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soiuleni wio hei Dninnisla gangelicus sich bedeutend über das
Niveau des Zalnillioils zum Ansal/- des Musculus lemporalis erhob,
und ebenso ist es beim Squalodou Tal". XXV. Die innere
Seite des Unlerldefers ist flach. Die Un!erkieferhiilf(en waren
in einer seiir laugen Symphyse vereinigt, wie bei Plalanisla, wo
sie indofs noch länger ist. Man erhält davon ans dem Fragment
von Emo n s Taf. XXI I . Fig. 5. 6. unserer Abbildungen und
aus uusern Fragmenten Taf. XI. Fig. 1 und Fig. 3 eine Vorstellung.
In dem Fragment Fig. 3 bildet die Fläche a mit dem
übrigen Tlicil der innern Fläche einen stumpfen Winlcel und gehört
a der Symphyse an. Wie lang die Vereinigung der Unterkieferhrdften
durch Natii gewesen sein mag, isl nicht bekannt.
Doch kann man sich davon einen BegriiT aus dem von Podroni
beschriebenen Unterkieier von Squalodon Taf. XXY. maclien, wo
die Symphyse mindestens ein Drittheil der ganzen Länge des
Unterkiefers betragen hat. Ans dem Fragment Fig. 3 geht hervor,
dafs die zweiwurzeligen Backzähne nicht blols die hinlern divergirenden
Äste des Unterkiefer s einnahmen, sondern dafs der vord
e r s t e noch auf dem geraden, durch Symphyse verbundenen Theil
desselben wurzelte, worauf dann die Reihe der einwurzeligen
Canini folgte. Fig. 4 giebt eine instructive Ansicht von der
äufsern Seite desselben Stuckes, was zu Fig. 3 gedient, in noch
mehr reducirtem Mafsstab.
Der zahntragende Theil des Unterkiefers isl in gröfster
Länge niedrig und der Ast nicht doppelt so hoch als dick, f nur,
dahinter in der Nähe der Regio coronoidea wird er bedeutend
höher. Beim Squalodon Gráteloupi bleibl er auch am hintern
Theile niedriger und die Erhebung der Pars coronoidea
geschieht viel allmfihliger und in grofserer Entfernung von den
hintersten Zähnen. Auch der vordere Theil des spilz auslaufenden
Unlerkieferschnabels ist im Allgemeinen etwas niedriger als
bei dem ebenfalls spitzen Ende des Unterkiefers von Zcuglodon.
Auf der äufsern Fläche des zahniragenden Theils bemerkt man
hei Zeuglodon eine Anzahl Öilnungeii für den Eintritt und Austritt
von ßlulgefäfsen Taf. XL Fig. 2.
Z ä h n e .
Die Zähne des Zeuglodon und Squalodon sind doppelter Art,
an der vordem Ilälfle des bezahnten Theils der Kiefer sind sie
Hundszähnen gleich mit kegelförmiger einfacher Krone, die etwas
comprimirl und etwas gekrümmt ist; an der hintern Ilälfle sind
es doppellvvurzelige Backzähne mit schneidender Krone, deren
beide aufsteigende Ränder bis zum Gipfel der Krone in ebensolche
Zacken zerfallen, wio der Gipfel selbst ist. Die Zahl der einen
und anderen Zähne zu bestimmen ist nicht ganz leicht, da wir
es bei Zeuglodon nur mit Fragmenten der Kiefer zu Ihun hab
e n , bei Squalodon aber die Zähne aus dem Oberkieferfragment
gröfstentheils, am Unterkiefer ganz ausgefallen sind. Aus den
Alveolen allein läfst sich nichl immer ganz sicher die Art der
Zähne, die sie enthalten haben, bestimmen; denn beim Squalodon
von Bordeaux sind die Wurzeln auch an den Backzfdinen mit
gezahnter Krone raehrentheils nicht in ganzer Länge gelheilt gew
e s e n , sondern nur zum Theil, wenigstens nur am äufsersten
Ende bifid gewesen, wie sich sowohl an den Alveolen als an
den noch vorhandenen 4 in den Alveolen steckenden Zähnen
e r k e n n e n läfst. Beim Zeuglodon kommt dies Verhallen auch, aber
nur selten, vor. Die K o c h s c h e Sammlung von Zeuglodon-Reslen
enthält einen Zahn dieser Ar l , der auf Taf. VI IL Fig. 3 in nalilrlicher
Gröfse gegenüber den zweiwurzeligen übrigen Backzähnen
abgebildet ist. Er hat ganz entschieden eine zackige schneidende
Krone. In wie weit diese Art Wnrzelbildung an den
Backzähnen der Linzer Reste von Squalodon vorkommt, bin ich
aus den Abbildungen von Ehrl ich nichl im Stande sicher zu
entscheiden. Bei dem Fragment von Malta bei Scilla sind die
Wurzeln ganz getrennt. Ob der Squalodon-Rest von Malta
und die Reste von Bordeaux und Linz zu derselben Speeles
von Squalodon gehören, ist dermalen noch nicht ganz sicher.
Jedenfalls geht aus unsern Zeuglodon-Reslen hervor, dafs auch
dort die Zähne nichl immer in ganzer Länge gelrennle Wurzeln
haben.
Am Oberkieferfragmenl von Bordeaux sind die drei hint
e r s t e n Backzähne, dann iiuch noch der fünftletzto vorhanden,
der auch die gezackte schneidende Krone hat; wie die zwei
nächstfolgenden Zähne waren, isl ungewifs, die Alveolen sind
ausgelullt, von einer Einschnürung der Alveole in zwei Hälften,
wie bei der Alveole der übrigen Backzähne, ist hier nichts zu
sehen. Der Sie, 9le und lOte Zahn von hinten an gezählt bis
zum vordem Bruchende des Fragmentes waren entschiedene
Ganini mit conischer Krone gewesen, wie man mit Sicherheit
aus der schiefen Richtung der Alveolen von hinten nach vorn
erkennt. Hr. Dr. Gr a l e loup hat dies selbst schon wahrgenommen,
und wenn er es nichl in seiner Abhandlung über den Squalodon
erwähnt hat, so hat er es hei Übersendung des Gypsabgusses
des Oberkiefers an mich in seinem Briefe angegeben.
E s bleibt also zweifelhaft, ob Squalodon am Oberkiefer 5 oder 6
oder 7 Backzähne hat. Die Zahl der Canini war jedenfalls grofs,
denn wenn man den vollständig erhaltenen bezahnten Theil des
U n t e r k i e f e r s mit dem Rest des Oberkiefers vergleicht, so ergiebt
s i c h , dafs noch 5-i- Zoll vom vordem Theil der Oberkiefer-Kinnlade
fehlen, und auf das fehlende Slück werden, nach der Zahnstellung
im Unterkiefer, noch gegen 5 Zähne kommen. Hiernach
würde die Zahl der Canini in der Oberkinnlade mindestens 8 und
höchstens 10 betragen haben. Im Unterkiefer sind die vordem
1 0 Alveolen von solcher Form und schielen Richtung, dafs sie
sicher einvvurzelige Canini mit etwas gekrümmter conischer Krone
mufsten enthalten haben. Auf der rechten Seile, wo die Alveolen
vollständig vorhanden sind, war der eilfte Zahn von vorn
gerechnet sicher ein Backzahn, seine Wurzel n scheinen nach der
zweitheiligen Form der Alveole, wie auch am 12len und 13len
und 14len nur am untern Ende gelheilt gewesen zu sein, darauf
folgen noch 3 einfache Alveolen, welche auf doppelte Weise
erklärt werden können, entweder enlbielten sie nämlich jede
einen Backzahn mit einfacher Wurzel, oder zwei gehören zusammen
für einen doppell wurzeligen, die beiden letzten sind
die Alveolen für die zwei getrennten Wurzeln des letzten Backzahns,
die drittletzte aber und die viertletzlo gehören zusammen
für die getrennten Wurzeln des zvveitlelzten Backzahns, es würden
also 5 — 7 Backzähne mit zackiger Krone auf den Unlcrkiefer
kommen. Die viertletzte Alveole hat einen kleinen Vorsprung
nach innen, was dafür spricht, dafs sie allein einen Backzahn
enthalten habe. Doch ist diese Form der Alveole nicht entscheidend
für jene Annahme, denn beim Zeuglodon kommen
auch an den gelrennten Wnrzeln der Backzähne manche Verschiedenheiten
vor, nnd es giebt Fälle, wo die eine der beiden
W u r z e l n viel dicker als die andere ist und durch einen Längseindruck
ungleich ist. Wi r würden also für Squalodon sowohl oben
als unten gegen 10 Canini erhalten, alle in einer geraden Reihe,
und gegen 5 — 7 Backzähne mit gezackter schneidender Krone.
In dem von T u o m e y abgebildeten Schädel [Cop. Taf.XXIII.)
eines kleinen Zeuglodon, dessen vorderer Theil der Oberkinnlade
abgebrochen war, sind im Oberkiefer noch die Alveolen
von 8 Zähnen mit doppelten Wurzeln, wovon nur noch einer
mit gezähnter Krone übrig isl, wonach es scheint, dafs die Zahl
der Backzähne bei Zeuglodon gröfser sei als bei Squalodon. Bei
beiden reichcn die Backzähne bis zur Symphyse der Unlerk
i e f e r h ä l f t e n , und der vorderste Backzahn steht sogar noch auf
demjenigen Theil des Unlerkiefers, der sich an die gegenseitige
I l ä l f l e angelegt, was auch aus dem Fragment Tab. XI. Fig. 3 zu
e r s e h e n ist, wo die Fläche ab die Vereinigungsslel l e mit der Geg
e n s e i t e ist. Auf diesem Fragment, welches in Fig. 4 noch mehr
reducirt von der äufsern Seite abgebildet ist, sind die Alveolen
von 4 Zähnen, einem Caninus und 3 Backzähnen sichtbar, h ist
die Ausfüllung der Alveole des hintersten Caninus durch das
Gestein. Diese Alveole läuft schief und gekrümmt bis unter die
Alveole des ersten doppellwurzehgen Backzahns, von dem zweiten
Backzahn sind in den Alveolen noch die Reste der Wurzeln
vorhanden. Der Bruch fällt auf die Alveole der vordem Wurzel
des drillen Backzahns.
Ebenso wichtig isl das Fragment Taf. XI. Fig. 6 und 7,
welches in Fig. 6 von aufsen z u r e d u c i r t , in Fig. 7 von innen
zu 4- reducirt dargestellt isl. Es sind darauf die 4 hintersten
Zähne mit ihren doppellen Wurzeln und Resten der Krone,
welche abgebrochen ist. Die drei hintersten Zähne c, d und e
sind um die Hälfte kleiner als der ihnen unmittelbar vorhergehende
Backzahn h, dessen eine Wurze l h' noch ganz vorhanden
ist, während die Krone und die zweite Wurzel gröfstentheils
abgebrochen sind. Endlich ist an diesem Stück auch die
Alveole der hintern Wurzeln eines fünften (von hinten gezählt)
ebenso grofsen Backzahns vorhanden. Die Zahl der Backzähne
von Zeuglodon isl dermalen noch nicht genau festzustellen, und
kann dermalen nur als nichl unter 8 angenommen werden.
Ob die Stücke Fig. 4, 5 und 6 Taf. XL zusammengehören,
d. h. zu demselben Individuum, ist zweifelhaft. Gehörten sie
zusammen, so wären noch mehr Alveolen als für die Doppelwurzeln
von 8 Backzähnen vorhanden.
Über die Zahl der Canini bei Zeuglodon liegt nichts sicheres
vor. Ohne Zweifel war ihre Zahl nicht geringer als bei Squalodon,
wo ihrer gegen 10 sind. Unsere Fragmente sprechen
nur über den letzten Caninus oder vielmehr dessen Alveole,
Fragment Taf. XL Fig. 4 , und über die Alveolen der beiden
erste n Canini Taf. XL Fig. 1. Diese Abbildung stellt nämlich
das vorderste spitze Ende des Unterkiefers mit zwei Alveolen
vom Gestein ausgefülll, und von der äulsern Flächo angesehen
dar, von welchen die vorderste Alveole, nahe dem spitzen Ende,
merklich kleiner als die zweite ist. Dann gehört hieher das
schone von Emo n s abgebildete Fragment vom Ende des Unterkiefers
mit 3 Zähnen auf jeder Seite, wovon Taf. XXI L Fig. 5. 0.
eine Copie gelielerl ist.
Die auf Taf. XL abgebildeten Unterkiefer-Fragmente beweisen,
dafs die Zähne sehr verschieden dicht stehen, am hint
e rn Theil des Unterkiefers berühren sie sich unmittelbar, an
andern Stellen sind sie um so viel Raum oder mehr als so viel
Raum getrennt, als der Zwischenraum zweier Wurzeln eines
Zahns beträgt. An einigen Stellen zeigen die Zwischenstellen
zweier Zähne am Kiefer Impressionen von dem gegenüberstehenden
Zahn, an andern Stellen nichl.
Im allgemeinen kann mit Wahrscheinlichkeit angenommen
w e r d e n , dafs unter sonst gleichen Verhältnissen der Zähne, der
Kiefer einem noch nichl ausgewachsenen Individuum angehöre,
wenn die Zähne sich berühren, wie an unserm Unlerkiefer .
T a f . X L Fig. 0. 7. und dem von Gi b b e s bekannt gemachlen Fragment
(Taf. XXL Fig. 1. unserer Abbi ldungen); sind sie dagegen
durch Zwischenräume getrennt, bis zur Breite eines halben Zahnes,
oder gar bis zur Breite eines Backzahns, wie die Lücke zwischen
dem Backzahn und dem einwurzeligen Zahn, so mufs der
Kiefer einem ältern Individuum angehören, dessen Kiefer bei
u n v e r ä n d e r t e n Zähnen gröfsere Dimensionen angenommen haben.
In der Thal ist der Unterkiefer von Har lan von ganz ungewöhnlicher
Stärke, und obgleich die Zähne an Gröfse mit den
grofsen Zähnen der von mir abgebildeten Unterkieferfragmente
übereinstimmen mögen, so isl doch die Höhe des Unterkiefers
in der Nähe des vordersten Backzahnes um mindestens gröfser
als das von mir abgebildete Unterkieferfragmenl Taf . XL Fig. 3.4.
in der Gegend des vordersten Backzahns.
Dafs der von mir abgebildete Unlerkiefer mit dicht aufeinander
folgenden hinlern Zähnen (Taf. XL Fig. 6. 7. ) einem noch
unausgevvachsenen Thier angehört, wird auch bewiesen, theils
dadurch, dafs sein zahnlragender Theil viel niedriger ist als der
von Har lan abgebildete, theils dadurch, dafs die Wurzeln der
Zähne noch eine Zahnhöhle enthalten, die vom Gestein ausgefüllt
i s t , wie an der niedrig abgebrochenen vordem Wurzel des grofsen
Backzahnes zu sehen ist. Und dasselbe sagt G i b b e s von
seinen Zähnen aus, dafs sie nämlich Zahnhöhlen enthalten. Wir
können also die Kiefer, deren Backzähne dicht aufeinander folgen,
Individuen zuschreiben, die noch nichl ausgewachsen sind.
Die Folge der einwurzeligen Kegelzähne und der zweiwurzeligen
gezähnelten Backzähne scheint in keiner Weise vermillelt
zu sein, wie aus dem Fragment Taf. X L Fig. 4 so deutlich
hervorgeht. Im Monatsbericht der Akademie, wo ich auf den
Backzahn Taf. XI L Fig. 3 mit einfacher, am Ende getheilter
W u r z e l aufmerksam machte, fand ich es wahrscheinlich, dafs
dieser Zahn den Übergang vermittele, wie bei den Seehunden,
wo den zweiwurzeligen Backzähnen mit gezackter Krone ein
einwurzeliger mit gleicher BeschaiFenheit der Krone vorausgeht.
Nachdem ich das Fragmenl Taf. X L Fig. 3. 4. kennen gelernt
habe, fällt diese Erklärung weg, und wird es auch aus den Variationen
der Wurzelbi ldung der Backzähne des Squalodon wahrscheinlich,
dafs an jeder Stelle, wo Backzähne überhaupt sind,
ausnahmsweise solche mit deullich gezackler Krone, aber einfacher
und nur am Ende getheilter Wurzel bestehen können.
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