das Obcrsclieiikcilìcin (l) . . . .
der Untcrscbcnkel ( u ) ........................
dns ganze Hiiilcrbcin mit dem i . Mittel-
russknoclicn (bei ii = 0,52)
Die Gesammtlänge des Thiercs war etwa
oder . .
0,231
0,139
0,48
5'"
0,50
1“,8—2'"
6 ' - 7 '
Das grössere dieser Exemplare ist also mit dem T. Cliapmaiii
das grösste der jetzt genauer bekannten, und wenn ilim auch das
Schwanz-Eudo fehlt, so ist dagegen das Schnautzen-Bnde vollständig
lind sind dio Schwanzwirbel noch mit ihren Forlsätzeu versehen,
welclie dort mangeln.
7. C lia r a k te v e d e s G en u s M y s t r io s a u r u s .
Durch die vorangehenden Untersuchungen werden daher dio
früher aufgestcUten Charaktere des Genus Mystriosaurus wesentlich
ergänzt.
1 ) Dio Proportionen und Begrenzung der einzelnen Schädel-
Knochen sind durch die neuen Unlersiicbungen von II, Owen in
einer Vollständigkeit dargelegt worden, wie es die Württembergischai
Exemplare nie gesfatteni, wesshalb wir darauf verweisen.
8 ) Die zuerst von uns behauptete Verliingerung des Nasen-
Kanals hinten bis zum Grundbeiiie ist durch unsere Beobachtung
ausser Zweifel gestellt; aber au ch die zuerst von R . Owen angenommene
Ausmündung der Eustachischen Röhren an derselben Stelle
durch unsre Beobachtungen höchst wahrscheinlich gemacht und v ^ a u s -
setzlicii ihrer Bestätigung eine Zusammenmündung von beiderlei Kanälen
hier zuerst dargethan, welche sonst nirgends bekannt und der
Lebensweise dieser Tliicro sehr angemessen zu seyn scheint.
3 ) Die Beschaffenheit der Zähne ist hier zum ersten Male genau
beschrieben und insbesondre ihre beiden Kiele sind zuerst nachgewiesen.
4 ) Auch die Form und Zusammensetzung der Wirbel sind
theils durch Owen’s , theils durch unsere Untersuchungen genauer
bekannt geworden; insbesondre ist die eigene Gestalt der oberen und
unteren Dornenfortsätze der Schwanzwirbel zur A'erstärkung des
Rwdcrschwanzes von uns nachgewiesen und beschrieben worden.
Die Zahl der Brust- und der L enden-Wirbel muss an M. Chapmani
nach Owes jede um Eins höher angesetzt werden, als wir an unseren
früheren Exemplaren angenommen (16 + 3 statt 1.5 + 8 ) ; auch
sind wir in der That an tmserein grösseren Exemplar die gemeinsame
Zahl (1 7 ) um Eins höher anzunehmen veranlasst gewesen,
können aber Owen' noch nicht ganz unbedingt und für alle Exemplare
beipilichien, bis nicht besser erhaltene Individuen uns dazu veranlassen.
5 ) Die cigcntliümlichen Abweichungen der Formen und Proportionen
der S c h u l t e r - und B o c k e n -K n o c h e n von denen der lebenden
Gaviale, welche früher nur sehr unvollkommen und unbestimmt bekannt
gewesen, sind genau nachgewiesen und abgebildet (S. 4 3—44).
6 ) Es ist eine Längen-Zunahme der H in te r z c h e i i vom innersten
bis zum äussersten zum ersten Male beobachtet.
7 ) Die P a n z e r -B ild u n g wird ziemlich vollständig bekannt.
Sie wird am Rumpfe aus 1 0 Längenreilien von Schilden bestehen,
welche beträchtlich kürzer als die AlHrbel sind.
8') Unsere frühere Meinung, dass verschiedene Exemplare verschiedene
A r te n dieses Geschlechtes repräsentiren, wird durch noeh
weit anlTallendere und wichtigere Abweicliungcn in den Proportionen,
als die bis jetzt bekannt gewesenen sind, bestätigt, wie sich im
Folgenden sogleich bestimmter ergeben wird.
ü n t e r s c l i e id u n g d e r A r te
Prüft man nun die Ergebnisse der vorangehenden Untersuchungen,
so ergeben sich, auch wenn man alle Messungen an solchen Tlieilen
beseitigt, welche in den Württembergischen Lias-Schiefern durcli anfänglich
statfgefuiidene Aufweichung, durch Druck oder durch spätre
Beschädigung eine A'eräniieriing der Gestalt und der Maase erlitten
haben können, die sogar an einem einzelnen Wirbel z. B. züweilen
sehr beträchtlich ausgefallen sind, viel grössere Abweichungen, als
dass diese Reste unter sich und zum Theil auch mit anderweitig
beschriebenen (vgl. S, 3 4 und 8 7 ff.) in einerlei Art zusammengeworfen
werden dürften. Ich werde mich daher im Folgenden
nur auf die sichersten Ausmessungen beschränken.
1 ) M, M a n d c l s lo h i (? ). Das grosse Exemplar unterscheidet
sich sogleich durcJi so lange Unterkicfer-Ästc, dass sio die Symphyse
an Länge übertreffen, worin es dem Peiagosaurus gleich kommen
«nd unter den Mystriosauren dem mit Nr. I I bczeichneten F ra n k - ■
f'nrter Exemplare (am MAXDELSLOii’schen, Nr. I I I , konnte-diese
Messung nicht vorgenommen werden) noch am nächsten steht. Hinsichtlich
der Form des Keilbeins stimmt es am meisten mit M. Sclimidtü,
und demnächst mit M. Mandelslolii überein. Die Proportion des
Schädels und der einzelnen Tlieile der Wirbelsäule gegen die 84
ersten AVirbel entspricht am besten dem F rank furte r und (so weit
er verglichen werden konnte) dem MANDEiSLOii’schen Mystriosaurus.
Dagegen würde sich dieses Fossil von der ajilctzt genannten Art
gerade durch die sehr grossen Augenhöhlen unterscheiden, wenn
nicht dieses Maas wegen Beschädigung der oberen Schädel-Seite schon
von Anfang her als ein ganz unsiclicrcs bezeicliiiet worden wäre.
Aiidemtheils ist es wesentlicher, dass dasselbe durch die kürzeren
Oberschenkel im Vergleiche zu den 8 4 ersten AVirbeln fast am
weitesten von M. Mandclslohi abstellt, während dagegen der Unterschenkel
sogar noch etwas länger ist. Dem F rank furte r Exemplare,
so weit ich es kenne, entsprechen alle Maase sehr gut mit Ausnahme
desjenigen der Symphyse zum Ast-Tlicile des Unterkiefers; das
Verhällniss vom U nte r- zum Ober-Schenkel gestaltet sich weniger
auffallend (da es S. 24 durch einen Fehler, wie ich glaube wegen
einer anfangs abweichenden Messung, = 0,53 statt 0 ,3 8 8 stehen
geblieben ist, wie es auch bei M. Mandelslolii = 0 ,5 7 statt 0,59
gesetzt werden muss, was man leicht selbst börechnen kann). Auch
das der Hinterbeine zur Wirbelsäule stimmt noch weniger gut als
beim vorigen Exemplare überein. Da ich nun eiiiestheils wegen
kleinerer Maas-Abweichungen die Arten nicht allzusehr vervielfältigen,
aber aucli, ehe die Frage über die Arten-Rechte der einzelnen
Formen definitiver entschieden werden kann, dieselben nicht durcheinander
werfen wollte, so ist dio ausführliche Beschreibung dieses
Exemplares wohl gerechtfertigt. In wielerno diese Art auch durch
die 3 Kiele u. a. Charaktere der Zähne bezeichnet seye, wird sich
erst aiigeben lassen, wenn grössre Zähne auch von ändern untersucht
werden können.
8 ) M. lo n g i p e s ti. Das kleinrc Exemplar schliesst sich
durch die lange Symphyse des Unterkiefers im A'crliällniss zu dessen
kurzen Ästen entschieden dem M. Tiedemanni an. So auch durch
die geringe Breite zwischen den Augenhöhlen, während ihre Länge
beträchtlicher ist «nd jene beim F rank furte r E.xemplare sogar noch
ÜbertrilTt, und auch der Rüssel in seiner Mitte, das Sclieitelloch
im Verhältniss seiner Länge u. s. w. viel breiler ist. Dagegen
kommt die Länge der A'ordcr-Bxlrcmitriten der der hinteren, und dio
des Vorderarmes und des Unterschenkels der des Oberarms und des
Oberschenkels weit näher als bei irgend einer der anderen beschriebenen
Arten, selbst weit mehr als bei M. Tiedemanni, der
seinerseits in diesen Beziehungen die anderen schon übertrilTt. Auch
bestätigt sich die grössre Länge des Oberarms durch seine Vergleichung
mit den Halswirbeln, während die Messung der ganzen
Wirbelsäule durch diese Theile bet allen Exemplaren ein fast gleiches
Resultat gibt. In dieser Beziehung steht das gegenwärtige denn
aucli am weitesten von Peiagosaurus entfernt. Alles dieses übersieht
man am schnellsten bei Zusammcuhaltuug der S. 45—46 gegebenen
Tabelle vergleichender Messungen mit jener auf S. 84. Dieses
Exemplar nähert sich daher am meisten den lebenden Krokodiliern,
da nach den zum Theile schon auf S. 28 milgetlicilten Ausmessungen
bei Alligator sclerops die Länge der Vorder-Extremitiiten von der
der hintern = 0 ,7 8 , die des Unterarmes vom Oberarme = 0,81,
des Unterschenkels vom Oberschenkel = 0 ,8 3 , die des Hinterbeins
mit Einschluss des ersten Melatarsals von der der 2 4 ersten AA'irbel
= 0 ,5 5 ausmaclit. — Dieses Exemplar muss daher als eine besondere
Art gelten mit langem Schädel im Verglcicli zur Wirbelsäule,
mit kurzem breitem Felde auf der Feisbein-Anschwellung, mit sehr
langer Symphyse und kurzen Ästen des Unterkiefers, mit sehr breiten
ScUeilellöcliern,. mit längstem Oberarm gegen die Halswirbel, mit
stärksten vorderen gegen die hinteren Beine, mit stärkstem Unterarm
und Unterschenkel gegen deu Oberarm und Oberschenkel, und ver-
liältnissmäsig eben so starken Mittelfuss-Knoclien. — Dass sich diese
Art von der vorigen auch durch eine andere Kurve des vorderen
aufsteigeiiden Randes der oberen Dornen-Fortsälze der Schwanzwirbel
unterscheide (wälirend die unteren hier nicht beobachtbar sind) ist
schon S. 4 8 liervorgclioben worden. Einiger Unterschied in den
Proportionen des Beckens, besonders des Ischium beider Arten erhellet
aus den Ausmessungen S. 4 2 und den Abbildungen.
3 ) M. C h a pm a n i steht zu dieser Art im stärksten Gegensätze
und nähert sich in mehrfacher Hinsicht am meisten dem Peiagosaurus
und Teleosaurus. Dieses nachzuweisen haben wir aus
R. Owen’s neuer Beschreibung diejenigen Maase in unsere Tabelle
auf S. 4 5—46 aufgenommen, welche mit den unsrigen verglichen werden
können, womit wir die Bemerkung verbinden, dass eiiiestheils der
KöNic’sche M. Chapmani S. 3 7 , da er im Originale nicht mehr
aufgefunden und verglichen werden konnte, fortan unbeachtet
lasseu seyn wird, \yie andemtUeils diejenigen Bemerkungen über den
BucKLAND’schen M. Chapmani ebendaselbst, welche sicli blos auf
die Betrachtung der Zeichnung gründeten, insbesondere Jene über
Maas des Oberschenkelbeins zu unterdrücken sind. Nacli R. Owen
hat aber dieser M. Chapmani unter allen jetzt beschriebenen Exemplaren
von Mystriosaurus das kleinste Schulterblatt im Vergleich
zum Femur, weit den kürzesten Humerus im Vergleich zu den
Halswirbeln, die kürzeste Ulna im A'ergleich zum Oberarm (et'
wie Teleosaurus), weit den kürzesten Unterschenkel im Verglcicli
zum Oberschenkel (noch viel kürzer als Teleosaurus), den kürzesten
Mittelfuss nach demselben Maasstabe u. s. w. Wälirend bet M.
longipes der Oberarm 4 Wirbellängen ha t, misst er hier nur 3,
während dort der Vorderarm | vom Oberarm misst, hat er hier
nur dessen halbe Länge, und eben so ist es bei Ober- und Unter-
Schenkel. Endlich hat, wie wir S. 4 4 gezeigt haben, M. Chapmani
die grössten Schilde im Haut-Panzer, etwa wio Teleosaurus. In
wie ferne die Wirbel-Zahl etwa noch diese Art von anderen unterscheide,
können erst spätre Untersuchungen lehren.
Diese Unterscheidungen alle sind von Proportions-Abweichungen
solcher Theile entnommen, welche am wenigsten einem Einflüsse
durch Erweichung und Druck im Gesteine unterlegen seyn können,
und es ist schon bei Angabe der absoluten Messungen darauf Rücksicht
genommen, wo ein solcher Einfluss etwa kennbar oder zu ver-
mullien gewesen seye oder nicht.
Erk lärun g der Abbildungen
Fig. 4.
Fig . 5,Fig. 6.
Fig. ;
Fig. (
F ig . 9.
F ig . iO,
M y s t r io s a u r u s VM a iid e ls lo h i.
, a: der 11. Zahn, in doppelter Grösse, ausgeführt von der Seite, aU
SkiziC von vorn und im Quecrsclmitt nahe an der Spitze,
b : der 28. Zahn der g.inzen Bcüie, in natürlicher Grösse,
c : ein idealer Zahn, in 3tach vergrösscrlom Maasstabe, um daran dio
verschiedenen Arten und Übergänge von Kielen und Streiten von
der Basis an bis zur Spitze zu zeigen,
i. Dio 9 ersten AVirbel, in halber Grösse, von unten ( i— ix), mit einem
Theile ihrer Gabei-stioligon Rippen-Anhänge (1—9), tilr welche man
die beiden Gelenkflächen in Form doppelter Queerfortsätze insbesondre
am VII-, vili. und ix. Wirbel deuUich sieht.
). Das linke Schulter-Gerüste bis in die Mitte des Vorderarms, von
unten, in halber Grösse. Der Vorderrand des Schulterblatts B ist
halb bedeckt, a das fragliche Brustbein.
Das Becken mit dem iinken Bein, von unten, in halber Grösse.
.
Die Fusswurzel des ändern Beins, aber von oben, in halber Grösse.
. Der 46. Wirbel in vollständiger Erhaltung mit genauer Contour des
oberen wie des unteren (z) Dorncnlorlsatzes; der doppelte Stiel des
letzten ist kenntlich.
Tafel VI .
M y s t r i o s a u r u s l o n g i p e s .
Das ganze Skelett, wie es erhalten ist, von unten, in ^ Grösse.
Die Gaumen-Gegend mit dem Anfänge der Vfirbelsäuie, in natürlicher
Grösse.
Die Gauinen-Gegond, nämlich die Tafel-fÖrraigo vordre Anscliwellung,
die 2 hinteren Tuberositäten b' b' und die hintre Nasen-Öffnung b,
in Contour. Dor Nasen-Kanal h a , die Eustachischen Röhren bß
und b y.
Schuitcr und Vordcrextremität in ganzer Grösse.
Das vollständige Becken (dio Knochen verbogen durch den Druck
auf ihre Unterlagen) mit den Becken- und Lenden-Wirbcln, und das
ganze Bein, in natürlicher Grösse.
. Der 46. Wirliel, ebenfalls mit genauer natürlicher Contour seines
* Die Bedeutung der grossen Bucliatabcu und der Ziffern an den einzelnen
Figuren ist dieselbe, wie auf den früheren Tafeln geblieben. — Die Beleuchtung
bei Tafel V ist von der linken, an Fig. 4 aber von der recliten Seile-, bei Tafel VI
kommt sie von oben her.