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iielimen, der BeT^Tivxer habe damals Gincn andorr.
Lauf genommen (welches indessen nicht ganz un-1
möglich is t) , so mufs unter V a s c o ’ s HelenabayI
eine andre verstanden werden.
Der Bergfiufs, der überhaupt nicht breit ist,!
hat an seiner Mündung nicht mehr als etwa 160I
bis 180 Fufs Breite. Er theilt das Schicksal aller I
übrigen Südafrikanischen Flüsse, deren sämtlichel
Mündungen durch Sandbänke verschlossen sind.I
Man braucht nur zu erwägen, dafs sie meistens ei-|
nen starken Fall, zu gewissen Jahrszeiten aber allel
einen reifsenden Strom haben, der viel Erdreich!
mit fortschlemmt, ferner, dafs sie bis auf sehr we-l
nige Ausnahmen sich unmittelbar in die offene Seel
er«iefsen, die während eines grofsen Theils desl
Jahrs von periodischen Winden gegen den Strandl
getrieben wird, also die weitere Fortschlemmungl
des Sandes verhindert, — um die Ursache davon!
deutlich einzusehn. Nach Maasgabe der Jahrszeit,I
je nachdem bald der Flufs, bald die See mächtiger
ist, liegt die Bank bald weiter in dem Bette hinauf,
bald aufserhalb vor der Mündung. Die mehr-
sten Flüsse der Südküste sind zur Ebbezeit bequem
an der Mündung zu durchwaten, ja manche werden
ganz trocken. Höher die Westküste hinauf,]
wo die Flüsse durch lange Sandebenen laufen, ehe
sie zum Meer gelangen, verschwindet ihre Spur an
der Küste oft ganz, und sie verlieren sich im Sande.
Dies Schicksal haben nicht nur kleine Flüsse,
sondern grofse Ströme, wie der Oranjerivier, dessen
Wellen in der Mitte des Landes in ein kleines
Felsenbette zusarhmengedrängt, das Schrecken
jder Reisenden sind, und sich oberhalb solcher Engen
zuweilen in furchtbaren Uberströmungen ausbreiten,
nichts desto weniger aber gegen die Küste
¡hin, wo sie sich über weite Sandflächen hin zerstreuen,
die leichte Beute der aufsaugenden Son-
¡penstrahlen werden; ein neues Bild von der Ohn-
inacht vertheilter und gespaltener Kräfte!
Die Bank vor der Mündung des Bergriviers
Ist von allen am wenigsten seicht, und selbst zur
febbezeit noch mit 2 Fufs Wasser bedeckt. Doch
■nacht die Brandung das Ein- und Auslaufen selbst
für Schaluppen mühsam , und das Project des
fern. D e g r a n d p r e * ) , die Bank ganz fortzuschaf-
fen und dadurch das Einlaufen in den Flufs selbst
für gröfsere Schilfe möglich zu machen, kann wohl
nur in den Augen eines ganz Unkundigen, weder
mit den hier obwaltenden Ursachen der Versandung,
noch mit den Schwierigkeiten des Wasserbaues
an offenen Seeküsten überhaupt Bekannten,
Beifall finden; auch wenn man die, oben bei Gelegenheit
der Saldanhabay in Anregung gebrachten
politischen Bedenken ganz unberücksichtigt lassen
will.
Wenn man von der St* Helenabay aus die
Küste nordwärts hinabblickt, überzeugt man sich
leicht, dafs die Richtung derselben auf den bisherigen
Karten viel zu nördlich angedeutet ist. Nimmt
xpan die Bussole zu Hülfe, so ergiebt sich, dafs ihre
Richtung von hier aus N ord -N ord -W e s t ist. —
*) Man sehe dessen ^französische) Uebersetzung von Bar-
rovrs Reisen, No te 10 hinter dem 6ten Capitel.
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