Zianober). Durch die Injectioa mit ciaer solchcn Masse habe ich die 6chi>ncn Wnndernetze nm Dnrmo Her Pterobalaena
entdeckt, wclche ich io meiner Schrift i dns Leben Her Walle) beschrieben uiiH im 4. Theil der Compa.
rativen Slorphologic Tab. VII. und Tab. IX. abgebildet habe. In manchen Füllen läset sich auch Hie kalte und
Hie warme Injcctions-Methode mit Xutzen in Her Art rereinigen, Hass man auf Hie voran gegangene kalte
Injection die wurme folgen läest. Ich hatte bei einem Brnunfisch (Delphinus Phocncna) Hie .\rtcrlen Huroh
die Aorta mit der Wcbcr'schen Naosc kalt injicirt. Nachdem diese vollkommen erstarrt war, exenterirtc ich
sämmtliche Banchdngeweide mit Aasnahme Hör Harn- und Geschlechts - Werkzeuge und des Mastdarms.
Das Innere der bereits theilweise betrockneten Bauchhöhle fcuchtcte ich dann durch Uebcrlegen von nasser
kalter Leinwand wieder an, und erwärmte es darauf mehrere Stunden hindurch mit warmen nassen Tiichero,
indem ich von Zeit zu Zeit das Blut ans der durchschnittenen hinteren Ilohlvcne unH nus den durchschnittenen
Bauchwänden auspresete. Den Injections-Tn bus befestigte ich in der hinteren Huhlvene (Vena cava posterior
s. inlerior) zwischen der mit ontfcrnten Leber und den Nieren, und injicirte Hie Venen mit einer feinen
blauen warmen Wachsmasse. Nach diesem frisch von mir injicirten und ausgearbeiteten Präparat ist die auf
Tab. XXXII. des 4. Theiles meiner Comparativen Morphologie enthaltene Abbildung der arteriellen und
venösen Unterleibs-Wundernetze des Dolphin's gezeichnet. Die Arterien injicire ich am liebsten (mit
wenigen Ausnahmen) von den grösseren Stämmen aus, unH wenn es möglich ist von der Aorta gleich oberhalb
des üerzens. Ich eröfine hierzu die Brusthöhle und die Bauchhöhle durch einen Längstschnitt vom
Manubrium Sterni bis an die Symphysis Ossium Pubis. Beim Menschen durchsäge ich das Brustbein der
ganzen Länge nach grade in der Mitte, wobei öfters für den obcrn Theil des Manubriums die Knochenscheere
zu Hülfe genommen werden muss, weil die Säge dort schwieriger anzubringen ist. Bei grösseren
Thieren, wenn diese später scelettirt werden sollen, trenne ich die Knorpel der wahren Rippen zur Schonung
des Brustbeins am linken Seitenrande des letzteren. Ist die Brust- und Bauchhöhle geöffnet, so lasse ich
durch einen Gehülfen, oder durch ein Paar Gehülfen, die Seitenränder des Brustheines stark auseinanderziehen,
und schneide den Herzbeutel in der Mitle seiner vordem Wand der ganzen Länge nach fast bis zu der
Steile auf, wo er an der Aorta sich nach innen umstülpt, ond erweitere den Schnitt an seinem untern Ende
etwas in qnerer Richtung nach rechts nnd links, fasse das Herz mit der linken Hand ziehe es etwas an,
mache mit einem Skalpcl über dem Ursprünge Her Aorta und der Art. pulmonalis einen Schnitt durch die
Pars visceralis aortico-pulmonalis des Herzbeutels (den die Aorta und Art. pulmonalis gemeinschaftlich
umkleidenden Theil Her PericarHial-Einstülpungi unH trenne Hie Anfange der beiden grossen Arterien so
weil, dass die erste Ligatur um die isolirte aber mit dem Herzen in Verbindung gebliebene Aoi ta geführt
werden kann. Diese Ligatur, weiche später zur Befestigung des Tubus verwendet wird, hat anfangs
nnr die Bestimmung die Aorta mit grösserer Leichtigkeit aus der Tiefe empor zu heben. Demnächst
mache ich einen Längstsciinitt io die Aorta grade oberhalb ihres Ursprunges so gross, dass der kleine
Finger Horch sie eingeführt werHen kann, untersuche mit diesem aufwärts die Aorta bis In ihren Bogen,
entferne etwa vorhandenes Biut-Gerinsel aus ihr mit dem Finger oder der Pinzette und drücke flüssiges
etwa vorhandenes Blut durch die Oellnung aus. Dann führe ich den Injections-Tubus ein, bofeRtige
ihn mindestens durch zwei Ligaturen, und lasse öfters noch eine dritte als Hiilfs - Ligatur liegen. Es
kommt vorzüglich zum Gelingen der Injection darauf an, dnss der Tubus durchaus sicher und fest liegt,
dass Hic Wände der Aorta genau an den Tubus sich anbogen, weil sonst leicht während der Injection
Masse neben dem Tubus ans der OelTnung der Aorta hervordringt. Dn es vorgekommen ist, dass bevor
die Masse erstarrt war, durch das Verlegen der Leiche nn eine andere Stelle, der Schllcashulin :im Tubus
verschoben wurde, so lasse ich zur gri>6scrcn Slchcrheif noch einen die Oeiliiung dun 1'ubns genau
versch lies sen den Korkpfropf in diese einbringen.
Isolirte lujectionen einzelner Arterien gewäliren manche Vortheile. Hyrtl hat durch sie seine wichtigsten
Entdeckungen gemacht. Er betrachtet sie desshalb mit besonderer Vorliebe und ist der Ansicht,
dass wenn im Gebiete der Angiologie noch Entdeckungen zu machen sind sie nur an isolirtcn Injcctions-
Präparaten gemacht werden können. Hierin geht er jedenfalls zu weit. Gewähren sie auch leicht die
Uebersicht des Verzweigungs-Rayon's eines einzelnen Gefässes, so können solche einseitige Injectionen
doch auch leicht zu einseitigen Anschauungen führen. Zur Darstellung der Verbindungen von Arterien in
einem Organe, welches von verschiedenen Seiten seine Arterien erhält genügen sie nicht. Ks gelingt zwar
auch durch sie in manchen Fällen die Anastomosen von Arterien die von entgegengesetzten Seiten kommen,
mit einer dünnen Masse darzustellen Hoch in der Regel nur nisdann, wenn die die Verbindung vermittelnden
Gefdsse nnr eine kurze Strecke, grade und über eine wenig veränderliche und feste Fläche verlaufen.
Anastomosen von Arterien die in weiterer Entfernung von einander entspringen, demnach nuch eine weite
Strecke vor ihrer Vereinigung durchlaufen müssen, und Anastomosen von Arterien auch wenn sie nicht
fern von einander entspringen, aber vielfach gewunden uud verschlungen besonders in einem compacten
Organ verlaufen, werden mit grösserer Sicherheit vom gemeinschaflllchcn Stamme aus dargestellt. Die
Injectionsmasse, welche gleichzeitig von den verschiedenen Richtungen eindringt, gelangt hierbei leichter
zu der anastomosirenden Stelle, oder dringt' wenn an einer Seife ein Hinderuiss eintritt bei dem gleichmässig
fortdauernden Druck von der entgegengesetzten Seite in die Anastomose ein. Dns Verhalten Her
verschiedenartigen Bogenbildungen an den Zweigen der Schilddrüsen-Arterien, die Bogcnbildung im grossen
Netze u. s. w. habe ich nicht an iaolirten Inject! on s-Präparaten, sondern an solchen entdeckt Hie durch den
Anfang der Aorta eingespritzt waren.
Als öfters vorkommende durch die Vereinigung von Zweigen der Arteriae thyreoideae superiores et
inferiores gebildete Bogen lassen sich folgende unterscheiden:
II Der Arcus thyreocartilagineus, gebildet durch die Vereinigung von Zweigen der Art. thyreoidca
superior dextra et sinistra. Br liegt bald höher bald tiefer, grade vor dem Winkel des SchiIdknoipeis.
21 Der Arcus cricothyreoideus, auf dessen Wichtigkeit für die Laryngotomie besonders W e n z e l Gruber
aufmerksam gemacht hat. Er liegt vor dem Ligamentum cricothyrcoldcum medium.
31 Der Arcus thy reo glandularis marginalis snperior am obern Rande der Schilddrüse. Br bietet viele
Modlficatiouen in seiner Zusammensetzung dar. Am häufigsten wird er gebildet durch die Vereinigung
von Zweigen der beiden Arteriae thyreoideae superiores, und kann daun Arcus thyreoglandularis marginalis
superior simplex genannt werden. Oef^ers wird er gebildet durch einen an der hintern Seite der
Schilddrüsc aufsteigenden zum obern Rande der Drüse sich hinüberschlingcnden Zweig der Art. thyreoidea
inferior Her einen Seite und die Verbindung desselben mit einem Zweige der Art. thyreoidca superior
der andern Seite. Diese Form habe ich Arcus thyreoglandularis marginalis superior cruciatus genannt.
Auch die Vervollstäudignng des Bogens um obern Rande der Schilddrüse durch einen an der vordorn Seite
der Drüse aufsteigenden Zweig einer Art. thyreoidea inferior kommt vor nnd selbst die vollständige Bildung
Hes Arcus thyreoglandularis marginalis superior durch einen Zweig der Art. thyreoidea inferior dextra
und einen Zweig der Art. thyreoidea inferior sinistra, welche beide tin der hinlern Seite der Schilddrüse
in die Höhe gehen, um obern Rande derselben von beiden Seiten zusammentreten und den Bogen
schliesson.
41 Der Arcus thyreoglandularis marginalis inferior am untern Rande der Schilddrüse.
51 Der Arcus thyreoglandularis lobularis lateralis nm Rande eines Seitenhorns der Drüse, gebildet durch
Vereinigung eines Zweiges der Art. thyreoidea superior und inferior derselben Seite.
61 Der Arcus thyreoglandularis lobularis medius am mittleren Horn in verschiedenen Modificatlonen.