
aber auch wieder mit dem Untersuchen, Einlegen
und Bewahren verbunden war, wieviel durch Unvorsichtigkeit
der Sclaven, durch Umwerfen der
Wagen, durch Nässe beim Durchfahren tiefer Flusse
u. s. w. beschädigt und verderbt wurde, wie
oft endlich der Mangel eines geräumigen Obdachs
und die Nothwendigkeit das Umlegen der Pflanzen
im heftigsten Wind, oder das Einstecken der In-
secten im Regen, oder das Ausstopfen von Vögeln
in der unerträglichen Hitze eines engen Zelts vor-
zunehmen, die Freude an den eingesammelten Seltenheiten
verbitterte, läfst sich leicht begreifen.
Am frühen Morgen des folgenden Tages wurden
die Anstalten zur Abreise getroffen, und nachdem
die Zelte abgebrochen und nebst dem übrigen
Feldhausrath wieder eingepackt waren, erschallte
um 7 Uhr aus dem Hifthorn das Signal zum
Aufbruch. Wir kamen noch einmal an der gestern
besuchten Tee fontein vorüber und wurden, ungeachtet
aller Vorstellungen, dafs die zunehmende
Hitze des Tages uns Eile gebiete, von den freundlichen
Bewohnern genöthigt, ein Frühstück bei
ihnen einzunehmen. Dann setzten wir unsre Reise
auf einem Wege, der dem gestrigen vollkommen
«dich weiter fort und erlaubten unsern Pferden an
einem Sandbach, de lange Fontein genannt, eine
kurze Ruhe und Stillung ihres Durstes. Von hier
an ward der Weg immer sandiger, und als wir
bald darauf unsre vorausgeschickten Wagen wieder
einhohlten, mufsten wir mit wahrem Mitleiden
die Anstrengungen der armen Ochsen mit ansehen,
die die schweren Frachten durch den fast grundlosen
Sand zu ziehen verdammt waren. Die dabei
befindliche Mannschaft erhielt hier die Weisung
längs dem östlichen Ufer der Saldanhabay lnnzu-
ziehn, indessen wir selbst die felsige Halbinsel besuchen
wollten, die sich zwischen ihr und dem
Meere hindehnt.
Erst nach drei Stunden eines für Menschen
und Thiere gleich beschwerlichen Marsches inJ r°~
fser Hitze erblickten wir das äufserste südliche Ende
dieser Bay und erfreuten uns an dem herrlichen
Anblick der weit ausgedehnten fast unabsehbaren,
spiegelglatten Wasserfläche und der sie eindam-
L e n d e n hohen Gebirgsreihe. Ein Haus, das wir
[erblickten, versprach den zum vollen Genufs dieses
Anblicks nothwendigen Schatten, aber leider
¡fanden wir es verschlossen und kein menschliches
I Wesen war in der ganzen Gegend zu entdecken.
¡Eben waren wir im Begriff, unter einer halbabge-
I brochenen Scheune für unsern verehrten Anführer
I und unsre Damen ein ärmliches Lager zu bereiten,
I als sich ein alter Mosambiquer uns vorstellte, er
l i n gebrochenem mit Portugiesich und Malayisch
¡untermischtem Holländisch zu verstehen gab, er
L e h ö r e hier zu Haus, hüte im 'nahen Felde die
¡O ch s en seines abwesenden Herren und sei nun I herbeigeeilt, uns seine Dienste anzubieten. Aut
I unser Begehren ins Haus gelassen zu werden, ent-
I schuldigte er sich, sein Herr habe den Schlüssel
| mitgenommen, wohl aber öffnete er uns sein eig
I nes kleines Gemach neben dem Hause, wo ein
I reinlicher Tisch, ein Paar Stühle und ein mit ge-
.. i . _. *D . • h /v 1 \ / i i r j».