— X -
71 Der einfache oder mehrfache Arcus thyreog inn du laris intralobularis. Uogenbildiing in «ier Substanz
1 den Aiteriie tUyreoi<leis infeiiorihiis vor,
der Schilddrüse.
81 Der Arcus iarjngeus posterior an der hintern Wand des Kohlkopfes, gebildet durch eine Anastomose
dor Art. laryngea superior et inferior derselben Seite.
ö) Zuweilen kommen auch Arcus tracheaies anteriores j
welche vor der Luftröhre liegen.
In seiner allgemeinen Befürwortung isolirter Injectionen fragt I l y r t l : Man behandelt die Art. ophthalmica
isolirt, warum nicht auch die übrigen Arterient H y r t l vergisst abor hierbei was er mit isolirter Injection meint.
Am Unterschenkel meint er damit die isolirte Injection dor Art. tibialis antica, Arl. tibialis postica, Art.
peronea, aber nicht der Art. poplitea, denn diese ist j a der Central-Stamm für die andern, durch dessen
Injection H y r t l »ie er meint die untergeordneten Rami perfonintcs der andern nicht würde haben auffinden
können. Die Art. ophthalmica ist aber für das Auge dasselbe was die Arl. poplitea für den Unterschenkel
ist, d. h. der alleinige Central-Stamm aus dem alle in das Innere des Angapfels dringenden Arterien
ihren Ursprung nehmen. Nicht durch Hyrtl'sche sogenannte isolirte (einseitige) Injectionen ist das
eigcnthümliche Verhalten der Arterien im Innern des Auges mit seinen Verzweigungen und Anastomosen
aufgefunden worden, sondern dadurch, dass durch die. wenn auch kleinen Zweiglein derselben die Injectionsmasse
gleichmässig nnd gleichzeitig TOU allen Seiten eindrang. Die isolirte Injection der Art. ophthalmica
ist also keine einseitige das heisst isolirte H y r t l ' s c h e , und es hat einen andern Grund, dass man diese
kleine Arterie für sich injicirt. Bei der Wichtigkeit des Organs für welchc die Art. ophthalmica bestimmt
und bei der grossen Sorgfalt, welche von den Anatomen der Untersuchung des Auges überhaupt zugewendet
worden Ist. musste man auch auf die Mittel denken ihre Arterien dnrch Injectionen anschaulich zu
machen. Diese gelingen aber, wenn sie aus weiterer Ferne angestellt werden, wenn auch in einzelnen
Fällen doch in der Regel nicht. Ungeachtet ihrer hohen Bedeutung für eins der edelsten Organe des
Körpers ist doch sonst die Augenschlagader in Betreff' ihrer Stärke eiu winziges Gefäss im Vergleich zu
andern Arterien und namentlich auch zur weiteren Fortsetzung der Carotis cerebralis ans welcher sie entspringt,
bevor diese das Gehirn erreicht. Bei der Injection durch die Carotis geht aber der Strom der
Masse vorzüglich in diese und nicht allein in deren eigentliche Verftstelungen, sondern dnrch die Arteriae
communicantes in die Verzweigungen der Carotis der andern Seite und dnrch die Art. basilaris in die Art.
vertebrales. Bei dieser Infection werden von der Art. ophthalmica gewöhnlich nnr die ausserhalb des
Bnibua verianfenden Zweige gefüllt. Der Injectionsdrurk reicht hierbei nicht aus dir kleinen in den Bulbus
Oculi dringenden Gefässe und die engen Oeffnungen in der derben Tunica selerotiea so weit auszudehnen
um das Eindringen der Masse in die Gelässe des Innern des Auges zu gestalten. Eher zorrcissen die
Adern in der weichen nachgiebigen Gehirnsubstanz und die Masse extravasirt in diese.
Jedem Anatomen, der mit Injectionen sich beschäftigte, war dies sonst bekannt, bevor di« mucroscopische
Anatomie die gröbere geworden war.
Die Abbildungen in dem voriiegenden Werke sind grösstentheils von Herrn E i s n e r , einige von mir
selbst nach Präparaten gezeichnet, die sich im Breslaner anatomischen Museum belinden. Hei der Anfer
tigung der letzteren haben mich Herr Professor Proseetor Dr. G r o s s e r , die jedesmaligen Anatomie-
Assistenten und vor allem meine Schüler im Secir-Saal unterstützt. Ihnen allen sage ich hierfür meinen
aufrichtigsten Dank. Alle für die Seclr-Uebungen in jedem Winter injicirten Leichen sind /.nniichst von
den Studirenden im Secir-Saal nach meiner Anweisung und nnter meiner speciellen Anleitung priiparirt.
Nachdem die Prilparanten ihre Arbeiten daran beendet, wurden die Präparate von mir re>idirt un<l vo«
ihnen diejenigen ausgesucht, welche sich für die Aufnahme in <las nnatomische Museum eign.^ten. Eiwa
XI
nöthigc Postprueparationeii wurden grossentheils von mir selbst oder nach meiner Angabe von dem Herrn
Prosector Professor Dr. G r o s s e r oder von den Anatomie-Assistenten vollzogen, die Präparate dann einer
Superrevision meinerseits unterworfen, was in der Präparation noch fehlte von mir oder nach meiner
weiteren Angahe vom Herrn Prosector oder den Herren Assistenten noeh ergänzt. - Schon als
Prosector und mehr noch als Director der anatomischen Anstalt habe ich den grösseren Theil
meiner Müsse• Stunden der Bearbeitung der Gefilsslchre zugewendet, und es ist hierdurch eine
angiologische Sammlung entstanden, die von andern anatomischen Sammlungen in Einzelheiten übertroüen
wird, im Ganzen aber, soweit es die Arterien betriflt, wohl die vollstiindigste ist, welche überhaupt
existirt.
Das vorliegende Werk umfasst vorzüglich die Arterien, enthält aber doch mehrere der wichtigeren
Varietäten besonders der grösseren Venen. Ich war vor allem bemüht T i e d e m a n n ' s Tabnlae Arteriarnm
Corporis humani'l zu ergänzen, doch nur so weit als sich Prilparute dazu in dem von mir dirigirten Breslauer
anatomischen Museum befinden. Copieeii aus andern Werken linden sich in meinem Werke nicht.
Was in T i e d e m a n n ' s Werk enthalten ist fehlt in dem meinigen. Nur mit einigen Varietäten habe ich
in dieser Beziehung eine Ausnahme gemacht. Diese sind entweder sehr selten vorkommende, oder bieten
auch sonst Verscliiedenheiten von den bei T i e d e m a n n sich findenden dar. Es gehören hierher die Darstellungen
der Arl. thyreoidea ima aus der Art. anonyma. Bei Tiedemann findet sich über diese für die
Tracheotomie so wichtige Varietät nur eine Abbildung. Die von mir gegebenen Abbildungen enthalten
aber sämmtlich manches Eigcnthümliche, wodurch sie auch von andern, z. B. den von Nuhn'), Wenzel
G r u b e r ' l u. s. w. gelieferten sich unterscheiden.
Sehr merkwürdig erscheinen manche Krümmungen, die im Verlaufe von Arterien vorkommen. Sie
lassen sich überhaupt, besonders nach der Verschiedenheit der Ursachen dnrch welche sie bedingt sind, in
folgende Ahtheihingen bringen:
II Verkrümmungen von Arterien in Folg. I Verkrümmungen der Glieder besonders der Knochen,
an welchen sie verlaufen.
2) Schlangen- oder sehlingenförmige Windungen In Folge erhöhter Thätigkeit oder Hypertrophie der
Organe zu welchen die Arterien gehen z. B. der Milz, an deren Arterien sie eine gewöhnliche Erscheinung
sind und der Glandula thyreoidea.
.S) In andern Fällen ist wahrscheinlich eine centrale Hypertrophie, nämlich Hypertrophie des linken
Ventrikels des Herzens die Ursache der Verbiegungen. Ich hab<' mehrmals die sonst gestreckten Arterien
der obern liJxtrcmität die Art. brachialis, Arl. radialis und Arl. nlnuiii) in schliingcnförmigeu Biegungen
ihrer ganzen Länge nach verlaufen sehen. Verstärkter Herzstoss vom linken Ventrikel aus dürfte wohl
als Ursache derselben anzusehen sein.
4l Eine primäre und selbstständige erhöhete isolirte Thätigkeit der Arterien scheint dagegen in noch
andern Fallen die Krümmungen der Arterien zu bedingen. Ich möchte hierher die von mir als Seoliosis
mera s. idiopathica s. [irtmaria bezeichneten Windungen an der Aorta abdominalis und an den Arteriis iiiacis
reehiien. Sie sinil bisher nicht genügend beachtet, und ihre Entstchungsweise ist nichl hinreichend erklärt.
Zweifelhaft hleibl auch die Eutstehungsweise der Schlingen un den innern Curotiden unterhalb deren Eingang
in den Canalis caroticus.
Suhn, Beobiobtiingin jiiil UnWuiicliiingen uui lism GoWeto der Anntomk, Ilj-sinlogio tiiiil pr»cti«cli«n M
il Gruber, üel)« di« Auomolie der An. %r»idc. iioi {NtuWuri) und dst Art. cricolLj-rwidM ia ih
il»< K. K. Oestsreieliijcbtn Staut! 1B45. fl.
ieia. noidolberg IS49. Fei.
r llKiebung zu eiaigen cbiriirgiechen Operalioiaa.