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hior eiiigcieilil isl. Zii'lil niail die 31 Mefresl'oraieii uiiil die in ileii I.olialrti'zcicliiiissen Iclilciideil Registernamen, bei denen im obigen
V o r z c i e b n i s s e dalier licine Zahl IwigeseLzl weiden lioniile, ab, so bleiben 100 von Hemi Bailey beobachtete Süsswasserforraen übrig,
u n t e r denen 9 Räilcrtbicre sind, 91 l'olygaslern. Diese Polygastern umfassen bei Herrn Bailet besonders viele Desmidiaceen, Closlcrinen
und auch mehrere weielie l'olygastern, iiämlicb 72 Arten, von deren Familien iLi derii Verzeicbniss meiner eigenen Beobachtungen nur
I Cliisleiium vorkommt. Ilicrnacli sind von jenen 91 l'olygastern nur 19 Formen aus gleichen Familien mit den von mir beobachteten
100 Polygaslern, «eiche letztere meist kieselschalige ßacillarieu mit einigen Arcellinen und dem Clesterium sind.
Die Namen des letzteren Verzeichnisses sind meist nach mir, nach Ralfs, Kotzing, Brebisson, Cobda und Meneghini gegeben,
e i n i g e sind vom Verlasser. Als neu weiden 8 Formen beschrieben und mit noch anderen abgebildet: 1) Diatoma sIeUaris, ohne Abbild
u n g . Ich vermuliie, dass es eine Form meiner Gat tung Synmjdiu ist. 2) Difßugia spiraiis, ist die von mir 1840 bereits beschriebene
A r t ; 3) Eupmliscus rtuliains; 4) l'eridimum caroliniamim. Es unterscheidet sich der Abbildung nach doch zu wenig von dem etwas
v e i ä n d e r l i c h e n /'. coniu/im; 5) l'ijxidiada compressa ist der Abbildung nach synonym mit meiner Fragüaria? paradoxa; 6) Sphaerozoma
serraliim. Es ist Uijalolheca zu vergleichen; 7) Surirdla circumsula = S. Lumslla (s. oben ji. 9) ; 8) Triceralium altermns.
In eine nähere Crilik der Formen lässt sich beim Mangel von Präparaten der dort beschriebenen Arten nicht eingehen. Nur isl zu bem
e r l i e n , dass der .Name Aredia htjalina einerlei ist mit A. Endielys und dass mit Pinmilaria Iridis vermnthlich nieine Navicula Iridis
g e m e i n t worden.
Da es in Herrn Prof. Batley's ."Vbsiclil lag, nur die infusoi-iellen Bildungen festzuhalten, ich aber die Absicht hatte, das Feld
d e r gesaninUen inikrosko|)ischen Süsswasser-Formen zu überblicken, so fehlen dort die Pliytolithai'ien, welche ich zahlreich verzeichnet
h a b e . Dagegen iiabe ich die Materialien des Meereslehens, welche ich aus fdiarleston sehr zahlreich besitze, da in den 7 Erden keine
v o r k o n n n e n , hier ganz unberücksichtigt gelassen, während Hei'r Bailev viele Formen in sein Verzcichniss aufgenommen hat, welche ich
h ä u l i g bestätigen konnte. Spuren von Polythalamien, welche bei Clmrleston als Gehirgsscliicliten durch artesische Brunnen-Bohrungen
d a s e l b s t zur reichen Erkenntniss gekonnnen, sind an der Oberfläche nirgends als Beimischung erschienen.
E i n e Vergleicbung der beiden Uebersichten ergiebt eine Gesainmtzabl an mikroskopischen Lebensformen von Süd-Carolina,
w e l c h e 286 (245 Süsswasser-) Arten umfasst: 222 (177 Süsswasser-) l'olygastern, 49 Pliytolilliarien, 9 Räderlliiorc, 5 weiche besond
e r e Pflanzenlheile, 1 Gümmer. Nene Arten sind dabei 7—10.
NORD-CAEOLIMA.
MCVII.
N o r d - C a n d í n a liegt neben dem voi'igen Staate im iNorden, zwischen demselben und Virginien, am allantischcn Meere in 34'
bis 36'N. R., mithin in den geographischen'Verbfdtnissen von Tunis, Canilia und Cypern. Es bildet eine der östlichen Abflacbnngen der
A p a l l a c h i s c h c n Parallcl-Gebirge. Es sind bisher noch keine mikroskopischen Formen von dort bekannt gemacht worden. Die ersten
.Materialien hat Prof. BAti.F.v ermittelt und mir bereits 1841 milgetheilt. Derselbe erkannte zwischen einem Oiiginal-Exemplai'e der CimferiHi
sórdida Schweinitz, welches von dem Ilerrnhuter Prediger und Botaniker Schweinitz in Salem gesammelt worden und sich in
Dr. Tobiiey's Herbarium befand, zahlreiche Bacillarien-Formen und sandte mir auf einem Glasläfelchen einen Thcil der Masse angetroclinet
zur Ansichl. Ich habe in dem mit Balsam überzogenen Material folgende Formen feststellen können:
1 1 0 7 . Conferven-Schleini bei S a l e m in N o r d - C a r o I i n a. Die nur aus Bacillarien bestehende Masse enthält folgende
3 2 Formen: 23 Polygastern, 6 Phytolitbarien, 2 Polythalamien-Giünsande und Bimsteintheilcben? Letztere liönnteu auch -/.um Lilliosli/lidium
tacenm gehörige Phytolitbarien sein, wenn sich nirgends dort, oder im Quellengebiete der Flüsse Schlacken-Gebirge zeigen.
Ü B E R S Í C II T
DER ;t2 IN NORD- CAROLINA BEOBACHTETEN FORMEN.
" P o l y g a s t e r n : 23.
Amphora ìibycu.
Difflìigia laeiìis.
Fragilaria pinnala.
Gallionella laevis.
(iomphoiiema Augur.
Í gracile.
Iliìiianiidinm gì-acile.
Navícula afjinis. '
í Amphishaena.
Pinnnlaria Brumanoruni.
' decurreìts.
í Digitus.
Piniiularia iiiae<[ualiii.
f Legumen?
f viridis.
Podoaphenia Pupilla.
StmiroMis anceps.
5 PhoenicenWon.
Synedra lu7iaris.
f spectabilis.
f Ulm.
Surirella Linea'?
> -?
P h y t o l i t h a r i e n r 6.
Lichodoulium furcatum.
Lithomesites Peden.
Lilhostylidivm laeoe.
í nide.
s Trapezd.
Thylacinm.
P o l y t h a l a m i e n : 2.
Íirfiiisand-Keule.
í —?
U n o r g a n i s c b e s : 1.
KinisteinlhcílcLoii?
Alio Fortiitíii sind weiter vorlji-eitct. Vorherrscliend sind Poilospheuia Pupnla und Gomphoncniii Auf/ur sanuiil (i. gracUa.
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VIHÜIMKX.
M C V 1 I 1 - M C X .
h e r Staat Virginien liegt zwisclieii dem 36. und 40. Grade nördlicher Breite am allantisclieii Uceaii zwisclien Miiryland und
INord-CaroIiria, ;,Heiclit daher geographisch etwa Morea und dem südlichen Spanien. In seinem Westen und in der Mitte isl das idterc
A|iallaciii.sehe Parallel-Gchirg (die Allegluiui) hauptsächlich entwickelt, wovon die Ahflachung sich östlich breit ans atlantische Meer liin-
/ i e l i l , und welches eine ruii Süd-West nach Nord-Ost gerichlele Wasserscheide bildet, deren westliche Abläufe das kleine Lehen durcii den
Ohio und Mississippi zum njexikanischen Meerbusen luhren, deren östliche aher das Oherflfichen-Leben in reiclieretn .Maasse dem atiantiscbeii
Ocean übergeben. Warme Mijieralqnellen und kalte SclnveielqnelkMi giebt es im Gebirge, dessen höchste Erhebungen, bis 2 7 5 4 Fuss»
in Pensylvanien liegen. Die von. mir 1836 gemachten Millhoibingeu üher l'ossile aus Polygasteru-Schaalen gebildete Knien veranlassten
d i e nordamerikanischen Naturforscher zur Untersuchung ihres Landes in ähnlicher Art, und schon 1840 entdeckte der verdiente Geulog
an der Universität in Virginien, Herr B. Bogehs, das seitdem immer umfangreicher bekannt gewordene hiolilliiscbe Trijjel-Gestein,
w e l c h e s aus schön erhaltenen Kieselschaalen von Meeres-Polygastern ohne alle Beimischung von Kalktbeilen hesielil, in dem aber neuerl
i ch von mir Kiesel-Steinkerne von Kalkpolytbalamieu nachgewiesen wurden. Auch dort bei Bichmond gab es seil längerer Zeit Erdesser
{Dirlealers), welche, wie anderwärts, diese Erdart als Nahrungsmittel benutzten. S. Bqgers Report on Geologie of Virginia for 1840-
A b h a n d l u n g e n der Berliner Akademie 1841. Monatsberichte der Berlin. Akad. 1844 S. 57 und 1855 S. 392. Herr Professor Bailev in
W e s t p o i n t N. Y. hat bereits 1840 11 Formen der virginischen Tripel verzeichnet, deren Zahl von mir durcli die von demselben mir
m i t g e t h e i l t e n Materialien 1841 auf 52, und 1844 auf 130 Arten erhöht wurde. Diese Tripel-Scliichten werden von den amerikanischen
G e o l o g e n zur mittleren Tertiärzeit gerechnet. liu-e grosse Verwandtschaft mit den vom Berliner Geologen Professor FniRimicn JIoffma.vn
f ü r Kreidebildung, von Anderen neqerlich für untere Tertiärbilduug erklärten Mergeln von Sizilien wurde von mir 1844 angezeigt, und
d i e Formen sind zahlreich auf Taf. XVllL .der Mikrogeologic dai-gestellt. Vom Süsswasser-Leben waren bisher nur 14 Formen dm-ch
H e r r n Prof. Bailey und imr beiläuiig angedeutet, indem er 1841 und 1842 (Silliman American Journal. Vol. XLL Nr. 2. XLfl. Nr. 1.
a u c h Virginien als Fundort dabei bemerkt hat. Es sind :
D e s m i d i a c e a :
Arlhrodemns quadricaydotm.
ßesmidinm Stoarlsii.
Kuasinim Sol — E. Rola Bail.
' Crux mdilmsin.
' margariìifernm.
Micraslerias Tetras.
' lìort/ana.
C l o s t e r i n a :
Closterivm crnnnlatvm CI. Trahecnla li.
' Ambliionnm = Ci liìimiim H.
Polij.^olenitf? Closterivm = CI. Digitm li.
N a v i c a l a c e a :
Pininilorin viridis = Navic. viridi.^ B.
snecica = Navic. pg. 2(1. B.
Siauroueì's Baihiji = Navic. fig. 23. B.
Sur irei la splendida — Norie, »iriutiila? B.
I c h erhielt im Jahre 1842 von Herrn Tuomey den Flussschlamm aus 3 Hauptllüssen des Landes, dem James-Biver, dem
A p p a m a t t o x - B i v e r und dem York^-Biver, einzeln in Blechkästchen verwahrt, zugesandt, welche die Grundlage für folgende weil reichere
U e h e r s i c h t des Süsswasserlebens von Virginien bilden.
1 1 0 8 ' . Gelbbrauner Flussschi a n i m des J a m e s - F I u s s e s bei City Point. Die fast 4 zöllige, 1'/a Zoll dicke Krdj
i r o b e ist eine feine lehmfarhige mürbe Masse von geringer Plasticität. Säure bewirkt kein Brausen, Glühen zeigt durch erst schwarze,
d a n n rostrothe Färbung Kohlenstoir und Eisengehalt. Die mechanische Mischung ist ein feiner Triebsand mit vielem Glimmer und ein
f e i n e r gelblicher unorganischer Mulm mit zahlreich eingestreuten organischen Formen. In 20 Analysen fanden sich 71 Formen: 51 Pol
y g a s t e r n , 15 Phytalilharien, 2 Polythnlamien-Ilothsande, 1 weicher Pflanzentheil, 2 unorganische Formen. Da ausser den 2 fossilen
S l e i n k e r n e n alle Formen Süsswasserbildungen sind, so beweisen sie, dass die unmittelbare Einwirkung des Meeres, das Flulbgebiet, in
d em .lames-Fliiss bis Gity Point, d. i. bis 70 englische Meilen vor seiner Einmündung in die Chesapeak-Bai, nicht reicht.
1 1 0 9 - . Gelbbrauner F lus s schlamm des A p p ama I t o x - F 1 u s s e s bei Petersburg. Die feinsandige glimmorreiche
E r d p r o b e ist von Korn etwas weniger fein als vorige, an Farbe etwas heller und ebenfalls wenig plastisch und leiclit zerbrechlich. Die
Masse und das chemische Verhalten isl der vorigen Erde gleich. In 20 Analysen fanden sich 86 Formen: 52 Polygastern, 30 Pbvtol
i t h a r i e n , 2 weiche Pllanzenreste, 2 unorganische Formen. Auch hier ist keine Meeresforni beigenüscht.
1 1 1 0 ^ Gelbhrauner Letten des F lus sbodeus bei Delaware. Das zur leuchl eingepackten Enle gelegte Papier
mit der Bezeiclniung war ganz verrottet und von der Schrift nur das Wort Delaware theilweis kenntlich. Ob die Probe ans dem York-
Biver oder dem Paniunka-Hiver genommen, ist unerledigt. Es ist ein stark plastischer fester Letten, einem feiten Ziegelstein-Lehme
ä h n h c h . Er besteht aus feinem (Juarzsand mit vielem Glimmer und viel thonigein Mulm, worin zahlreiche organische Beste liegen.
Das chemische Verhalten ist dem ersten gleich. In 20 Analysen sind 76 Formen erkannt: 50 Polygaslern, 23 Phytolitbarien, Fichten-
P o l l e n . Kein Meeresgebihl, nur Süsswasser-Gestallen.
Die Gesammlzahl der aus Virginien somit bekannten Süsswasserformen beträgt mit Einschluss von 11 von Herrn Bailey allein
b e o b a c h l e t e u Formen 162 Arten. Von mir allein sind 151 Arten beobachtet, nämlicli 103 Polygastern, 42 Phytolitharien, 2 Polylhalam
i e n - S t e i n k e r n e , 2 weiche Pflanzenlheile, 2 unorganische Formen. Es darf nicht unbemerkt bleiben, dass in den 3 Erdproben gar kein
k o h l e n s a u r e r Kalk erkeimbar ist. Ferner sind die oben erwähnten kalklosen grossen Tripel-Lager mariner i'olygastern, welche sich von
B i c h m o n d bis Maryland hinziehen, auch nicht durch eine einzige beigemischte P'orni angezeigt, so wenig als irgend ein neuer Meeres-
E i n l l u s s . Höchst auffallend ist die Uebercinstimmung der neuen-Fluss-Ablagerungen mit den älteren Meeres-Tripeln in dem Character
des Mangels an den feineren kohlensauren Kalkformen und an Kalkspureu irgend welcher Art, indem sie zu der Vorstellung leitet,
d a s s wohl die von dem Apallachischen Gebirge kommenden Gewässer alle mehr oder weniger Gehalt an freier Säure haben, welche den
Kalk leicht auilöst.
II. Koi'l.'ciiiuic. ^ l"