Die Zusammenstellung dieser Maase führt wogen der Ungicichlicit
der absoluten Grösse der Exemplare noch zu keinem unmittelbaren
Resultate für ihre Vergleichung, Vereinigung oder üntersclieidung.
Ich habe daher versucht, die wichtigsten und sichersten unter ihnen,
welche mir on der Mehrzahl der Exemplare bekannt geworden, in
I’roporiional-Zalileii in einer anderen Tabelle zu vereinigen.
Die Srlmdrl vpvhnltcii sich zu nuniidcr 21»
Die AVivbelsäiilen bis ziiiii Beckcu. desgl. 212
Sebiidel uudWirbelsiiuleiibiszmuBeckcii 213
Vom Scbudei (0) betrugt
dev Theil bmlordeiiAiigeiirfludriii (b) .
dio l.üngc der Aiigeiibölileu <d) . . u,074
die Breite zwisebeu ihiicii (e) . . 0.065
„ „ des Rüssels luilten....................
Von ilev Länge bis zu den vordem
AugeiirAiidern b betrSgl die Breite
binler den SclieilellDdiem...................
Von der grCsslen Länge des Sebritelloriis
beträgt die B re ite ........................
Vom Uuferkiofer auf der Mittellinie gemessen
(0 beträgt
die Lange des AslUieils alleinig) . O.«
„ „ des Sympbvsentiieils (i) . 0,53
Von den 24 ersten Wirbeln tu)
betragen der Scliiidel (a) . . . 0.59
_ 7 IlalsH-irbel (k) . . . 0,24
]7Brnsl-nudLen<len-W. 0,76
Vcrlmltiiiss d. Breite der Wirbel s, S. 23
Vom Ober- und Dnterschenkcl beträgt
der Ober- und l'nlei^Aim . . . 0,56?
Vom Dbcrselienkel (t) betrügt der Untcr-
.«dienkel ( n ) .................................... 0,55
Von der Wirbelsäule bis zum Berken
(11) beträgt
das Selnilterbl.ltt.......................................
. (1.25)
• (1,00)
Dbevaniibeiii . . . 0,U
. . . . 0,2s . 0,25 • 0,235 . o;23
ik c l 0,15 . 0,136 • 0,13 . 0,13
s aber nur a
rnngnAveise gcsdiclieu kann. Nbnint
man nach S. 23, Note, an, was frei-
lidi sehr «mkulirlich, aberwenigstciis
wolil uicbt zu viel ist, Frankfurlar
I I' oder 4m lang, -so «■ürdcii die
niiderii. aus der Länge des Scbädels
und der 24 ersten Wirbel bereehnct.
Der Rüssel des Mystriosaurus Laurillardi, mit dem meines
grösseren Exemplars verglichen, würde dann ein über 4"' langes
Thier andeuten. Graf Mt.vsTEn spricht von über30"'langen Wirbeln*®*,
die mithin über so lang als an meinem grossen Exemplare einem
öl'" langen Individuum entsprechen würden. Der W liitbyer 1 8 'Engl,
messende Teleosaurus Ghapmanni (.S. 3)*®**, dem jedoch noch die
Sclinautzen-Spitze mangelt, zeigt ebenfalls, dass diese Thiere über
5"' lang werden konnten nnd die Gaviale an Grösse
erreichten.
7. U n te r s c h c id u ' fo s s ile n G a v ia l-G e iie r a .
Von dem Dresdener Exemplare abgesehen, zerfallen die übrigen
Gavial-artigen Reptilien, von welchen bis Jetzt die Rede gewesen,
in zwei Gruppen, die ich lange gestrebt habe als blosse Alters-
Verschiedenheiten zu betrachten, und deren Rechte ich daher Schritt
vor Schritt bekämpfte, so lange ich ihre Schädel jeden nur von
• Cuv. V, 11, 130 SS,
Diese Zab) ist das Mittel aus
dos» sieb der Schädel zur AViibel.säolc
=« Jabrbucli 1S34, 539.
Es ist vielleicht mir ein Fehler de.« Zeicbuer», wenn nn diesem Tl.ieve die
ganzen Hinterbeine, iiisbpsoiidevc aber die ObevseJieiikel viel kleiner niigegcbeii si^id,
als im unseren Exemplaren. Diese bnboii näinlldi die Länge von 3^ der benndibar-
tenAVirbcl, an alle« obigen Exemplaren die von 5 bis 5.!. und am Allig.alor sclerops
ebenfalls die von Si derselben.
der cnlgegongesotzten Seite kannte und daher nicht näher zu vergleichen
im Stande war. Das Dresdener Exemplar aber scheint
einer dritten Gruppe anheim zu fallen, n-tmlich dem
I. M a c r o s p o n d y lu s II. v. Mey. Eis besteht aber nur
aus einigen losen Zähnen, aus 9—10 Wirbeln, aus deu Ober- uud
Unter-Schenkeln. Das Verhältniss zwischen diesen beiden ist nach
zVusAveis der vorangehenden Tabelle S. 2 3 sehr abweichend von
dem der übrigen Arten; die Unterschenkel sind k le in e r* , wenn
sie anders volistüiidig; und auch das liängcn-Vcrhältniss der Brust-
Wirbel weicht mehr .ab (S . 2 3 ) , als bei den ändern Reptilien der
Fall ist. Auch sind die Z.ähne um ein Mehrfaches grösser , als
beiden übrigen (S. 1 11.2 3 , Note). Wollte mau aber eimvenden, dass
die lose neben den übrigen Skelett-Theilen liegenden Zähne gar
nicht zu diesen gehörten, wio denn allerdings H. a’. Meyer u. A.
sie nicht ausdrücklich in Betracht ziehen, so AA'ürden dio übrigen
Dimensions-l’crhaltnisse für sich allein, zumal das eine ctAvas zweifelhaft
ist**, weder für die Aufstellung und Charakteristik eines Genus
überhaupt, noch auch nur zur Entscheidung genügen, ob jene Reste
von Mystriosaurus oder Teleosaurus, oder Aelodon, oder Eng)’omma-
saurus, oder Gnathosaurus, oder Leptocranius generisch verschieden
seyen. Diesen Resten hatte J ä c k r den Namen C ro c o d ilu s
B o l l e n s i s gegeben. — ZAvar hatte JT. v. Mever auch noch andre
4 Wirbel von Mciuimjcn bei BoU (G e o s a u r u s B o l l e n s i s
JXq.) bei Macrospondylus angeführt, aber doch nur mit einigem
Zweifel •* * .
Die zAvei übrigen Gruppen unsrer fossilen Gaviale haben nicht
nur unter sich, sondern auch, so weit deren Reste bekannt sind,
mit den zuletzt genannten Geschlechtern eine Reihe von Kennzeichen
gemein, welche sie jedocli tlieilwcisc von den lebenden Gavialen
unterscheiden*®**. Sie besitzen alle den langen Rüssel der Gaviale
mit endständigen vorderen und fast auch am Ende der Gaumen-Fläche
stehenden hinteren Nasen-Ölfnungen; eine f l a c h r e S t i r n e als die
jungen Gaviale; k l e in e f l a c h r a n d i g e und mehr n a c h o b e n
g e r i c h t e t e (nur bei Leptocranius «nd Geovfrov’s Teleosaurus mehr
denen der Gaviale ähnliche) Augcnhölilen, ohne Knochen-Ringe in
den Augen; g r ö s s r e Scheitellöchcr als die Gaviale, die ganze
hintreScLeilel-1'’iäche einnehmend, l ä n g e r a l s b r e i t (statt queer);
Zähne in getrennte Alveolen eingekeilt, kcgcllormig, längsstreifig,
die Ersatz-Zähne in sich aufnehmend; s i e b z e h n Brust- und Lendenwirbel
und. lange, mitten stark verengte, b ik o n k a v e (mir bei
Melryorbynchus konvex-konkave) Wirbelkörper, denen sich an den
Hals-Wirbeln kurze A xt-(ormigcRippen anlenken; einen zusammcn-
gedrückl.eii Ruder-ScliAA'anz; Extremitäten mit ändern Grösse-Verhältnissen,
als bei den lebenden Gavialen, indem die Vorderbeine
gegen die Hinterbeine und gewöhnlich auch die Unterarme und Unterschenkel
mit den Zehen gegen die Oberarme und Oberschenkel
schwächer sind; Vordcrfusse mit 5 , Hinleriussc mit 4 bekraUtcn
Zehen; eine Bedeckung des Körpers ringsum nur mit g r o s s e n viereckigen
und oft porösen Schilden, und endlich eine Verbreitung in
den Gebilden der Oolifhcn-l’eriodc. — Durch einige Merkmale jedoch
unicrscheidcn sich meine fossilen Gaviale sowohl von den unilcrn
fo.ssilcn al.s den lebenden Geschlechtern: haupfsäciilich nämlich durcli
” 11. Y. MiiytR halte nach fiilhi-rcn Mcssungoii da.« GeRcntlipiT anKcnommcrt.
Demi die MarKR’schc Aiigahc des I.äiigcn-Vcrhälliiissca zwischen Ohcr-
imd ITiitcr-Selieiikol weicht von der auf neue Uiilrrsiichuiig gegründeten und wohl
Rcnaiieien von ICxue sehr ab, und mich letzter ist der Uiiteesclüed zwisclicii diesem
und don übrigen Reptilien nur unheileiitond (S. 1 u, 23). Sollte n1>ce gegen K*ue',s
Meinung diia Hnken-Riniiigc Ende der Tibia (S. I) noch wirklich zu dieser gehören,
so würde das Verhällniss des Unterschenkels = 0,71 (statt 0,55) werde« itml ciiio
generische Uiilorsrheidiiiig schon hicrimch nicht nur iiiöglieli, sondern rielJeicht wirklich
iiolUweiidig seyn.
.lahrhiich fS.7.7, 48S.
Diesò mehr oilrr weniger unlcrsclieideiiden Merkmale sind mit ge.spcrrler
Schiit) aiigegelrii.
S ä
die Bildung des vorderen verdickten Schnautzen-Endes mit der elgeii-
thümlichen Begrenzung des Incisiv-Beines und der Stellung der
8 Schncidczähnc, die niedrigere F'orm des S cliädels, die Eintheilung
der Brast - und Lcnden-Wirbel (l.*> + 2 ) mit dem Anfügungs-Ort
der Rippen an die vordersten, uud die von vorn nach hinten längeren
Dornen-E'orlsätzc.
Ich habe in dem Voranslehenden der Unterschiede nicht erAvähnt,
welche den Teleosaurus soAVohl von meinen, als von deu übrigen
Gavial-ähnlichen Reptilien unterscheiden sollen, der Lago und Form
der hinteren Nasen-Üffnung und des „Arterien-Loches“ nämlich.
Denn ich hatte schon S. 16—1 7 die Vermuthung * geäusscrt, dass diese
Unterschiede nicht wirklich bestehen. Mehre Wochen später, als
ich Solches niedergeschrieben, in der Mitte Novembers, tbciltc ich meine
Vermuthung Hrn: Dücrot.ay de B lainville in i^aris mit®*, Avelcher
sofort auf das Entgegenkommendste den von C ua'ier beschriebenen
nnd von Geoffroy S aint- I I ilaibe zur Gründung seines Geschlechts
T e l e o s a u r u s und seiner Familie der T c l e o s a u r ic r * ** benutzten
Schädel aufs Neue prüfte. Wie diese Untersuchung meine E r-
AA'artiing hmsichtlich der Bescliaircnhcit der hintern Nasen-Öffnung
und der Avahreii Bedeutung des Artericn-Lochcs vollständig bestätigte,
dagegen in der vertieften Stelle des Gaumens hinter der angeblichen
Nasen-Öffnung, Avorin ich eine mechanische Eindriickiing der Ganmen-
•Fläche, wie sie an meinen E.xemplaren vorkomml, vermnthet halte,
unerwartet der Überrest eines knöchernen Nasen-Sackcs, dem der
lebenden Gaviale analog, nachgewiesen hat, wird sich ans folgendem
Briefe des Hrn. de B lainvii.le ergeben, den ich empfing, nachdem
die erste llülfle des Manuskripts bereits abgegeben oder abgedruckt
war. Hr. DE Blalvville schreibt mir nämlich am 8. Dezember 1841 :
„Ihrem Wunsche gemäss habe ich die Frage geprüft, welche
„Sie iiiteressirt. Schon a priori ist es k la r, dass das angebliche
„Artcrien-Loch t in Cüvn:n‘s Figur 4 auf Taf. vii der Ossemens
„fossiles, V , II niclit das seyu kan n , wofür er es gCAviss ohne
„gemlgendc Überlegung ausgibt; denn ich kenne noch kein miltelstän-
„diges Gefass-Loch von dieser Grösse bei irgend einem Tliierc; dann
„könnte mau auch die Eigenfhumlichkeit, Avelche Cuvif.rS. 133 mit
„diesen W orten bezeichnet „ „dass die Gaumenbeine q q die Nascn-
„ „höhle von unten nur bis dem Hinterrande des grossen Gaumenlochcs r
jjgegenüberscliliessen, so dass die hintre Nasen-ÖlFnungsehr gross und
„ „Avcit entfernt ist sich erst gegen das Ende der Grundfläche zu endigen,
„ „wo bei den gewöhnlichen Krokodilen die hinteren Nasen-Öirnungen
„ „ k u r z vor dem Artcrien-Loche t sind“ “ , nur als etwas ganz
„UngeAvöIinliclics und Ausserordentliches im Vergleiche zu ditm-
,.jenlgcn ansehcn, Avas mau über die hintre Nasen-ÖlTnung bei den
„Reptilien, seyen es Chelonicr, Emydosaurier, Saurier oder Ophidier,
„kennt. IVas auch Hr. Geoffroy darüber liat sagen mögen, eine
„(iefer stehende Organisation erhebt sich niemals zu einer höheren
„in einem etAvas Avesentlicleren Theile, und die Vergleichung dieser
„Anordnung der hinteren Nasen-ÖlTnungcn mit dem Verhalten bei
„den Säugethicren hätte niemals statthaben können noch sollen. In
„der That Avürde die blosse Prüfung der von Cuvier gegebenen
„Abbildungen genügen, um den Irrthum seiner Angabe zu beweisen,
“ Dcrllnhpfnn~enc wird vicllciciil jetzt, wo die Sncii« so klar vorlicgt, frageii,
warum idi nicht (Vülier und mit grösserer Sichcvlieit diese Ansicht ausgcspioehen,
und wariiiii ich so l.-uigc meine eigenen Beobachtungen in cnigegciigesciztem Sinne
fbHgefidivI hätte, Die Ui s.icheii sind : die enlgcgcnsleiienden Autoi il.Hten eines Cüvikr
und Gkofthoï ST.-lIiLsmi:, welche ihre Aii.sicht als nnmilteibare Beob.iclilung unbedingt
liinstellen, die Scliadhaftigkoil und Verschiedenheit «lier von mir untersuchten
Exoiiijilare in dev Gaumen Gegend, die oireiibarc Vevschicdenlicit des Pariser Reptil,
von den meinigen in einigen sonstigen Pimktcn und die, wenn auch nur geringe,
Verschierteiiheit in der Gebirgs-Konnatioii, welche immer beträchtlich genug ist, um
gcnciisclio Übevciiistiiniiiung zweier Reptilien zAvcifelhafi zu maehcn.
Ul« diese Zeit ungefähr erhielt auch Hr. Owün in London durch ftrn. Dr.
K.urs Verniillchmg Abgüsse meiner 2 Exemplare, die ihn vielleicht zur baldigen
Untersuchung des Wliitbyer Exemplares veranlassen werden;
S. inciiie Lelhäa, S. 512. ,
„weil, wenn die hintre Nasen-Öffnung da wäre, Avoliin er sie A-er-
„setzt, der Körper des Hinterliaiiptbeiiies oder das Grund-Bein sowie
„der des Hinterkeiibeins bloss liegen müssten, soavoIiI tun <l,i.s angclt-
„liche Arterien-Loch zu zeigen, als um a-ou demjenigen aliziiweiclicii,
„was bei allen bekannten Krokodil-Arten cxisliH. Aber zum Be-
„Aveise, dass es nicht so ist, bitte ich Sie, die Figur 1 derselben 'l'afcl bei
„CüviEK genau zu prüfen, welche die Sachen so, aaIc sic Avirklich
„siiul, sehr gut darslellt, und Sie werden leicht sehen, das.s dieses
„Arterien-Loch nicht in den Schädel, sondern in einen unter dem
„Grundbein und Körper des Hinterkeiibeins hinziehenden Kanal ein-
„mündet, dessen Durchschnitt sogar tu der Figur durch ein rundes
„Loch in Form eines 0 angcdeutet ist. So sind a priori Avic a
„posteriori Ihre Verrauthungen gegründet. Aber ich kann sie noch
„überdiess in Gewissheit verwandeln, indem ich Ihnen sage, dass ich
„in Folge der Untersuchung des Original-Stücks, welches wir, ohne
„dass ich qs wusste, in unseren Sammlungen besitzen, leicht im
„Stande Avar, die Nascn-Öffiiung da, avo sie seyn n:yss und avo Sic
„solche voraussetzeu, nachzuwei.sen und den Kanal auf einen Thcil
„seiner Erstreckung unter dem Keilbeine frei zu machen, so dass
„über diesen Punkt Ihres Briefes nicht der geringste ZAveifcl bleiben
„kann. Was aber den zweiten, d. h. Ihre Vermuthung über die
„Art imdWei.se betrifft, Avie diese Anorilnitng des Gaumens, welche
„CuviEiVN und Geo k fro y ’n zum Irrthitin verleitele, habe cnUlelicu
„können, uäinlich durch eine Eindrückung von G eo ffu o v 's ..Herisseaux“
„unter die Fläche der Gaumen-Beine und des übrigen Gaumens, so
„verhält sich diess nicht der Wahrheit gemäss. Der freie Rand
„dos Knochens, weicher der Rand des Gaumenbeines zu seyn
,.sclieinf, ist nämlich bloss die Folge des Zcrbrechcns eines dem der
„G.aviale analogen Nasen-Sackes (jpocke olf'actirv), dessen oberen
„Theil die Hölilung bei s in Fig. 4 angibf. Sic liaben daher voll-
„kommeii Recht, dass dieser angebliche T e l e o s a u r u s nur ein
„Krokodil von der Abfhcilung der Gaviale mit allen ihren osteolo-
„gischen Merkmalen seye, und es bleibt Ihnen nur noch zu bcur-
„theilen übrig, ob er zur nämlichen Art wie Jene Skelette gehöre,
„mit deren Untersuchung Sie sich beschäftigt haben.“
Nachdem ich nun früher an allen meinen Exemplaren solche
mit dem Nasen-Kanal verbundene Knoclien-Blascn von Biform und
seitlicher Stellung, wie bei den Gavialen, vergeblich gesucht, so
muss nun die Frage entstehen, ob nicht Spuren jener Blasen in
einer mehr mittclii und unteren Stellung, wie .sic beim Teleosaurus
vorgekommen zu seyn scheinen, vorhanden seyen; und so Avird
dann vielleicht der vordere Theil der oft erwähnten Gaumen-An-
scliAA'ellung an meinem kleineren Exemplare, das ohnehin in allen
■\ erhältnissen dem Teleosaurus so nahe steht, dafür genommen werden
müssen? Und da diese grossen Blasen nur bei mäimlidien Gavialen
in reiferem Aller Vorkommen, so reihet sich an die vorige Frage
die andere an, ob dann die übrigen von mir untersuclifeii Skelette
nicht elAA-a blos die weiblichen Individuen seyeii, welche zu diesen
männlichen gehören, um e in cA r t zu bilden? Obschon ich nun dieser
immer von Neuem auf mich cindringenden Frage mich nicht gänzlich
zu cFAvehren vermag, so scheinen die Verschiedenheiten im Baue
des Scliädels von beiderlei Individuen doch zu beträchtlich zu seyn,
um sie gleichen Tliier-Artcn zusclirciben zu können; Avenigstens Avärc
eine so grosse und durchgreifende Verschiedenheit gegen alle bekannte
¿Inalogic bei Gavial-ähnliclien Thicren.
Da nun die Ilaupt-Charaktere von Geoffrov'.s T e le o .s a iiru .s
Wegfällen und eine so gro.sse Übereinstimmung ile.s.selbcn mit meinem
kleinen Exemplare stattßndet, so bleibt noch ferner zu untersuchen.
Avelche generische Rechte jener noch besitze und ob beide Avirküeh
in ein Genus zusammengehören? Nach Prüfung aller noch übrigen,
wahren Charaktere A'on Telco.saiirus in Vergleich zu meinem kleinen
Reptile finde ich nun: 1) dass sie sich liinsicliflich zweier Hnupi-
Charaktcre nicht genau vergleichen la-scn, indem an jenem Aveder