(!'" aus, welche auf ihrer Mittellinie
schärfer ztiläuft, als cs nach
der Abbildung sclieint, an ihrer
Basis aber theils durch Beschädigung,
tlieils vielleicht auch auf
gesetzliche Weise eine Unterbrechung
gegen jene Fläche hin
wahriielimen lässt. Sie fehlt dem
vorigen Exemplare gänzlich. Die
aus der seitlichen Ecke auslaufende
Erhöhung ist hier länger (d'),
und die kleine 1'crliefung, welche
sie von den» hinteren Höcker (b')
trennt, ist tiefer und kommt vun
jeder Seite mehr bis gegen die
Mittellinie herauf. Fig. 3 ist hinsichtlich
dieser Theile richtiger
als Fig. 4.
Da, wo nun nach dem Man-
DEi.si.oHSclicn Exemplare das länglich
dreieckige Knochen-Feld seyn
sollte, sieht man einen langen
bandförmigen geradrandigen Eindruck,
d + d + , der rechts und
links auch von einer erhabenen,
weit vorn zusammentrctendeii Knochen
Leiste eingefasst ist, und aus
dessen Mittellinie sich die erwähnte
Leiste d'“ erhebt. Dieser Bandförmige
Eindruck, ist aber so wenig,
als das dreieckige Feld am M-as-
DELSi.oii’schen Exemplare für eine
wirkliche Durchbrechung der
Knochen-Decke zu halten, wie
es nach Kaup’s Restauration
in Fig. 4 unrichtig erscheint;
sondern man erkennt deutlich,
hauptsächlich vor jener Mittelleiste
d‘“ , wie der knöcherne, nicht
steinerne Boden des Eindrucks
sich nach vorn erhebt und sich
allmählich in gleiche Ebene mit
der übrige» Gaumen-Fläche legt,
wo Kaup’s Abbildung diese plötzlich
abgebrochen darslellt. Die
Darstellung in Fig. 3 würde
die Sache deutlicher und ganz
richtig angeben, wenn nicht unmittelbar
vor der Mittelleiste d‘" und
gerade zwischen den Buchstaben
g g in dem Eindrücke etwas Gestein
sitzen geblieben wä re , das
die Knochen auf eine kleine Strecke
v erdeckt und von mir erst nach
Vollendung der Zeichnung entfernt
worden ist.
Erhöhungen von den hinternHöckern
trennten. Auch diese Erhöhungen
lassen sich erkennen. Bis daher
würde die Anschwellung, mit Ausnahme
der Form jenes Feldchens,
ziemlich mit der an meinem grossen
Exemplare fibereinstimmen. Anstatt
aber nun in eine Mittelleiste
durch eine Band-förmige Depression
hindurch vorwärts forlziisetzen,
erstreckt sich die Anschwellung
selbst beiderseits dieser Mittelleiste
(und olme sich von ihr zu unterscheiden)
nach vorn und zugleich
seitwärts, wie Fig. 5 angibt; doch
zeigen vielfältige Mängel an Symmetrie
auch hier den stattgefundenen
Einfluss mechanischen Druckes.
Vor der Anschwellung sieht man
nur ein mit gg bezeichnetes Feld,
auf dessen Miltclliiiie anfangs noch
einesebrnicdrigeverlikaleKnochen-
Lciste, vielleicht nur durch Umbiegung
der Ränder der Knochen
gg erscheint; dann aber sinkt die
linke Hälfte tief gegen die (obre)
Schädel-Decke ein, während die
rechte ln gleichem Niveau mit der
allgemeinen Fläche des Gaumens
bleibt. Auch dieses — einseitige —
Einsinken ist offenbare Folge mechanischen
Druckes; beide Hälften
haben sich hiedurch auf der längs
der Mittellinie fortziehenden Naht
senkrecht verschoben, aber keineswegs
sich seitwärts von einander
entfernt, daher der mittle Spalt
zwischen g und g in Fig. 5 ganz
hypothetisch und ganz unzulässig ist.
Das WEissiAxs'sche Exemplar nähert sich meinem grösseren
am meisten; doch ist es auch wieder merklich verschieden und bei
der beträchtlicheren Grösse sehr deutlich. Jene schmale, lange und
vor» zugespitzte Mittelfläclie d ist nur absolut gleichlang, aber doppelt
so breit, vorn qiieer abgesclinitten, ganz vorn am Queerrande sich
rechts und links ausbreitend: ein längliches Parallelogramm, an den
zwei vordem Ecken seitlich vorspringend. Die Knochen-Leiste d'“ , in
welche an meinem grösseren Exemplare diese Fläche vorn ausläuft,
ist auch hier vorlianden, aber durch eine starke regcimäsige Depression
rings um ihren Anfang gänzlich von derselben getrennt.
Die Vertiefungen, welche von den beiden Seiten dieser Fläche beginnend
nach hinten und ueben lierabziehcn, jede eingefasst zwischen
zwei von der vordem (d- d ') und hintern Ecke der letzten entspringende
Leisten, sind im Anfänge fast ganz wagerccUt, wie es die Form der
verliältnissraäsig kurzen aber breiten Anschwellung erfordert, fallen
dann aber hinter beiden Tubcrositäten plötzlicli senkrecht ab. Da
diese zwei rinnenförmigen Flächen nicht nur nach aussen und hinten
ziehen, sonder» auch nach hinten sciimäler werden und ihre Contour
der der ganzen Tuberosität entspricht, so erlangt diese eine gleichschenkelig
dreieckige Gestalt, deren Sclieitel (vorn) abgestutzt und
deren Grundlinie durch die beiden Tuberositäten gebildet konkav ist.
Über den vorderen Theil des Gaumens gibt dieses Exemplar wenig
Aufschluss, indem die Reste der Gaumenbeine, an welchen noch die
ilnfange der unter den Scbeitellöcliern hereinragenden Queerfortsätze
sitzen, hier mit ihrer Integrität auch ihre natürliche Lage eingebüsst
und sich mit ihrem äussern Rande aufwärts gelegt liaben, so dass
sie von beiden Seilen lier gegen die erwähnte, aus dem Vorderrande
der Anschwellung entspringende Mitlelleiste wie nach dem Kiele
eines Schiffes konvergiren. Von einem Eindrücke, einer Grube,
Öffnung u. dgl. vor der Anschwellung ist nirgends eine Spur.
Ich bin in dieser Beschreibung nur darum so ausführlich gewesen,
um zu zeigen, dass jene Anschwellung hinten im Gaumen
nicht so sehr verscliicdcn in den 4 Exemplaren ist, als es auf den
ersten Anblick scheint, und dass ein bestimmtes Anzeichen von einer
hinteren Nasen-Öffnung auf der Mittellinie des Gaumens oder anderwärts
nirgend mehr vorhanden ist. Was die Schwierigkeit der Untersuchung
nocii insbesondere erhöhet, das ist die Entstellung, Verbiegung und Verschiebung
der Gaumen-Fläche durch mechanischen Druck, zur Seile der
Unmöglichkeit mit Sicherheit näher anzugeben, was denn nun eben Folge
diese? Druckes und was ursprüngliche Gestaltung seye. Doch rühren
z. B. die queeren Erhöhungen, welche man unmittelbar unterhalb
des vordem Augenhöhlcn-Randes (in Taf. III, Fig. 1 u. 3 mit -j* bezeichnet,
aber in I I , 3 und II I , 1 treuer angegeben, als in den
restaurirten Schädeln, wohin sie nicht gehören) gewiss von dem
Drucke der schon oben (S. 9 ) erwähnten mächtigen Verdickungen
der Schädel - Decke nach imion an jener Stelle her; bei den '
Krokodilen stützt in derselben Gegend eine Kiiochen^Süiile die obre
Schädel-Decke auf den Gaumen, steht aber auf der Mittellinie und
dehnt sich nicht so weit vor den Augen aus. Würde ein Kroko-
dilier-Schädel an seinem Hinterlhcile sehr stark zusammeiigedrückt,
so müssten die derben Knochen im Innern dieses Tbeilcs mehr W iderstand
leisten und unten eine ähnliche, doch minder regelmüsige
Anschwellung in der Mitte der glatten konkaven Fläche bewirken,
wie die obigen. Was ferner die eingedrückten Stellen am Gaumen
der drei ersten Exemplare betrifft, so muss man sich erinnern, dass,
falls das „Arterien-Loch“ die Ausmiindung des Nasen-Kaiials darslellt,
diese mit Gestein gefüllt und daher nicht zerdrückt wurde;
das.s aber diese Füllung nur auf eine kurze Strecke in den Kanal
cindrang und dessen übrigen Theil leer Iiess, welcher also zusammengedrückt
werden und gegen den gefüllten Theil hin Brüche
bilden mus.ste, deren Form von der relativen S tärke einzelner Kiiochen-
Theilc II. s. w. bedingt wurde.
Bei den Krokodiliern senken sich vom hinteren Tbeile der Mittellinie
in der unteren Schädel-Fläche zwei mächtige glatte K n o c h e n -
F l ü g e l nach aussen bis zunt Unterkiefer-Aste und nach hinten bis
gegen das Endo des Obersohädels, so dass ihr ganzer hinterer und
äusserer Rand frei und ohne Verbindung mit ändern Knochen ist
und nur die äusser-vordere Ecke sich mit den Kiefern vereinigt.
Ihr hintcr-äiisserer Winkel ist spitz; sie decken die Sclieilcllöclier
von unten gänzlich zu. Beim Teleosaurus sind diese Flügel nur
durch einen kleinen Fortsatz vertreten, welcher viel Aveilcr nach vorn
jederseits der Vertiefung zwischen der Anschwellung und den angeblichen
Nasenlöchern liegt und nach Absendung einer kleine» freie»
Spitze nach hinten sich mit dem Kiefer-Rande verbindet. Bei
unseren fossilen Reptilien ist er ebenfalls weiter vorn und kleiner;
statt die Schcitellöcher von unten zu verdecken, geht er nur als
ein schmaler Fortsatz (zwischen Gaumculoch und freiem Ende des
Fifigels) im vordem Drittel der Löcher queer unter ihnen weg nach
aussen, um sich hier mit seinem äussern Rande dem Kieferbeine zu
verbinden. Hinsichtlich jener freien Spitze aber verhalten sich meine
beiden Schädel durchaus verschieden.
Am grösseren Exemplare war,
so lange es noch ganz unbeschädigt
im Gesleinc lag, eine stumpfe
Ecke am Hinterrande der 8 Fortsätze
(Taf. I I , Fig. 2 FIO zu
erkennen; jetzt nur noch amrcchtcn;
dagegen stiind jeder dieser Fortsätze
nach liiiiteu durch ein jetzt
zerstörtes Stück des Knochens,
mit einem derben Flügcl-Knochen
(Fig. 3 u. 4 d" d“) in Verbindung,
welcher noch jetzt mit seiucm
äusseren und hinteren Rande frei
auf der Gaumeniläche liegt, an
der äusser-hintern Ecke spitz ist,
und mithin in Lage und Form
ganz dem der Krokodilier entspricht,
nur dass er noch immer
viel kleiner (schmäler und hinten
■ kürzer) ist und dass nicht beide
Flügel auf der Mittellinie zusammenstossen,
sondern durch die oft
erwähnte Knochen-Anschivcllung
getrennt bleiben.
Am kleineren Exemplare ist
am Hinterrande des wohlerhalfencn
rechten Fortsatzes ein fast spitz
'orspringender Winkel als Repräsentant
der freien Spitze bei
Teleosaurus zu bemerken und iii
Taf. I I I , Fig. 1 richtig, obschon
undeutlich gezeichnet, in
Fig. 5 aber zu wenig hervorgehoben.
Dürfte man nun den zunächst
daran anstosscndcii Theil
der Anschwellung von der Mitte
des äussern Randes bis in die
■ordere Spitze, wo sich ein theil-
weiscr Linear-Bindruck allerdings
vorfindet, von der Anschwellung
abschneiden und abrücken, so würde
man auch Repräsentanten der
Kuochcii-Flügel, ziemlich ähnlich
d“ d" in Taf. 11, Fig. 3, erhalten.
Ganz ähnlich mit dem grossen Schädel ist die Beschaffenheit
des MAXDEi-SLou’schen Schädels, nur dass das die Flügel mit dem
queeren Fortsätze verbindende Knoclienstfick sowohl als dieser Furtsalz
selbst viel breiter und letzter am Hinterrande ohne die stumpfe Ecke
erscheint (Taf. H I , Fig. 7 , h und dahinter, in halber Grösse).
Die Knochen-Flügel liegen deutlich neben der Anscliwelliing, obschou
ohne mein grosses Exemplar zweifelliaft bleiben könnte, ob sie auf
oder zwischen den übrigen Knochen liegen.
Am WEisMANNScheiiExemplare erkennt man, wenigstens durch
Vergleichung der übrigen, den kleinen spitzen Flügel-Knochen auf
der rechten Unterseite deutlich, auf der linken undeutlich; beide
sind etwas vorwärts bescliädigt und desshalb dort ausser unmittelbarem
Zusammenhänge, daher es uns wahrscheinlicher wird, dass an dieser
so leicht leidenden Stelle sio durch eine Naht mit den Gaumenbeinen
verbunden gewesen, wie IvAi'v Taf. II, Fig. 4 zwischen d“ und
g angegeben, — wenn nicht hier beide Knochen sclion ursprünglich
ganz getrennt waren, wogegen jedocli der MASDELSLOii'sclie Schädel
spricht.
Die G a u m e n -L ö c h e r , weiche bei den Krokodiliern in lang-
ovaler Gestalt rechts und links zwischen dem Nasen-Kanal und
dem Kiefer-Rande unter und vorwärts von den Augenhöhlen liegen
uud beim Teleosaurus eine ähnliche !..age und Gestalt besitzen, nur
dass sic sich vorn mehr zuspitzen und weiter nach aussen gerückt
sind, stimmen a» imscrn Schädeln ganz, insbesondere mit letztem
überein (in Taf. II, Fig. 3 u. 4, Taf. III, Fig. 1 u. 5 die Löcher,
in deren Licht der Buchstabe h h eingezeichnet ist; in Taf. II.
Fig. 4 sind sie vorn viel zu rund). Da jedoch die Scheitellöcber viel
mehr nach vorn ausgedehnt und die Augenhöhlen kleiner sind, als
a» de» Krokodilier», so kann man durch sie in beide hinaufblicken,
so dass nämlich die Brücke, welche jene beiden Löcher oben trennt,
dem hinter» Viertheil der Gaumenlücher gegenüber zu liegen kommt
(Taf. II, Fig. 3 , 4, bei h li; Taf. I I I , Fig. 1, 5 , bei hli iiiid Fig.
2 von oben), und cs fallt das Vorder-Ende der Gaumen-Löcher mit
dem der Augenhöhlen zusammen (Taf. III, Fig. 3 ) oder noch etwa«
dahinter (T a f.H, Fig. 2 ). Beim MANDULsr-oifschen Schädel scheinen,
wenigstens nach dem Abstand von dem hintern Flügclbein-Ende zu
urtheilen, die Gaumenlöcher weiter vorn zu liegen und durch Verschiebung
andrer Knochen geschlossen zu seyn; doch sieht man Taf. III,
Fig. 7 bei w den hinteren Bogcn-förmigen Rand derselben.
Der U n t e r k i e f e r ist gänzlicli dem der lebenden Gaviale
ähnlich gebildet. Man erkennt leicht die Gelenk-Verbindung des
rechten Astes mit dem Oberkiefer in gewöhnlicher Form au meinem
kleineren Exemplare. Das grosse ovale Loch, welches die lebenden
Krokodilier am hinlern Theile der Kiefer-Äste haben, sieht man
an meinen beide» Exemplaren angcdeutet. Deutlicher aber ist cs am
rechten Uiitcrkiefcr-Astc des MANnui.si.oii’sclien Exemplars von aussen
zu sehen (Taf. 111, Fig. 7 ). Dagegen fehlt das kleine ovale Loch,
welches bei den Krokodilen nahe dabei liegt, wie bei den Gavialen.
Die wichtigsten Au-smcssungcn des Unterkiefers sind I ) die
Gesammtlänge auf der Mittellinie gemessen, 2 ) die Länge des
Symphysen-Theils allein; 3 ) die des Ast-Theiles allein auf der
Mittellinie; 4 ) die der .Äste vom Symphysen-Winkcl bis zur hintern
Ecke schief gemessen; 5 ) das hintre Ende hinter der Einlcnkung
in den Oberschädel. Die 2., 3. und 4. Messung sind unten genommen,
was zu bemerken \vichtig ist, da ich an meinem grösseren )\ ic am
MANDKLSLOHSclien üntcvkiercr finde, dass der Symphysen-Winkel
unten abgerundet, oben scharf und weiter vorn gelegen ist. Wie
viel die Verschiedenheit der Lago ausmacbc, kann ich an memem
Exemplare nicht sehen; am MANDELsi.onscheii aber ist sic==0'"018,
d. i. mehr als die Differenz zwischen der abgerundeten Ecke der
wirklichen Symphyse und dem Durchschnitts-Punkte des nach vorn
verlängerten geraden Theils der inneren Flächen der Kiefer-Äsie.