
schickt zu gewissen. Jahrszeiten sein Vieh hieher,
um es vor Seuchen zu bewahren oder ihm bessere
Nahrung zu verschaffen,
Nachdem wir Mittags auf halbem Wege bei
einer Colonistenwohnung Halt gemacht und ein
Wenig geruhet hatten , näherten wir uns Nachmittags
den Pikeebergen, >einem hübschen Gebirge,
das last parallel mit der grofsen Gebirgskette von
Norden nach Süden streicht und dessen höchster
Rücken scharfzackig nach beiden Seiten hin abge-
kanntet ist. Einzelne gewaltige Säulen , die von
dem höchsten Sandstein-Lager stehen geblieben
sind, lassen errafften, dafs es einst zwischen ihnen
keine Lücken gab, Ihr Anblick ist in der That
wunderbar und man ist eine Zeitlang versucht , sie
für Werke von Menschenhand, für Ruinen von
Thürmen oder dergl, zu nehmen, Diese Säulen
erstrecken sich weit nach Norden, selbst noch dahin
j wo dies Gebirge sich in die höher gelegenen
Sand-Ebenen verflacht, und ragen dort, wie meine
Leser aus Bar r ows Nachrichten schon wissen,
als eine lange, unabsehbare Reihe von isolirten
Thürmen aus dem flachen Lande hervor.
Wir erreichten bei einbrechender Dämmerung
die südliche Spitze dieses Gebirges, gegen welche
der Strom des Bergflusses abprallt und seinen
nördlichen Lauf in den nordwestlichen verändert.
An einer weiten wasserreichen Schlucht, die Biet-
h lo o f genannt, fanden wir das Haus, wo wir übernachten
sollten. Die Bewohner empfingen uns
freundlich und labten uns besonders mit einem
reichlichen Vorrath von Sina-Äpfeln , die in diesem
Abstand vom Meere, in dem fetteren Erdreich
und unter dem Schutz des Gebirges hier besonders'
gut gedeihen, •— Ein kleiner Strom hellen
Wassers fliefst aus der Schlucht nahe am Hause
vorbei, Bei starkem Platzregen im Winter schwillt
er an zu einer gefährlichen Grofse, Wir sahen
noch die Spuren der Verwüstung, die er in diesem
Winter in den Kornfeldern unsers Wirths angerichtet
hatte. Auch hörten wir hier zuerst wie-
der Klagen über Viehseuchen, die zu gewissen
Jahrszeiten hier stark grassiren, indessen die Gegenden
der Seeküste frei davon sind.
Auf einem Spaziergange um das Haus, sahen
wir hier zuerst eine Frau aus dem Geschlechte
der Buschmänner, und bekamen eine vorläufige
Vorstellung von der ungemeinen Häfslichkeit dieser
Nation, besonders im weiblichen Geschlecht.
Sie safs mehr als halb nankt an dem Eingänge einer
niedrigen Strohhütte , neben einem qualmenden
Feuer von frischem Strauchwerk, und war
beschäftigt, einen magern Hasen abzustreifen, den
ihr Mann, ein Hottentott und Viehhirte unsers
Wirths, aus dem Felde mitgebracht hatte. Der
schmutzige Überzug ihrer Haut und der sie bekleidenden
Thierfelle, so wie die widerliche Wildheit,
mit welcher sie das Thier handhabte, machten
in der That den Anblick höchst ekelhaft. Von
unsrer Gegenwart nahm sie weiter keine Notiz,
als dafs sie zuweilen einen scheuen Blick gegen
uns aufschlug,
Die folgende Tagereise ward durch die Neuheit
der Gegenstände , die sich auf unsgrin Wege