafs nur der Gesammttypus
des Schädels und Beckens über die Race entscheidet, der aber bei jeder Race Abweichungen
unterworfen ist, die sich auf die Urformen gründen, und dafs somit die
Racenformen mit den Urformen der Schädel und Becken conform seyn müssen.
Wie aber bei dem Europäer die ovale Form der ihm eigenthümlich zukom-
inende Ur-Typus ist und somit häufiger bei ihm vorkömmt, als bei irgend einer
ändern Race, so ist die runde Form der Ur-typus der amerikanischen Race; die vierseitige
Form der Ur-Typus der mongolischen Race, und die keilförmige Form der
Ur-Typus der äthiopischen Race und bei jeder dieser drei Racen ist der entsprechende
Ur-Typus wieder der häufigst — aber nicht allein vorkommende.
Bei den Europäern kömmt nach meinen Beobachtungen nach der ovalen Urform
die runde, dann die vierseitige und am seltensten die keilförmige Urform vor.
Wie es sich bei ändern Racen verhält, vermag ich noch nicht anzugeben.
I n h a l t .
Vorrede und Einleitung — — — — — — — — Seite 5.
V p n d e n Ur f f i rme n d e r S c h ä d e l — — — * — — — — 15.
Von der, eiförmigen Ur - Schädelform — — — — — — 15.
Von der runden Ur - Schädelform' — — — — — — — —- 16.
Von der vierseitigen Ur - Schädelform — — — — — — 19.
Von der keilförmigen Ur-Schädelform — — — — — — — 21.
V o n d e n R a c e n - S c h a d e l n i n s b e s o n d e r e — — — — 23.
V e r g l e i c h u n g d e r R a c e n f o rm e n m i t d e n U r - F o rm e n d e r S c h ä d e l -4- 24.
V e r s c h i e d e n h e i t e n d e r R a c e n s e h ä d e l v o n e i n u n d d e r s e l b e n
R a c e — — — — — — — — — — 25.
Von d e n U r - F o rm e n d e r B e c k e n — — — — — 29»f
Von der ovalen Ur-Beckenform — — — —' — — — —r 29.
Von der runden Ur - Beckenform — ' — — — *— — — 31.
Von der vierseitigen Ur-Beckenform. — —■ ■— — — — — 31.
Von der keilförmigen Ur - Beckenform — — — — — — — 31.
Von den Racenformen der Becken insbesondere — — — —~ *— 32.
Vergleichung der Racenformen mit den Ur-Formen der Becken — — — 35*
Von den Verschiedenheiten, der Raeenbecken von ein und derselben Race — — 36*
Gedruckt bei Joseph JV o lf in Düsseldorf.