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1 0 4 2 ' » . Ostillariensclilanim ilev licissen Quel len in Arkansas . Seit vielleichl 10 Jahren besitze icli auf Papier
angctroeknelc Usciliarieii-Massi'n der licissen Quellen, ilie, wahrscheinlich von Herrn Dr. ENCELMiUM stammend, bei mir abgegeben worden.
Die Iliinpllbrni ist der OscUlaria labyrinlliifornns ganz ähnlich, welche Agaiidu seit 1824 (Systema Ahjarum) ans Linnes Viva labyrinlUformis
Oller der l'rühercn Tremdla thermalis memhranacea richtiger entwickelt hat. Dazwischen liegen aber vereinzelte stärkere hellgrüne
GlreilerlTulen, welche sich an die Oscilhria elegans von Carlsbad anschliessen, .die Acaudh später in der R e g e n s b u r g e r botanischen
Z e i t u n g boscbrieb, und neuerlich ConnA 1835 im Ahmmac de Carlsbad abbildete. Die Temperatur der Lokalität jener Oscdlarien ist nicht
angezeigt. In Carlsbail linden sie sich im sehr beissen Wasser „am Sprudclkorbe". In 5 Analysen des Absatzes der im dcstillirten reinen
Wasser aufgeweichten und gekneteten Oscillarien-Substanz traten 20 Formen hervor: 7 Polygastern, 9 Phytolitharien, die beiden Oscillarien-
Arten ujul 3 unorganische Formen. Wie weit der'Luilstaub durch Einweben betbeiligt ist, lässt sich nicht entscheiden. Mehrere der
Polygastei'u erscheinen aber lebend eingetrocknet.
Nach ajnciikaniscben Angaben (Sili.imab Americ. Journal. 1835. Vol. XXXIII. p. 202) beträgt die Temperatur der heissesten
Quelle in llol-sprillgs (34" 3 0 'NB. 93° WL. Greenw.), welche zugleich die stärkste ist, wenig wandelbar 154—156° Fahr . = 71^72° R.
Diese Quelle liefert in jeder Minute 50 Gallonen ( = 200 Quart) Wasser. In der Nähe der Quelle ist viel reiner Alaun und in 40 engl.
Meilen Kutfei-nung Süd-Ost sind starke Salzquellen.
n i e Gesainmtzahl der in Arkansas beobachteten Fonuen beträgt 89 Arten: 31 Polygastern, 42 Phytolitharien, 6 Polythalamien,
3 weiche Pllanzentheile, 7 unorganische Formen.
Ganz neue Arten fanden sich nicht, aber es ist etwas auffallend, dass 5 von den Polygastern der heissen Quelle an den übrigen
Punkten nicht vorgekoinmen. Die Fluss-Filtra enthalten verhältnissmässig mehr Polygastern, weniger Phytolitharien. Die Ablagerungen
verhalten sich iniigekehrt. Der Kalkgehalt der Fhisstrübung und des Uferlandes zeigt sich meist als Polythalamien-Gebilde. Wenn
man dalun- schon früher dort Anzeigen von Kreide-Gebirg ermittelt hat, so fügt die mikroskopische Forschung hierdurch als neu hinzu,
dass jene Kreide „Polythalamien-Kreide" ist, und die unorganischen Sandtbeile bezeichnen granitisches und vulkanisches Urgebirg im
Flussgebiete.
.'VLI'HABETISCITE ÜBERSICHT DER IN ARKANSAS BEOBACHTETEN 8 9 FORMEN.
(Die Zahlen bezeichnen die 10 Malenalien.)
Polygastern: 31.
Cocconefs — ? 6?
Difflugia Oligodon 10.
Eunolia amphioxys 5. 6. 7. 8. 10.
Í Diodon 10.
gibba 5. 10.
Í gibbernla 8.
ü granúlala 5.
Í Librile 9.
Fragilaria diophlhalma 6.
Gallionella aurkhalcea 10.
— ? 4.
Gompho7tema davatum 5.
Í ohhisum 6. 7.
Uimaniidüm —? 10?
Navícula amphiUpta 6. 8.
f Amphisbaina 7.
# gracilis 8.
Í Scalprxm 6.
Í Samen 7? 8.
_ ? 1? 6?
Pinnularia boreali$ 5. 7.
f decurrens 7.
Í striata 7. 8.
f Tennes 10.
— ? Q?
Stauroptera Microstauron 5. 8.
Surirdla striatula 7.
Synedra acuta 7.
Í spectabilis 6 ?
Ulna 7.
Í —? 5? 6? 7?
PhytoUtharlen: 42.
Litkodontium angulatum 1. 8.
Bursa 2.
Í curvatum 7. 8.
Í emarginatum 2. 5. 6.
Í furcatum 1. 3. 7. 8-
9. 10.
Í nasuium 2. 4? 6. 7.
10?
Í rostratwn 3. 5. 7. 9.
Lilhomesiles ornatus 2. 6. 7. 9. 10.
Lilhosphaeridium Globulus? 9?
Í irreguläre 1.
Lithostylidium Amphiodon 6. 9.
? angulatum 6. 9. 10.
Í biconcavum 8.
Í davatum I. 2. 5. 6.
7. 9. 10.
5 Clepsammidium S.b.
7. 8.
Í crenulatum 8.
Lithostylidium denticulatum U 2-3.
4. 5. 7. 8. 9. 10.
Formica 1.
Í fusiforme 1. 8.
Hemidiscus? 1?
s irreguläre 2. 9. 10.
Í lacerum 1.
laeve 9.
# obliqnum 2. 8.
Í oblongum 2. 9.
Í ovatum 7. 8.
Pes 1? 7.
# poiyp.drum 2. 6.
Í quadratum 1. 2. 3.
4. 5. 6. 8. 9. 10.
/ Rho7nbus 2. 7.
rude 1.2. 3. 4. 5.
6. 7. 8. 9. 10.
Serra 1. 2. 4. 7.
í spirifernm? 9.
Subula 9.
s Taurus 9.
Trabecula t. 2. 6.
Í Trapeza 1. 2? 6.
# triquetrum 1. 2. 5.
6. 7. 9,
Í unidentatum 1. 2.
Spongolithis acicularis 1. 4.
j: fistulosa 9.
# robusta 2.
Folythalaznien: 6.
Guttulina —? 4.
Textilaria americana 5.
Í globulosa 5.
Polylhalamicn-Fragmeole 1. 2. 7.
Grñnsami I. 2. 5. 6. 8.
Rotlisand 5. 6. 7.
Weiche Pflanzeatheile: 3.
OsciUaria labyrinthiformis 1—10.
Í elegans 1 — 10.
Pflanzen-Parcnchym 1-. 3.
Unorgaiiisches: '/.
Crystall-C liben 10.
? -Prismen gi'üp 2. 4. 5. 6.
8. 9. 10.
Í Í weiss 1.
;= -Rhomben 10.
Weilzenhorn-Cr y stalle 2. 4. 6. 7. 8.
Glimmer 1. 2. 4. 5. 6. 7. 9.
Bimslein 7.
MISSOURI.
MXLIII " MXLVI.
Dor Staat Missouri ist gcograpLisch dem südlichen Spanien und dem nördlichen Persien vergleichbar; zwischen Arkansas im
Süden und JoAva im Norden gelegen grenzt er westlich an das Nebraska-Gebiet und östlich an den den Staat Illinois sclicidenden Mississippi.
Der Missouri-Fluss durchströmt das Land von West nach Ost und bildet den Haupt-Wassersammler besonders im Norden. Ein
mittlerer Gebirgsstock giebt die Wasserscheide für südlicJi dem White-River und Arkansas zufliessende Gewässer, welche sich alle im
Mississippi vereinen. Der Missouri-Fluss tritt schon im Lande selbst oberhalb St. Louis in den Mississippi ein. Es gicbt Schwefelquellen
Ol
{Snlphnr-Springs) in JeiTerson County und geologisch ist neuerlich dieser Staat durch die erste Entdecluing cliu;s ganzen Skidcls des vofweltlichen
grössten Säugethiers (30'lang 15'hoch) von Dr. Al f íer t Kocir, das derselbe 1843 Mifmourimn Ihcrislomiihiilon iiaiiutc, mcrkwünlig
geworden, das aber der Anatom Ilr. Owen für einen Mastodon giganleiis erklärte (Annah o( Nalurul hislory X[. p.] AI). Nach Hr. Kociis
Mitlhcilungen, welcher unter dem Geripp eine Pfeilspitze von künstlich durch Menschenhand bearbeitetem Feuerstein fand, wie noch jetzt die
Indianer führen, gehörte das Thier in die neueste jetzige Bildungszeil. Das Skelet des merkwürdigen Thieres ist für lüOO IM'd. St. erworben
und im Britisch Museum in London aufgestellt. Auch bei einem 1845 in War ren Comity New Jersey gefundenen Mastodon Skelet lag
zwischen den Rippen, an der Stelle, wo der Magen gewesen sein musste, eine Masse von 7 Bushel (Sclieílel) vegetiihilischcr Stolfe, die nach
I l e r r i i Henfuey's Untersuchung in London aus den jungen Zweigen der weissen Ceder {Thuya occidoiiuUs), ríes jetzigen amerikanisc.liiMi
Strauches, bestand, woraus auch Herr L y e l l {Manuel of elemenlary Geology lSb5. p. 144) schliesst, dass das Tliier in der jetzigen Erdperiode
gelebt hat. Die von mir bereits 1845 vorgenommene Analyse der den Knochen des Missonriunis anhängenden Erde und auch
der Pfeilspitze wird hier mitgetheilt. Seitdem haben auch die Herren B.\iley 1849 und John Baron 1852 die lírde der 1845 in New
York und New Jersey ausgegrabenen Mastodonten mikroskopisch geprüft und orgauisclie Bestandtheile darin nachgewiesen. Ueber die
von mir bereits 1845 analysirte Maslodonten-Erde vom La Plata ist S. 313 des ersten Textbandes dieses Werkes zu vergleichen.
Die ersten mikroskopischen Untersuchungen im Staate Missouri sind von mir 1845 in den Monatsbencblen der Berliner Akademie
der Wissenschaften S. 58. bekannt gemacht worden. Sie betrafen etwas Pflanzenerde von einem Myriophyllum capillacenm des
Mississippi bei St, Louis, welches Herr Dr. E n g e lma n n dem Königlichen Herbarium übersandt hatte. Damals wurden 18 Formen in Präparaten
der Akademie vorgelegt: 7 kieselscbalige, 2 weichschalige Polygastern, 9 Phytolitharien, worunter kekie characteristische Forin war.
1 0 4 3 ' . Grauer P f lanzenschlamm des Mississipi bei St. Loui s . Es ist die 1845 zuerst analysirte Erdprobe vom
Myriophyllum capillaceum des Mississippi. In 10 Analysen des anhängenden Schlammes sind früher 18, nun allmälig 59 Formen ermittelt
wordtm, deren Masse das Volumen hauptsächlich bildet. Es sind 30 Polygastern, 27 Phytolitharien, Quarzsaiul und Mulm ohne Kalk.
Navícula, Chaclotyphla und Trachclomonas sind besonders zahli'eich, die Spongolitlien seltener. Pinmilaria Dramanorum und Dif/lityin
setiger sind aulTallend, erstere gleich der P. macilenla mit zugespitzten Enden. Difflugia missoiiriensis ist neu, hakenförmig.
10442. Uferschlamm des Mi s s i s s ippi 50 engl. Meilen unterhal b St Louis. Aus 10 Analysen der von Dr. Alti.
Kocu mir übergebenen Erde sind 36 Formen hervorgegangen: 24 Polygastern, 8 Phytolitharien, 1 Polythalam, Fichtenpollen, Sand und
Mulm. Die oi'ganischeu Formen, besonders kieselscbalige Arten, sind überwiegend massebihlend. Ganz vorherrschend massebildend ist
Syncyclia? americana, eine dem Cocconema Lumda im Einzelnen gleichende und auch dem Gloeonema verwandle, in Zirkelhaufen siih
entwickelnde (lebend von Gallerte umschlossene) Form. Fragilarien, Euastra und Cpcconeis sind zahlreich; besonders bemerkcuSwerth ist
aber Ettfwlia paradoxa, eine neue Form, und auch die Fragilaria paradoxa als bäufigei- Elementai theil.
1 0 4 5 \ Ufersclilamm der Mi s s i s s ippi Insel Nr. 82, unterhal b St. Loui s . Auch diese lehmartige Erdprobe ist
mir von Dr. Kocii 1845 übergeben worden. In 10 Analysen erschienen 29 Formen: 1 Polygasler, 22 Phytolitliarien, 1 Polythalam,
Fichtenpollen, Glimmer, grüne Crystallprismen, Sand und Mulm. Ein unorganisclier thoniger Muljn ist die Hauplmasse, alles übrige vereinzelt
und oft fragmentarisch eingestreut.
1046^. Schwarzer Mi s s o u r i u m - S c h l a m m von Dr. Kocn. Die Probe ist als den Knochen des Missourium oder Mastodon
giganleus 1843 anhängende Erde abgenommen worden. Sie gleicht einer sandigen Torf-Erde und zeigt schon dem blossen Auge
e i n g e s t r e u t e vegetabilische Reste von brauner Farbe, die beim Aufweichen und Abschlemmen ansehnlich massebildend, ja im Volumen
überwiegend erscheinen. Der übrigbleibende Sand ist ein weisser quarziger Trümmersand von dichter undurchsichtiger Art, ohne Glimmer.
Sie braust nicht mit Säure, ist daher ohne Kalkgehall, wenn nicht etwa vereinzelte Landmuscheln in anderen Massen vorkommen.
Durch Glühen wird sie nicht rolli, sondern grau, ist daher nicht wesentlich eisenhaltig. Trocken ist sie nur mit dem Hammer zu zerkleinern.
In 20 Analysen fanden sich 26 nennbare mikroskopische Formen: 2 Polygastern, 11 Phytolilharien, 10 weiche IMIanzentheile,
2 unorganische Formen, ohne Kalk und ohue Glimmer. Die Hauptmasse ist ein für das blosse Auge kohlschwarzer, im Mikroskop rothh
r a u n e r Pflanzenhumns mit überall noch erkennbarer Structur. Es lassen sich Mooshlülter und Farntheile erkennen, keine deutlichen
Gräser. Auch die Phytolitharien sind sehr sparsam und oft kaum kenntlich, zuweilen aber deutlich. Der völlige Mangel an Spongolitben
and Ämphidiscus ist auffallend, da diese Formen von Sümpfen und Wasserbecken unzertrennlich zu sein pflegen. Hierdurch erscheint die
torl'artige Masse als ein ehemal iger Wa ldboden, gar n icht als S ump f b o d e n noch als Wiesenfläcli e.
Was die Pfeilspitze aus Feuerstein betriifl, so habe ich das mir zugänglich gewordene Fragment in 13 sehr flachen Sjdittern
g e p r ü f t . Es ist ein graubrauner anscheinend honjogener Hornstein mit muschlicliem Bruch. Oh er zur Kreide]euerslein-Bildung geiiörl,
ist nicht festzustellen gewesen. Organische Einschlüsse sind nirgends deutlich geworden. Bei 300 Vergrösserung ist die Substanz eine
g r a u b r a u n e hornarlig durchscheinende homogene Grundmasse, in welcher schwarzbraune unregehnässige Pünktchen, Flecke und wellige
B ä n d e r , wie sie im Feuerstein selten, im Achat häufig vorkommen, liegen.
Die Gesammlzahl der in Missouri beobachteten Formen beträgt 112: Polygastern 53, Phytolitharien 42, Polythalamien 2, weiche
Pflanzentheile 11, unorganische Formen 4. Einige beobachtete Kreideformen bezeichnen die Anwesenheit solcher Gebirgsarten im FIussgebiete,
so wie der Glimmer und Quarzsand granitische Bildungen verrathen. Difßugia missoiiriensis, Eunolia paradoxa, Syncyclia? americana
sind Characterformen. Difflugia seiigera, Pinnularia Hrammorum, Lilhostylidium Capedo, Lagcna, sind bemerkenswerth.
Ü B E R S I C H T
DER IM STAATE MISSOURI BEOBACHTETEN 112 FORMEN.
(Die Zahlen bezcicluien die 4 MaLeri<ilicn.)
Polygastern: 53.
Arcella ecornis 1.
Chaclotyphla saxipara* 1.
Cocconeis mexicana 2.
Cocconeìs Placenlula 2. 4?
* striata 2.
Desmidium hexaceros? 1.
Difßugia acanthophora 1.
Difßugia missouriensis 1.
Í seiigera I.
Eunotia amphioxys 1. 2.
5 Dianae \.
Eunolia paradoxa 2.
zebrina? 2? 3?
Euastrum crenulatum 2.
« integerrimum 1 ? 2.