Ilntersucliimg: *weler «aTlal-Skelette iiml «1er Giaumen
zweier ändern ans den B o ile r Mas-Selilefern,
mit
Rücksicht auf G e o f f r o y ’s Genus Teleosaurus,
von
(£k
Iliczu Torri II und III.
I . Gcschlclitllclics.
Im November 1 8 3 8 erhielt ich von Hrn. Dr. S chmidt in
M e lziny en'^ ein Reptilieü-Skclctt, welches mit dem Rücken auf einer
aus 7 Stücken zusammengekitteten Schiefer-Platte liegt und nach
vollslündigem Herausmeiseln den Schädel, die Wirbelsäule mit ihren
Anhängen bis zum Becken und die Schuppcn-Hülle fast vollständig
und in natürlichem Zusammenhänge, dann das eine Vorderbein, das
Becken liebst Obe r- und Untcr-Sciienkel von ihrer Stelle gerückt
und unvollständig erhalten unterscheiden lässt und dabei Länge
besitzt. Es stammt aus der Nähe von BoU in Würltemlierg, von
demselben Orte und aus derselben Formation, woher die Überbleibsel von
CuvucR’s„GatüfZrft;7ioW“ rühren, die in einigen hinteren Brust-Wirbeln,
einigen Rippen und den Ober- und Unter-Schenkeln Bestehen und
denn auch sogleich eine grossc Übercinstiinnning mit meinem Reptile
erkennen liessen**. Aber das Vorhamleiiscyn und Bcisammen-
liegen des ganzen Skelettes, mit Ausnahme der Hintcrrüsse und des
Schwanzes, schien auch die Mittel zu bieten, die Kenntniss jenes Thicrcs
zu erweitern und auch seine übrigen Theile mit manchen fossilen Resten
zu vergleichen, welche, einzeln aufgefunden, bis jetzt nicht mit den
zu ihnen gehörigen Überresten hatten verbunden werden können. —
In Erwartung der nöthigen Müsse zu dessen Beschreibung und Bekanntmachung
hatte ich sogleich einige Freunde, wie Agassiz,
IIeiim. v. Mever, K.\ui’ u. A ., von meinem Funde benachrichtigt,
welcher letzte mir denn alsbald erwiderte, dass zu dem Boiler
Gavial auch noch, dem Genus oder der A rt nach, vielleicht v. M eveus
• El»«- vorlüofigp Nocbviriit llieillo derselbe im Neuen Jabrbuclie für Mineralogie
ftc.tSS8. COS darüber mit; einige darin ciitlmllciiclliirirbtigkeileii erklären sieb
leicht aus dem Umslunde, dass dieses Skelett domnls mir sebr unvollkommen ans dem
Gesteine beroiisgemeiseit war. So kiiiineii oncli die vun ihm verlirrileten kiiiisllb’lirii
Abgüsse dos Schädels diesen nur erst sehr iinvollslaiiiUg und unrichlig durslellvii.
Dei- „(lapint d« Holt' ist das S, l »oa K*ir Iczciclinrie Rcplil.
M a c r o s p o n d y lu s , dann sein eigener M y s t r i o s a u r u s (dessen
zahlreiche Synonymie und bisherige Beurtlicilung sich bereits in der
Lcthäa S. 525 und 528 vcrzeiclinct fand), was -denn auch ganz
meiner unmittelbaren Beobachtung entsprach, und der T e l e o s a u r u s
C lia pm a n n i König (in Buckdands Geologij and Mineralogy,
pl. XXV, fg. 1—3 und pl. XXV', fg. 2 ) gehören dürfte, dessen
Abbildung ich damals noch nicht gesehen hatte (Jahrb. 1 8 4 0 , S.
.585, Note). Da ich indessen wegen anderer Arbeiten und andauernder
Krankheit die nöthige Miissc zur Bekanntmachung nicht erlangen
konnte, so thciltc ich wenigstens im Sommer 183 9 diese Ergebnisse
in Kürze Ilrn. Lkcocq in Paris mit, um solche bei der französischen
Übersetzung der Letliäa zu benutzen, welche indessen wegen fortwährender
Krankheit dcsselb,en bis Jetzt ebenfalls nicht erfolgte.
Anfangs Juni 18 4 0 erhielt ich nun aus derselben Oiicllo ein
zweites Skelett, welches auf dem Bauche liegend auf einer Schiefer-
Platte ausgestreckt ist, die hinten durch einen öu^erbruch endigt,
welcher das übrigens von der Sclinautzen-Spilzc an vollständige und
1"'3 lange Skelett quccr durch den Anfang des Schwanzes und
die Mittclfuss-Knochen scharf absclineidet. Nur der Anfang des
Hilses ist daran etwas zur Seite gerückt, und die Schilder-Decko
und die Wirbel sind mehr in ihre Bestandtheile zerfallen und diese
mehr durcheinander geworfen, als am ersten Exemplare. Durch
seine entgegengesetzte L age , durch die Erhaltung der Vordcrfusse
und des Anfangs der IIintcrfü.ise und durch einige andre Verhältnisse
ergänzt cs das erste auf eine sehr willkommene Weise und erleichtert
die Beschreibung der auch am ersten vorhandenen Theile. Dagegen
ist an diesem Skelette das Gestein viel rauher und hä rte r, inniger
mit den Knochen verwachsen, hat weit vollständiger alle Knochen-
Kellen durchdrungen, daher sich die Oberfläche der Knochen und
insbesondere der Wirbel weniger rein darstellcn Iiess; wie denn
auch der Stcinliaucr, welcher dieses Skelelt leider zuerst überarbeitet