bleibeil sicli in beiden völlig gleich. Die hingen Lenden- und
Scbwanzwii-bel des Z. niacrospondylus bildeten den gröfsern
inilllern Theil des Kochschen Ilydrarchus, die kurzen Lendennnd
Schwanzwirbel des Z. brachyspondylns Bildeten die grö-
Isesle SlrecUe des Halses und den Endlheil des Schwanzes vom
Kochschen Ilydrarchus. Die Wirbelsäule des Ilydrarchus war
am Halse ans Brust- und Lenden- des Z. brachyspondylns, der
grofse miniere Theil aus Lenden- und Schwanzwirbeln dos
Z. macrospondylus und das Ende wieder ans Lenden- und
Schwanzwirbeln des Z. brachyspondylus zusammengesetzt. Aber
jede dieser Strecken enthielt wieder Wirbel oder Wirbelreihen von
verschiedenen Individuen. Gemeinschamiche Characlere der Lendenwirbel
in beiden Arien sind, dafs die Querforlsätze an dem
untersten Seitenlheil des Wirbelkörpers abgehen, da wo die Seile
in die Grundfläche übergeht, dafs sie sehr lang und schief nach
auswärls und abwärts gerichtet sind, dafs die Processus spinosi
noch sehr stark und hoch und tafelförmig sind. Es versteht sich
von selbst, dafs der Bogenlheil des Wirbels nicht mehr so breit
ist wie Lei den Rückenwirbeln und dafs der Canalis spinalis verhäUnifsmäfsig
abgenommen hat und nach hinten immer weiter
abnimmt. Die Processus accessoril sind noch in ganzer Stärke
vorhanden. Siehe die Abbildungen von Lendenwirbeln des Zeuglodon
macrospondylus Taf. XV. XVI. und die Abbildungen
von Lendenwirbeln des Zeiiglodon brachyspondylus Taf. XVIII.
Fig. 1. 6. 7. Der ganz kleine Zeuglodon stimmt in den Verhältnissen
mit Z. brachyspondylus, seine Lendenwirbel sind auf
Taf. XIX. Fig. 4 und 5 und Taf. VIII. Fig. 3 abgebildet.
Der Übergang der Lendenwirbel in die Schwanzwirbel ist, da
kein Becken mit der Wirbelsäule verbunden ist, unmerklich mit
fortschreitender Abnahme des Canalis spinalis und niedriger und
dünner Werden des Processus spinosus, dagegen die Processus
accessorii ihre Stärke behalten.
Die mitllern Schwanzwirbel haben bei einer grofsen Engheit
des Canalis spinalis, Schmalheit und Niedrigkeit des Bogens
im Verhällnifs zur Stärke des Wirbelkörpers das Characteristische,
dafs der Processus spinosus bis zu einer blofsen dünnen
Leiste herabgesnnken ist, dafs die Querforlsätze sehr kurz geworden
sind, dafs sie an den Seilen des Wirbelkörpers und nicht
an der Basis des AVirbels abgehen, dafs sie quergerichtet und
vor allem, dafs sie wie bei den Wallüschen senkrecht durchbohrt
sind. Siehe die Abbildung eines mittlem Schwanzwirbels
von Zeuglodon macrospondylus Taf. XVIL und eines
gleichen von Zeuglodon brachyspondylus Taf. XXL Fig. 6. 7.
Die letzten Schwanzwirbel haben gar keine Fortsätze und Bogen
mehr. Siehe Taf. XXL Fig. 8. von Z. brachyspondylus und
einzelne Schwanzwirbel Taf. VIIL Fig. 4. 5. 6 . 7 ; sie verlieren
auch die Emissarien.
D i e s e Wirbelkörper sind so lang als breit und etwas höher
als breit. An den Seilen ist nichts vom Querfortsalz, nur eine
leichte Erhabenheit zu sehen. Der Bogen fehlt. Der vordere
Umfang des Wirbeikörpers ist stärker als der hintere.
Dafs an einem Theil der Schwanzwirbel unten auch Gabelbeine
befestigt waren, ist wahrscheinlich.
Taf. XX. Fig. IV ist ein Gabelbein znr Hälfte reducirt abgebildet,
nach einem von Dr. Wa r r e n eingesandten Gipsabgufs.
B r u s t w i r b e l , Lendenwirbel und Schwanzwirbel
d e s Zeuglodon macrospondylus insbesondere.
Der zwei schön crballenen mitllern Brustwirbel des grofsen
Zeuglodon, die sich in der Kochschen Sammlung befinden, ist
schon in dem vorhergehenden Abschnitt gedacht, einer dieser
Wirbel aber in drei Ansichten auf Taf. XIV. abgebildet. Dafs
diese Wirbel mittlere Brustwirbel sind, ergiebt sich einestheils
daraus, dafs die Processus spinosi vollkommen gerade aufgerichteto
Tafeln sind, was bei denWallfischen nur bei den mittlem
Rückenwirbeln zutrifft, da hingegen die vordem Brustwirbel
ihre tafelförmigen Processus spinosi schief nach vorn, die hintern
Brustwirbel und die Lendenwirbel dieselben schief nach hinten
gerichtet haben. Dieselbe Stellung unserer beiden Wirbel ergiebt
sich auch aus der Stelle der Querforlsatze, welche sich an
L r Seite des Wirbelkörpers befinden. Wenn nun diese Wirbel
bereits ihren Längsdurchmesser länger als den Querdurchmesser
haben, 9" 8 " ' : 8", an den Lendenwirbeln aber der Längsdurchmesser
den Querdurchmesser um das fast Doppelte übertrifft, so
dürfen wir uns die hintern Rückenwirbel dieser Zeuglodonart
jedenfalls noch mehr verlängert denken als jene beiden Wirbel,
und sie werden von der Mitte bis zum Ende der Brust von
10" bis zu 15" Länge zunehmen. Die vordem Lendenwirbel
des Zeuglodon macrospondylus haben schon einen Längsdurchmesser
von 1 5 - 1 6 " auf 9" Breite, und selbst die mittlem
Schwanzwirbel sind noch auffallend lang, bis 14 und 13 Zoll.
Diese Gründe bestimmen mich einen im Royal college of
surgeons zu London befindlichen Wi rbel für einen hintem Brustwirbel
zu halten.
Der fragliche Wirbel ist erwähnt in: Catalogue of the
fossil organic remains of mammalia and aves contained in the
museum of the R. college of surgeons. London 1845. p. 287
und ist dort als vorderer Schwanzwirbel von Zeuglodon celoides
bestimmt. Er hat 81- Zoll Länge auf 7 Zoll Breite, die Basis des
Bogenlheils hat in die Quere 5 Zoll. Es scheint mir unzweifelhaft,
dafs dieser Wirbel nicht ein vorderer Scbwanzwirbel, sondern nur
ein hinterer Brustwirbel sein könne, und zwar von einem nicht
ausgewachsenen Individuum von Zeuglodon macrospondylus.
Hier folgen die Maafse des auf Taf. XIV. abgebildeten mittl
em Brustwirbels der Kochschen Sammlung.
0 " ft'" Länge des Wirbelkörpers o ,
Q"
Breite desselben '
ß" fi'"
Höhe desselben ° '
Breite des Wirbels an der Wurzel des Bogenlheils . . 6" 10"',
Alt Qttl
Breite des Canalis spinalis » ,
Höhe des Canalis spinalis 0" ^A '" '
Länge des Bogenschenkels an der Basis 4" 2"',
Höhe des processus spinosus
PL" A'"
Breite des Processus spinosus ^ ^ •
Es sind in der Kochschen Sammlung 49 lange Lenden- und
Schwanzwirbel vorhanden, von denen 47 zum Ilydrarchus Kochs
verwandt waren. Die Länge dieser Wi rbel , d.h. ihres Körpers,
variirt von 16" 6"' bis 12" 6"', ihre Breite von 9" bis 6" 6"',
nämlich die längsten von 15"~16"6"' haben 8 " ~ 9 " Breite.
Diejenigen von 14" bis 12" 6"' haben 7" - 6" 6"' Breite. Alle
diese Wirbel sind fast doppelt so lang als breit.
Sieht man zuerst von der Frage ab, ob diese Wirbel verschiedenen
Individuen angehören, und versucht man sie nach
der relativen Stelle zu ordnen, welche sie in der Aufeinanderfolge
einnehmen, so ist zunächst der Durchmesser des Canalis
spinalis maafsgebend, denn dieser Canal nimmt von vom nach
hinten an Stärke ab. Wir werden diesen Canal messen, wo er
offen blofs liegt, oder wir werden seinen Ausgufs von Steinmasse
messen, wo der Bogen abgebrochen, der Ausgufs des
Canalis spinalis aber noch vorhanden ist. Wir werden den
Durchmesser des Canales mit dem Durchmesser des Wirbelkörpers
vergleichen. Da finden sich sogleich lange Wirbel mit sehr
starkem Canalis spinalis (4" 8'" Querdurchmesser) und andere
lange Wirbel, in denen dieser Canal auf die Hälfte oder selbst
bis 1"8"' reducirt ist. Dieselben Unterschiede finden sich, wenn
man den Querdurchmesser des Bogentheils des Wirbels an seinen
Wurzeln mit dem Querdurchmesser des Wirbelkörpers vergleicht.
Denn es giebt lange Wirbel, bei denen der Querdurchmesser
des Bogenlheils des Wirbels dem Querdurchmesser des
Wirbelkörpers gleichkommt, und es sind andere vorhanden, bei
denen der erste nur | des zweiten beträgt. Hiernach also lassen
sich die langen Wirbel nach ihrer Reihenfolge ordnen.
Auf Taf. XX. sind in der ersten Doppelreihe von Figuren
I. a. h. Beispiele von Wirbeln gegeben, die in der Sammlung
vorhanden sind, und welche sich wegen ihrer Erhaltung
vorzüglich zu dieser Vergleichung eignen. Die Maafse der Wirbel
sind alle auf gleiche Breiten des Wirbelkörpers reducirt, um die
Vergleichung zu erleichtern. Die Figuren b sind die Ansichten
von der Hinterseile der Wirbel, welche zu den über ihnen stellenden
Wirbeln der Reihe a gehören. Man sieht hier also in
der Reihe h den Durchmesser des Canalis spinalis und den Querdurchmesser
des Bogentheils beständig abnehmen, während der
Querdurchmesser der Wirbelkörper sich gleich bleibt.
Bei dieser Gelegenheit sieht man von dem Rückenwirbel
aus der mittlem Rückengegend, der N. 2 bezeichnet ist, bis zu
dem Lendenwirbel N. 3 einen Sprung, der durch andere Wirbel
ausgefüllt sein mufs, die länger als N. 2 und kürzer als N. 3 sein
müssen und die uns fehlen. Bei N. 5 hat die Länge der Wirbel
ein Maximum erreicht, während der Canalis spinalis ein wenig
abgenommen hat, die Länge nimmt dann weiter, aber unbedeutend
ab bis zu dem Schwanzwirbel N. 9 , der sich als Schwanzwirbel
zu erkennen giebt durch den fast gänzlichen Mangel des Processus
spinosus, durch die Kleinheit des Canalis spinalis, durch
Reduclion der Querforlsätze und durch die Löcher in denselben.
Sind die 49 langen Wirbel der Kochschen Sammlung auf
diese Weise geordnet und hinter einander gelegt, so wird man
bald gewahr werden, dafs sie nicht zu einem, sondern zu mehreren
Individuen gehören. Man erkennt dies theils an den Farben der
petrificirten Wirbel, die bald hellrölhlich, bald schmutzig gelblich,
bald braun ist, theils und vorzüglich an den Verhältnissen
derWirbek Auf diese Weise findet man, dafs ein und derselbe
Lendenwirbel zweimal oder mehrmal vorhanden ist, aber von
verschiedenen Individuen und von Individuen, die in der Gröfse
des Körpers ungleich waren. Namentlich lassen sich identische
Wirbel von zwei individuellen Gröfsen A und H nachweisen,
welche sich zu einander verhallen, wie 8 :7. Von den Runipfwirbeln
des Kochschen Ilydrarchus gehören 24 der Kategorie ^
Koch N.23. Koch N. 33.
. 16" 14"
9" . . 7" 6"'
. 8" 6" 9"'
. 4" 3" 6"'
. 2" 6"' . . . . . 1"10"'
und 23 der Kategorie B an.
Als ein Beispiel für mehrere mögen die 2 Wirbel dienen,
welche in der Kochschen Wirbelreihe die aufgeklebten Nummern
N. 2 3 und N. 33 führen. Diese beiden Wirbel sind einander
auf das genaueste ähnlich, die Bogen sind abgebrochen,
aber der Canalis spinalis ist durch einen Sternkern repräsentirt.
Länge des Wirbelkörpers . .
Breite des Wirbelkörpers . .
Höhe des Wirbelkörpers .
Breite des Canalis spinalis
Höhe des Canalis spinalis
Es verhalten sich an diesen Wirbeln die Längen wie 8 :7,
ebenso verhalten sich aber die Breiten des Canalis spinalis. Sie
haben also dieselbe Stelle in zwei an Gröfse verschiedenen Individuen
eingenommen.
Ähnliche Beispiele könnten mehrere angeführt werden.
Legt man nun die Wirbel einer Kategorie A und JS für
sich zusammen, so wird man bald auch hier gewahr, dafs manche
Wirbel mehrmal repräsentirt sind und dafs sie verschiedenen
Individuen und verschiedenen Localiläten angehören. Dieses ergiebt
sich schon aus den Unterschieden in der Färbung.
Ich unterscheide in den 24 Wirbeln der Kategor ie^, welches
meist Lenden- und vordere Schwanzwirbel, theils hinterste
Rückenwirbel sind, wieder zwei individuelle Unterschiede nach
der Farbe, also von verschiedener Localitül.
Zu der einen gehören 17 lange Wirbel, die in der hellröthHchen
Farbe der Knochen und der weifsen Farbe des Gesteins
so sehr übereinstimmen, dafs über ihr Zusammengehören
zu einem Individuum auch nicht der geringste Zweifel sein kann.
Sie führen von Koc h her aufgeklebte Nummern, N. 12. 13. 14.
15. 16. 17. 18. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11.
Die Wirbel 12. 13. 14. 15.16. 17.18. 2. sind Lendenwirbel,
einige vielleicht auch hinterste Rückenwirbel. Die Wirbel mit
den Kochschen Nummern 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. sind vordere
Schwanzwirbel und gehören hinter die erstem, aber alle diese
gehören, wie gesagt, zu einem Individuum. Unter der Kategorie
A sind aber noch sechs Lendenwirbel , die in keinem Fall zu
demselben Individuum wie die vorhergehenden gehören. Sie sind
durch eine schmutzig gelbe Farbe ins Graue kenntlich und führen
dieKochschen aufgeklebten Nummern 19.20.21.22.23.24. 25.
Unter den 23 Wirbeln der Kategorie B sind auch gewifs
solche von verschiedenen Individuen, wie man aus den verschiedenen
Farben der Wirbel erkennt. Die Wirbel der Kategorie ß
sind übrigens theils Lenden- und vordere Schwanzwirbel, theils
mittlere Schwanzwirbel 4, ausgezeichnet durch die Löcher in den
kurzen Querfortsätzen. Von letzteren gehört der eine, auf dem
die Nummer L 9 aufgeklebt ist, zu einem andern Individuum als
die drei andern, und ist gröfser, hat auch eine ganz andere Farbe.
An allen den langen Wirbeln fällt das Mifsverhältnifs zwischen
der Länge des Bogentheils des Wirbels und der Länge
des Wirbelkörpers auf.
Ii