
angegebne Grund irrig sei, leuchtet' schon daraus
hervor, dafs das Wasser gefärbt is t,: ehe es das
Felsenbette verläfst und mit Thonerde in Berührung
kommt. Auch habe ich dieselbe Färbung an
allen Wassern bemerkt, die aus starkbewachsenen
Felsenschluchten hervorkommen.
Am Morgen des i3ten Dec. verliefsen wir
Zw eilend am, begleitet von dem Landdrost, der
uns bis an sein, etwa eine Stunde entlegnes Landgut
Rotterdam begleitete. Er hatte diesen Platz
erst vor einigen Jahren angelegt und unterhielt
daselbst eine ansehnliche Stuterei. Überhaupt ist
diese Gegend, so sehr es ihr auch im Ganzen an
Wasser fehlt, der Pferdezucht ganz besonders günstig
und mehrere wohlhabende Bürger der Capstadt
besitzen in dieser Absicht hier ansehnliche Güter.
Besonders vortheilhaft soll ein Platz des Herrn
Da n i e l van R e e n e n (eines Bruders der drei
mehrerwähnten) zwischen dem linken Ufer des
breiten Flusses und der Seeküste, gelegen sein,
wo sehr schöne Pferde fallen, die in der Capstadt
zu Reitpferden gebraucht werden. Die Nähe der
Seekiiste mag wohl allerdings auf die Vegetation
vielen Einilufs haben, wenn anders der Boden
nur einigermaafsen ergiebig und nicht so sandig
ist, wie an der ganzen Westküste bis zum Cap
Agulhas herunter. Ueberhaupt ist das Clima in
Zwellendam schon sehr von dem der Capstadt
verschieden. So kennt man z. B. hier den unangenehmen
ausdörrenden Südostwind fast gar nicht,
und wenn er einmal weht, kann man fast sicher
auf Regen rechnen. Dies mufs vorzüglich in der
Lage ! und Richtung der Gebirge seinen Grund
haben, denn an der ganzen Siidküste, weht .dieser
Wind im Sommer sehr heftig, und die dortigen
Bayen sind eben deshalb so wenig zu gebrauchen,
weil sie alle nach Südosten hin offen sind. ...
Nachdem wir von dem Landdrost herzlichen
Abschied genommen, kamen wir bald über den
Biljfelsjagtsrivier, der fast ganz ausgetrockriet war,
durchschnitten eine dürre einförmige Gegend unter
ermüdendem A uf- und Ab reiten unzähliger
¡kleiner Hügel, und fanden Mittags auf einer ärmlichen
Pächterei einige Colonisten, die uns entgegengeritten
waren, um uns den Weg nach dem
lOrte zu zeigen, an welchem wir übernachten sollten.
Es waren zwei der angesehensten Bewohner
dieser Gegend, der Veldcommandant L omb a r d
[und ein gewisser P i e t e r Dupre . , Diesen Morgen
hatten wir viel Wild, unter ändern ein Rudel
von zehn Bonteböcken (Antilope scripta) gestehn,
wie denn überhaupt diese Gegend noch ziemlich
reich an vielen Arten :>von Antilopen, Hasen und
wildem Geflügel ist; selbst Zebra’s lassen sich zuweilen
noch sehen, ¡aber der schöne Blaubock
¡(Antilope leucophaea) ist, wie Ba r r ow richtig
behauptet, fast ganz vertilgt. Jm Jahre’ 1800 war
noch einer geschossen, dessen Fell jetzt in Leyden
aufbewahrt wird, seitdem aber hat man keine
mehr gesehen. Nachmittags kamen wir durch eine
Gegend, wo die. Mirnosa nllotica, die wir bisher
nur an den Ufern der Karrooflüsse angetroffen
hatten, in offenem Felde stand und die Wohl-
[gerüche ihrer Blüthen weit verbreitete. Sie hatte